Tomb Raider ist ein Teamspiel für 4 Personen. Auch eine Variante für drei Spieler liegt bei, diese habe ich jedoch nicht gespielt. Der folgende Text bezieht sicht daher auf die Variante 2 gegen 2.
Spielvorbereitung / Das Material:
25 Wegeplättchen (à la: Das verrückte Labyrinth) werden zunächst verdeckt ausgelegt (5x5). Außerhalb dieses Quadrats legt man an eine beliebige Stelle ein Startfeld an, auf das die 4 Spielerfiguren (sehr schön modelliert und bemalt!) gestellt werden.
Es gibt drei Kartenarten im Spiel: Angriff, Verteidigung und Energie. Diese bilden 3 separate verdeckte Stapel, jeder Spieler erhält eine Karte jedes Stapels zu Spielbeginn auf die Hand.
Außerdem gibt es noch „Fundstückplättchen“. Diese werden verdeckt neben dem Spielplan gestapelt und kommen jedesmal dann in’s Spiel, wenn ein Wegeplättchen erkundet (=aufgedeckt) wird, das ein entsprechendes Symbol aufweist.
Diese Fundstücke stellen die Siegpunkte dar, die es gilt vom Plan auf das Startfeld zu schaffen. Die Siegpunkte teilen sich dabei auf ein solche, die den „Guten“ nützen und in andere, die Siegpunkte für die „Bösen“ sind. Nichtsdestotrotz können auch die Guten Siegpunktplättchen der Bösen aus dem Spielfeld herausschaffen (und umgekehrt) und diese somit für die Gegenpartei nicht mehr erreichbar machen.
Zugablauf:
Der Spieler am Zug hat 3 Aktionen, die er aus 3 Optionen wählen kann:
- Karte ziehen. Man zieht eine Karte einer beliebigen Art und nimmt sie auf die Hand. Manche Felder erlauben auch das Ziehen von 2 Karten
- Ausspielen beliebig vieler Energiekarten. Die darauf befindlichen Punkte (1-4) werden addiert. Um die Summe kann ich meine eigene Spielfigur bewegen und während der Bewegung gegen Abgabe eines weiteren Bewegungspunktes auch benachbarte Wegeplättchen aufdecken (welche somit erst betretbar werden und bis zum Spielende offen liegen bleiben). Außerdem kann ich benachbart liegende Wegeplättchen auch drehen und somit Wege versperren oder ermöglichen.
Deckt man ein Wegeplättchen auf, welches ein entsprechendes Symbol aufweist legt man die angegebene Anzahl von Fundstücken auf diesem Feld ab und erhält in jedem Fall einen Siegpunkt.
Betritt man dieses Feld dann, so kann man eines der dort befindlichen Fundstücke mit sich tragen und versuchen, es auf das Startplättchen zu schaffen. Die Fundstücke liegen offen, so dass man sich das geeignetste Plättchen aussuchen kann.
- Auspielen beliebig vieler Angriffskarten, was einen Schuss auf einen Gegenspieler bedeutet. Kann dieser nicht mit mindestens der gleichen Punktsumme auf Verteidigungskarten kontern so gilt er als getroffen, muss alle seine Handkarten abgeben, eine Runde aussetzen und startet dann wieder mit 3 neuen Handkarten.
Das Spiel endet soweit ich mich erinnern kann in zwei Fällen, allerdings kann ich wegen meines Freundes Alzheimer nur noch die Endebedingung wiedergeben, welche bei uns zugetroffen hat: Das letzte Fundstück ist eines, welches beiden Parteien Siegpunkte bringt (je nachdem, wem es gelingt es nach draussen zu schaffen). Wird dieses genommen, so löst es allerdings eine Bombe aus, die jede Runde einen immer größeren Bereich des Spielplanes zerstört. Sind alle Wegeplättchen zerstört endet das Spiel.
Gewonnen hat die Partei mit den meisten Siegpunkten, wobei eigene Fundstücke 3, das Aufdecken eines Wegeplättchens mit Fundstücken 1 und ein Tod innerhalb der Spielfläche nach dem Auslösen der Bombe –1 Siegpunkte bringt.
Persönliches Fazit: Mir hat’s eigentlich halbwegs gut gefallen. Ich würde es nicht kaufen, hätte aber nichts gegen eine weitere Partie. Es hat natürlich einen gewissen Glücksanteil (wer deckt die Wegeplättchen mit den Fundstücken auf, ziehe ich immer nur Karten mit niedrigen Werten nach), dennoch hat man während seines Zuges zumeist einige Optionen (Erkunden, Gegner temporär ausschalten, seine Kartenhand verstärken).
Grafik, Spielmaterial und Regel ist gelungen, und die Spannung hat auch über die ca. 60 Minuten Spieldauer angehalten (wobei unsere Gegner bis kurz vor Schluss wie die deutlichen Verlierer ausgesehen haben, sich am Schluss aber nochmal recht nah an uns herangekämpft haben).
Micha