Abenteuer-Freaks und Fantasyjunkies aufgepasst - hier kommt Dungeon Quest:
Einleitung
Das Land Terrinoth - bereits bekannt aus Descent, Runewars und Runebound - steht wieder einer großen Gefahr gegenüber. Diesmal sind es allerdings die Helden selbst, die auf die irrsinnige Schnapsidee gekommen sind, den Dungeon des Feuerdrachen "Flammenzuge" einen Besuch abzustatten. Nein! Sie wollen den Drachen selbst nicht zur strecke bringen, sondern eher das Gold, welches er bewacht an sich nehmen und den Dungeon so schnell wie möglich wieder verlassen.
Wenn es die Helden vor Anbruch der Nacht schaffen das Verlies mit reicher Beute zu verlassen, erwartet sie Ruhm und Ehre... falls nicht.... eben der Tod.
Das Material
Regelheft
1 x Spielplan
6 x Heldenfiguren
336!!! x Karten (Charakterkarten, Verlieskarten, Drachenkarten,Leichenkarten, Fallenkarten, Türkarten etc. etc.
4 x 6 Seiten Würfel (übrigens in einer sehr schönen Farbe)
117 Räume
1 Sonnenmarker
6 Marker für Katakomben
6 Reisemarker
41 Lebensmarker
24 Entschlossenheitsmarker
20 Monstermarker
Die Regeln
Die Regeln zu diesem Spiel sind eigentlich recht schnell erlernt und auch gleichzeitig komplex - geht dies überhaupt? - Ja es geht. Eigentlich passiert in einem Zug des Spielers nur eine Aktion, welche ausgeführt wird. Entweder man bewegt sich auf ein nächstes Feld (Raum oder unerforschtes Gebiet) zieht dabei je nach Bedarf ein Raumplättchen und führt die geforderte Aktion aus.
ODER - man durchsucht den Raum, in den man gerade steht und zieht dabei eine "Durchsuchungskarte" und führt die jeweilige Aufgabe aus.
Dabei kann es vorkommen, dass man auf Monster, Fallen, Beute oder Leichen stößt. Hat man eine Begegnung mit einem Monster kann man sich entscheiden, ob man flieht oder das Monster angreift. Wenn eine Flucht misslingt oder man das Monster angreift kommt es zum Kampf, welcher mit sog. Kampfkarten gespielt wird. Hier übernimmt einer der Mitspieler die Rolle des Gegners.
(Anmerkung - während des ganzen Spieles, spielen die Helden alle gegeneinander. Jeder Mitspieler ist sogesehen ein Konkurrent und jeder hofft den Dungeon lebend und mit Beute wieder zu verlassen)
Der Kampf wird durch taktisches Kartenauslegen entschieden.
Ziel ist es, sich durch die Räume zu bewegen, die zur Drachenschatzkammer führen. Hat man es lebend dorthin geschafft, kann man sich vom Drachenschatz bedienen. Doch Vorsicht! Der Drache ist auch da und schläft vor sich hin. Deswegen muss man in der Drachenkammer immer eine Drachenkarte ziehen, bevor man sich eine Schatzkarte nehmen darf. Wenn diese Drachenkarte zeigt, dass der Drache noch weiter schläft, dann ist einem die Beute gewiss, wenn er aber erwacht könnte dies unter Umständen den Tod des Helden bedeuten.
Während des gesamten Spieles läuft die Uhr des Tages weiter - der Sonnenmarker wird pro Spielrunde ein Feld Richtung Nacht weiter versetzt. Wenn die Nacht kommt, erwacht der Drache und die Dungeontore werden geschlossen sein. Jeder Held der sich dann noch im Dungeon aufhält verliert automatisch das Spiel. Hat ein Held es mit Beute jedoch vor Einbruch der Nacht geschafft aus dem Dungeon zu entkommen, kann er seine Beutestücke nachzählen. Derjenige der dann die meisten Punkte an Beute herausgeholt hat, hat das Spiel gewonnen.
Für Gelegenheitsspieler
Gelegenheitsspieler werden wahrscheinlich von der riesigen Anzahl an Spielmaterial abgeschreckt sein, wenngleich das Spiel sich recht schnell und simpel spielt. Es ist also trotz des vielen Materials und der recht dicken Spielregel (die mehrere Varianten beinhaltet), recht zügig zu spielen. (Sowohl als Solospieler, als auch als Gruppe von 4 Spielern.)
Das Spiel ist recht komplex, da es viele Ereignisse geben kann, die verschieden sich auswirken können. Trotz dieser Komplexität wird der Spielfluss nicht beeinträchtigt und alles geht irgendwie zügig von der Hand. Die Gesamtspieldauer ist recht kurz bemessen.
Für Vielspieler
Der Vielspieler wird sich nach dem Spiel fragen: "Wie das war es schon?!"
Da der Tag in diesem Spiel recht schnell zur Nacht wechselt, endet dieses Spiel nach ca. 30-45 Min. Man hat gerade angefangen, schon muss man den Dungeon wieder verlassen, da man sonst Gefahr läuft vom Drachen gegrillt zu werden. Ein Vielspieler, der gerne lange Spiele ausprobiert, wird hier nicht auf seine Kosten kommen. Einen ganzen Abend kann dieses Spiel mit Sicherheit nicht füllen.
Fazit
Dungeon Quest ist ein Spiel welches “schnellebend” ist. Ich war aber positiv Überrascht, dass man die Helden auch in andere Spiele einbauen kann. Wer schon Descent oder Runebound besitzt, kann die Helden von DungeonQuest darin einbauen. (Karten zu den jeweiligen Spielen sind mit enthalten)
Doch nun weiter zum Spiel....
Wie schon gesagt - das Spiel ist komplex genug, um mehrere Möglichkeiten dem Spieler zu offenbaren. Es ist auch recht schwer, mit seinen Helden, am leben zu bleiben. Wenn man zum Beispiel einen Raum betritt, der nur einen tiefen Abgrund aufweist und lediglich ein Würfelwurf über Leben und Tod entscheidet, dann könnte auch schnell Frust aufkommen.
Abgesehen von dieser kleinen Schwäche macht dieses Spiel einfach Spaß. Vor allem aber wenn man sich zu mehreren ins Abenteuer stürzt - die Schadenfreude über den Misserfolg seiner Mitspieler kennt hier fast keine Grenzen.
Das Glück verschlingt hierbei den Löwenanteil an Eigenschaften die der Spieler mitbringen muss. Zwar bieten die Kämpfe einen kleinen Taktikreiz aber der Rest wird entscheiden durch die Würfel. (wie bei fast jedem Rollenspiel)
Das Spielmaterial ist mit Liebe zum Detail verarbeitet und das gesamte Spiel ist stimmig umgesetzt. Zwar hat es einiges an Spielematerial zu bieten, lässt sich aber in weniger als 10 min. aufbauen und schon kann die Dungeonjagt beginnen.
Hardcore Rollenspieler könnten es vermissen den eigenen Charakter nicht weiter zu entwickeln, denn dies fehlt DungeonQuest - der Charakter wird im kurzem Spiel nicht die Gelegenheit haben sich offenkundig zu entwickeln - eigentlich schade, denn dies würde dieses Spiel fast perfekt erscheinen lassen.
Lange Rede - kurzer Sinn: Das Spiel macht einfach Spaß. Es ist schnell aufgebaut - schnell und flüssig gespielt und ein Juwel für jeden Fantasy-Fan.
Falcoron