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[PEEP] [Crowd] The Institue for Magical Arts

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Duchamp

[PEEP] [Crowd] The Institue for Magical Arts

Beitragvon Duchamp » 27. August 2014, 21:19

Steven Finn (Autor von „Biblios“ und einer Reihe anderer selbstverlegter Spiele) bot im Vorfeld seiner Kickstarter-Kampagne an, Interessierten eine Print und Play-Datei zu schicken mit der Auflage, sich nach einigen Spielen dazu zu äußern. Positiv, neutral oder negativ.

Da es nun nur noch wenige Tage bis Ende der Kampagne sind (01.09.), hier nun ein PEEP auf Deutsch - die ausführlichere Review auf BGG mit Bildern findet ihr unter:
http://www.boardgamegeek.com/thread/1204412/first-impressions-some-pics

„Institute for Magical Arts“ ist ein Würfel-Kartenspiel für 2 Spieler. Der Ablauf wird durch Übersichtskarten zum Ablauf und einer Karten-Übersicht für die einzelnen Effekte sehr gut unterstützt, so dass man schnell in die Abläufe hineinkommt. Obwohl Karten und Material auf Englisch sind, ist das Ganze unproblematisch, denn es gibt NUR offen liegende Karten, über deren Effekt man sich jeweils beim Auftauchen austauschen kann. Ansonsten haben die Karten eine sehr klare „Zeichensprache“, so dass auch hier Klarheit herrscht, was zu tun ist.

Spielablauf:
Jeder Spieler erhält 4 sechsseitige Würfel und 6 Handkarten, auf denen die möglichen Aktionen abgebildet sind: a) 1 Stein setzen, b) 2 Steine setzen und c) Steine nehmen.
Eben diese „Machtsteine“ sind eine Art Währung, mit denen Karten und Aktionen bezahlt werden. Jeder Spieler beginnt mit fünf von diesen sowie einem persönlichen, begrenzten Nachschub. Außerdem erhält jeder Spieler eine eigene Karte zum Punkte abtragen und einige Marker.

In der Tischmitte liegen 6 „Orte“ aus - Karten mit den Würfelseiten von 1 - 6. Daneben werden 5 „Institutskarten“ ausgelegt, wovon es zwei Sorten gibt: Charaktere und Werkzeuge. Auf diesen Karten ist u.a. angegeben, wie viele Steine man darauf setzen muss sowie die Anzahl von Steinen, die man darauf mehr als der Mitspieler haben muss, um sie zu erhalten. Charaktere bringen dem Spieler, der sie erwirbt, Siegpunkte, die sofort abgetragen werden und zwar jede Charakterkarte so viele Punkte, wie man nach deren Erwerb Charakterkarten besitzt (die erste 1 SP, die zweite 2, usw.). Werkzeuge ermöglichen besondere Aktionen, (sofort auszuführende / einmalig irgendwann im Spiel ausführbare / jede Runde erneut ausführbare). Die anderen Institutskarten werden als Zugstapel oberhalb der Auslage bereitgelegt. Als letzte Karte wird die „Portal“-Karte neben der „6“ ausgelegt.
Oberhalb dieser Auslage gibt es eine letzte, spezielle Karte, das „Ethereal Realm“, eine Art „Metaphysisches Reich“, die anders funktioniert (unten mehr dazu).

Jede Runde ist in 5 Phasen aufgeteilt. Zunächst würfelt jeder Spieler seine 4 Würfel, legt sie in einer Reihe vor sich aus und teilt verdeckt jedem Würfel genau eine seiner Aktionskarten zu. Anschließend decken die Spieler gleichzeitig ihre Karten auf und führen ebenfalls gleichzeitig die entsprechenden Aktionen aus: Liegt eine Karte „Stein(e) setzen“ bei einem Würfel, setzt der Spieler die entsprechende Anzahl Steine auf die Karte am entsprechenden Ort (Institutskarte oder Portal). Hat er einem Würfel eine Karte „Steine nehmen“ zugeordnet, nimmt er sich die entsprechende Anzahl Machtsteine aus dem (persönlichen) Nachschub.
Die Portalkarte ist eine Art Joker und wird in Phase 3 ausgewertet. Jeder Spieler, der Steine auf dieser Karte hat, kann diese nun auf genau eine Institutskarte umlegen ODER genau einen Stein auf die Karte auf das „Ethereal Realm“ (übrige auf dem Portal liegende Steine bleiben dort liegen). Auf dem „Ethereal Realm“ kann stets nur ein Spieler bis zu 4 Steine sammeln und damit besondere Vorteile auslösen - landet ein Stein des Mitspielers dort, wird dieser wieder entfernt und zudem ein Stein des Spielers, der dort bereits Steine liegen hatte.

Nun folgt Phase 4, in der bestimmte Effekte bereits erworbener Karten ausgeführt werden (die Reihenfolge ist durch Nummern auf den Karten festgelegt): Steine des Mitspielers oder eigene Steine können umgelegt oder gar entfernt, Würfel erneut gewürfelt werden und dergleichen mehr.

Erst in der letzten Phase werden der Reihe nach die Institutskarten bei den Orten angeschaut und gegebenenfalls erworben. Steine, die der Mitspieler auf einer Karte liegen hat, gehen zurück in seinen Nachschub. Diese erworbenen Karten bringen den Spielern nun die darauf angezeigten Effekte (meist erst ab der nächsten Runde, teils aber auch sofort, manchmal auch in bestimmten anderen Phasen) - sowie sofortige Siegpunkte. Charakterkarten bringen wie erwähnt ausschließlich Siegpunkte.

Wurden Karten erworben (das ist durchaus auch mal nicht der Fall), werden die Karten in der Auslage „zusammengeschoben“ und die Auslage vom Zugstapel ergänzt.

Der erste Spieler, der 20 Siegpunkte oder mehr hat, gewinnt.

Eindruck:
Trotz der 5 Phasen spielen sich die Runden ruckzuck. Das liegt zum Einen daran, dass man fast alles gleichzeitig tut, zum anderen daran, dass es recht übersichtlich bleibt und gegebenenfalls Phasen einfach übersprungen werden können (vor allem zu Beginn des Spiels). Es gibt keinerlei Wartezeit und man ist ständig involviert.

Warum das Spiel für mich geradezu „leuchtet“, ist die Eleganz des Gesamtkonzepts und die Unterschiedlichkeit der einzelnen Phasen. Man würfelt, man überlegt, ordnet verdeckt zu, blufft, deckt gleichzeitig auf, reagiert auf die Aktionen des Gegners, schaut, wo man seine Portalsteine platzieren möchte, wie man am geschicktesten seine Aktionen in Phase 4 anwendet und ist gespannt auf nachgezogene Karten. Man kann mit jedem Würfelwurf verschiedene Dinge anstellen, ebenso gibt es eigentlich keine „schlechteren“ Institutskarten. Trotzdem entbrennen wahre Kämpfe, wenn beide Spieler schon einige Steine investiert haben, wer denn nun die Differenz als erstes aufbringt. Das macht den Ablauf ausgesprochen abwechslungsreich und man spielt sich trotz Würfelei mitnichten „gespielt“.

Man kann verschiedene Dinge anstreben: Mit Werkzeugen einen regelrechten „Motor“ bauen, der in Phase 4 erbarmungslos zuschlägt (aber nur indirekt oder wenig Siegpunkte bringt), oder Charaktere sammeln (von denen 6 den Sieg bringen). Man kann auch beides gleichermaßen versuchen, doch Vorsicht: Das Spiel hat einiges an Wendungen zu bieten, und man kann natürlich längst nicht so viel tun, wie man möchte. Auch das „Erneut Würfeln“ ist beschränkt - oder kostet massiv Steine.

Die Werkzeug-Karten sind sehr schön ausgewogen, auch wenn ich bei einem der ersten Partien noch Bedenken hatte, ob nicht einzelne zu stark/schwach seien - unterm Strich stimmt alles und am Ende ist meist festzustellen, wo der Verlierer sich den ein oder anderen Spielfehler geleistet hat. Man merkt nach und nach immer besser, welche Karten wie zusammenwirken und welche starken Kombinationen es für den Mitspieler dringend zu verhindern gilt.

Nach 30 - 45 Minuten ist das rasante Duell der Magier vorbei. Alles in allem ein Spiel mit einer Menge Spielspaß und so richtig „rund“. Als Absacker oder Aufwärmer für geübte Spieler oder auch als Würfelkartenspiel für Gelegenheitsspieler. Das Spiel passt sich quasi den Ansprüchen an, was ich sehr schön finde. Denn natürlich gibt es bessere Aktionen, als andere. ;-)

Leider ist es aufgrund der Versandkosten nicht billig (30 Euro), andererseits wird innerhalb der EU verschickt - man muss also nicht noch Einfuhrumsatzsteuerblablö zahlen. Beim Bestellen mehrerer Exemplare reduzieren sich die Kosten für zusätzliche Exemplare auf 25 Euro.

Obwohl ich meine Print und Play-Version schon habe - ich halte das für ein Highlight des Jahres und habe meins bestellt.

Noch 5 Tage (bis 01.09.) auf kickstarter:
https://www.kickstarter.com/projects/337407318/the-institute-for-magical-arts

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Braz
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Re: [PEEP] [Crowd] The Institue for Magical Arts

Beitragvon Braz » 27. August 2014, 22:12

Dank`dir für das schöne PEEP!

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Rollum
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Re: [PEEP] [Crowd] The Institue for Magical Arts

Beitragvon Rollum » 28. August 2014, 12:35

yep, danke für den peep.
ich backe jetzt auch mit. 2er-spiele sind mir immer mehr als willkommen. und dann darf noch gewürfelt werden. lecker!


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