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[PEEP] Clans

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Kathrin Nos
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[PEEP] Clans

Beitragvon Kathrin Nos » 25. November 2002, 16:47

Nachdem ich Clans zunächst in Essen zu viert, und nun daheim zu zweit gespielt habe, möchte ich versuchen, einen ersten Eindruck abzugeben.

Spielregel:

In Essen gab es noch keine Spielregel, man war also darauf angewiesen, dass man das Spiel beim Verlag erklärt bekam. Nachdem ich die Spielregel gestern nachgelesen habe, fand ich sie klar geschrieben und habe beim Nachschlagen zu ein oder zwei Fragen während des Spiels sofort eine eindeutige Antwort gefunden.


Spielverlauf:

Der Spielplan ist in Landschaften eingeteilt. Es gibt fünf verschiedene Landschaftsarten, wobei eine davon (Seen) nicht betreten werden können. Zu Beginn steht in jeder Landschaft genau eine Spielfigur (Clan?). Diese Spielfigur gibt es in fünf verschiedenen Farben. Jedem Spieler wurde zu Beginn des Spiels verdeckt eine Farbe zugelost. Das Einsetzen erfolgt in einer relativen Gleichverteilung, so dass sich nicht so leicht einfarbige Gruppen bilden können.

Die einzelnen Spielzüge sind nun ziemlich einfach: Wenn man an der Reihe ist, kann man eine Spielfigur oder eine Gruppe von Spielfiguren zu einer anderen Figur oder Gruppe ziehen. Auf diese Weise ziehen sich die Figuren zusammen. Leere Landschaftsfelder können nicht wieder betreten werden. Sobald eine Gruppe keine Nachbarn mehr besitzt, die einen gültigen Spielzug erlauben, bildet (gründet) sie ein neues Dorf. Jede an der Gründung beteiligte Farbe erhält Punkte entsprechend der Grösse des Dorfes.

Ein paar Besonderheiten mächte ich noch erwähnen. Es gibt günstige und ungünstige Landschaftsarten: Wird das Dorf auf ersterer Landschaft gegründet, gibt es Bonus-Punkte bei der Gründung. Auf ungünstiger Landschaft werden keine Punkte verteilt. Welche Landschaftsart günstig oder nicht ist, ändert sich im Verlauf des Spiels.

Der Spieler, der die Dorfgründung herbeigeführt hat, erhält einen Bonuschip, der am Ende des Spiels (nach Aufdecken der Farbzuteilung) den Punkten hinzugerechnet wird. Sind im frisch gegründeten Dorf alle fünf Farben vertreten, kommt es zum Streit, und Farben, von denen es nur eine Spielfigur im Dorf gibt, werden herausgenommen.

Nach der 12. Dorfgründung ist das Spiel beendet. Nun geben alle ihre Farbe bekannt und ziehen entsprechend der Anzahl ihrer Dorfgründungs-Chips vor. Es gewinnt, wer nun die meisten Punkte hat.


Fazit:

In unserem ersten Spiel fand ich alles zunächst noch recht zufällig und hatte selber nicht so recht das Gefühl zu wissen, was ich am besten tun soll. Den Überblick zu erlangen ist auch nicht so sehr einfach, weil man (oder nur ich?) häufig auch mal übersieht, wo überall die Grenzen sind. Die Anzahl der Nachbarn, und damit Zugmöglichkeiten, im Auge zu behalten, ist schon wichtig, um abschätzen zu können, wann ein Dorf gegründet werden kann. Wenn man schon ahnen kann, wer welche Farbe besitzt, hilft das bei solchen Abschätzungen natürlich auch. Ausserdem spielt es eine Rolle, welche Landschaften gerade oder in Zukunft günstig oder ungünstig sind.

Gegen Ende der Partie wurde uns allen aber nach und nach klarer, dass es nicht so zufällig ist, wie es im ersten Moment erscheinen mag. Der Wiederspielreiz ist für mich hoch, und ich freue mich darauf, es in allen Besetzungen (2-5 Spieler) zu spielen. Beide Male hat mir das Spiel gut gefallen. Wenn ich es einordnen müsste, würde ich es von der Komplexität und vom Anspruch her am ehesten ähnlich wie Cartagena einorden, und zwar zwischen der Variante mit verdeckten Karten, und der mit offen ausliegenden Handkarten.
Wie bei Cartagena fand ich die Partie zu zweit taktischer als die Partie zu viert.


Hier im Forum gab es bereits Stimmen zu Clans, siehe zum Beispiel:
http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=52794&t=52794
http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=54182&t=54182

Alles Gute wünscht
Kathrin.
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Christiane F.

Re: [PEEP] Clans

Beitragvon Christiane F. » 25. November 2002, 23:01

huhu kathrin und alle anderen,

auch ich habe clans inzwischen auf der messe in stuttgart probegespielt (zu viert), und der eindruck, den ich beim zusehen in essen gewonnen hatte, hat sich bestaetigt: das spiel hat mir tatsaechlich spass gemacht, auch wenn ich noch ziemlich im nebel rumgestochert habe. aber ich brenne darauf, es erneut zu probieren, (habe es mir auch in stuttgart direkt gekauft), und hoffe, dass ich am mittwoch gelegenheit dazu haben werde. ebenso wie kathrin, wuerde auch ich den wiederspielwert fuer zienlich hoch einschaetzen. was die komplexitaet anbelangt, so sehe ich die schon noch eine stufe hoeher als bei carthagena, vielleicht so in der ecke von urland oder knapp drunter (ist vielleicht auch besser zu vergleichen, weil auch 'wer-hat-die-mehrheit'-spiel, wenn auch mit anderen mechanismen als bei el grande und co).
uebrigens war die erklaerung am winning-moves-stand gut und ziemlich vollstaendig, und als es mal zwischendurch zu einer regelfrage kam, hatte die spielregel direkt eine antwort parat. die anleitung ist insgesamt gut, verstaendlich und scheint mir auch recht vollstaendig zu sein.
fazit: mir hat es gefallen, und ausprobieren lohnt auf jeden fall, wenn sich gelegenheit dazu ergibt.

empfehlende gruesse,

christiane

(die am mittwoch den ersten spieleabend seit der aufloesung der spielegruppe hat - haltet mir mal daumen, dass es uns gelingt, wieder ne gruppe hochzuziehn!).

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Kathrin Nos
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Clans im Vergleich mit Cartagena

Beitragvon Kathrin Nos » 26. November 2002, 09:29

Hallo Christiane,

> was die
> komplexitaet anbelangt, so sehe ich die schon noch eine stufe
> hoeher als bei carthagena, vielleicht so in der ecke von
> urland oder knapp drunter

Man beachte die kleine aber feine Unterscheidung bei meinem Vergleich ;-)

(ich selber schrieb:)
> Wenn ich es einordnen müsste, würde ich es von der
> Komplexität und vom Anspruch her am ehesten ähnlich wie
> Cartagena einorden, und zwar zwischen der Variante mit
> verdeckten Karten, und der mit offen ausliegenden Handkarten.

Ich meine, gerade zu zweit ist die Variante (die, soweit ich mich richtig erinnere, Tortuga heisst), in der man Cartagena mit offenen Karten (Hand- und Nachzugs-) spielt, ist sicher noch anspruchsvoller als Clans. Die Variante von Cartagena (Jamaica, richtig?), in der man immer verdeckt vom Nachzugstapel zieht, ist - besonders mit mehreren Personen - meiner Meinung nach eher leichter (aber nicht trivialer!) als Clans.

Abgesehen von der glücklichen Fügung ;-) , dass es sich um Spiele desselben Autors handelt, fand ich es daher ganz passend, als Referenz (à la "Wenn Ihnen auch Spiel xy gefallen hat, dann wäre Clans vielleicht etwas für Sie") eben Cartagena anzugeben.

Bliebe als Fazit, dass ich endlich auch mal wieder Cartagena spielen müsste!
:-)

Alles Gute wünscht
Kathrin.
Spielerin, früher auch Rezensentin

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Michael Andersch

Re: [PEEP] Clans

Beitragvon Michael Andersch » 26. November 2002, 14:41

Kathrin Nos schrieb:
>
> In unserem ersten Spiel fand ich alles zunächst noch recht zufällig

Wir auch. Ich hab's in Essen 2x gespielt, weil wir nach der ersten Partie doch recht enttäuscht waren, aber auch nach der zweiten Partie hat sich dies leider nicht geändert.

> Den Überblick zu erlangen ist auch nicht so sehr einfach

Fand ich jetzt nicht unbedingt.

> Der Wiederspielreiz ist für mich hoch,

Also, ich lege keinen großen Wert auf eine weitere Partie. Es sei denn zu zweit, da könnte ich mir vorstellen, dass man besser planen kann.
Aber bei unseren 4er-Partien war das Ganze nicht besonders gut steuerbar.

> Wenn ich es einordnen müsste, würde ich es von der
> Komplexität und vom Anspruch her am ehesten ähnlich wie
> Cartagena einorden

Ich würde es von der Beliebigkeit her unter Transamerica einordnen, bei deutlich komplexeren Regeln und längerer Spieldauer.
An Cartagena kommt's m.E. bei weitem nicht heran.

> Wie bei Cartagena fand ich die Partie zu zweit taktischer als die Partie zu viert.

Kann ich mangels eigener Erfahrung nicht bestätigen, mir aber gut vorstellen.

VG,
Micha

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Christiane F.

Re: Clans im Vergleich mit Cartagena

Beitragvon Christiane F. » 26. November 2002, 22:41

huhu kathrin,

mir sind die feinen unterschiede bei deinem vergleich schon aufgefallen.
ich wollte clans vermutlich deshalb ungern mit cartagena verglichen sehn, weil ich letzteres sterbenslangweilig finde.
dass es der selbe autor ist, war mir bisher noch gar nicht aufgefallen (waere eher ein negativ-kriterium gewesen). ich finde die spiele halt insofern wenig vergleichbar, als die mechanismen voellig unterschiedlich sind (meiner meinung nach).
aber zum glueck duerfen geschmaecker und ansichten ja unterschiedlich sein.

viel spass beim heutigen spieleabend,

christiane
(spielt erst morgen).


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