Puh, ihr bringt alle wirklich gute Punkte. Wo soll ich da anfangen?
@lorion:
Kniffel kenne ich leider nicht. Ich stimme dir zu, wenn du sagst, dass die Definition von Glücksspiel subjektiv ist. Für mich sind Die Siedler von Catan und Monopoly zwei Spiele, die ich als Glücksspiele bezeichnen würde. Aber auch hier hat man eigentlich ja durchaus gewissen Handlungsspielraum, d.h. man kann gewisse Entscheidungen fällen. Was Dominon betrifft hast du recht, es kommt schon auch auf die Auslage der Karten an. Wie gesagt, hier ist es aber eben gerade toll, dass diese nicht irgendwie vom Spiel vorgegeben sind, sondern beliebig zusammengestellt werden können. Ich finde es aber unpassend, wenn du sagst, dass die Wartezeiten bei Anfängern unerträglich ist. Das ist doch verständlich und zudem kenne ich da viele Spiele, wo die Einsteigerhürde deutlich höher ist. Anfänger müssen das Spiel halt erst lernen, die Karten lesen und mit den Mechanismen vertraut werden. Aber wenn du in einer Runde spielst mit Dominon-Kennern, dann gehen meiner Erfahrung nach die Züge sehr sehr schnell.
Aber wie gesagt, für mich kommt in Dominon das Glück nur über die zwei Starthände und über den Nachziehstapel rein, und dieses Element ist sehr klein. Ein 5/2-Start ist ja wirklich selten. So viel (oder eben so wenige) Glückselemente haben auch andere gute Strategiespiele. Man kann und sollte ja gerade sein Deck so aufbauen, dass man die Wahrscheinlichkeit erhöht, die wichtigen Karten zu ziehen. Und man kann durchaus ein schlechtes oder gutes Deck bauen, also hier ist schon Nachdenken gefragt.
@Domnion mit Neulingen spielen:
Da kann ich Kyula in fast allen Punkten nur zustimmen. Tatsächlich dachte beinahe, als ich seinen Post gelesen habe, ich hätte ihn selber geschrieben

Mir ist es bei Spielen auch nicht so wichtig zu gewinnen, Neulingen helfe ich gerne und für mich macht spielen an sich Spass. Und wenn ich sie so für das Spiel begeistern kann und sie dann bereit sind es mit mir häufiger zu spielen, dann ist das für mich eine Win-Win-Situation.
@lueg:
Ich weiss was du meinst, doch würde ich dir folgendermassen wiedersprechen: Du bist letzlich nicht dem Kartenglück ausgeliefert. Natürlich kannst du ab und zu eine Hand nur mit Punkte- oder Geldkarten oder was auch immer ziehen. Aber das passiert doch jedem etwa im gleichen Masse (denn der Zufall oder das Glück oder wie wir es auch immer nennen, hat ja kein Gedächtnis oder so, und gewisse Dinge haben halt einfach eine Wahrscheinlichkeit). Aber deswegen zu sagen, dass das Kartenglück spielt, finde ich nicht zulässig. Denn wie oben gesagt: Die Strategie besteht eben gerade darin, dass du dir überlegst, wie du dein Deck bauen musst, sodass du im Endgame jedesmal mind. 8 Gold auf der Hand hast um mind. 1 Provinz zu kaufen. Man erhöht mit den Karten die Wahrscheinlichkeit, dass man das eben tun kann. Hierfür muss du die Synergien ausnutzen. Ich mag das eigentlich fast lieber als ein Spiel, bei dem ich einfach von Anfang an meine Strategie stur durchziehen kann und keine Trade-offs oder so habe. Um beim Bsp. mit der Schmiede und dem Dorf zu bleiben: Hier musst du dir halt überlegen, vielleicht Dorf und Schmiede im Verhältnis 1:2 zu kaufen. Weiters musst du eventuell dein Deck mit einem Entsorger um die Kupfer und Anwsen kleiner machen, sodass du die guten Karten mit einer höheren Wahrsch. ziehst, dann dafür schauen, dass du mehrer Käufe in dem Endgame machen kannst etc.
Aber ich denke ich sehe schon ein wenig deinen Punkt, ich hoffe aber auch, dass du meinen siehst.
@All:
Danke für die tolle Diskussion. Ich respektiere auch jedem seine Meinung, wenn er ein Spiel (oder eben Dominon) nicht mag. Wie gesagt, über Präferenzen kann man nicht streiten (Aber darüber, ob es in Dominon um Kartenglück geht schon

). Achja, und streiten meine ich auch nie negativ: Eine anständige Streitkultur ist wichtig - aber wem sage ich das, die gibt es unter Lamas ja sowieso
