
Autor: Sergey Machin
Verlag: RightGames LLC
Spieler: 2-6
Dauer: 30 min
Alter: 8+
Grafik: keine Angabe
Jahrgang: 2005
Hier haben wir eines von vier Kartenspielen des russischen Verlags RightGames LLC, die mir zu Rezensionszwecken zugeschickt wurden. Weitere Spiele, die ihr ebenfalls hier findet sind:
The Enigma of Leonardo
The Kingdoms of Crusaders
Evolution: The Origin of Species
Übersicht
In diesem Spiel geht es, wie der Name mitunter schon vermuten lässt, um Alchemie (im Fantasy Bereich). Alles dreht sich um Zutaten, die man benötigt um verschiedene Tränke, Talismane oder Lebewesen wie z.B. einen Drachen herzustellen. Für die Herstellung solcher bekommen die Spieler Siegpunkte. Wer am Ende die meisten Siegpunkte erreicht hat, gewinnt das Spiel.
Spielablauf
Der Spielablauf ist recht simpel gehalten, hält aber ein paar Überraschungen parat. Wer am Zug ist, zieht solange Karten nach, bis er wieder fünf auf der Hand hält. Anschließend muss er eine Karte spielen und erhält ggf. Punkte die er sofort auf dem vorgesehenen Spielplan vorgeht. Da jede Karte entweder als Rezept, bzw. Zauber oder als Zutat gespielt werden kann, gilt es hier aufzupassen.
Die einfachste und wohl häufigste Art eine Karte zu spielen, ist sie als Zutat in die Tischmitte zu legen. Im Spiel gibt es 16 verschiedene Zutaten und immer wenn ein Spieler eine Zutat in die Mitte legt, die dort noch nicht vorhanden ist, bekommt er einen Punkt. Gleiche Zutaten werden übereinander gelegt.
Die zweite und wichtigste Option besteht darin, die Karte als Rezept zu nutzen oder anders gesagt, ein Elixier oder Ähnliches herzustellen. Wenn ein Spieler ein Rezept nutzt, legt er die Karte offen vor sich ab und legt die benötigten Zutaten verdeckt darauf ab. Durch diese Aktion sammeln die Spieler die meisten ihrer Punkte ein.
Die dritte und letzte Möglichkeit wäre es einen Zauber zu wirken, von denen es aber nur wenige gibt. Eine Karte zeigt entweder einen Zauber, oder ein Rezept, aber immer auch eine Zutat.
Um ein Rezept zu nutzen, benötigt der Spieler nicht nur das Rezept selbst, sondern auch die entsprechenden Zutaten (2 bis 3 pro Rezept). Im Gegensatz zum Rezept, werden diese aber nicht von der Hand gespielt, sondern müssen aus der Tischmitte oder der offenen Auslage genommen werden. Hierbei kann auch von der eigenen Auslage bzw. von mehreren Auslagen genommen werden. Benötigt ein Rezept zum Beispiel die beiden Zutaten „Quintessence of Will“ und „Crystal of Air“, so müssen diese beiden Zutaten entweder in der Tischmitte oder offen vor den Spielern ausliegen. Dabei ist zu beachten, das die Zutaten auch bereits hergestellte Rezepte sein können! Wann immer ein Spieler eine oder mehrere Zutaten von einem anderen Spieler, also ein bereits hergestelltes Rezept nutzt, bekommt dieser die Hälfte der Punkte des gerade hergestellten Rezepts gutgeschrieben, wobei der aktive Spieler trotzdem die volle Punktzahl bekommt. Die Punkte werden also nicht aufgeteilt.
Die Zaubersprüche erlauben es z.B. ein bereits hergestelltes Rezept zurück in die Auslage zu legen, um anschließend ein Rezept von der hand zu spielen, für das zuvor noch Zutaten fehlten. Ein anderer Zauber erlaubt es eine Karte der Auslage auf die Hand zu nehmen um sie dann als Rezept spielen zu können. Was alle Zauber gemeinsam haben ist, das man anschließend eine weitere Karte spielen darf, da sie sonst auch nicht viel bringen würden. Dies ist auch die einzige Möglichkeit in einer Runde mehr als eine Karte zu spielen und zum Anfang der Runde mehrere Karten nachzuziehen (da stets auf fünf aufgefüllt wird). Die Zauber bringen nicht nur Abwechslung ins Spiel, sondern stellen auch die mächtigsten Karten dar.
Zwar wird der Kartenstapel nur ein mal durch gespielt, das Spiel endet jedoch erst wenn kein Spieler mehr Handkarten hat. Sollten keine Karten mehr nachgezogen werden können, wird trotzdem weitergespielt, bis niemand mehr Handkarten besitzt.
Fazit
Potion Making: Practice ist gewiss kein Strategiespiel, zielt aber auch gar nicht darauf ab. Es will ein kurzweiliges Kartenspiel für die Familie sein und dieser Aufgabe kommt es ganz gut nach. Zwar ist der Glücksfaktor ziemlich hoch, aber dennoch kann es Spaß machen. Wer also kein Problem mit Glücksspielen hat, kann hier durchaus zugreifen. Selbst bei Vielspielern kam es ganz gut an. Zwar würde es niemand von ihnen kaufen, aber sehr wohl mitspielen, was durchaus positiv anzumerken ist.
Material
Die Aufmachung wie schon bei den anderen, oben genannten Kartenspielen von RightGames LLC, ist durchweg gelungen, allerdings sind die Karten auch hier aus dünner Pappe und erschweren durch ihre ungewöhnliche Größe die Nutzung von Hüllen. Die Punkteskala ist ebenfalls aus dünner Pappe und hätte sinnvoller gestaltet werden können. Die Punkteanzeiger der Spieler werden durch farbige Hütchen dargestellt, was auch nicht Ideal ist, da man sie kaum fassen kann.
Alles in allem, wie auch bei ihren anderen Spielen, aber alles vertretbar und keinesfalls problematisch.
Weitere Infos
RightGames LLC werden dieses Jahr auf der Spiel’11 zum ersten mal vertreten sein und ihre Spiele dort auch in englisch anbieten. Eine deutsche Version gibt es noch nicht, die Regeln wurden aber bereits ins deutsche übersetzt. Ihr findet den Verlag in Halle 7, Stand 7-05.
Mehr Infos, sowie deutsche Regeln für die meisten ihrer Spiele findet ihr auf BGG oder auf der Verlagsseite, http://www.russianboardgames.com/