[PEEP] Meisterdiebe

[Tanja Sepke]

[b] [PEEP] Meisterdiebe [/b]

Ein Spiel mit einer solch opulenten Ausstattung muß sich zwangsläufig die Frage stellen lassen, ob der Spielreiz hält, was die "Verpackung" verspricht, oder ob es sich um eine "Mogelpackung" handelt.

[b] Als Fazit vorweg:[/b]
Die Meisterdiebe halten, was das Äußere verspricht! Nach zwei Tagen intensiver Erprobung in verschiedenen Besetzungen wird deutlich, daß es sich nicht nur um einen "Hirnverzwirbler" in einer schönen Verpackung handelt, sondern vielmehr um ein, durch verschiedene Charaktere, interaktives Spiel. Doch dazu später mehr.

[b] Ausstattung :[/b]
Wie bereits erwähnt, haben die "Meisterdiebe" von Zoch eine außergewöhnlich ansprechende Ausstattung. Hauptbestandteil des Spiels ist eine aufwendige Schmuckschatulle aus Holz. Diese besteht aus drei in sich drehbaren Ebenen, wobei jede Ebene vier beidseitig befüllbare Schubladen besitzt (davon 6 kurze und 6 lange mit Geheimfach). Darüber hinaus erhält jeder der 2 - 8 "Diebe" eine Charakterübersichtskarte, eine Alarmanlage in seiner Spielfarbe, ein weißes und ein schwarzes Kissen, 6 verschiedene Charakterkarten und 10 Edelsteinimitate (8 "Diamanten" und 2 "Saphire"). Zum Spiel gehören weiterhin 6 "Rubine", Diamanten sowie ein rotes Kissen.

[b] Spielvorbereitung: [/b]
Die Edelsteinimitate legt jeder Mitspieler auf sein weißes Kissen. Auf das schwarze Kissen kommen im Laufe des Spiels stets die "echten" Edelsteine, die somit auch wertvoll für die Abrechnung am Spielende werden.

Die Schmuckschatulle wird nun mit Edelsteinen befüllt. Die Rubine kommen in die 6 Geheimfächer der langen Schubladen, und 12 Diamanten werden in beliebige vordere Fächer gelegt. Die Geheimfächer dürfen während des gesamten Spiels nur vom Meisterdieb geöffnet werden.


[b] Nun beginnt das Spiel: [/b]
Jeder Mitspieler wählt aus seinen verdeckten Handkarten eine Charakterkarte. Die gewählten Karten werden in einer bestimmten Reihenfolge aufgedeckt.

Als Erstes ist immer der [b] Schmuggler [/b] dran. Der Schmuggler legt ein Edelsteinimitat in ein beliebiges Fach. Danach legt er die herausgefallenen und ausgeräumten Edelsteine auf das rote Kissen. Diese Edelsteine sind nun "echt", und der Schmuggler kann sie als Beute auf sein schwarzes Kissen legen, aber nur, wenn er ein geschickter Schmuggler war und kein Edelstein beim Öffnen der Schublade herausgefallen ist. Ansonsten sind die Edelsteine jetzt zwar echt, doch leider nicht für den Schmuggler zu erreichen.

Nach dem Schmuggler kommen [b] der Juwelier [/b] und [b] die Juwelierin[/b] an die Reihe. Beide dürfen jeweils Imitat in der Schatulle unterbringen, haben jedoch unterschiedliche Zusatzaktionen. Der Juwelier kann eine Alarmanlage installieren und die Juwelierin darf immer ein Imitat in eine Schublade legen, also anders als bei den anderen Charakteren auch, wenn Edelsteine herausfallen. Zudem darf sie für jeden in dieser Runde ausgespielten Detektiv ein weiteres Imitat unterbringen.

Nun ist die Stunde der Diebe:
Zuerst kommt der [b] Dieb [/b]. Er klaut alle Juwelen aus dem vorderen Fach einer Schublade. Der [b] Meisterdieb [/b] räumt im Gegensatz hierzu auch noch das Geheimfach leer.

Und nach den Dieben kommt natürlich der [b] Detektiv [/b]. Der räumt das rote Kissen mit allen echten Juwelen ab.

Der Detektiv darf als Einziger in der Runde nur eins nicht tun: die eine oder die beiden oberen Ebenen in sich um 90° drehen und / oder die Schatulle um 180° wenden, denn er will ja keine Fingerabdrücke auf dem "Corpus Delicti" hinterlassen.

Nachdem alle Mitspieler ihre 6 Handkarten ausgespielt und somit jede Rolle einmal ausgeführt haben und mehr oder weniger Edelsteine vor sich liegen haben, werden die Handkarten an den linken Nachbarn weitergereicht und eine neue Runde beginnt. Das Spiel endet wenn alle 6 Rubine einen neuen Besitzer haben, oder ein Dieb keine Imitate mehr zum "unterjubeln" hat. Die "echten" Edelsteine werden nun gewertet (1 Punkt für "Diamanten", 2 für "Saphire" und 4 für "Rubine") und die Punkte für die Imitate werden abgezogen. Der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt diesen Beutezug.

[b] Bewertung: [/b]
Versucht man zunächst nur krampfhaft sich die Position der Edelsteine zu merken, zieht man bei dieser Diebestour meist die kleinste Beute an Land. Es ist eben nicht nur ein reiner "Hirnverzwirbler". Wichtiger ist vielmehr die richtige Einschätzung der Mitspieler:
- Welche Charakterkarte wählen wohl meine Mitspieler?
- Wie oft wird wohl gedreht, bis ich mit meinem "Meisterdieb" dran bin?
- Und ist dann "mein" Geheimfach mit dem Rubin auf der richtigen Seite, daß dieser nicht herausfällt und somit dem Detektiv vor die Füße?

Dies ist nur eine Auswahl von den Fragen, die mir in den bisherigen Spielen im Kopf rumschwirrten. Und je mehr ich versuchte, mir die Positionen zu merken, desto schlechter habe ich auch abgeschnitten, weil ich kaum noch auf meine Mitspieler geachtet habe und ihnen somit fast Edelsteine geschenkt habe.

Die Meisterdiebe kann man sicherlich nicht "aus dem Bauch" heraus gewinnen, eine gewisse Kombinationsfähigkeit und Gedächtnisleistung benötigt man neben der Einschätzung und Beobachtung der Mitspieler schon zum Sieg. Eine gute Portion Bluff kann sicherlich auch nicht schaden.

Das Spielmaterial ist einfach nur phantastisch. Die Holzmaserung soll bewußt eine leichte Orientierung im Schubladen-Chaos darstellen, wie der Hersteller als Spielhinweis in der Anleitung erwähnt.

Ich jedenfalls freue mich auf die nächste Runde "Meisterdiebe" und kann für mich nur sagen, daß sich die lange Wartezeit seit der Nürnberger-Messe wirklich gelohnt hat.

Wer ein sehr gutes Spiel und ein echtes Schmuckstück sein Eigen nennen möchte und wer den hohen Anschaffungspreis akzeptieren kann, für den sind die Meisterdiebe ein heißer Tip.


Tanja Sepke
22.08.2004


Meisterdiebe
Zoch Verlag
2 - 8 Spieler
Dauer: ca. 60 bis 75 Minuten
Empf. VK: 99,50 €

[Ouagadougou]

Kann man das denn schon im Handel käuflich erwerben ?

Martin

[Arne Hoffmann]

Moin Martin,

kann man - zumindest beim Versandhändler meines Vertrauens. Ob der gut sortierte Einzelhändler das Spiel schon führt, kann ich leider nicht sagen.

Schöne Grüße

- Arne - (weder Dieb noch Meister)

[Tanja Sepke]

Ouagadougou schrieb:
>
> Kann man das denn schon im Handel käuflich erwerben ?
>
> Martin

Ja. Das Spiel ist seit letzter Woche für Händler erhältlich. Meins kam am Freitag.

Grüße aus Soest
Tanja (hat die Meisterdiebe schon in Nürnberg geordert)

[Tanja Sepke]

Arne Hoffmann schrieb:
>
> Moin Martin,
>
> kann man - zumindest beim Versandhändler meines Vertrauens.
> Ob der gut sortierte Einzelhändler das Spiel schon führt,
> kann ich leider nicht sagen.
>

Das kommt, wie immer, auf den gut sortierten Einzelhändler an ;-).....Es soll aber welche geben, die es bereits haben...;-) habe ich so gehört ;-).......



> Schöne Grüße
>
> - Arne - (weder Dieb noch Meister)

Grüße aus Soest
Tanja (nach den ersten Runden absolut [b] keine[/b] Meisterdiebin)

[odbo]

Ahoi.

Das Spiel wurde nach interner Auskunft ab der 34.KW ausgeliefert, es müsste also bereits bei den Händlern erhältlich sein, die es bestellt hatten.
Tipp: mal im Netz (Google o.ä.) nach "Meisterdieben" und "Zoch" suchen, da wird man auf jeden Fall fündig.

Meisterdiebe ist ein absolutes Prunkstück.
Dazu bekommt man ein super Spielmechanismus, auch nach mehreren Spielen bleibt der Spass erhalten, man versucht immer wieder neue Strategien, etc.
Anfangs habe ich noch versucht, mir zu merken, in welchen Schubladen was liegt. Das ist nicht zu schaffen. Ich bin dann dazu übergegangen, mir nur 1. Schublade je Seite (oben-unten) zu merken und die Karten (Charaktere) gezielter einzusetzen. Das hat mir auf jeden Fall mehr Erfolg gebracht.
Die Charaktere sind in ihren Mechanismen so fein aufeinander abgestimmt, dass ein geschicktes Taktieren möglich ist.

Durch die absolut edle Ausstattung und die Verpackung in der Holzkiste macht dieses Spiel selbst Wenig-Zocker neugierig und gar Spielemuffel sind bereit, das Spiel mal auszuprobieren. Dank der recht guten Anleitung und dem eigentlich unkomplizierten Spielverlauf ist das Spiel auch ruck-zuck erklärt, es kann quasi sofort eine Proberunde gespielt werden (ist bei "Erstbenutzung" auf jeden Fall empfehlenswert).

Es gibt eigentlich nur 2 Dinge zu "bemängeln". Der Preis (natürlich, natürlich, er ist gerechtfertigt) und der fehlende (Leinen-)Sack für die Edelteine. Die Tüte ist quasi sofort hin. Und bei dem Preis hätte doch eigentlich noch was drin sein müssen.

Letztendlich bin ich aber mehr als zufrieden, vielleicht ist das ja der Anlass, mal von den ultrabunten Spielmaterialien und -Verpackungen wegzukommen und Familienspiele designt zu bekommen, die sich auch optisch von Kinderspielen unterscheiden.

Grüsse,

odbo

[Mike Camen]

Ich suche verzweifelt Bilder vom Spiel... weiß jemand wo ich welche finden kann?

[KMW]

Guckst Du hier:
http://www.spielbox.de/indxtemp.html?/spielarchiv/sbmessen/spiel042.php4?vlg=zoc
Fröhliche Grüße
KMW

[Christian Hildenbrand]

Und hier auch:

http://www.zoch-verlag.com/de/index_spiele.cfm?Sektion=243

Christian (... geht gleich 4 Tage spielen ... :-) )

[Niccolo]

Wie spielt sich das eigentlich zu Zweit?
Kann ich mir da eigentlich gar nicht lustig vorstellen :o/

[Braz]

...würde mich auch mal interessieren....

[czarnè]

Hallo Allerseits,

Zu den Meisterdieben zu zweit:

Die Taktik der Spielkarten, welchen Charakter man zu welchem Zeitpunkt spielen sollte, ist bei einem 2 Personenspiel für den Sieg unerlässlich. Da ich selbst kein Ass im "merken" bin, versuche ich mir nur "eine" Schublade zu merken. Den Rest mache ich dann mit dem Einsatz der Karten. Zu zweit hat man dadurch oft das große Vergnügen auf diese Weise direkt zweimal hintereinander einen Spielzug durchzuführen. Zu dritt klappt das auch manchmal noch ganz gut.

Ab 4 Personen ist dann Partie angesagt:
Hier hat es sich bis jetzt bewährt die Mitspieler verbal zu beeinflussen, wie z.b.:
Mach´die Schublade auf... oder .... nein, bloß nicht diese Schublade....usw.
Da ist dann bluffen angesagt.

Ab 7 Personen:
Wenn ihr die richtigen Leute zusammen bekommt ist Chaos angesagt. Hier kommt jegliche Strategie zu spät. (So mag ich es am liebsten).

Ich habe das Spiel schon so oft gespielt, daß ich ehrlich sagen kann, das es bei jeder Personenzahl ein anderes Spielgefühl vermittelt. Mit wieviel Leuten man es dann am liebsten spielt, muß jeder selbst herausfinden.

Info`s und Bildmaterial zu den Meisterdieben, welches ihr sonst nirgendwo findet, auf:

www.czarne.de

Liebe Grüsse
czarnè

[Braz]

Hallo,

ich kann mich dem überaus positiven PEEP von Tanja nur anschließen:

ca. 75 Euro für ein Spiel auszugeben mach ich zwar auch nicht aller Tage (Roads and Boats bildete da meine persönliche Ausnahme ;) ) ABER was man dafür von Zoch bekommt ist nahezu beispiellos:

Schon alleine die Verpackung (=dunkelbraune Holzkiste, welche Innen mit schwarzem Stoff ausgekleidet ist) ist wirklich edel und deckt sich mit der übrigen Ausstattung des Spiels. Das Schmuckkästchen ist ebenfalls absolut edel und mE beispiellos angefertigt.
Einziger [b]Mini[/b]-Kritikpunkt meinerseits wäre, daß bei mir das Schuckkästchen mit den Füßen nicht 100% plan auf dem Tisch aufliegt, sondern ein kleine wenig wackelt (ca. 1mm Spielraum). ....aber ich nehme einmal an, daß das eben der Unterschied zwischen einem Spiel aus Holz und einem Spiel aus Plastik ist ?!

Trotzdem: Für mich hat sich die Anschaffung der auf jeden Fall gelohnt -> Klasse Spiel ! Respekt und *denHutzieh* ;) vor so einer edlen Ausstattung und schönen Umsetzung des Spielthemas !

ach ja noch etwas: Die Maße der Schuckkiste wären (B x L x H) 18,5cm x 18,5cm x 15,5 cm ...nur das ihr euch mal vorstellen könnt, wie groß das Spielobejekt überhaupt ist.



diebische Grüße
Braz

[KMW]

Vielen Dank, Tanja!
Wir haben Dein PEEP soeben ins Spielarchiv aufgenommen.
Fröhliche Grüße
KMW

[Niccolo]

Dankeschön czarnè :o)

[Braz]

...und herzlichen Glückwunsch zu einem wunderschönen und genialen Spiel !

Habe es mir ebenfalls zugelegt und bin restlos begeistert ! ;)

[czarnè]

Hallo Braz,
auch von mir ein Dankeschön zurück. (Natürlich auch an Alle anderen).

Grüsse
czarnè