Beitragvon Ralph Obkircher » 8. November 2004, 19:41
Hallo an alle Helden in Spe!
Schon seit langem hat mich das Thema Tabletop ineressiert und beneidend bestaunte ich die hübschen Miniaturen von Freunden, die mir vorschwärmten, wie sie ihre kleinen Armeen in den Krieg schickten um ruhmreiche Siege zu erringen. Dennoch hat mich der Sammelcharacter und die zeitaufwendige Gestaltung der Spielfiguren, und auch die damit verbundenen Kosten für Farben etc. immer vom Eintauchen in das Genre abgehalten.
Doch mit HEROSCAPE hat nun sich einer meiner Wünsche erfüllt: Schlachten mit schicken Heroes auf ebenso edlem Terrain auszuführen und dazu die Freiheit, an kein System gebunden zu sein sondern neue Einheiten nach Wahl dazukaufen und Atemberaubende Fähigkeiten erfinden!
HEROSCAPE ist eigentlich recht schnell erklärt. Die Spieler stellen sich ein Spielterrain aus größeren und kleineren Spielfeldteilen zusammen und versuchen dann, jeder für sich oder auch in Teams, eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Das Regelwerk zum Spiel bringt schon einige Szenarien mit, da sich aber die Begeisterung der Spieler von HEROSCAPE kaum in Grenzen hält, sprießen neue Szenarien im Netz, sodaß für jedes Spiel ein neues Abenteur erlebt werden kann.
Wie läuft das Spiel denn nun ab? Wie schon erwähnt einigen sich die Spieler (2+) auf ein bestimmtes Szenario und beginngen erst einmal mit dem Aufbau der Landschaft. Sehr hübsch designte Plastikspielfelder lassen sich ohne mühe zusammenstecken und übereinanderstapeln sodaß ein äußerst attraktives 3D Terrain entsteht. Der nächste Schritt besteht darin, sich eine strake Armee zusammen zu stellen. Dazu stehen genügend Helden und Heldenteams zur verfügung, die allesamt liebevoll gemodelt und bemalt sind. Das Prunkstück wird wohl der rießige Drache namens Mimring sein, der aber nicht unbedingt in einer Armee vertreten sein muß, um gewinnen zu können. Dabei sei erwähnt, dass die vom Terrain vorgegebenen, räumlichen Hindernisse von den Figuren zu beachten sind, was erklärt, warum ein rießiger Drache in kleinen Katatkomben und Nischen nicht unbedingt von Vorteil ist. Als nächstes platzieren die Spieler ihre Krieger an vorgegebenen Orten und dann kann's auch schon los gehen!
Ein 20seiter bestimmt, wer als erster an der Reihe ist. Jeder platziert nun noch seine Rundenmaker auf die Helden, die in diesem Zug in Aktion treten sollen. Dabei entscheidet sich jeder, welcher seiner Helden oder Heldenteam in der 1., der 2. und in der 3. Runde am Zug ist. Zum Bluffen gibt es auch noch einen Blankomarker, damit die Mitspieler nicht ganz genau wissen können, welcher Held denn nun wirklich zur Tat schreitet.
Jeder Held / jedes Heldenteam hat eine bestimmte Zahl an Bewegungs-, Reichweite-, Attacke- und Verteidigungspunkte. Attacke und Verteidigung wird mit 6-seitigen Würfeln, versehen mit jeweils 3 Totenköpfen oder 2 Schilden ausgewürfelt. Bewegt wird von Feld zu Feld, wobei mehrstöckige Fleder auch für jede Erhöhung gezählt werden müssen.
Alle Helden haben besondere Fähigkeiten, sodaß für verschiedene Aufgaben jeweils bestimmte Helden besonders geeignet sind. Diese Aspekt wirkt sich als äußerst wichtig aus bei der Wahl seiner Helden!
Die Ziele der verschiedenen Szenarien sind denkbar vielfältig. Oft muß einfach der Gegner zerstört werden, ein anderes Mal muß ein bestimmter Gegenstand zu einem Ort transportiert werden. Wichtige Personen müssen eskortiert werden und so weiter. Das System ist äußerst flexibel und kann unendlich verändert werden.
Für mich äußerst reizvoll ist die Möglichkeit, auch selbst Helden zu kreieren und ins Spiel zu bringen. Ich habe letzten unzählige Yu-gi-oh Figuren gekauft und supertolle Charakterblätter dazu erstellt. Meine selbst geschaffenen Helden stehen den mitgelieferten um nichts nach!
Bevor ich es vergesse! Natürlich ist es nicht möglich, daß sich ein Spieler alle Superheroes schnappt und die anderen mit dem Durchschnittskämpfer ums Überlegen ringen. Jede Figur hat ihren Preis und nachdem jedem Spieler nur eine bestimmte Anzahl an Punkten zur Verfügung steht (eg. 300 Punkte), sei es wohl überlegt, ob man mit 3 teuren Helden in den Kampf zieht, oder doch auch eine schwächere, jedoch billigere Armee von 4 Marinesoldaten mit ins Abenteur nimmt.
HEROSCAPE ist für mich das Tabletop für den Brettspieler, der gerne mal einen Ausflug in das Genre machen möchte, aber ohnehin schon das Geld auf die vielen Neuerscheinugen sparen muß und so schon mit einem Kauf für tolle Abenteuer gerüstet ist. Was HEROSCAPE außerdem auszeichnet, ist die Tatsache, dass es meine Freundin begeistert spielt, obwohl es ein Kriegsspiel ist und schon eher das männliche Geschlecht ansprechen dürfte!
HEROSCAPE ist also nicht nur für große Buben, die endlich wieder mit ihren Actionfiguren spielen dürfen, sondern begeister Frau und Mann durch seinestrategischen und Taktischen Möglichkeiten.
Beste Grüße
Ralph.