Anzeige

[Angespielt] Suleika

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?

Wie bewertest du "Suleika"?

 
Abstimmungen insgesamt: 0

Benutzeravatar
H8Man
Kennerspieler
Beiträge: 1589

RE: Suleika

Beitragvon H8Man » 30. September 2010, 21:50

Man diskutiert ja nunmal auch um dem anderen aufzuzeigen, das seine behauptung nicht korrekt ist ;)

Während ich bei diesem Spiel nicht behaupten würde , das ich es dir klar darlegen kann, so solltest du zumindest einsehen, das der Würfel und nur der Würfel entscheidet, was du tun kannst. Ergo beschränkt sich deine Entscheidungsfreiheit darauf, das kleinste Übel zu wählen, aber keinesfalls strategische und auch nur minimal taktische Optionen zulässt.

Und genau das macht es zum Glücksspiel, weil du zum einen nur agierst (eben nur das was der Würfel dir erlaubt) und zum anderen keinerlei weiteren Einfluss auf das Spiel hast, was das legen der Teppiche auch wieder wilkürlich werden lässt.

Ich würde gern wissen was du denn zu all dem was ich dir zu erklären versuche, zu sagen hast. Ich mein, ich habe dir stets Gründe genannt und Erklärungen abgegeben, wieso es sehr wohl Glücksabhängig ist, aber du hast nie geantwortet, nur weitere "behauptungen" aufgestellt. (ist nicht böse gemeint, ich weiß nur grad nicht wie ich es besser umschreiben soll ;) )
"Wenn Ihr glaubt mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt..."

lueg
Kennerspieler
Beiträge: 334
Wohnort: Tirol

RE: Suleika

Beitragvon lueg » 1. Oktober 2010, 00:15

Aber wenn es um subjektive Einschätzungen geht - hier zum Beispiel wie hoch der Glücksanteil im Vergleich zur individuellen Einflussnahme ist - kann man jahrzehntelang diskutieren und das Gegenüber nicht überzeugen, weil es eben kein "richtig oder falsch" gibt.
Natürlich hat der Würfel, und damit der Zufall, einen Einfluss, das bestreite ich ja nicht, aber sehr wohl kann der Spieler einen Einfluss auf den Spielverlauf nehmen. Und auch "das kleinere Übel wählen" kann eine sehr strategische Entscheidung sein. Ebenso kannst du mit deiner Entscheidung, wohin das Männchen wandert, deinen Gegner zu einem größeren "kleineren Übel" als dem deinen zwingen - genau wie das Legen der Teppiche ein strategisches Element bietet. Nur weil man die Richtungswahl und den Würfelwurf des Gegners nicht beeinflussen kann, heißt das nicht, dass man die Wahl des Gegners nicht einschätzen bzw. das Würfelergebnis durch die schon oft beschworene "Wahrscheinlichkeit" abschätzen kann.
Für mich sind das sehr wohl "strategische und taktische Optionen", durch die das Spiel meiner Einschätzung nach entschieden werden kann. Und zwar zu einem Großteil, während ich dem Würfeln einen deutlich geringeren Stellenwert in dieser Hinsicht zuschreiben möchte.
Zuletzt geändert von lueg am 1. Oktober 2010, 00:15, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
H8Man
Kennerspieler
Beiträge: 1589

RE: Suleika

Beitragvon H8Man » 1. Oktober 2010, 02:56

Aber ich diskutiere nicht subjektiv, daher versuche ich all das näher zu erklären :)

Ich verstehe auch was du meinst und sehe das genauso, nur greift es bei diesem Spiel aus den genannten Gründen einfach nicht.

Zum Beispiel das legen der Teppiche, bzw. der Versuch den Gegner in die Enge zu treiben. Das ganze scheitert nichtmal wegen dem Würfelwurf, sondern daran, das jeder Spieler jede Runde einen Teppich legt und deswegen kann er IMMER countern. Dadurch das er diese Möglichkeit hat, läuft es also wieder auf den Würfel hinaus. Man kann das ganze auch anders rum betrachten und wird feststellen, das sich trotzdem nichts ändert. Denn wenn dann irgendwann der Spielplan voller Teppiche ist, mußt du ebenso das geringere Übel wählen. Dann zahlst du statt 0 halt 1 und statt 1 dann 2 usw. usf.

Die Entscheidung über das kleinere Übel gibt es auch beim Kniffel und sogar bei Mädn hat man diese Optionen (und dort sogar mehr als 3), aber der KERN ist und bleibt Glück und das ist hier kein bisschen anders, was mMn auch ganz klar auf der Hand liegt.

Deiner Argumentation zufolge, ist es mehr Taktik als Glück, weil man sich (nachdem man eine zufällige Zahl erwürfelt hat) zwischen 3 Möglichkeiten entscheiden kann, welche mit sehr großer Wahrscheinlichkeit immer offensichtlich sein werden. Das Problem dabei ist aber schon, das du deine 3 Optionen aber erwürfelst und das was du danach machst ist zum einen sehr offensichtlich und zum anderen ist jede Taktik vollkommen vom Würfelwurf abhängig. Du hast hier keinerlei Einfluss, nicht einmal den kleinsten Funken. Das heißt, das schon deine "freie" Wahl völlig zufällig stattfindet und egal was du dann machst, der Zug deines Gegner wird wieder rein auf Zufall basieren. Dann kann er die beste von 3 Aktionen wählen und es geht wieder von vorne los.

Mit anderen Worten, den Teil den du so groß einschätzt, ist eigentlich winzig klein, da jede Planung auf Glück basiert. Das einzige was also "taktisch" wäre, ist die Entscheidung in welche Richtung man geht und da hast du selbst bei Mädn eine größere Palette als hier und das Mädn ein Glücksspiel ist, steht glaube ich nicht zur Debatte.
"Wenn Ihr glaubt mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt..."

Benutzeravatar
El Grande
Kennerspieler
Beiträge: 2357
Wohnort: Bayreuth

RE: Suleika

Beitragvon El Grande » 1. Oktober 2010, 06:12

Wie wärs wenn ihr das Spiel einfach mal ausprobiert (2-3 mal) und dann schaut ob es Spaß macht oder nicht, denn darauf kommt's doch an. Danach kann man auch besser einschätzen welchen Einfluss man nun hat und wenn`s keinen Spaß macht, dann lässt man sowieso die Finger davon und die Diskussion ist überflüssig :cool:

Benutzeravatar
Ben
Kennerspieler
Beiträge: 546
Wohnort: Herford, Germany

RE: Suleika

Beitragvon Ben » 1. Oktober 2010, 10:22

UND wenn ihr kein weiteres Wort über das Thema verliert?! :D
An dieser Stelle könnte Ihre Werbung stehen! :angel:

lueg
Kennerspieler
Beiträge: 334
Wohnort: Tirol

RE: Suleika

Beitragvon lueg » 1. Oktober 2010, 11:05

H8Man hat geschrieben:Aber ich diskutiere nicht subjektiv, daher versuche ich all das näher zu erklären :)


Natürlich sind deine und auch meine Ansichten subjektiv, da es für Glück keine absoluten Parameter gibt. Deshalb kann dieses Thema nicht objektiv diskutiert werden.

H8Man hat geschrieben:Zum Beispiel das legen der Teppiche, bzw. der Versuch den Gegner in die Enge zu treiben. Das ganze scheitert nichtmal wegen dem Würfelwurf, sondern daran, das jeder Spieler jede Runde einen Teppich legt und deswegen kann er IMMER countern.


Ähm...und das ist "keinerlei Einfluss" für dich?

H8Man hat geschrieben:Denn wenn dann irgendwann der Spielplan voller Teppiche ist, mußt du ebenso das geringere Übel wählen. Dann zahlst du statt 0 halt 1 und statt 1 dann 2 usw. usf.


Das "geringere Übel wählen" ist ja auch schon eine Entscheidung des Spielers!!

H8Man hat geschrieben:Deiner Argumentation zufolge, ist es mehr Taktik als Glück, weil man sich (nachdem man eine zufällige Zahl erwürfelt hat) zwischen 3 Möglichkeiten entscheiden kann, welche mit sehr großer Wahrscheinlichkeit immer offensichtlich sein werden. Das Problem dabei ist aber schon, das du deine 3 Optionen aber erwürfelst und das was du danach machst ist zum einen sehr offensichtlich und zum anderen ist jede Taktik vollkommen vom Würfelwurf abhängig. Du hast hier keinerlei Einfluss, nicht einmal den kleinsten Funken. Das heißt, das schon deine "freie" Wahl völlig zufällig stattfindet und egal was du dann machst, der Zug deines Gegner wird wieder rein auf Zufall basieren. Dann kann er die beste von 3 Aktionen wählen und es geht wieder von vorne los.


Die Richtung wird VOR dem Würfelwurf festgelegt.
Wieso sprichst du immer von "keinerlei" Einfluss des Spielers, wenn du dann doch wieder von "Richtung wählen", "Teppiche legen", "kleineres Übel wählen", "Versuch, Gegner in die Enge zu treiben" sprichst?...das IST nunmal Einfluss, egal wie entscheidend er im Endeffekt auf den Spielverlauf einwirkt.

H8Man hat geschrieben:Mit anderen Worten, den Teil den du so groß einschätzt, ist eigentlich winzig klein, da jede Planung auf Glück basiert. Das einzige was also "taktisch" wäre, ist die Entscheidung in welche Richtung man geht und da hast du selbst bei Mädn eine größere Palette als hier und das Mädn ein Glücksspiel ist, steht glaube ich nicht zur Debatte.


Ich finde das Spiel ja auch keinen Strategie-Knaller, bei dem man den gesamten Verlauf bewusst lenken kann, aber im Kleinen kannst du das durch deine "Entscheidungen" auf jeden Fall und am Schluss wird derjenige gewinnen, der in Relation zum Gegner das kleinere Übel gewählt hat, der die Teppiche vorrausschauender platziert hat, die Wahrscheinlichkeiten des Würfels am besten ausgenutzt hat und letztendlich auch das Glück hat, dass er dies alles wie geplant durchführen kann.

Mir geht es ja nur darum, dass es einen großen Unterschied zu Monopoly gibt (das war ja dein erster Vergleich), denn bei Monopoly machst du wirklich nur das, was dir der Würfel sagt, während der Würfel hier keine direkte Auswirkung auf deine Entscheidungen hat und du diese unabhängig von einem Würfel machst.
Zuletzt geändert von lueg am 1. Oktober 2010, 11:11, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
H8Man
Kennerspieler
Beiträge: 1589

RE: Suleika

Beitragvon H8Man » 1. Oktober 2010, 14:38

Moment, moment, alles der Reihe nach :)

Glück ist durchaus ein fester Begriff, aber erweiterbar. Glück ist immer da, wo man keinerlei Einfluss auf etwas hat, das ist für mich weder dehnbar, noch lose. Genau deswegen ist auch ein Bluff Glück (davon ausgegangen das man entweder nichts oder zu viel ableiten kann), da du keinerlei Einfluss darauf hast, was dein Gegner wirklich tut. Du kannst dir alle möglichen Szenarien ausdenken, aber was er letztendlich macht, weißt du einfach nicht.

Bei diesem Spiel ist natürlich der Würfelwurf Glückssache, während der rest erstmal kein direktes Glück ist. ABER durch diese Würfelwürfe, wird den angeblichen Entscheidungen die Planung genommen.

Ganz einfach. Was auch immer du dir ausdenkst und planst, so hast du weder eine Ahnung, noch einen Einfluss darauf, was letzendlich passiert und das ist Glück. Ergo kannst du noch so viel planen und durchrechnen wie du willst, du kannst das Endergebnis (den Würfelwurf des Gegners) in keiner Weise beeinflussen. Obendrauf hat er ja auch noch 3 Richtungen zu wählen, worauf du auch keinen Einfluss hast. Das heißt, sämtliche Plaung deinerseits ist auf ein absolutes Minimum reduziert. Ich sage nicht das du 0% Einfluss hast, aber eben kaum und daher dominiert das Glück in diesem Spiel == Glücksspiel.

Das bringt mich zum nächsten Punkt. Ich habe nicht gesagt das man bei diesem Spiel keinerlei Entscheidungen treffen kann, im Gegenteil, ich habe ihnen sogar ihren Platz eingeräumt, ABER die Dinge die du aufzählst, werden alle relativiert, was ich oben schon angedeutet habe. Planen hin und her, was der Gegner am Ende macht (Richtung wählen) und überhaupt machen kann (Würfel), ist für dich in keiner Weise planbar und genau deswegen sind deine Planungen nicht gerade sehr von deinem können geprägt, sondern hängen fast ausschließlich vom Würfelwurf des Gegners ab.

das IST nunmal Einfluss, egal wie entscheidend er im Endeffekt auf den Spielverlauf einwirkt.

Ja, das bestreite ich auch nicht, aber die Frage ist doch, wie groß dieser Einfluss am Ende ist und das ist aufgrund oben genannter Tatsachen eben minimal. Es ist eben nicht egal wie entscheidend der Einfluss ist, denn entweder ist es planbar (kein Glück) oder es ist nicht planbar (Glück). Natürlich hast du nach wie vor eine Entscheidung zu treffen, aber ob diese dann auch einen Einfluss hat (und NUR darauf kommt es an), hat nichts damit zu tun.

Eigentlich habe ich aber all das schon x mal versucht dir nahezulegen. Geh doch mal darauf ein statt dich einfach zu wiederholen. Meine Erklärung zur Verbindung des Würfelwurfs des Gegners und das legen deines Teppichs zB. Wo ist dort bitte dein Einfluss, der nicht zum größtenteil vom Glück abhängig ist? Du kannst frei wählen wo du den Teppich legst, ebenso frei wählen wohin du gehst, aber die Auswirkungen dieser Aktionen sind eben vom Glück bestimmt, daher ist es so gut wie egal was du dir zurecht planst.
Geh doch mal bitte hierdrauf ein.

Ebenso würde ich gerne wissen, wieso Mädn oder Siedler ein Glücksspiel ist, aber dieses nicht? Bei Siedler fällst du auch Entscheidungen und im Gegensatz zu Suleika, haben deine Entscheidungen direkten Einfluss. Auch bei Mädn hast du Entscheidungen zu treffen und man könnte das Bewegen der 4 Pöppel mit dem legen der Teppiche gleichsetzen, da du in beiden Fällen einen Plan verfolgst, aber keinerlei Einfluss auf die Auswirkung deines Plans hast.

Ich glaube für dich ist die Möglichkeit eine Entscheidung zu treffen = kein Glück und das ist schlicht falsch, was ich dir auch leicht begründen kann. Du stehst in einer Höhle, du kannst links oder rechts gehen. Wo ist der Ausgang? Egal welche Entscheidung du triffst, es ist reine Glückssache.
"Wenn Ihr glaubt mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt..."

lueg
Kennerspieler
Beiträge: 334
Wohnort: Tirol

RE: Suleika

Beitragvon lueg » 1. Oktober 2010, 15:28

H8Man hat geschrieben:Eigentlich habe ich aber all das schon x mal versucht dir nahezulegen. Geh doch mal darauf ein statt dich einfach zu wiederholen.


Ich denke mir das selbe :)

H8Man hat geschrieben:Glück ist durchaus ein fester Begriff, aber erweiterbar. Glück ist immer da, wo man keinerlei Einfluss auf etwas hat, das ist für mich weder dehnbar, noch lose. Genau deswegen ist auch ein Bluff Glück (davon ausgegangen das man entweder nichts oder zu viel ableiten kann), da du keinerlei Einfluss darauf hast, was dein Gegner wirklich tut. Du kannst dir alle möglichen Szenarien ausdenken, aber was er letztendlich macht, weißt du einfach nicht.


"Glück" ist relativ, das ist nicht diskutierbar! Bluffen muss man auch "Können" - damit kann man den Gegner beeinflussen und das "Glück" erzwingen (wie der Gegner handelt kann man, wie du gesagt hast, nicht planen aber beeinflussen).
Und ist "Können" nicht auch schon "Glück"?? Ist doch auch Zufall, dass der eine etwas besser kann als der andere...

H8Man hat geschrieben:Bei diesem Spiel ist natürlich der Würfelwurf Glückssache, während der rest erstmal kein direktes Glück ist. ABER durch diese Würfelwürfe, wird den angeblichen Entscheidungen die Planung genommen.


Wieso sollte der Würfelwurf, dich in deiner Entscheidung einen Teppich zu legen beeinflussen? Versteh ich nicht...

H8Man hat geschrieben:Ganz einfach. Was auch immer du dir ausdenkst und planst, so hast du weder eine Ahnung, noch einen Einfluss darauf, was letzendlich passiert und das ist Glück. Ergo kannst du noch so viel planen und durchrechnen wie du willst, du kannst das Endergebnis (den Würfelwurf des Gegners) in keiner Weise beeinflussen. Obendrauf hat er ja auch noch 3 Richtungen zu wählen, worauf du auch keinen Einfluss hast. Das heißt, sämtliche Plaung deinerseits ist auf ein absolutes Minimum reduziert. Ich sage nicht das du 0% Einfluss hast, aber eben kaum und daher dominiert das Glück in diesem Spiel == Glücksspiel.


Man hat Einfluss. Die Dinge, auf die man keinen Einfluss hat sind Würfelwurf und Gegner-Entscheidungen, wobei wie gesagt "Wahrscheinlichkeiten" abzuwägen und den Gegner einzuschätzen auch "Können" ist.
Außerdem widersprichst du dir in einem Absatz selbst: "so hast du weder eine Ahnung, noch einen Einfluss darauf" <-> "Ich sage nicht das du 0% Einfluss hast"

H8Man hat geschrieben:Planen hin und her, was der Gegner am Ende macht (Richtung wählen) und überhaupt machen kann (Würfel), ist für dich in keiner Weise planbar und genau deswegen sind deine Planungen nicht gerade sehr von deinem können geprägt, sondern hängen fast ausschließlich vom Würfelwurf des Gegners ab.


siehe oben!

H8Man hat geschrieben:Es ist eben nicht egal wie entscheidend der Einfluss ist, denn entweder ist es planbar (kein Glück) oder es ist nicht planbar (Glück). Natürlich hast du nach wie vor eine Entscheidung zu treffen, aber ob diese dann auch einen Einfluss hat (und NUR darauf kommt es an), hat nichts damit zu tun.


entweder planbar oder nicht planbar? "schwarz" oder "weiß"? gibt es nichts dazwischen?
Deiner Definition nach ist Schach auch Glück, weil du im Endeffekt den Spielablauf nicht planen kannst, weil du keinerlei Einfluss auf die Handlungen des Gegners hast und damit bestenfalls den halben Spielverlauf (deine Züge) beeinflussen kannst. Und "kein Glück" wäre bei dir ein Spiel, bei dem ICH alles PLANEN kann - wozu dann noch spielen, wenn ich vorher schon das Ergebnis kenne? Da ich nicht glaube, dass du so denkst muss es auch etwas dazwischen geben.
Bei Schach kann man auch Bluffen, den Gegner zu bestimmten Aktionen zwingen, seine Züge "vorhersehen" und muss selbst immer darauf reagieren - es hat also nichts mit Glück zu tun, nur weil du den Spielverlauf nicht planen kannst.

H8Man hat geschrieben:Meine Erklärung zur Verbindung des Würfelwurfs des Gegners und das legen deines Teppichs zB. Wo ist dort bitte dein Einfluss, der nicht zum größtenteil vom Glück abhängig ist? Du kannst frei wählen wo du den Teppich legst, ebenso frei wählen wohin du gehst, aber die Auswirkungen dieser Aktionen sind eben vom Glück bestimmt, daher ist es so gut wie egal was du dir zurecht planst.
Geh doch mal bitte hierdrauf ein.


Legen des Teppichs IST Einfluss PUNKT!!! Ich glaube darüber brauchen wir nicht diskutieren. Wieso sollte meine "Entscheidung", wohin ich den Teppich lege von irgendeinem "Glück" beeinflusst sein? Verstehe ich nicht!! Wenn nachher mein Gegenspieler darauf zu stehen kommt IST es zu einem gewissen Prozentsatz "Glück" - oder ich habe meinen Teppich GUT gelegt, oder ich habe seine "Richtung" geahnt, oder ich habe mit einer gewissen "Wahrscheinlichkeit" den Würfelwurf errechnet, oder oder oder. Es gibt soviele Faktoren, sodass man nicht einfach alles auf den Würfelwurf reduzieren kann.

H8Man hat geschrieben:Ebenso würde ich gerne wissen, wieso Mädn oder Siedler ein Glücksspiel ist, aber dieses nicht? Bei Siedler fällst du auch Entscheidungen und im Gegensatz zu Suleika, haben deine Entscheidungen direkten Einfluss. Auch bei Mädn hast du Entscheidungen zu treffen und man könnte das Bewegen der 4 Pöppel mit dem legen der Teppiche gleichsetzen, da du in beiden Fällen einen Plan verfolgst, aber keinerlei Einfluss auf die Auswirkung deines Plans hast.


Man hat auch bei diesen Spielen einen gewissen Einfluss. Bei Mädn halt ausschließlich die Wahl, mit welchem Männchen ich fahre (bei uns heißts "Männchen" und "fahren" statt "Pöppel" und "ziehen"; nur zum besseren Verständnis). Wie weit ich fahre bestimmt der Würfel, an Wahrscheinlichkeiten brauche ich nicht zu denken weil, im Gegensatz zu Suleika, alle 6 Werte die selbe Wahrscheinlichkeit haben.
Also beschränkt sich mein Einfluss auf die Wahl, welches Männchen ich ziehe - vorrausgesetzt ich habe zumindest 2, bei einem kann ich gar NICHTS entscheiden, außer mit welcher Hand ich würfeln will!! - während der Rest vom würfel entschieden wird.
Bei Siedler ist das Würfeln elementar für deinen Handlungsspielraum - keine Rohstoffe ist kein Bauen, ist kein Handeln etc.!
Bei Suleika bist du nicht von einem Würfelwurf ABHÄNGIG!!!

H8Man hat geschrieben:Ich glaube für dich ist die Möglichkeit eine Entscheidung zu treffen = kein Glück und das ist schlicht falsch, was ich dir auch leicht begründen kann. Du stehst in einer Höhle, du kannst links oder rechts gehen. Wo ist der Ausgang? Egal welche Entscheidung du triffst, es ist reine Glückssache.


Vielleicht ist links UND rechts ein Ausgang oder gar keiner? Wer kann das bei seiner Entscheidung schon wissen?
Muss jetzt los...werde das noch weiter ausführen :)

Benutzeravatar
Ben
Kennerspieler
Beiträge: 546
Wohnort: Herford, Germany

RE: Suleika

Beitragvon Ben » 1. Oktober 2010, 16:02

interessant zu verfolgen, aber hat mitlerweile weniger mit "suleika" zu tun.
ich würde vorschlagen, ihr macht einen extra plauder-bereich zu themen auf wie "was genau ist glück" "wie viel anteil glück in spielen" etc... beteiligen sich sicher auch andere!
aber hier bitte nicht tottreten! :) danke!
An dieser Stelle könnte Ihre Werbung stehen! :angel:

Benutzeravatar
H8Man
Kennerspieler
Beiträge: 1589

RE: Suleika

Beitragvon H8Man » 1. Oktober 2010, 16:45

"Glück" ist relativ, das ist nicht diskutierbar! Bluffen muss man auch "Können" - damit kann man den Gegner beeinflussen und das "Glück" erzwingen (wie der Gegner handelt kann man, wie du gesagt hast, nicht planen aber beeinflussen).

Nicht wirklich, jedenfalls ganz sicher nicht, wenn man von einem Standpunkt ausgeht, nämlich das kein Einfluss = Glück bedeutet.

Und ist "Können" nicht auch schon "Glück"?? Ist doch auch Zufall, dass der eine etwas besser kann als der andere...

Genau das ist das Problem. Du versteifst dich auf das oberflächliche und Dinge die hiermit nichts zu tun haben. Können ist davon ab kein Glück, sondern nutzt die Lernfähigkeit des Menschen. Einen Schritt weiter gibt es dann noch das Talent, welches man nicht erklernen kann und deiner Art von Glück näher kommt, aber all das hat so oder so nichts mit diesem Thema zu tun.

Wieso sollte der Würfelwurf, dich in deiner Entscheidung einen Teppich zu legen beeinflussen? Versteh ich nicht...

Das hast du falsch verstanden, vorallem da deine Frage deine eigene Ansicht in Frage stellt. ;)

Was ich eigentlich meinte, ist aber ansich ganz einfach. Du kannst deinen Teppich in eine Position legen, die für dich Sinn macht, nur ob dieser Plan dann überhaupt funktioniert, liegt nicht in deiner Macht und genau das macht den Unterschied aus. Was auch immer du planst, taktisch legst, oder wie auch immer du es nennen willst, hängt allein vom Glück des Würfels ab, denn wenn dein Gegner garnicht die Möglichkeit hat in deine mögliche Falle zu laufen (was bei diesem Spiel sowieso nicht geht), bringen dir deine ganzen Planungen rein garnichts.

Man hat Einfluss. Die Dinge, auf die man keinen Einfluss hat sind Würfelwurf und Gegner-Entscheidungen, wobei wie gesagt "Wahrscheinlichkeiten" abzuwägen und den Gegner einzuschätzen auch "Können" ist.

Ich habe nie bestritten, das man Einfluss hat, nur die Wirkung davon. Was du nicht siehst oder einsehen willst ist, das eben dieser Würfelwurf und die Entscheidung des Gegners entscheidet, ob deine Planungen überhaupt einen Einfluss auf das Spiel haben!
Wahrscheinlichkeiten abschätzen funktioniert bei einigen Dingen/Spielen, aber bei Suleika kannst du keinesfalls 2 oder mehr Runden vorausplanen (ohne dabei den Spaß des Spiels zu töten) und genau deswegen ist es völlig egal was wahrscheinlicher ist. Die Option auf die du hiermit hinaus willst gibt es nicht in diesem Spiel, weil der Gegner immernoch 3 Richtungen hat und du wirst aufgrund der Unplanbarkeit des Spiels niemals in die Lage kommen, das du es aufgrund von Wahrscheinlichkeiten schaffst, den Gegner in eine Fall zu locken. Daher auch der Hinweis auf das legen des Teppiches, womit der Gegner immer countern kann.

Kurzum, die Wahrscheinlichkeit das Spiel bzw. den Gegner auf die eine oder andere Weise zu steuern, ist verschwindend gering.



DAMN, ich erweiter später, habe gerade Besuch bekommen ^^

Ben, keine Sorge, ich glaube wir diskutieren hier auf sehr freundliche Art und Weise und das wird wohl auch so bleiben, oder leug? :)

Bis später, muss erstmal zocken :D
"Wenn Ihr glaubt mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt..."

Benutzeravatar
Joachim-SpieLama
Kennerspieler
Beiträge: 603
Wohnort: Weinfranken bei Würzburg

RE: Suleika

Beitragvon Joachim-SpieLama » 1. Oktober 2010, 20:11

Du liebe Güte, ich hoffe keiner erwartet von mir, dass ich die ganzen Beiträge hier lese, zumal ich noch nicht mal weiß, was Suleika ist - klingt Osteuropäisch. :P ;)
JEFSS für Schnäppchenjäger.
Private Spieleverkaufsliste

Benutzeravatar
H8Man
Kennerspieler
Beiträge: 1589

RE: Suleika

Beitragvon H8Man » 1. Oktober 2010, 21:49

@ Joachim
So wie ich deinen Spielegeschmack einschätze, wäre es auch nichts für dich ;)


Weiter gehts, mein Besuch ist weg :P

entweder planbar oder nicht planbar? "schwarz" oder "weiß"? gibt es nichts dazwischen?

Das habe ich nicht gesagt, aber das sind die beiden Endpunkte. Es gibt natürlich auch (sehr viele) Spiele bei denen man mehr Planen kann (weil es gute und schlechte Züge gibt), man sich aber trotzdem nicht sicher ist (da man nicht weiß, was der Spieler erreichen will), das wäre dann die Mitte.

Deiner Definition nach ist Schach auch Glück, weil du im Endeffekt den Spielablauf nicht planen kannst, weil du keinerlei Einfluss auf die Handlungen des Gegners hast und damit bestenfalls den halben Spielverlauf (deine Züge) beeinflussen kannst.

Nein, hier gibt es einen gewaltigen Unterschied, nämlich die Möglichkeit spätere Züge miteinzubeziehen! Beim Schach sind die Züge des Gegners alles andere als zufällig. Schach ist eigentlich ein Memory Spiel, was auch schon des öfteren bewiesen wurde, aber das ist ein anderes Thema.

Und "kein Glück" wäre bei dir ein Spiel, bei dem ICH alles PLANEN kann - wozu dann noch spielen, wenn ich vorher schon das Ergebnis kenne? Da ich nicht glaube, dass du so denkst muss es auch etwas dazwischen geben.

Da sich dies wohl auf deine obere Fehleinschätzung bezieht, ist das hinfällig. Ansonsten ja, wenn man keine Zufallselemente im Spiel hat, ist es kein Glück. Hier kommen dann auch die verschiedenen Möglichkeiten des Bluffs ins Spiel. Es gibt Bluffs, ohne Informationen und welche mit Informationen. Zweitere sind im Gegensatz zu ersteren nicht (zwingend) Glücksabhängig, wie zB. Schach. Bei einem Spiel mit offenen Infos kannst du zwar Bluffen, versuchen den Gegner zu täuschen, aber wenn (und davon bin ich ja ausgegangen) der Spieler gut ist, wird er nicht darauf reinfallen. Poker wäre das Gegenteil. Die Spieler haben nur wenige Infos und müssen auf ihre Einschätzung vertrauen und auch hier ist die Basis Glück.

Bei Schach kann man auch Bluffen, den Gegner zu bestimmten Aktionen zwingen, seine Züge "vorhersehen" und muss selbst immer darauf reagieren - es hat also nichts mit Glück zu tun, nur weil du den Spielverlauf nicht planen kannst.

Siehe oben. Hier gehst du falsch an die Sache ran. Beim Schach sind alle Züge schon gespeichert, hier gibt es keine echten Bluffs. Wieviele Partien brauchten 2 Großmeister noch gleich um einen Sieger zu ermitteln? 20? 30? Beim Schach hat dummerweise der weiße Spieler einen Vorteil, was die ganze Sache zu einem Reaktionsspiel für den anderen Spieler macht. Mit Glück hat das allerdings nichts zu tun. Beide Spieler kennen jeden Sinnvollen Zug und genau deswegen endet sowas im Unentschieden, was ein Glückselement ausschließt.

Legen des Teppichs IST Einfluss PUNKT!!!

Habe ich auch nie bezweifelt.

Wieso sollte meine "Entscheidung", wohin ich den Teppich lege von irgendeinem "Glück" beeinflusst sein? Verstehe ich nicht!!

Weil deine Entscheidung von des Gegners Würfelwurf abhängt. Du entscheidest zwar frei, aber was passieren wird weißt du nicht und deswegen ist das auch keine Taktik, weil Taktik != raten.

Wenn nachher mein Gegenspieler darauf zu stehen kommt IST es zu einem gewissen Prozentsatz "Glück" - oder ich habe meinen Teppich GUT gelegt, oder ich habe seine "Richtung" geahnt, oder ich habe mit einer gewissen "Wahrscheinlichkeit" den Würfelwurf errechnet, oder oder oder. Es gibt soviele Faktoren, sodass man nicht einfach alles auf den Würfelwurf reduzieren kann.

Wenn er auf deinen Teppich landet, ist es größtenteils Glück. Es gibt 3 Richtungen und je 4 Mögliche Schritte und deine Entscheidung betrifft eine dieser Möglichkeiten. Allein daran solltest du sehen, das es größtenteils Glück ist und nicht wirklich etwas mit Planung zu tun hat (vorallem aus dem Grunde, das er die Richtung vor dem Wurf wählt, was es noch Glückslastiger macht).
Ebenso, dieses ganze errechnen und erahnen basiert auf nichtwissen. Es sind nur Wahrscheinlichkeiten, was dabei aber rumkommt, ist Glücksabhängig. Bei sehr hohen Wahrscheinlichkeiten ändert sich das Gewicht dementsprechend, keine Frage, aber das ist bei diesem Spiel nicht gegeben. Deine Chance bei Suleika ist nichtmal wirklich 1/6 (3 Richtungen je 4 Felder gegenüber 2 Feldern die du mit dem Teppich belegst), sondern noch schlechter, weil der Gegner natürlich nicht freiwillig auf deinen Teppich gehen wird, sprich eine andere Richtung wählen wird.


Beim Mädn Beispiel mal davon ausgegangen das du min. 2 Leute draußen hast. Dann hast du ebenso "taktische" Möglichkeiten, Suleika nicht unähnlich. So wie ich dich verstanden habe, würde dies folgendes bedeuten:

Ich habe Einfluss und taktische Möglichkeiten, weil ich mir aussuchen kann welche Figur ich ziehe und somit ggf. ein Feld belege, das den Gegner stören könnte, WENN er eine bestimmte Zahl würfelt und auch mit dieser Figur zieht.

Dabei gibt es aber 2 Dinge zu beachten.

1) Der Würfel ansich. Bei Mädn wäre das halt eine 1/6 Chance, das dein letzter Move genau das bewirkt, was du dir ausgedacht hast.

2) Der Spieler bewegt einfach eine andere seiner 3 Figuren (= Richtungen bei Suleika) und schon ist deine sogenannte Taktik vollkommen wirkungslos.

Also selbst bei Punkt 1) bezieht sich dein Einfluss auf 1/6 bzw. 1/4 bei Suleika (wenn man die doppelten Zahlen rauslässt, der Übersicht halber), also deutlich unter 50% und das soll nicht Glückslastig sein?!

Bei der Höhlenfrage gibt es natürlich einen Ausweg und nur den einen, das ist die Ausgangssituation.
"Wenn Ihr glaubt mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt..."

lueg
Kennerspieler
Beiträge: 334
Wohnort: Tirol

RE: Suleika

Beitragvon lueg » 2. Oktober 2010, 17:38

So jetzt bin ich auch wieder da und kann fortfahren. Ich werde nicht mehr zu allen Punkten Stellung nehmen, sonst ufert es meinem Geschmack nach zu sehr aus.

zum Thema Teppich, Richtung und Würfel:

Du hast schon recht, dass auch der zufällige Faktor Würfelwurf eine Rolle dabei spielt, wo die Figur zum stehen kommt, aber dadurch, dass du ebenfalls mit der selben figur ziehst, kannst du zumindest schon mal in etwa den Bereich ausWÄHLEN in der dein Gegenspieler dann das Männchen lenken kann. Und diesen Bereich wählst du logischerweise eher danach aus, wo dein Gegner "wahrscheinlicher" auf einen deiner Teppiche geht, als einen, wo du gar keinen Teppich gelegt hast.

Und deine Rechnung mit 3 Richtungen und 4 verschiedene "Schritte" gegenüber 2 Felder Teppich, geht schon ab Runde 2 nicht mehr auf, weil es dann schon bis zu 4 (bei 2 Spieler), bis zu 8 (bei 3 Spieler) bzw. bis zu 12 (bei 4 Spieler) Felder "gegnerischer Teppich" sind.

Und jetzt erklärst du mir, wieso beim Schach die Züge des Gegners alles andere als zufällig sind und bei Suleika nicht!
In beiden Spielen ist das Spielziel vorgegeben, wobei dieses für alle Spieler gleich ist. In beiden Spielen gibt es gewisse Zugregeln. Aber bei Suleika gibt es nur 1 Figur im Gegensatz zu 16 beim Schach und nur 3 mögliche Richtungen mit (zufällig bestimmten) Schritten.
Natürlich gibt es beim Schach bestimmte Reaktionen, die man "vermuten" kann und darf bei erfahrenen Spielern, aber eben nicht wissen.
Bei zunehmender Erfahrung der Spieler und Kenntnis des Gegenspielers wird dieses "vermuten" natürlich sicherer im Gegensatz zum zufällig bestimmten Würfelwurf. Aber deshalb ist beim Schach trotzdem jeder Zug "zufällig", weil du nicht "wissen" kannst was dein Gegner macht.

zum Thema planbar:
Suleika ist zu einem gewissen Teil planbar. Zwar nicht mehrere Runden voraus, aber du kannst durch deinen Einfluss (Richtung, Teppiche) z.B. den "Omar" in einen bestimmten Bereich führen (nächster Zug zurückgehen ist ja nicht möglich), in einen Bereich wo du vorher z.B. mehrere Teppiche von dir konzetrieren konntest, um deinen Gegner so zu zwingen möglicherweise (diese Entscheidung kann immer noch der Würfel haben) auf deinem großflächigen Teppich zu landen.

noch eine kleine abstrakte Überlegung:

ein Spiel(verlauf) ist die Summer aller Entscheidungen; diese werden entweder bewusst von einem Spieler oder zufällig aus einem bestimmten "Pool" (z.b. Würfel = zufälliges Ergebnis aus 1-6) entschieden. Je nachdem wie viele dieser Entscheidungen zufällig bestimmt werden im Vergleich zu bewussten Entscheidungen der Spieler, kann man von einem "glückslastigen" oder "zufällig generierten" Spielverlauf sprechen. Daneben gibt es noch Entscheidungen die zwar zufällig gemacht werden, wobei der Zufall aber durch "Wahrscheinlichkeiten" berechenbarer wird (Bsp.: bei Carcassone ziehe ich die Plättchen zwar verdeckt, aber wenn ich alle Karten kenne, weiß ich bei welcher Karte die Wahrscheinlichkeit höher ist, sie zu ziehen als bei anderen, wonach ich mein Spiel auch "etwas planen" kann, ich aber immer noch das Glück/den Zufall brauche dieses Kärtchen zu ziehen; auch der Würfel von Suleika fällt in diese Ecke; genau wie bei Siedler die Zahlenplättchen"; bei Mädn gibt es keine solchen "zufälligen Wahrscheinlichkeiten" als Beispiel). Dann gibt es noch die Entscheidungen der Spieler, die individuell gemacht werden, wobei sie auch insofern "erahnbar" sein können, weil meist alle Spieler das Ziel des jeweiligen Gegenspielers kennen (Ziel ist z.B. Siegbedingung).

Innerhalb dieses Konglomerats an Entscheidungen ist es wohl oft kaum oder gar nicht möglich zu bestimmen, welche Entscheidungen andere beeinflusst haben und wie stark dieser Einfluss ist bzw. welche Entscheidung von welchen anderen beeinflusst wurden und wie stark.

Deshalb denke ich nicht, dass es so einfach ist wie du es darstellst, dass jede deiner Entscheidungen letztlich vom zufälligen Würfelwurf beeinflusst wird. Natürlich musst du dich ständig auf die neue Position des Männchens einstellen und deine Entscheidungen daraufhin abstimmen, aber letztendlich sind diese Entscheidungen nicht ausschließlich vom Würfelwurf und damit vom zufall abhängig. Zumal das Spielfeld nicht unendlich groß ist und die Richtungen und "Schritte" nicht ins Unendliche gehen - deshalb ist alles zu einem gewissen Grad plan- oder lenkbar und zu einem gewissen Grad von einer "zufälligen Wahrscheinlichkeit" (ich nenn das mal so) abhängig, wobei ich denke das der Grad der Plan- bzw. Lenkbarkeit über dem Grad des Zufalls liegt.
Es hat also nichts mit dem Typ "Glück" zu tun, den du mit deinem "Höhlenbeispiel" (blinde Spontanentscheidung zwischen A und B, wobei diese Entscheidung linear bis zum Ende - Ausgang oder nicht - weiterläuft) als "Raten" veranschaulicht hast.

P.S.: Ich führe Diskussionen NUR auf freundliche Art und Weise! :)
Zuletzt geändert von lueg am 2. Oktober 2010, 17:42, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
H8Man
Kennerspieler
Beiträge: 1589

RE: Suleika

Beitragvon H8Man » 2. Oktober 2010, 21:01

P.S.: Ich führe Diskussionen NUR auf freundliche Art und Weise!

Was ich auch sehr gut finde, aber leider relativ rar ist :(

Als hätte ich für heute nicht schon genug mit dem Kopf gearbeitet (war grad auf nem MtG Turnier und hab zwischen den Runden noch einen abstrakten Prototyp gespielt [von einem Kollegen]), sollst du nicht zu lange auf eine Antwort warten, schließlich wartest du ja schon den ganzen Tag drauf, nicht wahr? *reload, reload, reload* :P ;)

Ja wir sollten es ein wenig runterschrauben, sonst haben wir in diesem Thread bald mehr Wörter als im gesamten restlichen Forum oO

Und deine Rechnung mit 3 Richtungen und 4 verschiedene "Schritte" gegenüber 2 Felder Teppich, geht schon ab Runde 2 nicht mehr auf, weil es dann schon bis zu 4 (bei 2 Spieler), bis zu 8 (bei 3 Spieler) bzw. bis zu 12 (bei 4 Spieler) Felder "gegnerischer Teppich" sind.

Die Rechnung bleibt dieselbe, nur geht es später nicht mehr darum sich umsonst zu bewegen, sondern für so wenig wie möglich. An der Formel ändert sich aber nichts.

Du hast schon recht, dass auch der zufällige Faktor Würfelwurf eine Rolle dabei spielt, wo die Figur zum stehen kommt, aber dadurch, dass du ebenfalls mit der selben figur ziehst, kannst du zumindest schon mal in etwa den Bereich ausWÄHLEN in der dein Gegenspieler dann das Männchen lenken kann. Und diesen Bereich wählst du logischerweise eher danach aus, wo dein Gegner "wahrscheinlicher" auf einen deiner Teppiche geht, als einen, wo du gar keinen Teppich gelegt hast.

Was aber auch ausschließlich im 2er der Fall ist.
Ansonsten würde ich dir auch zustimmen, wenn da nicht eine Sache ist, die du dabei übersiehst. Nämlich das der Gegner ebenso Teppiche legt und das Spielfeld damit stets verändert wird, was darauf hinaus läuft, das du eben keine Fallen vorbeireiten, bzw. legen kannst und genau deswegen ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering.

In beiden Spielen ist das Spielziel vorgegeben, wobei dieses für alle Spieler gleich ist. In beiden Spielen gibt es gewisse Zugregeln. Aber bei Suleika gibt es nur 1 Figur im Gegensatz zu 16 beim Schach und nur 3 mögliche Richtungen mit (zufällig bestimmten) Schritten.

Das ist ja nicht der Fall, denn beim Schach ist das Spielfeld statisch, während es sich bei Suleika verändert. Beim Schach hast du 100% offene Informationen, bei Suleika vielleicht 15%, denn alles was du weißt, ist wie die Teppiche direkt vor deinem Zug liegen.

Du versuchst Schach (in deinem Beispiel) als Bluff Spiel hinzustellen, was aber nicht stimmt, weil man beim Schach nicht Blufft sondern mit den vollen Informationen arbeitet. Auch hast du beim Schach keine Vorahnung, sondern kennst alle möglichen Züge und Auswirkungen im voraus. Es hat schon seinen Grund das die Jungs 30 Minunten über einen einzigen Zug nachdenken.

Zum Thema planbar, siehe oben. Ich bezweifle nach wie vor nicht, das man hier mit Wahrscheinlichkeiten arbeitet und sich auch ein paar Gedanken machen kann, aber diese sind trotzdem stark vom Glück abhängig. Ebenso (und das war meine eigentliche Aussage, womit das meiste begann) ist es mit 3 oder 4 Spieler quasi unplanbar, wobei das Glückselement mit jedem weiteren Spieler stark zunimmt.

Bei deinem Entscheidungspool ist die Summe im Endeffekt aber egal, da jede Entscheidung für sich geprüft wird und daher kann man für jeden Zug genau erkennen, was dort entschieden wird.
Das Problem bei Suleika ist einfach, das du nur zu einem Punkt exakte Informationen hast, nämlich direkt nach deinem Würfelwurf. Zu jeder anderen Zeit hast du keine 100% offene Information. Von dan an kannst du mit der Wahrscheinlichkeit des Würfels arbeiten, das ist soweit auch alles korrekt, aber hier gibt es 2 wichtige Dinge die ins Spiel kommen, nämlich einmal die Richtung und einmal die noch zu legenden Teppiche. Durch die noch zu legenden Teppiche kannst du eben keine Falle bauen, weil du jedesmal darauf reagieren kannst.

Ein Beispiel: Immer wenn du einen Teppich legst, verdecke ich eine hälfte davon mit meinem Teppich, was auch bedeutet, das wir immer auf demselben Level sein werden, da gleich viele Felder vorhanden sind. Dies bedeutet aber auch, das niemand ein größeres Feld haben wird und genau deswegen ist die angebliche Tatktik beim Teppich legen relativ belanglos.

Nebenbei, ich würde auch niemals behaupten ganz klar im Recht zu sein (außer ich weiß es), aber ich bin in diesem Fall davon überzeugt (wäre ja auch lustig wenn nicht :P ), das der Glücksanteil aus genannten Gründen über 50% liegt, auch wenn es nur 55% sind.
Zuletzt geändert von H8Man am 2. Oktober 2010, 21:02, insgesamt 1-mal geändert.
"Wenn Ihr glaubt mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt..."

lueg
Kennerspieler
Beiträge: 334
Wohnort: Tirol

RE: Suleika

Beitragvon lueg » 3. Oktober 2010, 01:18

So ich denke, ich schreibe mal mein letztes Wort in diesem Fall.

Wir haben uns glaub ich soweit angenähert, dass jede weitere Diskussion in kleinste Details führen würde.
Wichtig für mich war im Prinzip lediglich, dass man dieses Spiel und seine Möglichkeiten nicht ausschließlich auf das "Würfelglück" reduzieren kann, sondern dass man auch Einfluss nehmen kann.
Ich stimme dir zu, dass der Spielverlauf von den einzelnen Spielern nicht planbar ist, ich darunter aber nicht "Glück" verstehen würde, denn spontane Reaktionen auf sich ständig wechselnde Bedingungen, auch wenn ein größerer zusammenhängender Prozess nicht planbar ist, passt mit meiner "Glücksdefinition" nicht überein.
Im Endeffekt haben wir einfach ein Problem, was als "Glück" zu bezeichnen ist, aber auf "Würfelglück" kann man das Spiel eben nicht reduzieren (wenn dein Gegenspieler einen Fehler macht, hast du im Prinzip Glück, dass er den Fehler gemacht hat - dies hat im Gegenzug aber z.B. nichts mit einem durch Zufall bestimmten Ereignis, wie z.B. Würfelglück, zu tun).

LG Lukas

P.S.: du musst ja nicht Teppiche immer über gegnerische Teppiche legen. Du könntest z.B. einzelne Teppiche auf dem Spielplan verteilen, um zu vermeiden, dass deine Mitspieler den "Omar" in dem Spielbereich halten, in dem du keine Teppiche hast - oder du legst sie als große Flächen zentral, oder du legst sie entlang des Randes als lange Schlange etc.! Also ich finde das Teppiche-Legen sehr interessant und nicht als einfache, durch die gegnerischen Aktionen vorbestimmte, Reaktionen.

Benutzeravatar
H8Man
Kennerspieler
Beiträge: 1589

RE: Suleika

Beitragvon H8Man » 3. Oktober 2010, 02:07

Eigentlich schade, aber wahrscheinlich für alle Anwesenden gesünder :P

Im Grunde stimme ich dir zu, es ist nicht nur das Würfelglück, aber ebenso mußt du mir zustimmen, das es die Basis ist, denn ohne den Würfel könnte man deutlich mehr/besser planen.

Das du eine andere Definition von Glück hast kann ich zwar nach all dem geschriebenen nach wie vor nicht verstehen, aber das ist ok, denn wirklich wissen oder gar exakt erklären, kann ich es auch nicht. Ich kombiniere einfach nur alle Fakten zusammen und das ist für mich solange korrekt, bis mir jemand meinen Denkfehler vorzeigen kann, aber ich denke mal das wird bei dir, bzw. bei den meisten anderen nicht anders ablaufen.

Was die Teppiche angeht, das war ja nur ein Besispiel zur Veranschaulichung.


Hm... *schnief* lass uns nen anderen Thread aufmachen :D
Zuletzt geändert von H8Man am 3. Oktober 2010, 02:08, insgesamt 1-mal geändert.
"Wenn Ihr glaubt mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt..."

lueg
Kennerspieler
Beiträge: 334
Wohnort: Tirol

RE: Suleika

Beitragvon lueg » 3. Oktober 2010, 14:18

Sei nicht traurig, ich widerspreche dir schon noch oft genug in allen mölichen Themen :) , falls es für mich etwas zu widersprechen gibt. Ein separates "Glück, Planen, Zufall, Wahrscheinlichkeit etc." Thema aufzumachen ist meiner Meinung nach nicht notwendig, da ja in erster Linie Spiele besprochen werden sollen und keine seitenlangen, theoretischen Abhandlungen über abstrakte Konstruktionen wie "Glück" geführt werden sollen.
Aber wenn es thematisiert werden muss, können wir uns ja in Zukunft wieder an praktischen Beispielen darüber unterhalten :) .

Dass man ohne zufällig eintretende Ereignisse alles besser planen kann ist ja selbstverständlich und logisch (ich stimme dir voll und ganz zu) - ein Grillfest wäre ja auch angenehmer anzugehen/zu planen, wenn man ausschließen kann, dass es "zufällig" regnet.

Benutzeravatar
H8Man
Kennerspieler
Beiträge: 1589

RE: Suleika

Beitragvon H8Man » 3. Oktober 2010, 18:35

Im Grunde spricht ja nichts dagegen auch solche Themen anzugehen, dafür sind wir hier ja in einem Spiele-Forum! :)

Mir tut immer nur der Grande leid hihi
Aber ein Umzug in einen anderen Thread tötet die Diskussion in den meisten Fällen ab und das ist halt auch doof. Zwickmühle ^^
"Wenn Ihr glaubt mich verstanden zu haben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt..."


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 20 Gäste