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[Angespielt] Broom Service

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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l8xx
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[Angespielt] Broom Service

Beitragvon l8xx » 29. April 2015, 11:02

Nachdem ich das Spiel jetzt in allen Spielerzahlen, 2-5, schon gespielt habe, es aber keine Kritik dazu gibt, dachte ich mir mal ich schreibe was dazu.

Wie wird gespielt?
Wir spielen 7 Durchgänge, jedes mit einem anderen Ereignis, das einen kleinen Twist ins Spiel bringt.
Zu Beginn des Durchgangs wird ein Ereignis und bei weniger als 4 Spieler ein paar verwunschene Rollen aufgedeckt. Wer eine verwunschene Rolle spielt, bezahlt 3 Siegpunkte. Das will man nicht, deshalb kommt man sich auch bei unter 5 Spielern leichter in die quere.

Nachdem jeder 4 Rollen gewählt hat, spielt der Ausspieler eine Rolle aus und wählt ob er diese mutig oder feige spielt. Die anderen, die die gleiche Rolle auf der Hand haben, müssen das auch tun. Wer feige wählt, führt die Rolle sofort aus. Wer mutig wählt, wartet ab bis jeder dran war. Der letzte mutig führt nun die Rolle aus, die anderen, die davor mutig waren, fallen um die Rolle um.

Zentrales Element dabei also ist die Überlegung: Hat hinter mir noch jemand diese Rolle auf der Hand oder nicht? Dazu schaue ich mir die Spielsituation an, aber vieles ist auch abschätzen bzw. eine Frage des Risikos. Denn die mutige Rolle ist schon um einiges besser als die feige.

Was machen die Rollen? Neue Tränke brauen, mit Hexen auf der Karte herumziehen, die Tränke für Siegpunkte liefern und Wolken wegzaubern um in neue Gebiete vorzudringen. Der Gag: Wurde mal ein Turm beliefert, nimmt er keine neuen Tränke, d.h. es gibt einen Wettstreit um die besten Plätze. Es gibt zwar Türme die unendlich viele Tränke annehmen, aber die bringen weniger Punkte.

Wie isses nun?
Es funktioniert in allen Konstellationen gut. Gerade zu zweit kann man sich voll und ganz auf seinen Gegner einstellen und auch mal eine für ihn überraschende Rolle auf die Hand nehmen. Das macht Spass. ABER: Es gefällt nicht jedem. Zentrales Element ist das Abschätzen ob die Spieler nach mir auch meine Rolle auf der Hand haben oder nicht. Das kann man auch schon bei der Rollenwahl berücksichtigen. Bei diesem Spiel hat man nicht immer Kontrolle wie es läuft. Ja, es hat Strategie, aber je mehr Spieler dabei sind, desto mehr Mitspielerchaos kommt rein. Ich kenne aber kein anderes halbwegs strategische Spiel, wo man soviel lacht wie wie bei Broom Service. Es hat also mehr von einem Camel Up als von einem Agricola. Diese hohe Interaktion, aber ohne Krieg oder Dieb, also ohne direkter Konfrontation, gibt es aus meiner Sicht kein zweites mal. Viel Interaktion mag nicht jedermans Sache sein, aber Broom Service hat da sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal.

Zu zweit fällt das Mitspielerchaos übrigens total weg und es wird zu einem reinem Strategiespiel mit sehr wenig Glückselement.

Es gibt übrigens eine B-Seite mit vielen optionalen Spielmodulen. Die haben wir derzeit noch gar nicht ausprobiert, sollten aber am Spielgefühl selbst nichts ändern.
Zuletzt geändert von SpieLama am 11. Mai 2015, 09:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Sascha 36

RE: Broom Service

Beitragvon Sascha 36 » 29. April 2015, 17:47

Danke für den tollen Bericht , hilft beim lernstudium gerade ;)
Der Name Donna Wetta für eine Wetterhexe ist im übrigen Ganz groß, hatte meiner Feeundin den Namen als Spitznamen vorgeschlagen, fand sie aber nicht so dolle.

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l8xx
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RE: Broom Service

Beitragvon l8xx » 30. April 2015, 11:10

Ja, Donna Wetta ist lustig. :-) Viel table talk bei diesem Spiel!


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