
Autor: Corey Konieczka
Verlag: Fantasy Flight Games / Heidelberger Spieleverlag
Spieler: 2-4, zwei von vier Szenarien sind auch als Solovariante spielbar
Alter: 14+
Spieldauer: 20-60 Min.
Schachtelillustration: Alex Aparin
Jahrgang: 2011
Spielkategorie: Kartenspiel
Spielmechanismus: Deckbuilding
Hier die offizielle Homepage zu dem Spiel von FFG: Fantasy Flight Games - Rune Age
Hier das offizielle "How to Play"-Video von FFG: Rune Age: How to Play
Hier das Review von Tom Vasel: Miami Dice Episode 21 Rune Age
Spielprinzip
Jeder Spieler spielt eine von vier Rassen mit individuellen Fähigkeiten und diesbezüglich rassenspezifischen Karten, die nur er selber kaufen kann. Des Weiteren gibt es neutrale Einheiten und Taktik-Karten (erlauben bestimmte Aktionen, geben Boni etc.) sowie neutrale Städte, welche für alle zugänglich sind. Im Verlaufe des Spiels baut sich nun jeder Spieler sein Deck zusammen analog wie in Dominion. Ein Spielzug sieht grob folgendermassen aus: Karten ziehen, Aktionen/Käufe tätigen, Mitspieler, Feinde, neutrale Städte angreiffen oder eigene Festungen sichern und Handkarten ablegen bzw. wieder auf 5 Karten nachziehen. Sind alle Spieler durch, wird vom Ereignisstapel (Szenarioabhängig) eine Karte gezogen und ausgewertet.
Es gibt drei Ressourcen: Gold, Einfluss und Stärke. Goldkarten generieren Gold und damit können die Spieler eigene Einheiten kaufen. Eigene Festungen und neutrale Städte müssen zuerst eingenommen werden und erzeugen dann die Ressource Einfluss, mit welcher neutrale Karten und Goldkarten erworben werden können. Die Festungen und Städte werden durch eine bestimmte Anzahl von Stärke gesichert. Die eigenen Einheiten "produzieren" Stärke. Habe ich genügend Stärke bzw. Einheiten auf meiner Hand, kann ich Städte und Festungen einfach "kaufen" und direkt ins Spiel bringen, sodass sie Einfluss generieren können. Die Benutzen Einheiten kommen auf den Ablagestapel. Stärke ist hier im Prinzip nichts anderes als eine dritte Währung. Stärke wird zudem auch im Kampf gegen Feinde/Mitspieler benötigt.
Das Spielziel variiert je nach Szenario: Es gibt ein kooperatives Szenario, ein "alle-gegen-alle"-Szenario, ein Szenario in dem derjenige Spieler gewinnt, der als erstets genügend Geld aufbringt um ein Monument bauen zu können und ein Szenario in dem ein Endgegner besiegt werden muss (nicht kooperativ!). Die Szenarien beinhalten Effekte (betreffen i.d.R. mehrer/alle Spieler) und Feinde, die (einzeln) angegriffen werden können und oftmals eine Belohnungen einbringen. Beim Kampf gegen Feinde muss jeweils ein Verlustwürfel geworfen werden, der bestimmt wie viele Einheiten beim Kampf verloren gehen.
Beim Kampf gegen andere Mitspieler legen die Spieler jeweils nacheinander Karten ab und führen die darauf beschriebenen Aktionen/Effekte aus. Der Spieler mit der grösseren Gesamtstärke gewinnt. Man kann Mitspieler direkt angreiffen und so ihrem Heimatreich Schaden zufügen (ein Heimatreich hat 20 "Lebenspunkte" - falls die auf 0 fallen ist der Spieler besiegt) oder ihm neutrale Städte streitig machen, welche der Mitspieler zuvor erfolgreich eingenommen hat. Werde ich von einem Mitspieler angegriffen, kann ich nachdem ich verteidigt habe, meine Kartenhand wieder auf 5 Karten ergänzen, sodass ich für weitere Angriffe von Mitspielern/Szenario gewappnet bin.
Das Spiel bietet auch taktische Komponenten: Zum Beispiel kann ich pro Karte, die ich nach meinem Zug nicht ablegen möchte, einen Einflusspunkt ausgeben, um die Karte weiterhin auf der Hand zu behalten und mir so stückweise ein gute Hand zusammenbauen. Zudem gibt es interessante Combos.
Qualität und thematische Einbettung
Die Karten sind sehr schön und stimmig gezeichnet und die Qualität ist gut. Das Thema passt sehr gut; mir als Fantasy-Liebhaber passt es sowieso. Das Spiel ist in die Fantasy-Welt Terrinoth von FFG eingegliedert, wo auch Spiele wie Runebound oder Runewars angesiedelt sind (lustig: Ein Szenario heisst Runewars).
Wie immer liegt das unbrauchbare Standard-Inlay von FFG bei.
Der Deckel der Schachtel ist bei meinem Exemplar ein wenig schwer abzukriegen.
Die Schadensmarker sind schön dick.
Die Karten sind kleiner und schmaler als Dominion-Karten.
Die Regeln sind relativ nachvollziehbar und klar. Doch wie häufig bei einem Kartenspiel dieser Art werden wohl früher oder später Regelunklarheiten auftauchen.
Erster Eindruck
Die Nähe zu Dominion ist kaum wegzureden. Aber wenn störts? Mich bestimmt nicht. Ich denke, dass Rune Age einen sehr interessanten Weg beschreitet. Rune Age gefällt mir sehr gut, offenbart aber gleichzeitig ein sehr grosses Potenzial für kommende Erweiterungen (leider hat jede Rasse nur vier eigene Einheiten). Nachdem ich Dominion gespielt habe, habe ich mich immer gefragt: Wann kommt ein Spiel, in dem der Deckbau nicht nur Ziel des Spiels ist, sondern man dann tatsächlich auch das Deck spielt? Rune Age bietet das mehr oder weniger.
Ich habe es jetzt ein paar Mal solo gespielt und in meiner 3er-Spielrunde. Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass es in meiner Spielrunde gut ankommt. Aber es kam gut an. Mir gefälltes und ich bin froh, dass ich es habe. Ich finde es ist auch relativ günstig. Es ist schon auch Glücksabhängig (Karten nachziehen, Verlustwürfel), mich stört das aber nicht. Ich denke kaum, dass das Spiel den Anspruch hat ein "Hardcore Strategiespiel" zu sein. Ich finde positiv, dass es vier spielbare Szenarien gibt, das bietet Abwechslung. Doch hier könnte auch eine Schwäche von Rune Age liegen: Wenn man die vier Szenarien mit jeder Rasse durchgespielt hat, was bietet das Spiel dann noch? Schwer zu sagen, das gilt es auszuprobieren!
Was sagt ihr zu dem Spiel? Wer hat es schon gespielt? Ich bin gespannt auf eure Meinungen.
(P.S: Bald verfügt unsere Spielrunde auch über Thunderstone. Ein Vergleich wird sich dann wohl aufdrängen und sobald ich es angespielt habe, werde ich mich zu Wort melden.)