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[Angespielt] Dominion

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?

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Zottelmonster
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RE: Dominion

Beitragvon Zottelmonster » 7. Februar 2012, 16:51

Ja, muss ja auch nicht jeder die Meinung teilen. Ich finde Dominion ja auch nicht schlecht. Aber irgendwie hab ich's mir überspielt...

@Starcraft-Mechnismus: Da hat jeder sine Kampfkartendeck. Dieses kann man nun mit seinen Technologien verändern. So bekommt man stärkere Karten und Karten mit neuen Effekten in sein Deck. Es gibt da keinen gemeinsamen Kartenpool, sondern jeder hat seine eigene Karten, wie etwa bei Nightfall (ist das da so?), und es gibt keinen Mechanismus zum Entsorgen der Karten. Aber es ist ein nettes Element, um seine Kampffähigkeiten zu verbessern. Dazu eignet sich der Deckbaumechanismus in meinen Augen auch wunderbar. Um zu zeigen, dass die vom Spieler kontrollierten Entitäten sich im Lauife des Spiels verbessern, wie etwa in Mage Knight, wo die Fähigkeiten des Magiers unter anderem durch seine Karten dargestellt werden.

Alucard
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RE: Dominion

Beitragvon Alucard » 8. Februar 2012, 01:09

Puh, ihr bringt alle wirklich gute Punkte. Wo soll ich da anfangen?

@lorion:
Kniffel kenne ich leider nicht. Ich stimme dir zu, wenn du sagst, dass die Definition von Glücksspiel subjektiv ist. Für mich sind Die Siedler von Catan und Monopoly zwei Spiele, die ich als Glücksspiele bezeichnen würde. Aber auch hier hat man eigentlich ja durchaus gewissen Handlungsspielraum, d.h. man kann gewisse Entscheidungen fällen. Was Dominon betrifft hast du recht, es kommt schon auch auf die Auslage der Karten an. Wie gesagt, hier ist es aber eben gerade toll, dass diese nicht irgendwie vom Spiel vorgegeben sind, sondern beliebig zusammengestellt werden können. Ich finde es aber unpassend, wenn du sagst, dass die Wartezeiten bei Anfängern unerträglich ist. Das ist doch verständlich und zudem kenne ich da viele Spiele, wo die Einsteigerhürde deutlich höher ist. Anfänger müssen das Spiel halt erst lernen, die Karten lesen und mit den Mechanismen vertraut werden. Aber wenn du in einer Runde spielst mit Dominon-Kennern, dann gehen meiner Erfahrung nach die Züge sehr sehr schnell.

Aber wie gesagt, für mich kommt in Dominon das Glück nur über die zwei Starthände und über den Nachziehstapel rein, und dieses Element ist sehr klein. Ein 5/2-Start ist ja wirklich selten. So viel (oder eben so wenige) Glückselemente haben auch andere gute Strategiespiele. Man kann und sollte ja gerade sein Deck so aufbauen, dass man die Wahrscheinlichkeit erhöht, die wichtigen Karten zu ziehen. Und man kann durchaus ein schlechtes oder gutes Deck bauen, also hier ist schon Nachdenken gefragt.

@Domnion mit Neulingen spielen:
Da kann ich Kyula in fast allen Punkten nur zustimmen. Tatsächlich dachte beinahe, als ich seinen Post gelesen habe, ich hätte ihn selber geschrieben ;) Mir ist es bei Spielen auch nicht so wichtig zu gewinnen, Neulingen helfe ich gerne und für mich macht spielen an sich Spass. Und wenn ich sie so für das Spiel begeistern kann und sie dann bereit sind es mit mir häufiger zu spielen, dann ist das für mich eine Win-Win-Situation.

@lueg:
Ich weiss was du meinst, doch würde ich dir folgendermassen wiedersprechen: Du bist letzlich nicht dem Kartenglück ausgeliefert. Natürlich kannst du ab und zu eine Hand nur mit Punkte- oder Geldkarten oder was auch immer ziehen. Aber das passiert doch jedem etwa im gleichen Masse (denn der Zufall oder das Glück oder wie wir es auch immer nennen, hat ja kein Gedächtnis oder so, und gewisse Dinge haben halt einfach eine Wahrscheinlichkeit). Aber deswegen zu sagen, dass das Kartenglück spielt, finde ich nicht zulässig. Denn wie oben gesagt: Die Strategie besteht eben gerade darin, dass du dir überlegst, wie du dein Deck bauen musst, sodass du im Endgame jedesmal mind. 8 Gold auf der Hand hast um mind. 1 Provinz zu kaufen. Man erhöht mit den Karten die Wahrscheinlichkeit, dass man das eben tun kann. Hierfür muss du die Synergien ausnutzen. Ich mag das eigentlich fast lieber als ein Spiel, bei dem ich einfach von Anfang an meine Strategie stur durchziehen kann und keine Trade-offs oder so habe. Um beim Bsp. mit der Schmiede und dem Dorf zu bleiben: Hier musst du dir halt überlegen, vielleicht Dorf und Schmiede im Verhältnis 1:2 zu kaufen. Weiters musst du eventuell dein Deck mit einem Entsorger um die Kupfer und Anwsen kleiner machen, sodass du die guten Karten mit einer höheren Wahrsch. ziehst, dann dafür schauen, dass du mehrer Käufe in dem Endgame machen kannst etc.
Aber ich denke ich sehe schon ein wenig deinen Punkt, ich hoffe aber auch, dass du meinen siehst.

@All:
Danke für die tolle Diskussion. Ich respektiere auch jedem seine Meinung, wenn er ein Spiel (oder eben Dominon) nicht mag. Wie gesagt, über Präferenzen kann man nicht streiten (Aber darüber, ob es in Dominon um Kartenglück geht schon :) ). Achja, und streiten meine ich auch nie negativ: Eine anständige Streitkultur ist wichtig - aber wem sage ich das, die gibt es unter Lamas ja sowieso :P

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Kyula
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RE: Dominion

Beitragvon Kyula » 8. Februar 2012, 01:23

Dominion nicht zu mögen steht jedem frei, grenzt aber fast an Majestätsbeleidigung. ;)
Ist mir aber letztlich auch egal. Jeder soll das spielen wozu er Lust hat, dazu gibts genug Spiele, ich mag sehr viele Spiele und werde sicher auch Spiele finden die ich mit Leuten spielen kannd die Dominion nicht mögen.
Es hört an dem Punkt für mich auf wo jemand versucht Dominion schlecht zu machen oder gar es neuen Spieler schlecht zu machen, dann das wäre absolut falsch und schlecht für die Spielerwelt an sich, denn Dominion ist ein hervorragendes Gateway-Game, das schon vielen, vielen Spieler den Zugang zu interessanteren und komplexeren Spielen ermöglicht hat als das ewig alte Siedler, Risiko, Monopoly. Irgendwann wird sich wohl auch Dominion in diese Reihe einreihen dürfen, aber das wird noch ein wenig dauern, und vermutlich länger als bei anderen Spielen.
Zuletzt geändert von Kyula am 8. Februar 2012, 01:23, insgesamt 1-mal geändert.

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RE: Dominion

Beitragvon Ben2 » 8. Februar 2012, 08:13

es geht mir nicht darum Dominion schlecht zu machen - Dominion HAT etwas revolutionär gemacht. Das ist absolut korrekt. Aber sein Erfolg begründet sich nicht auf seiner absolut genialen Spielmechanik sondern daher, dass Dominion sie erfunden hat (und das immerwährend neue Sets von Karten bei vielen Menschen den "pokemon/yugioh-effekt" auslösen). Ich argumentiere, dass Dominion mittlerweile ein langweiliges Deckbuilding Spiel ohne Tiefgang mit immerwährend gleichem Ablauf ist. Auch ich habe mittlerweile zig Dominion Sessions hinter mir - aber es war mir praktisch schon nach der dritten Partie repetitiv. Meine Argument ist schlicht dieses: Geradewegs wie "Die Siedler" - würde Dominion HEUTE erscheinen, würde jeder Rezensent argumentieren, dass es ein seelenloser langweiliger Abklatsch in der Deckbuilding Welt wäre. Und das zurecht. Aber genau aus diesem Grund (der selbe mit dem ich gegen "Die Siedler" argumentiere) möchte ich ihm nicht seinen Status als "Alterwürdiger" aberkennen, aber ich werde ein überholtes Konzept nicht preisen.

(Mit Erfolg kann man im Übrigen nicht mit Qualität argumentieren. Das Kosmos Martin Rütter Tierquiz hat sich gewiss öfter verkauft als Dominion bisher in Deutschland)

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RE: Dominion

Beitragvon Lorion42 » 8. Februar 2012, 09:22

Alucard hat geschrieben:Ich finde es aber unpassend, wenn du sagst, dass die Wartezeiten bei Anfängern unerträglich ist. Das ist doch verständlich und zudem kenne ich da viele Spiele, wo die Einsteigerhürde deutlich höher ist. Anfänger müssen das Spiel halt erst lernen, die Karten lesen und mit den Mechanismen vertraut werden.


Da hast du mich falsch verstanden... ich meinte damit, dass Anfänger oftmals zu viele Dörfer in ihr Deck bauen und dadurch das Spiel unnötig verlängern ohne dass sie selbst einen Vorteil dadurch bekommen. Mich stört, dass man das Spiel so spielen kann, dass man unendlich viele Züge hintereinander hat ohne dass es dem Spiel irgendetwas bringt.
Von daher verzichte ich in der Regel auf Karten mit +2 Aktionen.

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RE: Dominion

Beitragvon lueg » 8. Februar 2012, 11:07

Alucard hat geschrieben:Aber ich denke ich sehe schon ein wenig deinen Punkt, ich hoffe aber auch, dass du meinen siehst.


Natürlich verstehe ich dich in diesem Punkt.
Ich habe nur meine Erklärung dafür gegeben, wieso es meiner Meinung nach so stark polarisiert und richtigen Strategen zu wenig ist.
Mir persönlich gefällt es ja auch nicht schlecht und ich spiele es hin und wieder ganz gerne.
Und zum Thema "Glück und Wahrscheinlichkeiten" habe ich mit H8Man schon einmal eine wochenlange Diskussion geführt, weshalb ich hier nicht wieder da anschließen möchte ;)

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RE: Dominion

Beitragvon Kyula » 8. Februar 2012, 11:53

aber welcher deckbuilder ist denn toller, runder, innovativer, interessanter?

ich habe da auch einige gespielt, thunderstone, ascension, nightfall, rune age, etc und keines dieser spiele erreicht auch nur annähernd die eleganz eines dominion auch wenn sie alle mehr oder weniger gute spiele sind
Zuletzt geändert von Kyula am 8. Februar 2012, 11:54, insgesamt 1-mal geändert.

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RE: Dominion

Beitragvon Ben2 » 8. Februar 2012, 12:23

Wo ist denn bei Dominion eine Eleganz??? Simplizität ist nicht gleich Eleganz.

Thunderstone etwa löst das Bergaufproblem Dominions, Eminent Domain fügt eine Rollenwahl mit hinzu, A few Acres of Snow gibt ihm eine Zielgerichtete Komponente, Mage Knight ebenso und zugleich ein "sofort" zugriff, Quarriors vereinfacht das Prinzip für Familien (das spiel ist deutlich schneller egal ob mit anfängern odern nicht), ascension löst den aufbau und die abwechlsung zu einem echten deckbuilding.

Ich könnte weiter machen: Core Worlds, Puzzle Strike, (wahrscheinlich "Miskatonic School for Girls") Deck Building ist eine Mechanik und kein Spiel. Ich sehe bei den ewig gleichen Aktionen, dem Sologewurschtel von Dominion keinen echten Reiz abgesehen vom mittlerweile enstandenen Sammelkartenwahn. Ich kann nur beileibe nicht die sektenhafte Jüngerschaft von Dominion nachvollziehen. Ich erkläre mir das wie gesagt mit Sammelkartenwahn - nicht umsonst werden für Dominion Promokarten nach den Messen immer wieder im hohen zweistelligen Bereich gekauft. Das hat "Magic"-Charakter. Gewiss war das Spiel bei seinem erscheinen etwas nie dagewesenes: Der Deckbau von Sammelkartenspielen als eigentliches Spiel - für die Massen. Aber die x-ten Erweiterungen für all diese Deckbauer sagt mir nur eins: Di Vernarrtheit entsteht nicht aufgrund der tollen Mechanik. Wenigstens hat Thunderstone versucht dem DEckbuilding zwei wichtige Komponenten hinzuzufügen: Sinn und Siegpunkte mit Nutzen während des Spiels. So oft ich schon Dominion mit Neulingen gespielt habe, kommt doch immer wieder die gleiche Frage: "Und der ganze große Stapel ist nicht wert?"

Eminent Domain löst das auch schöner - wenngleich durch das Rollenprinzip natürlich die Sammelwut ausbleiben muss.
Daher ist MageKnight auch für mich die Spitze des Turms auf dem Berg der Brettspiele momentan. Es bietet das süchtig machende Sammeln, hochleveln, rollenspielen in einem günstigen Suchtmach-Paket.

Doch wenn ich Neulinge in die Welt von Deckbuilding einführen möchte dann mache ich das lieber mit Quarriors. Es bietet schnelle Spielzeit für den Nichtspieler so wichtig (Wir spielen jetzt was für ne dreiviertel Stunde!??!?) und die so altbekannten Würfel. Suche ich was rundes, dann das Spiel mit Drafting: Core Worlds, und wenn ich etwas innovatives möchte, dann eben Eminent Domain oder A few Acres of Snow oder Mage Knight.


(Ach übrigens ich weiß nicht wie ihr Dominion aufbaut, aber ich habe STETS gut 5-10 Minuten gebraucht - nicht nur wegen auswählen, sondern auch einfach um nach spieleranzahl vorzugehen.)
Zuletzt geändert von Ben2 am 8. Februar 2012, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.

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RE: Dominion

Beitragvon Zottelmonster » 8. Februar 2012, 14:00

Ich möchte einem Punkt widersprechen: In Bezug auf Brettspieldesign ist Simplizität = Eleganz.

Und Dominion macht da einiges richtig. Es verzichtet auf allzu viele Zahlen. Hier ist Thunderstone mit den vielen kleinen Zahlen weit uneleganter. Und ansonsten hatz man eine Aktion und einen Kauf und den Rest bestimmen die Karten. Und basierend auf diesen wenigen Parametern ein funktionierendes, fesselndes Gesellschaftsspiel zu schaffen ist schon ziemlich elegant.

Viele von den anderen habe ich aber auch nicht gespielt, weil ich mir öfter dachte: Du kennst ja Dominion, da brauchst du die jetzt nicht unbedingt ausprobieren.

Aber was Dominion auch gut macht ist der Verzicht auf "Nerd"-Themen. Durch die Themenwahl fallen Thunderstone, Core Worlds, Eminent Domain, Puzzle Strike, Ascension und Rune Age einfach bei vielen Spielern hinten runter. Und wiel sich diese ganzen Deckbaunachbauten um die gleiche Zielgruppe prügeln, wird auch keins von denen so erfolgreich sein, wie Dominion.
Hinzukommt noch, das der erste immer im Vorteil ist und die Nachfolger sich immer gefallen lassen müssen als Abklatsche bezeichnet zu werden. Dies ist ja auch nicht ganz zu unrecht. Und ein Spiel, was eine Spielmechanik in "Reinkultur" umsetzt, so dass alles zusammenpasst, das ist in meinen Augen auch ein gutes Spiel.

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RE: Dominion

Beitragvon Ben2 » 8. Februar 2012, 14:23

Ich müsste dir fast zustimmen - aber nur fast. Nur simpel zu sein heisst nicht auch elegant zu sein. Thunderstone beschränkt sich vielmals auf einfache Prinzipien - aber natürlich hat man bei mehr Inhalt auch mehr Ballaststoffe /metapher

Der "Verzicht" von einem Thema und damit einem "sinn" ist aber mMn Dominions größter Fehler. Ich habe feststellen müssen, dass viele viele Nichtspieler GERADE Thema suchen. "Um Siegpunkte zu machen" ist für sehr viele kein Grund sich an einen Tisch zu setzen. Erst gestern wieder musste ich meinem Bruder Tournay vorsetzen. Zu Abstrakt für seinen Geschmack.

Aber ich mag sehr stark widersprechen, wenn du sagst eine Spielmechanik in Reinkultur wäre ein gutes Spiel. Niemals! Eine (1) Mechanik allein macht kein gutes Spiel. In den Aktionen MUSS Thema stecken - das ist sogar bei Schach der Fall. Wenn ich NUR Karten in ein Deck sortieren will, dann kipp ich meine Schachtel 7 Wonders um.

Ich versuche mich nochmal vorsichtig auszudrücken. Ich bin der festen Überzeugung, dass mit Dominion eine für die Massen obskure "Vorspiel" Mechanik Massenappeal erhalten hat. Dafür verdient es ein "Hut ab!"

Gleichzeitig aber krankt es an vielerlei Ecken - ein Grund weshalb der Spruch "Deckbuilding with a Purpose" eingeführt wurde - und jetzt letztendlich in Spielen wie MageKnight und A few Acres of Snow seinen Platz als AKTIONSmechanismus gefunden hat. Dafür hat Dominion meinen ewigen Dank. Für mehr nicht.
Und um mich zwangsweise noch einmal zu wiederholen - ERFOLG ist kein Qualitätsmerkmal. Das sollte Monopoly, Martin Rütters Hundequiz und der Kackel Dackel bewiesen haben.
Zuletzt geändert von Ben2 am 24. April 2012, 08:45, insgesamt 1-mal geändert.

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RE: Dominion

Beitragvon Kyula » 8. Februar 2012, 14:58

nein, nein keine sorge.
ich hatte speziell vor dem erscheinen von thunderstone mit einem kumpel auch ernsthafte grundsatzdiskussionen der auch meinte das Thunderstone ja viel toller sei, weil mehr Thema, komplexer, bla bla bla. Mittlerweile hat er auch fast alle Dominionerweiterungen daheim und spielt es deutlich häufiger als Thunderstone.
Ich bin da aber mit mittlerweile über 3000 gespielten Partien Dominion auch der entsprechende Gegenpol zu dir :o) Und das allein spricht für mich Bände. Kein anderes Spiel wird so oft gespielt, schaut man scih mal die Most Played Statistiken bei BGG an. Und in dem Fall gibt der Erfolg eben doch recht. Ein Spiel das so oft gespielt wird ist eben einfach gut, gerade wenn mal asl Referenz dafür BGG nimmt, eine Seite auf der anteilsmäßig sehr viele Vielspieler sind, von denen es Anteilsmäßig immer noch viel zu wenige gibt. Auch ein Tierquiz das so oft gespielt wird ist dann eben einfach ein gutes Spiel. Punkt.
Nicht für uns vlt. Aber "wir", die Vielspieler, sind ein absolut elitärer, sehr kleiner Kreis, der nicht repräsentativ ist. So sehr wir uns das auch wünschen würden. Ich habe die letzten beiden Weihnachten in der Spieleburg hier in Göttingen gearbeitet. Viele, viele Leute kamen da, die alle Spiele liebten, die gerne spielten, aber denen brauchte man trotzdem nicht mit einem A Few Acres of Snow oder einem Quarriors etc. kommen. Gerade die guten thematischen Spiele fristen speziell in Deutschland ein Nischendasein. Und das ist etwas was auch durch diese Seite nicht geändert werden wird. Zwar ist der Markt für die richtig guten Spielen meiner Meinung nach am Wachsen, aber leider so unglaublich minimal, das es noch eine lange Zeit dauern wird, bis man dem wirklichen Durchschnittsspieler damit kommen mag. Bei uns haben die Menschen die mit den wirklich interessanteren Spielen etwas anfangen konnten bei unter 5%.
Daher ist es immer wichtig bei seinen Bewertungen ob ein Spiel gut ist oder nicht immer die Zielgruppe im Auge haben.
Und auch da deckt Dominion vlt. auch gerade durch seine themelosigkeit, einfachheit ein sehr, sehr, sehr breites Spektrum ab. Die meisten Leute die ich mit einem Dominion aus dem Laden schicke kommen nach ein paar Wochen Monaten wieder und holen sich die Erweiterungen weil sie das Spiel lieben, toll finden und für meine Empfehlung danken. Ein Quarriors hingegen wird wirklich schnell uninteressant und wenig gespielt, ein Few Acres of Snow wird ebenfalls nciht so oft gespielt, ganz zu schweigen von einem Mage Knight, wo sich die meisten Leute schon mit der Anleitung schwer tun werden, geschweige denn das sie Zeit und Lust auf ein Spiel haben das mehrere Stunden dauert. Dominion kann man immer mal wieder kurz spielen, oder auch häufiger dann, der nochmal Charakter ist deutlich höher als bei anderen Spielen. Thunderstone z.B. dauert für das was es bietet letztlich doch zu lange, usw.
Es mag wahrscheinlich wirklich viele Spiele geben, die besser, toller, interesanter sind. Für uns oder für dich. Aber das sind Spiele die man dem normalo Spieler erstmal nicht in die Hand geben sollte. Gerade nicht zum Einstieg in Deckbuildingspsiele, da halte ich z.B. Quarriors für die absolut falsche Wahl, weil es ein absolut uninteressantes Spiel ist. Man trifft Null Entscheidungen, wo ist da der Spielreiz? Immer das teuerste Monster kaufen und versuchen zu Punkten. Das erschöpft sich sehr schnell und ist als teurer Absacker sehr gut geeignet, für mehr Meinung nach, zumindest auf dauer nicht. usw. usf.
Gerade wenn jemand ein gutes zwei Personenspiel sucht ist Dominion an und für sich die Wahl Nummer eins für die meisten Spieler und auch wenn man noch zwei drei andere wirklich gute Spiele vorstellt und diese auch sehr positiv und lobend und mit dem gleichen Enthusiasmus wie Dominion vorstellt wird meistens dann doch Dominion gekauft.

Abgesehen von meinem persönlichen Bezug zu dem Spiel, zeigt mir auch einfach der Verkaufsalltag in der Spielebranche das Dominion ein unglaublich wertvolles und gutes Spiel ist weil es viele, viele wenig bis Gelegenheitsspieler dazu bringt deutlich häufiger zu spielen und sich dann auch an etwas interessantere Dinge zu wagen.
Zuletzt geändert von Kyula am 8. Februar 2012, 15:05, insgesamt 1-mal geändert.

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RE: Dominion

Beitragvon Zottelmonster » 8. Februar 2012, 15:10

Als Aktionsmechanismus ist das ja nicht wirklich neu. Wie erwähnt nehmen das "Starcraft" in einer Form und wenn ich mich nicht irre auch "Abenteuer Mittelerde". Das diese Prinzip aber auf sich selbst runter gebrochen wird, ist schon eine Leistung.

Und Dominion verzichtet ja auch nicht auf's Thema. Man baut halt sein Königreich auf... Ich glaube mit einem so seichten Thema, kann man halt mehr Leute ansprechen, als mit Fantasy und Science-Fiction, weilo dass schonmal vom Thema viele Leute abschreckt als No-Go.

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RE: Dominion

Beitragvon Kyula » 8. Februar 2012, 15:41

Definitiv. Man merkt das Thema im Spiel selbst zwar nicht an, aber mal ehrlich: In Deutschland sind die klassischen Euro-Strategiespiele die meistgespielten Spiele unter den sogenannten Vielspielern. Und da ist bei 90% das Thema absolut beliebig.
Beim Kaufen schrecken viel mehr Leute vor so Fantasy-Monstern zurück als vor dem schnuckeligen Dominion Cover. Auch wenns aus unserer Sicht blöd klingen mag, so ticken viele Menschen ^^ Gerade viele Gelegenheitsspielekäufer.
Zuletzt geändert von Kyula am 8. Februar 2012, 15:41, insgesamt 1-mal geändert.

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RE: Dominion

Beitragvon Ben2 » 8. Februar 2012, 15:42

Bei Starcraft ist der Aktionsmechnismus die Order. Nicht die Technologiekarten. Abenteuer Mittelere habe ich zugegebenermaßen noch nicht gespielt - läuft aber auch nicht unter Deckbuilding im Aktionsmechanismus.

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RE: Dominion

Beitragvon Kyula » 8. Februar 2012, 15:58

Zitat aus meinem jetzt gerade laufenden Spiel:
"15:57 Dr_Whut: Gah
15:57 Dr_Whut: And with that I lose so hard
15:57 Dr_Whut: gg
15:57 Kyula: ^^
15:57 Kyula: sry m8
15:57 Dr_Whut: S'ok
15:58 Dr_Whut: The fact that I suck balls at this game but still find it fun is a testament to how good it is"
15:59 Kyula: :)
15:59 Dr_Whut: Nice combo of the silk road and the ironworks though
15:59 Dr_Whut: I'll have to remember that one
15:59 Kyula: in endgame it's nice
16:00 Kyula: i played over 3000
16:00 Kyula: + games of dominion
16:00 Kyula: and i am still learning new combos
16:00 Kyula: everyday
16:00 Dr_Whut: One of the things that I love about the game
16:00 Dr_Whut: All the variety of a trading card game without the shit of buying packs of crap just to find that one awesome card
16:01 Dr_Whut: It's all down to working with what you've got
Zuletzt geändert von Kyula am 8. Februar 2012, 16:02, insgesamt 1-mal geändert.

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RE: Dominion

Beitragvon Ben2 » 8. Februar 2012, 17:18

"All the variety of a trading card game without the shit of buying packs of crap just to find that one awesome card"

HA. Ich fühle mich bestätigt.

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RE: Dominion

Beitragvon Kyula » 8. Februar 2012, 17:28

?
??
??? ^^
das ist doch genau einer der positiven aspekte von dominion ^^
kein deckchecking war hat mehr geld ausgegeben und sich zu hause das bessere deck gebaut, sondern alle haben die gleiche ausgangssituation und müssen das beste draus machen ^^

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RE: Dominion

Beitragvon Zottelmonster » 9. Februar 2012, 07:31

@Ben: Stimmt schn, dass Deckbau in "Starcraft" und "Abenteuer Mittelerde" nicht das Hauptaktionsmechanismus die Auswirkungen des Deckbaus benutzen. Aber die Kampfaktionen werden bei Starcraft durch Deckbau bestimmt, in meinen Augen eindeutig auch ein Aktionsmechanismus. Nur wiel das auf BGG nicht so in der Datenbank erfasst wird, heißt das noch nicht, dass das nicht so ist. Bei "Abenteuer Mittelerde" kann man das Aktionskartendeck seines Helden mittels Training aufbauen, ist aber glaub ich nur ein geringer Teil des Spiels.
In beiden Fällen gibt es neben den kartengesteuerten Aktionen noch weitere Möglichkeiten Aktionen durchzuführen. Aber das Alement, gezielt neue Karten in seine Kartenhand zu bekommen ist vorhanden.

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RE: Dominion

Beitragvon Kyula » 9. Februar 2012, 14:09

Ist Abenteuer in Mittelerde nicht aus dem Jahr 2009 und Dominion aus 2008? ^^

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RE: Dominion

Beitragvon Zottelmonster » 9. Februar 2012, 16:24

Ja, mein Fehler.

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RE: Dominion

Beitragvon Alucard » 18. Februar 2012, 16:39

Also ich fand Kyulas Post wiedermal sehr treffend :)

Ich möchte einfach noch etwas zu dem Thema von Dominion sagen: In meinen Augen stimmt es überhaupt nicht, dass Dominion kein Thema hat. Eine mittelalterliche Welt, in der jeder versucht das "grösste" Dominion aufzubauen. Ein klassisches Thema. Und nur weil bei Thunderstone ein Monster auf der Schachtel ist, hat es nicht mehr Thema. Das Themenumsetzung ist in Dominion einfach abstrakter; aber dafür ist das Thema bei Thunderstone auch ziemlich 0-8-15.

Aber ich will hier nicht Thunderstone schlecht reden, denn es ist ok, aber halt nicht so gut wie Dominion ;P

Wenn ich Ben richtig verstanden habe, dann sagts du, dass ein reiner Mechanismus nie eine Spiel sein kann. Anscheinend eben doch! Ich hätte es auch nicht geglaubt, aber hier ist eben Dominon schon ein Pionier.

Weiters wurde gesagt, dass Thunderstone dem Deckbuilding einen Sinn gibt. Das sehe ich nicht so bzw. sehe ich den Unsinn im Deckbuilding bei Dominion nicht. Ich persönlich finde es eben auch genial, dass einem in Dominion die Punktekarten für das Spiel nichts nützen und nur das Deck verstopfen, aber einem den Sieg bringen - schöner Trade-off wie ich finde.

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RE: [Angespielt] Dominion

Beitragvon Ideenlos » 24. Januar 2015, 11:45

Mal das hier hervorkramen.... Ich nehme an, dass die Erweiterungen von Rio Grande nicht vernünftig mit dem Basisspiel von Hans im Glück gespielt werden können oder?

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Sascha 36

RE: [Angespielt] Dominion

Beitragvon Sascha 36 » 24. Januar 2015, 11:53

Die können ohne weiteres kombiniert werden, die Hintergründe und Bilder sind nur etwas anders, aber wir hatten da keine Probleme

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RE: [Angespielt] Dominion

Beitragvon Ideenlos » 25. Januar 2015, 11:08

Ah okay, super und danke :)

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Winston
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RE: [Angespielt] Dominion

Beitragvon Winston » 25. Januar 2015, 11:37

Aber nicht vergessen. Die "neue" Intrige ist kein Basisspiel 2 so wie früher, sondern wirklich nur eine Erweiterung.


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