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[PEEP] Oh Zoo le Mio (Corne van Moorsel, Zoch-Verlag)

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Christian Hildenbrand

[PEEP] Oh Zoo le Mio (Corne van Moorsel, Zoch-Verlag)

Beitragvon Christian Hildenbrand » 31. Oktober 2003, 18:29

Hallihallo !

Da dieses mein 1. PEEP ist, hoffe ich, es ist mir einigermaßen gelungen. Für konstruktive Kritik bin ich immer offen. :-)

Ciao, Christian


[PEEP] Oh Zoo le Mio (Corne van Moorsel, Zoch-Verlag)

Es ist kein [i]neues[/i] Spiel, das 2003 auf der Spielemesse von Zoch präsentiert wurde. Vielmehr handelt es sich um eine Neuauflage des Spiels "ZooSim", das im vorigen Jahr vom holländischen Kleinverlag Cwali als Spiel in einer schönen Rolle veröffentlicht wurde.
Diese Rezension soll neben einer Beschreibung des neuen Spiels auch einen Vergleich ziehen zwischen dem Original und der Neuauflage.

[b]Spielziel[/b]: Die Spieler in "Oh Zoo le Mio" sind Zoodirektoren. Die Aufgabe besteht darin, in 5 Jahren (= 5 Spielrunden) einen möglichst attraktiven Zoo aufzubauen. Wer über die Jahre in seinem Zoo die attraktivsten Gehege aufbaut und somit zum richtigen Zeitpunkt die meisten punkteträchtigen Besucher anlockt, macht die meisten Punkte und gewinnt das Spiel.

[b]Spielmaterial / Spielvorbereitung[/b]: Jeder der 2 bis 4 Spieler bekommt ein kleines Zoohäuschen, von dem aus der eigene Zoo seinen Ursprung nehmen wird im weiteren Verlauf des Spieles.

Des weiteren erhält jeder 8 Geld in Form von weißen Holzspielsteinen. Diese werden während des ganzen Spiels verdeckt gehalten, was bei der Menge kein Problem sein sollte - das paßt auch in Kinderhände.

Je 3 Holz-Spielfiguren in 6 Farben, 3 Holz-Bäume und eine Handvoll Holz-Parkbänke werden bereitgelegt.

Des weiteren werden in den Farben der Mitspieler kleine Fahnen untereinander an einen Fahnenmast angelegt. Die Reihenfolge der Fahnen ist zu Beginn zufällig.

Schließlich werden von den 25 Zooplättchen, mit denen die Zoos im Laufe des Spiels ausgebaut werden sollen, 5 offen nebeneinander in die Tischmitte gelegt, so daß sie von allen Spielern gut gesehen werden können.

Auf den Zooplättchen befinden sich Tierarten in 6 verschiedenen Kategorien (verschiedene Farben), sowie Wege und Bäume. Jedes Plättchen ist in 2 Hälften aufgeteilt, d.h. auf jedem Plättchen sind 2 verschiedenfarbige Tiergruppen abgebildet (vgl. Dominosteine). Die Attraktivität eines Geheges wird durch eine unterschiedliche Anzahl von Sternen dargestellt (1-3 Sterne).

[b]Spielablauf[/b]: In jeder Spielrunde stehen nacheinander 5 Zooplättchen zum Versteigern bereit. Hierzu nehmen die Spieler verdeckt ein Gebot in die Faust und decken gleichzeitig auf. Der Spieler mit dem Höchstgebot erhält das aktuelle Plättchen und muß es nun in seinen Zoo einbauen. Bei einem Gleichstand bei den Geboten entscheidet die Postionen der Fahnen am Fahnenmast. Es gewinnt der Spieler die Versteigerung, dessen Fahne am Mast am weitesten oben liegt (natürlich wird nur unter den Spielern entschieden, welche zusammen das Höchstgebot abgegeben hatten). Die Fahne des Siegers kommt anschließend am Fahnenmast an die unterste Position.

Das Einbauen eines Plättchens unterliegt der Regel, daß Wege an Wege grenzen müssen - es darf also kein Weg blind in eine Wiese enden. Hierbei ist es von gewissem Vorteil, wenn es dem Spieler gelingt, gleichfarbige Gehege direkt benachbart zu legen, da dieses die Attraktivität der entsprechenden Gehege steigert.

Nachdem die 5 Zooplättchen der aktuellen Runde versteigert und eingebaut sind, endet die Spielrunde (Spieljahr). Es kommt zur Zwischenwertung. Außerdem erhält jeder Spieler für seinen Zoo einnahmen. Und zwar soviel Geld, wie er in seinem eigenen Zoo Zooplättchen liegen hat. Anschließend werden für die nächste Spielrunde 5 neue Plättchen ausgelegt.

Nach 5 Runden endet das Spiel, die Punkte der einzelnen Runden werden addiert.

[b]Wertung[/b]: Nach jedem einzelnen ersteigerten und eingebauten Zooplättchen erfolgt eine Bewegung der Zoobesucher. Dieses passiert nach folgenden Regeln:

- in das erste Gehege einer Farbe wandert eine entsprechende Figur

- sobald ein zweites Gehege einer Farbe gelegt wird (in zwei verschiedenen Zoos), wird die Attraktivität der Gehege geprüft. Diese ergibt sich aus der Zahl der Sterne, die sich auf den Zooplättchen befindet. Je mehr Sterne, um so attraktiver ist das Gehege. Bei einem Gleichstand an Sternen gilt: je neuer das Plättchen, um so attraktiver das Gehege. Ebenso besteht die Möglichkeit, Sterne gleichfarbiger Gehege im gleichen Zoo zu addieren, indem die Plättchen so gelegt werden, daß die entsprechenden gleichfarbigen Gehege direkt benachbart zueinander zu liegen kommen.
Auf die beiden attraktivsten Gehege verteilen sich die entsprechend farbigen Besucher wie folgt: 2 Besucher in den Zoo mit dem attraktivsten Gehege, 1 Besucher in den Zoo mit dem zweitattraktivsten Besucher.

Wie bei den verschiedenfarbigen Gehegen wird auch mit den Bäumen gehandhabt. Der erste Zoo mit einem Baum bekommt einen der Holzbäume auf das Zooplättchen gestellt. Sobald in einem zweiten Zoo Bäume auf Zooplättchen angelegt werden, kommen auch hier insgesamt 3 Holz-Bäume ins Spiel. Der Zoo mit den meisten Bäumen auf den Plättchen erhält zwei Holzbäume, der 3. kommt in den Zoo mit den zweitmeisten Bäumen. Auch hier gilt: je neuer die Bäume, um so attraktiver.
Im Gegensatz zu den addierten Sternen bei den Tiergehegen spielt es bei den Bäumen keine Rolle, ob sie direkt benachbart liegen. Hier zählt nur die Gesamtzahl im ganzen Zoo.

Die dritte Möglichkeit, Punkte zu erzielen, geschieht über Rundwege. Gelingt es einem Spieler, mit seinen Plättchen geschlossene Rundwege zu legen, bekommt er in diesen Rundweg eine Parkbank gestellt.

Nachdem das 5. Plättchen in der ersten Spielrunde versteigert und eingebaut worden ist, gegebenenfalls Besucher, Bäume und Parkbänke verteilt worden sind, kommt es zur ersten Zwischenwertung. Pro Besucher, Baum und Parkbank gibt es nach der ersten Spielrunde 1 Punkt. Die Punkte werden auf vorgedruckten Blättern notiert.

Nach den weiteren Spielrunden geschieht das gleiche, nur mit dem Unterschied, daß es pro Besucher, Baum und Parkbank nach der 2. Runde je 2 Punkte, nach der 3. Runde je 3 Punkte usw. gibt.

Nach der 5. Wertung werden die Punkte der einzelnen Spieler addiert zu einer Gesamtpunktzahl. Im Falle eines Gleichstandes zählt die noch vorhandene Menge an Spielgeld.

[b]Fazit / Vergleich[/b]: Leider ist das Innenleben der Schachtel noch nicht die ideale Lösung, da vor allem die kleinen Zoohäuschen nicht richtig hineinpassen. Jedoch soll dieses in der nächsten Auflage geändert werden, das Tiefziehteil in der Schachtel soll verbreitert werden.

Ansonsten ist das Material eine deutliche Verbesserung zum Original von Cwali. Waren in ZooSim noch einheitlich schwarze Figuren, um die einzelnen Mehrheiten in den Gehegen, die Mehrheit bei den Bäumen sowie die Rundwege zu markieren, ist in Oh Zoo le Mio durch die verschiedenen Farben, die Bäume und die Parkbänke eine deutlich bessere Übersichtlichkeit gegeben.

Während es sich bei den Holz-Spielfiguren um gewohnt gute Zoch-Qualität handelt, ist das von den Zoohäuschen leider nicht mit voller Überzeugung zu behaupten. Einmal zusammengesteckt sollten sie so belassen werden, auch wenn dann das Platzproblem in der Schachtel auftritt. Beim Auseinanderbauen kann es u.U. zum Einreißen der Häuschen an den Ecken und Kanten kommen. Außerdem läßt sich über die Namen der Zoohäuschen diskutieren. Die Namen "Villa Gorilla" & Co. wirken in der Zoch-Ausgabe doch recht zwanghaft aufgesetzt.

Das Spiel an sich ist schnell verstanden. Hierbei ist die Spielregel mit vielen Beispielen sehr hilfreich. Auch bei Kindern habe ich die Erfahrung machen dürfen, daß sie den Versteigerungsmechanismus und die Kniffe beim Erwerben und Einbauen neuer Zooplättchen schnell erschlossen hatten. Mit einer relativ kurzen Spieldauer von 45 Minuten eignet es sich somit gut als Familienspiel.
Jedoch auch ausgewiefte Zocker können an diesem Spiel ihren Spaß haben. Geld ist das ganze Spiel knapp, man muß immer wieder abwägen, ob es sich lohnt, groß einzusteigen und mal ein bißchen mehr auszugeben.

In einigen Partien mußte ich leider feststellen, daß man aufpassen muß, am Anfang nicht zu sehr ins Hintertreffen zu geraten. Will man sich seine Siegchance nicht zu früh verbauen, sollte man sich nicht zu sehr zurückhalten beim Ersteigern neuer Zooplättchen. Auf der anderen Seite ist es aber auch von Nachteil, zu schnell die Geldreserven zu erschöpfen.

Das Original "ZooSim" enthielt neben der Grundspielregel einige Varianten in der Wertung und auch im Spielablauf (Zahl der zu verteigernden Plättchen). In "Oh Zoo le Mio" findet sich lediglich eine kleine Profivariante, bei der die Zahl der zu versteigernden Plättchen pro Spielrunde variieren kann.
Wir hatten bei "ZooSim" nie das Bedürfnis, die Wertungsvarianten auszuprobieren, da wir sie nicht für eine bedeutende Verbesserung des Spiels hielten. Von dem her fehlen sie mir in "Oh Zoo le Mio" auch nicht.

"ZooSim" bzw. "Oh Zoo le Mio" ist ein Spiel, das bei uns relativ oft auf den Tisch kam seit dem Erscheinen im letzten Jahr. Und ich denke nicht, daß es in der Versenkung verschwinden wird, da es sich um ein schön gestaltetes, locker zu spielendes Spiel handelt.

Ob ich die Cwali-Ausgabe oder das neue Spiel von Zoch bevorzugen würde, ist schwer zu beantworten. Als Sammler bekommt natürlich die ZooSim-Rolle den Vorzug, jedoch als Spieler bzw. aus Praktikabilität muß ich der Zoch-Ausgabe meine Empfehlung aussprechen.
Am einfachsten wäre es, die bunten Holzfiguren für das Spiel in der ZooSim-Rolle zu übernehmen. ;-)

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Christian Hildenbrand

RE: minimale Korrektur

Beitragvon Christian Hildenbrand » 3. November 2003, 17:31

"Christian Hildenbrand" hat am 31.10.2003 geschrieben:

> Je 3 Holz-Spielfiguren in [b]6[/b] Farben, 3 Holz-Bäume und eine
> Handvoll Holz-Parkbänke werden bereitgelegt.

> Auf den Zooplättchen befinden sich Tierarten in [b]6[/b]
> verschiedenen Kategorien (verschiedene Farben), ...

Ups ... da ist mir ein kleiner Fehle runterlaufen ... es sind nur [b]5[/b] Tierarten, und dementsprechend auch 3 Holz-Spielfiguren in [b]5[/b] Farben.

Bitte berücksichtigen, falls das PEEP aufgenommen werden sollte bei Spielbox-online ... ;-)

Ciao, Christian


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