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[PEEP] Der Krähenschatz

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Tanja Sepke

[PEEP] Der Krähenschatz

Beitragvon Tanja Sepke » 26. Mai 2003, 14:14

Hallo,

nachdem die Auswahlliste Kinderspiel rausgekommen ist, war die Überraschung ziemlich groß.

Der Krähenschatz von der "Werksiedlung Kandern" was ist das denn ???? :-?

Also, dann mal los und ein bisschen nachforschen. Der Krähenschatz ist in Nürnberg 2003 erschienen (und komplett an mir vorbeigegangen :-(...). Die Werksiedlung Kandern ist ein e.V. und u.a. auch eine Behindertenwerkstatt. Soviel vorweg.

Nun zum Spiel selbst:

Die Verpackung ist für ein Spiel doch recht ungewöhnlich: eine unlackierte Metalldose in Form einer Schatzkiste (passt ja auch gut ;-)...).

Öffnet man den "Schatz" kommt dieser erst richtig zur Geltung: es werden reichlich gelbe Holzkegel sichtbar, jeder ca. 7 cm hoch! Diese Holzkegel sind gem. der Spielregel die "Krähenschnäbel" und sie sehen auch wirklich so aus :-). Unter den Kegeln sind verschiedene Farbpunkte und unterschiedliche Symbole abgebildet. Als weiteres Material sind noch Karten und 2 Sorten Holzstöckchen in der Truhe.

Zum Spielablauf:
Die Holskegel werden in die Spielmitte gestellt. Jeder der 2 - 5 Mitspieler ab 5 Jahren erhält eine neutrale "große" Karte mit 6 leeren Punkten drauf. Dazu kommt noch eine "kleine" verdeckte Karte. Auf dieser Auftragskarte sind ebenfalls 6 Punkte drauf. Diese sind in den Farben der Unterseiten der Holzkegel und 3 von ihnen haben zusätzlich ein unterschiedliches Symbol (z.B. Handy, Schnuller oder Brille). Die Farben und die Symbole der Karte muß sich jeder Mitspieler merken. Die Karten werden wieder zugedeckt und es geht los:
Alle müssen versuchen, Kegel mit den benötigten Farben aus der Mitte zu suchen. Hat man alle 6 Farben zusammen (man darf zwischendurch nicht nachsehen was man bereits auf seiner großen Karten abgestellt hat) ruft man Stop! und alle müssen aufhören.

Jetzt kommt die Wertung:
Der Mitspieler der die Runde beendet hat wird zuerst kontrolliert. Die Anzahl der Farben muß übereinstimmen (z.B. 3 x rot, 1 x gelb, 2 x grün). Wenn das stimmt, bekommt der Spieler einen dickeren "Ast", der zwei Punkte wert ist.
Sind die Farben nicht korrekt, bekommt der Spieler in dieser Runde keine Punkte. Danach werden die Symbole überprüft. Für jedes richtige Symbol gibt es noch einen dünneren "Ast" (1 Punkt).

Die Mitspieler bekommen auch noch Punkte für die richtigen Symbole, aber auch nur für die Sysmbole.

Die kleinen "Auftragskarten" kommen auf einen Ablagestapel und neue werden ausgeteilt. So wird in mehreren Runden weitergespielt, bis ein "Astvorrat" aufgebraucht ist. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

Fazit:
Der Krähenschatz ist ein wunderschönes Kinderspiel, daß durch seine Ausstattung besticht.

Die Spieler müssen eine nicht zu unterschätzende Gedächtnisleistung zeigen (welche Farben?, welche Symbole?).
Was mich aber v.a. überzeugt hat, ist der motorische Lerneffekt. Es ist auch für Erwachsene mit großen Händen gar nicht so einfach in der Hektik der Suchphase, die großen Kegel mit einer Hand zu greifen !!

Viele Kinder ab dem angsprochenen Alter (ab 5 Jahre; Vorschule) haben Schwierigkeiten mit der Feinmotorik. Im "Krähenschatz" kann sie mit wunderschönen Material, einer liebvollen Grafik und einer pfiffigen Spielidee (die auch Varianten mit verschiedenen Schwierigkeiten beinhaltet) und nicht zuletzt einer lustigen Geschichte spielerisch trainiert werden.

Gratulation an die Jury Kinderspiel des Jahres ! Ohne die Platzierung auf der Auswahlliste wäre vielen (ebenso mir) ein klasse Kinderspiel entgangen.

Ich hoffe, "Der Krähenschatz" findet trotz des sehr kleinen Spieleverlages seinen Weg in viele Händlerregale (vielleicht hilft da die Kooperation mit Zoch ein bisschen ;-) ????). Der Preis ist mit 48€ empf. VK allerdings etwas hoch, es soll aber bereits kleine Fachhändler geben, die ihn etwas preiswerter anbieten ;-).....

Grüße aus Soest
Tanja

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