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[PEEP] Torres (PC)

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Michael Werner

[PEEP] Torres (PC)

Beitragvon Michael Werner » 6. September 2003, 15:21

Aller enttäuschenden Dinge sind drei, dachte ich mir und bestellte bei „Wir liefern inzwischen alles.de“ die PC-Umsetzung des ehemaligen Spiel des Jahres TORRES. Nach dem durchwachsenen TIKAL und dem enttäuschenden EUPHRAT & TIGRIS lag also meine ganze Hoffnung auf TORRES. Pünktlich einen Tag nach dem Erscheinen des Titels lag das Päckchen also im Briefkasten. Das Äußere von TORRES ist identisch mit den o.g. Spielen, d.h. eine Schachtel mit einer CD-Hülle + Werbeflyer. Also schnell installiert und es kann losgehen.

Bei TORRES geht es natürlich wie im Brettspiel nach dem Prinzip „Baue Burgen und multipliziere Höhe mal Fläche. Plaziere Ritter (Spielfiguren) darauf, das gibt die Punkte. Dir stehen aber nur eine bestimme Anzahl an Aktionspunkten in einer Runde zur Verfügung und durch bestimmte Aktionskarten wird das ganze noch viel spaßiger, strategischer und spannender.“

Hier gab´s schon mal die erste Überraschung, das Spiel lief ohne eingelegte CD (für Laptopnutzer echt ein Vorteil!). Dann kam, wie gehabt der kurze Dartmoor-Trailer und noch das Logo von Radon Labs (hier wurde also ein Partner mit eingespannt).

Menü:
Das Menü ist sehr schön groß geworden. Es können wie gewohnt die Spieleranzahl, Stärke und Figurenanimation eingestellt werden, aber was neu ist, auch die Auflösung in 2 Stufen. Weiterhin ist es möglich die Musik an- und auszuschalten (Ja, es gibt in TORRES wirklich Musik). Zum Abschluss kann man noch die Standard- oder Meistervariante wählen. Insgesamt ist das Menü viel schöner als die „Groboptik“ von TIKAL und E&T.

Sound:
Wie gerade ebenso erwähnt, besitzt TORRES im Gegensatz zu den 2 anderen Umsetzungen Musik, diese ist mittelalterlich angehaucht und hält sich trotz vollem Menü-Lautstärkeregler dezent im Hintergrund und ist auch eigentlich sehr hörbar. Ich habe sie bis jetzt zumindest nicht abschalten müssen. Die Soundeffekte beschränken sich auf Klick- oder Aktionsgräusche und passen gut zum Thema. Das Einsetzen eines Ritters z.B. wird mit einem Rüstungsklappern dargestellt.

Grafik:
In TORRES hat man die Möglichkeit zwischen einfacher und animierter Grafik zu wählen. Die einfache Grafik ist hierbei genau so schön oder häßlich wie das Original Brettspiel. Selbst die Burgteile haben dieses wunderbare hellbraun geerbt. Die Spielsteine in dieser Variante sind ebenfalls genau dem Original nachempfunden worden. Auch wenn m.E. keiner diese Grafikoption wählen wird, ein dickes Lob an die Entwickler für diese 1:1-Umsetzung. Mit der anderen Option sieht die Sache ganz anders und viel besser aus. Die Burgteile sehen wie solche aus, die Züge sind animiert. Einzig bei den Spielsteinen kann man sich etwas über das Design streiten. Diese sehen nämlich wie eine Mischung aus „Alien meets Ritter meets Pöpel“ aus. Aber dies ist Geschmacksache.

Design:
Auch hier haben wir wieder eine zoom- und drehbare Karte. Im Gegensatz zu TIKAL und E&T macht die hier aber auch wirklich Sinn und ist sehr funktional. TORRES ist ein Spiel bei dem man die Übersicht behalten muß. Im Reallife steht man einfach auf und geht um den Plan herum, hier erledigt das komfortabel die Kamera. Auch das Setzen von Rittern wird sehr vereinfacht, da das Spiel alle möglichen Felder, wo ich den Ritter plazieren kann anzeigt. Das Spielfenster wird umrahmt von kleinen Ritterfiguren die auf einer Burgmauer stehen. In dieser Burgmauer ist alles nötigste eingearbeitet: Aktionspunkte, Burgen, Aktionskarten, Weiter- und Menübutton, Kartenstapel usw. Sehr schön designed und übersichtlich das ganze. Im oberen Teil sind dann die aktuellen Punktestände in den Fahnen der Mitspieler zu finden.

Aber kommen wir zum Thema was uns alle wirklich interessiert:

KI:
O.K. ich geb´s zu und ich schäme mich auch. Von meinen 20 Testspielen im „mittel“ - Modus konnte ich nur 3 (i.W. drei) Spiele gewinnen. Nicht wie bei TIKAL ein 18 – 2 und bei E&T ein glattes 20 – 0, zu meinen Gunsten jeweils im „Experten“ - Modus. Gut ich hab TORRES bestimmt schon mehrere Monate nicht mehr gespielt, aber so unterzugehen darf natürlich auch nicht sein. Ich will hier gar nicht schreiben wie haushoch ich gerade die ersten Spiele verloren habe (und ich spiele immer noch im mittleren Modus). Inzwischen spiele ich zwar besser; werde auch häufig Zweiter, die Siege gehen aber nicht einfach von der Bühne. Gerade in der 3. und letzten Runde dreht die KI auf. Hier liegt m.E. auch gerade der Trick der sehr starken KI. Die KI spielt sehr viel mit Aktionskarten (Etwas, was ich auf dem Brettspiel eher passiv spiele). Zum Schluß hin werden auf Gegnerseite sehr viel mächtige Aktionskarten wie z.B. „Unten-rein-oben-raus“ oder „7-Aktionspunkte“ gespielt. Mir soll es recht sein, wenn ein schlagbarer Computer, welcher m.E. eigentlich betrügt, mir zum Gegner angeboten wird. Vielleicht hat der Compi ja aber auch bloß Glück beim Kartenziehen ;-). Die „Meister“ –Variante (dort erhalten die Spieler alle Aktionskarten im voraus, macht das ganze noch strategischer) habe ich noch nicht ausprobiert. Gemäß meiner „Theorie“ sollte die dann eigentlich einfacher zu meistern sein ?!?. Nach den Witz-KI´s bei TIKAL und E&T danke ich Dartmoor (oder war hier die andere Firma ausschlaggebend?) für einen starken, fordernden Gegner.

FAZIT:
So machen Brettspielumsetzungen Spaß. Ein gutes Design (incl. Original-Spielfeld), schöne Grafik und starke Gegner. Für einige ist TORRES vielleicht das schwächste Brettspiel der drei. Die PC-Version ist mit Abstand die Beste. Weiter so, dann können wir uns auf LÖWENHERZ und die KI-Patches für TIKAL und E&T freuen.

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KMW

Re: [PEEP] Torres (PC)

Beitragvon KMW » 15. Oktober 2003, 13:19

Danke, Michael,
wir haben den Beitrag soeben ins Spielarchiv aufgenommen.
Gruß
KMW


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