ode hat geschrieben:Solche Diskussionen erledigen sich meistens, wenn die Spieler die dritte oder vierte Partie gespielt haben. Schade wäre, wenn man es nicht versucht in weiteren Partien diese scheinbar starke Spielweise knacken zu wollen. Ich kann nur jedem empfehlen, das mal zu tun. Einfach mal überlegen, was es noch für Spielzüge gibt. Wenn man dann immer noch zu dem Schluss kommt, dann ist es wenigstens berechtigt.
peer hat geschrieben:Sehe ich ein klein bisschen anders. Klar, wenn mir ein Spiel nicht gefällt, spiele ich es kein zweites Mal.
Wenn ich aber denke, ein Spiel ist "broken" oder hat eine dominante Taktik o.ä. und das stellt sich als falsch heraus (wie hier), sehe ich keinen Grund, warum ich das Spiel dann nicht noch einmal spielen wollen würde, wenn es mir sonst gut gefallen hat.
Hier im Thread wurde ja eine Theorie aufgestellt, die, wäre sie wahr, den Spielspaß trüben würde. Ist sie aber nicht, also warum nicht noch einmal spielen? Weil jemand meint, es gäbe ein problem? Dann dürfte man nix mehr spielen (ich glaube es gibt kein Spiel, wo sich nicht auf BGG irgendjemand finden würde, der meint es wäre auf die eine oder andere Weise kaputt ;-) )
peer hat geschrieben:Sehe ich ein klein bisschen anders. Klar, wenn mir ein Spiel nicht gefällt, spiele ich es kein zweites Mal.
Wenn ich aber denke, ein Spiel ist "broken" oder hat eine dominante Taktik o.ä. und das stellt sich als falsch heraus (wie hier), sehe ich keinen Grund, warum ich das Spiel dann nicht noch einmal spielen wollen würde, wenn es mir sonst gut gefallen hat.
Seb hat geschrieben:Und hier kommen wir zum Problem. Es gibt sooo viele neue Spiele, dass wenn man ein Spiel ausprobiert hat und der starken Meinung ist (und diese durch die Mitspieler einhellig bestätigt wird), dass der Spielstart einen "Zugzwang" bedingt - na dann kann es halt vorkommen, dass das Spiel eben gar nicht mehr auf dem Tisch landet. Man probiert andere Spiele aus. Man hat das eine ja jetzt gesehen. Es gefällt einem nicht. Und man geht zum nächsten.
Seb hat geschrieben:Dann wurde ich ein wenig falsch verstanden. Ich möchte es nicht mehr spielen, weil es mir neben dem, für mich sehr markanten schlechten, Startproblem auch zusätzlich nicht gefallen hat. Die Grafik von Harald Lieske spricht mich in diesem Spiel nun mal so gar nicht an (wobei ich andere Werke von ihm durchaus mag). Und sonst gibt mir das Spiel auch nicht viel.
Daher wird es für mich wohl nicht noch einmal auf den Tisch kommen. Liegt also nicht nur an meiner Meinung zum Startzug.
ode hat geschrieben: Das ist gut und Recht. Mir persönlich gefällt diese Fast-Food-Mentalität nicht. Das kann aber jeder anders sehen. Wenn ich mir ein Spiel kaufe, dann möchte ich mich damit auch beschäftigen. Ich gebe keine 30-50€ aus um nach einer Partie zu sagen, dass ich das Dingen jetzt loswerden will, weil es ja so viele andere Spiele gibt. Das kann man so machen. Muss man aber nicht.
Ich kaufe mir nicht alles, was erscheint. Ich will auch nicht alles, was erscheint spielen. Ich entscheide mich für etwas, und dann beschäftige ich mich auch damit. Wenn nach ein wenig Beschäftigung immer noch die Meinung besteht, dass es eben doof ist, dann ist es so. Kommt weg. Ich sammel nicht. Ich spiele die meisten Spiele wirklich, die bei uns rumstehen.
Mir ist durchaus bewusst, dass es bei Spielern diese Wegwerf-Mentalität gibt. Kann man sie einem Spiel anlasten? Kann ein Spiel nicht auch darauf ausgelegt sein, dass es entdeckt wird? Nicht jedes Spiel will auch die Erwartungen aller oder möglichst vieler Spieler erfüllen.
Wenn man es gut macht, dann hat man ein Spiel, was die Spieler auffordert in weiteren Partien entdeckt zu werden und sie bei der ersten Partie gleich mitnimmt. Aber das ist halt auch Spieler abhängig, wie das empfunden wird.
Ich will das nicht grundsätzlich kritisieren. Ich sehe das eben anders. Aber ich nehme ja niemandem das Recht auf schnellen Durchsatz und Neuheiten-Freude.
Was ich aber dann gern kritisieren möchte ist, dass einem Spiel etwas vorgeworfen wird, was erstmal nur eine Vermutung ist und man auch gar nicht bereit ist zu erforschen. Da wird das Spiel dann unbegründet in Internet-Foren abgewatscht. Also, entweder beschäftige ich mich mit dem Spiel und untermauere meine steile These. Oder ich lass es halt sein - aber dann muss man im Netz halt auch nicht schreiben, es gäbe ein Problem.
Ich will damit auch hier niemandem einen Vorwurf machen oder behaupten, dass hätte hier jemand in ungebührlicher Weise getan. Ich meine das eher grundsätzlich. Ich kenne West of Africa auch gar nicht gut genug - aber diesen Effekt, dass dies zu stark sei und jenes zu schwach und so weiter und so fort - den kenn ich.
Und was ich persönlich falsch finde ist, eine steile These aufzustellen, die dann nicht überprüfen zu wollen und das dann auf die Schnelllebigkeit des Spielebuisnesses und der ganzen Konkurrenz zu schieben. "Ja, wenn das Spiel es wollte, dann würde ich das ja ausprobieren! Aber es gibt so viel anderes, was mich mehr anspricht!" Ja... Ist für mich ne Ausrede.Seb hat geschrieben:Dann wurde ich ein wenig falsch verstanden. Ich möchte es nicht mehr spielen, weil es mir neben dem, für mich sehr markanten schlechten, Startproblem auch zusätzlich nicht gefallen hat. Die Grafik von Harald Lieske spricht mich in diesem Spiel nun mal so gar nicht an (wobei ich andere Werke von ihm durchaus mag). Und sonst gibt mir das Spiel auch nicht viel.
Daher wird es für mich wohl nicht noch einmal auf den Tisch kommen. Liegt also nicht nur an meiner Meinung zum Startzug.
Also, das hier finde ich völlig legitim. Ich vermute auch mal, dass du es dir gar nicht gekauft hast, sondern auf einem Spieleabend irgendwo mitgespielt hast. Du hast die 35€ gar nicht gelatzt, sondern bewertest das Spiel, weil du es mal mitgespielt hast. Völlig okay dann auch zu sagen: Spricht mich nicht an. Und ich will's gar nicht wissen, was da noch hinter steckt.
Seb hat geschrieben:Mich würde interessieren was für dich ein Motivationsgrund wäre ein Spiel, welches dir auf Anhieb überhaupt nicht gefallen, dich nicht angesprochen und aufgefordert hat nochmal und nochmal und nochmal zu spielen, nur um zu suchen ob da nicht doch mehr ist. Ob es dir nachher nicht doch gefällt.
ode hat geschrieben:Sollte dieses Phänomen wirklich so sein, wie beschrieben: Wieso sollte das erst jetzt auftauchen? Es handelt sich hier um den allerersten Spielzug, wenn ich das richtig verstanden habe. Das wäre in Testspielen aufgefallen. Also würde mich das hier herausfordern das Spiel mehr zu durchdringen und herauszufinden, ob es da nicht doch andere Möglichkeiten gibt.
peer hat geschrieben:Naja, der Halifax Hammer ist eben eine sehr ungewöhnliche Strategie, die dem restlichen "normalen" Spiel ziemlich wiederspricht. Sowas kann tatsächlich passieren.
Der erste Zug in West of Africa, so wie der hier beschrieben wurde, ist zum einen ziemlich offensichtlich und zum anderen existieren offensichtliche Gegenstrategien.
Die beiden Fälle sind nicht vergleichbar.
Aus meiner eigenen Erfahrung -auch mit Wir sind das Volk - Ich habe in den letzten 20 Jahren noch kein fertiges Spiel gespielt, dass sich durch einen offensichtlichen Zug aushebeln lassen würde. Derartige Behauptungen in Foren ließen sich immer auf Regelfehler, "Group Think" oder mangelndes Spielverständnis zurückführen.
Tatsächliche Knackpunkte wie der Halifax-Hammer sind immer sehr spezialisierte, schwer zu findene Strategien, die tatsächlich auch nur sehr vereinzelt gefunden wurden. Und zwar von Leuten, die eine größere Anzahl von Partien hinter sich hatten.
Seb hat geschrieben:[...] Kartenhand (4 Stück): -4 Karte, Güter anbauen, Arbeiter bewegen, Teneriffa.
Es geht darum auf der mittleren Insel (Teneriffa) alle 6 Güter im ersten Zug zu platzieren. Den Vorteil durch die Majorität auf der Insel und der Menge an handelbaren Gütern ist ein so großer Vorteil im Gegensatz zu allen anderen Zügen. Zudem kommt hinzu, dass wenn jemand tatsächlich den gleichen Zug plant und diesen nur auf Grund der Tiebraker-Regel des Geldes nicht durchführen kann, dieser Spieler direkt abgeschlagen ist. Er kann seinen Zug nicht durchführen, die meisten Karten sind umsonst gespielt gewesen und dadurch, dass das Spiel so schnell vorbei ist wird dieser "Fehler" des Spielers nicht verziehen.
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