Nachdem ich Clans zunächst in Essen zu viert, und nun daheim zu zweit gespielt habe, möchte ich versuchen, einen ersten Eindruck abzugeben.
Spielregel:
In Essen gab es noch keine Spielregel, man war also darauf angewiesen, dass man das Spiel beim Verlag erklärt bekam. Nachdem ich die Spielregel gestern nachgelesen habe, fand ich sie klar geschrieben und habe beim Nachschlagen zu ein oder zwei Fragen während des Spiels sofort eine eindeutige Antwort gefunden.
Spielverlauf:
Der Spielplan ist in Landschaften eingeteilt. Es gibt fünf verschiedene Landschaftsarten, wobei eine davon (Seen) nicht betreten werden können. Zu Beginn steht in jeder Landschaft genau eine Spielfigur (Clan?). Diese Spielfigur gibt es in fünf verschiedenen Farben. Jedem Spieler wurde zu Beginn des Spiels verdeckt eine Farbe zugelost. Das Einsetzen erfolgt in einer relativen Gleichverteilung, so dass sich nicht so leicht einfarbige Gruppen bilden können.
Die einzelnen Spielzüge sind nun ziemlich einfach: Wenn man an der Reihe ist, kann man eine Spielfigur oder eine Gruppe von Spielfiguren zu einer anderen Figur oder Gruppe ziehen. Auf diese Weise ziehen sich die Figuren zusammen. Leere Landschaftsfelder können nicht wieder betreten werden. Sobald eine Gruppe keine Nachbarn mehr besitzt, die einen gültigen Spielzug erlauben, bildet (gründet) sie ein neues Dorf. Jede an der Gründung beteiligte Farbe erhält Punkte entsprechend der Grösse des Dorfes.
Ein paar Besonderheiten mächte ich noch erwähnen. Es gibt günstige und ungünstige Landschaftsarten: Wird das Dorf auf ersterer Landschaft gegründet, gibt es Bonus-Punkte bei der Gründung. Auf ungünstiger Landschaft werden keine Punkte verteilt. Welche Landschaftsart günstig oder nicht ist, ändert sich im Verlauf des Spiels.
Der Spieler, der die Dorfgründung herbeigeführt hat, erhält einen Bonuschip, der am Ende des Spiels (nach Aufdecken der Farbzuteilung) den Punkten hinzugerechnet wird. Sind im frisch gegründeten Dorf alle fünf Farben vertreten, kommt es zum Streit, und Farben, von denen es nur eine Spielfigur im Dorf gibt, werden herausgenommen.
Nach der 12. Dorfgründung ist das Spiel beendet. Nun geben alle ihre Farbe bekannt und ziehen entsprechend der Anzahl ihrer Dorfgründungs-Chips vor. Es gewinnt, wer nun die meisten Punkte hat.
Fazit:
In unserem ersten Spiel fand ich alles zunächst noch recht zufällig und hatte selber nicht so recht das Gefühl zu wissen, was ich am besten tun soll. Den Überblick zu erlangen ist auch nicht so sehr einfach, weil man (oder nur ich?) häufig auch mal übersieht, wo überall die Grenzen sind. Die Anzahl der Nachbarn, und damit Zugmöglichkeiten, im Auge zu behalten, ist schon wichtig, um abschätzen zu können, wann ein Dorf gegründet werden kann. Wenn man schon ahnen kann, wer welche Farbe besitzt, hilft das bei solchen Abschätzungen natürlich auch. Ausserdem spielt es eine Rolle, welche Landschaften gerade oder in Zukunft günstig oder ungünstig sind.
Gegen Ende der Partie wurde uns allen aber nach und nach klarer, dass es nicht so zufällig ist, wie es im ersten Moment erscheinen mag. Der Wiederspielreiz ist für mich hoch, und ich freue mich darauf, es in allen Besetzungen (2-5 Spieler) zu spielen. Beide Male hat mir das Spiel gut gefallen. Wenn ich es einordnen müsste, würde ich es von der Komplexität und vom Anspruch her am ehesten ähnlich wie Cartagena einorden, und zwar zwischen der Variante mit verdeckten Karten, und der mit offen ausliegenden Handkarten.
Wie bei Cartagena fand ich die Partie zu zweit taktischer als die Partie zu viert.
Hier im Forum gab es bereits Stimmen zu Clans, siehe zum Beispiel:
http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=52794&t=52794
http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=54182&t=54182
Alles Gute wünscht
Kathrin.