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[PEEP] Geschenkt... ist noch zu teuer!

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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TRH
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Beiträge: 647

[PEEP] Geschenkt... ist noch zu teuer!

Beitragvon TRH » 11. November 2004, 11:53

In der kleinen Amigo-Schachtel finden wir 33 Karten mit den Werten von 3 bis 35 sowie 55 rote Kunststoffchips.
Nachdem jeder der drei bis fünf Spieler 11 Chips bekommen hat, werden die Karten gut gemischt und 24 Karten verdeckt abgezählt. Die 24 Karten dienen als verdeckter Talon, während die übrigen 9 Karten unbesehen in die Schachtel kommen und aus dem Spiel sind.
Der erste Spieler deckt eine Karte auf und muss sich entscheiden:
Entweder er nimmt die Karte oder er lehnt die Karte ab.
Dabei heißt es: „Geschenkt… ist noch zu teuer!“, denn jede genommene Karte zählt nur Minuspunkte!
Lehnt der Spieler die Karte aber ab, so muss er einen seiner Chips neben den Talon legen und sein linker Nachbar setzt das Spiel fort: Nehmen oder Ablehnen heißt es nun für diesen Spieler.
So geht es rund und irgendwann nimmt ein Spieler diese Karte und muss sie nun offen vor sich ablegen: die Karte zählt nun als Minuspunkte in Höhe des Kartenwertes. Ausnahme: Zusammenhängende Zahlenketten gelten nur so viele Minuspunkte wie der Kartenwert der niedrigsten Karte in der Kette (Beispiel: Zahlenkette mit 23-24-25-26 zählt 23 Minuspunkte). Allerdings: zusammen mit der Karte kann er auch die Chips nehmen, die sich neben dem Talon angesammelt haben. Diese Chips zählen für ihn am Spielende als Pluspunkte und können natürlich wie die übrigen Chips dazu verwendet werden, Karten abzulehnen. Hat ein Spieler die Karte mitsamt Chips genommen und vor sich abgelegt, wird er neuer Startspieler, deckt eine neue Karte auf und entscheidet sich neu für Nehmen oder Ablehnen.
Im Uhrzeigersinn geht´s dann weiter wie gehabt: Karte aufdecken und entscheiden: Karte nehmen und Minuspunkte/ Chips kassieren oder liegen lassen und einen Chip zahlen. So geht das Spiel weiter bis alle 24 Karten ihren Besitzer gefunden haben. Während des Spiels halten natürlich alle ihre Chips geheim, denn gerade wenn ein Spieler wenig Chips hat, ist die genaue Anzahl seiner verbleibenden Chips eine wertvolle Information.
Am Spielende zählt jeder seine Minuspunkte zusammen und addiert seine verbliebenen Chips als Pluspunkte hinzu. Der Spieler mit den wenigsten Minuspunkten ist Sieger.

Hört sich einfach an und ist es auch: Nach ein paar Sätzen der Erläuterung ist das Spiel von allen verstanden und jeder kann seine ganz eigene Taktik entwickeln: Möglichst wenig Karten nehmen und darauf hoffen, wenn die eigenen Chips knapp werden, eine Karte mit niedrigem Wert und einigen Chips mitnehmen zu können. Oder: Mal die eine oder andere (vielleicht auch höhere Karte) mitnehmen und hoffen Lücken zwischen Einzelkarten schließen zu können.
Oder: Eine hohe Karte aus dem 30-er Bereich nehmen und später andere (nahe gelegene) hohe Karten solange herumgehen lassen bis sich ordentlich Chips gesammelt haben: dann zuschlagen und einen Haufen Chips kassieren. Oder, oder, oder….
Mit verschiedensten taktischen Erwägungen kann man bei „Geschenkt… ist noch zu teuer!“ zum Erfolg kommen, denn das Glück hat (nicht nur wegen der 9 Karten, die aus dem Spiel sind) einen durchaus angenehmen Einfluss auf den Spielverlauf: da kann auch der risikofreudige Kartensammler eine Lücke zwischen der 20 und der 15 schließen und so kurz vor knapp noch haushoch den Sieg davontragen…
Ein Spiel, dass sich locker zu Bier und Brezeln „aus dem Bauch heraus“ spielt, ohne allzu hohen Anspruch an taktische Erwägungen. Es macht einfach Spaß, abzuschätzen, wie viel Chips die anderen noch haben und denen mit wenig Chips auf der Brust eine hohe Karte zuzuschanzen. Oder eine Karte, die mit einer anderen eigenen Karte zusammen eine Reihe bilden kann, in der Hoffnung auf eine dicken „Chip-Pott“ noch das ein oder andere Mal herumgehen zu lassen…
Fazit:
Glück und überschaubare taktische Optionen stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander und machen das Spiel zu einem lockeren Kartenspiel, das sich intuitiv aus dem Bauch heraus spielen lässt. Das Spiel eignet sich hervorragend für´s Zwischendurchspielen oder als Auftakt/ Ausklang eines Spieleabends. Aber auch Mitspieler, die wenig Lust auf komplexere Spiele haben, lassen sich gewiss gerne für „Geschenkt… ist noch zu teuer!“ begeistern.
Wer die überschaubaren Kosten von etwa 6 Euro scheut, kann sich das Spiel auch aus einem Satz von Karten und eigenen Chips zusammenbasteln, so dass „Geschenkt ist noch zu teuer!“ in keinem gutsortierten Spielehaushalt mehr fehlen muss.

„Geschenkt… ist noch zu teuer!“
Preis ca. 6 Euro
Autor: Thorsten Gimmler
3-5 Spieler ab 8 Jahren
Dauer: ca. 15-20 Minuten

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Frank Jaeger (AMIGO)

Das ist schon eine ziemliche Frechheit!

Beitragvon Frank Jaeger (AMIGO) » 11. November 2004, 13:45

Vielen Dank fuer das nette PEEP. Aber was ist das denn:

>Wer die überschaubaren Kosten von etwa 6 Euro scheut, kann sich das Spiel auch aus einem Satz von Karten und eigenen Chips zusammenbasteln<

Klar, kann man machen. Ist fuer uns Verlage sicher ein Anreiz, Spiele billiger anzubieten... NICHT!!!

Einerseits den Untergang des Abendlandes beschreien, wenn irgendein Verlag mal wieder einen Euro zu teuer ist, oder was am Material nicht hundertprozentig stimmt* und als netten Kontrast dann das hier.

Uebrigens: Das ist ein Autorenspiel, es zeugt wirklich nicht von Respekt, zum Plagiieren seines Werkes aufzurufen.

Wenn es diesem Forum mal passieren sollte, das es sich von der Industrie nicht ernst genommen fuehlt, dann habe ich da im Hinterkopf so eine Ahnung, woran das liegen koennte...

Ziemlich aergerlich: Frank.

* (oder ein kostenloses (!) Give away nicht in millionenfacher Ausfuehrung unter denen gestreut wird, die sich das Spiel selbst gebastelt haben? So muss ich wohl im Nachinein die Kritik an der unserer Bohnantaler Aktion verstehen, oder?)

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Dirk Piesker
Kennerspieler
Beiträge: 950

Re: Das ist schon eine ziemliche Frechheit!

Beitragvon Dirk Piesker » 11. November 2004, 13:58

Hey Frank,

die Verlage sind doch hier nur gefragt, wenn es
a) um Regelfragen
b) um Materialfehler oder
c) die neuesten Infos vor einer Messe

geht, aber bitte immer humorvoll, zuvorkommend und vielleicht auch etwas
devot, immerhin versammelt sich in diesem Forum deutschlands
Brettspielelite.

Und jetzt solche kritischen Beiträge...tststs....

Dirk
(der sich nix zusammenbastelt)

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Andreas

Re: Das ist schon eine ziemliche Frechheit!

Beitragvon Andreas » 11. November 2004, 14:04

Moin,

ich weiß nicht, ob es sich um eine Frechheit handelt, ein Spiel für den eigenen Gebrauch nachzubauen. Ich selbst habe auch bereits einige Spiele nachgebaut (allerdings nicht wegen ihres hohen Preises, sondern weil sie nicht mehr erhältlich waren). Damit gehöre ich mit sicherheit zu einer extrem kleinen minderheit, die für Verlag und autor keinen einnahmeverlust bedeuten. Wenn ein Kartenspiel also lediglich aus Karten mit zahlen besteht, sehe ich keinen grund, es nicht entweder nachzubauen, oder vielleicht mit anderen Karten zu spielen, welche die gleichen zahlen zeigen.
Wenn ein verlag dieses nachbauen verhindern möchte, sollte er mehr in seine grafik investieren um so seinem produkt mehr originalität zu geben...kreative bastler zu kritisieren hilft da wenig und klingt eher nach einem hilfeschrei wegen schlechter verkaufszahlen...

Gruß
Andreas

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Peter Steinert

Re: Das ist schon eine ziemliche Frechheit!

Beitragvon Peter Steinert » 11. November 2004, 14:24

Hallo Frank,

ich glaube, das Problem des Beitrags liegt hier nicht explizit in dem Hinweis, dass man sich das Spiel nachbauen kann, sondern dass gleichzeitig absolut lückenlos die gesamte Spielregel wiedergegeben wurde - inklusive Menge der Chips pro Spieler usw.
Gegen das Nachbasteln von simpel strukturierten Spielen hab' ich eigentlich auch nix, mich stört nur etwas, dass hier im Forum eine detaillierte Bauanleitung nachzulesen ist.

Viele Grüße

Peter (würde sich NIE ein Spiel nachbasteln, um es zu spielen und NIE ein Buch abschreiben, um es zu lesen)

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Michael Heißing

Re: Das ist schon eine ziemliche Frechheit!

Beitragvon Michael Heißing » 11. November 2004, 14:38

Vielleicht versöhnt es Frank ja, dass ich mir nun ausschliesslich aufgrund dieser sehr positiven Kurzbeschreibung dieses Spiel noch heute kaufen werde.... (mindestens einmal - und wenn es sich denn so nett spielt, wie es sich liest, vielleicht demnächst noch 2-3 mal zum Verschenken... bei 6 € genau die Kategorie "Mitbringsel")

Sehr vielversprechender Appetitanreger!

Gruß

Micha

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Frederik

Re: Das ist schon eine ziemliche Frechheit!

Beitragvon Frederik » 11. November 2004, 14:42

Andreas schrieb:
....................Wenn ein Kartenspiel also lediglich
> aus Karten mit zahlen besteht, sehe ich keinen grund, es
> nicht entweder nachzubauen, oder vielleicht mit anderen
> Karten zu spielen, welche die gleichen zahlen zeigen.
> Wenn ein verlag dieses nachbauen verhindern möchte, sollte er
> mehr in seine grafik investieren um so seinem produkt mehr
> originalität zu geben...kreative bastler zu kritisieren hilft
> da wenig und klingt eher nach einem hilfeschrei wegen
> schlechter verkaufszahlen...
>
> Gruß
> Andreas

-------------------------------------------------------------------------------------------------

Hallo,
hier passt die Überschrift ( eine ziemliche Frechheit....)aus meiner Sicht wieder super.

"Plagiat ist Plagiat."
Egal ob da Zahlen kopiert werden oder ganze farbige Spielpläne mit einem Laserfarbdrucker kopiert werden. Egal ob das Spiel alt oder neu ist, die Rechte dafür liegen beim Verlag und dem Autor.

Das schlimmste an dem ganzen Vorgang ist, dass dazu jemand öffentlich aufruft.
Wohl gemerkt bei einem brandneuen Spiel!!!
Der Aufruf nach dieser schönen und aus meiner Sicht sehr zutreffenden Rezension, hätte lauten müssen:

Kauft drei - um sie zu verschenken!!!! Es ist einfach, kurzweilig, spaßig und hat einen hohen Wiederspielreiz!!

"Hier gilt nicht Geiz ist geil, sondern Reiz ist geil" ---Wow der ist von mir, bitte nicht plagieren!! ;-)

Verlage verdienen Geld und Autoren verdienen Geld. Ist nichts ungewöhnliches in unserer Gesellschaft..
Ich möchte sehen, wenn Menschen hier aus dem Forum in ihrer beruflichen Tätigkeit ähnliche Vorgänge erleben würden. Ich glaube keiner würde sich darüber freuen.....!!

------------------
Wer einem Dichter einen Gedanken stiehlt,stiehlt ihm die Seele.

al-Harîrî
(1054 - 1122), eigentlich Abu Mohammed Kasim ibn Ali, irakischer Dichter und Sprachgelehrter
--------------------
Plagiate sind Ideen, die Vorfahren haben.

Klaus Klages
(*1938), deutscher Gebrauchsphilosoph und Abreißkalenderverleger
----------------------

Mit freundlichen Grüßen

Freddy

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Peter Steinert

Re: Das ist schon eine ziemliche Frechheit!

Beitragvon Peter Steinert » 11. November 2004, 14:42

Hi Michael,

so ist's richtig!
Und wenn ich's mir recht überlege: Wir spieler sind ja nicht deppert und haben natürlich längst gemerkt, dass man sich viele Spiele locker nachbasteln kann. Aber wer will das schon? ---> Keine Schachtel zum Auspacken, keine Stanzbögen zum Knibbeln, keine Tüten zum Aufreißen, keine Pöppel zum Nachzählen,... - hach, und dieser GERUCH!!!) :-)

Peter

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Axel Bungart

Re: Das ist schon eine ziemliche Frechheit!

Beitragvon Axel Bungart » 11. November 2004, 14:42

Hallo Frank,

ich glaube auch, man sollte nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen.

Selbst wenn sich hier jemand zum Basteln berufen fühlt, wird Euch das nicht Ärmer machen. So wenige werden das sein.
Ich denke, das spricht auch aus den Reaktionen an dieser Stelle. Der Vergleich mit dem Buch war sehr treffend!!

Seid froh, dass Ihr keine CDs verlegt.... ;-)

Gruß
Axel

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Hans-Dieter

Re: Das ist schon eine ziemliche Frechheit!

Beitragvon Hans-Dieter » 11. November 2004, 14:43

Lieber Frank,

ich verstehe Deine Erregung nicht ganz. In Anbetracht des Titels "Geschenkt...ist noch zu teuer" ist der Hinweis von TRH möglicherweise mit einer Prise Ironie zu lesen.
Falls nicht : Das Anfertigen von Spielen zum Eigengebrauch ist eindeutig kein Plagiieren, sondern legal; gemessen an den ca. 6 € überdies kaum wirklich lohnenswert.

Im übrigen nehme ich an, dass der wirtschaftliche Schaden für Amigo sich in überschaubaren Grenzen halten dürfte. Ein Verlag, der Spielern (und hier z.T. kleinen Kindern) Millionen aus der Tasche zieht mit dem Verkauf von bedruckter Pappe (z.B. neun Yu Gi Oh-Karten für 4,95 €) sollte etwas besonnenere Äußerungen von sich geben.

Gruß
Hans-Dieter (der gerne Amigo-Spiele wie "Capone", "6 nimmt" und "Bohnanza" spielt und diese niemals selber bauen würde:) ).

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Frank

Re: Das ist schon eine ziemliche Frechheit!

Beitragvon Frank » 11. November 2004, 14:51

Frank Jaeger (AMIGO) schrieb:

> Einerseits den Untergang des Abendlandes beschreien, wenn
> irgendein Verlag mal wieder einen Euro zu teuer ist, oder was
> am Material nicht hundertprozentig stimmt* und als netten
> Kontrast dann das hier.

...und TRH ist auch noch derjenige, der die diskusion "Wann ist ein PEEP ein PEEP" losgebrochen hat !

scheint also im echten leben ein eher etwas überkorrekter zeitgenosse zu sein, wobei es mich im nachhinein doch arg erstaunt, daß er diesen fettnapf hier überaus zielstrebig angesteuert hat.

daß aber auch ausgerechnet ihm das passieren mußte... :-D

frank

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Christian Hildenbrand

Re: Das ist schon eine ziemliche Frechheit!

Beitragvon Christian Hildenbrand » 11. November 2004, 14:54

[i]Wikipedia:[/i]

"Ein [b]Plagiat[/b] (lat. plagium, Menschenraub) ist die Vorlage fremden geistigen Eigentums bzw. eines fremden Werkes als eigenes Werk oder als Teil eines eigenen Werkes."

Mehr wenn ich mehr Ruhe habe ... kann den Frank aber bestens verstehen mit seinem Posting.

Christian (... baute mal ein Heimlich&Co in einer Rolle nach ... als Weihnachtsgeschenk ...)

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Frank

Wann ist ein PEEP ein PEEP *g*

Beitragvon Frank » 11. November 2004, 14:57

...kommen wir also noch zur abteilung neudefinition eines PEEP :

ein PEEP ist ein PEEP, wenn man es mehr als 1x gespielt hat (zumindest bei so komplexen spielen wie geschenkt *g*) UND wenn man die leute hinterher dazu auffordert, sich das ding doch nachzubauen, weil die potentiell zu zahlenden 6 euro un-glaub-lich viel geld sind :-D

frank

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Bernd Geiges

Re: Das ist schon eine ziemliche Frechheit!

Beitragvon Bernd Geiges » 11. November 2004, 14:57

Axel Bungart schrieb:

> Der Vergleich mit dem Buch war sehr treffend!!


...aber man muss ein Buch ja nicht abschreiben, man kann es ja auch kopieren. Und wenn es ein sehr teueres Buch ist...

Gruss, Bernd

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Peter Steinert

Re: Das ist schon eine ziemliche Frechheit!

Beitragvon Peter Steinert » 11. November 2004, 15:02

Hi Bernd,

das war auch mehr satirisch gemeint. Wenn ich es abgeschrieben hätte, bräuchte ich es ja auch gar nicht mehr lesen, gelle ;-)
Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass diese ganze Rumbastelei und Kopiererei irgendwie nix für mich ist - da fehlt mir der "Kick".

Peter

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Ulrich Roth

Re: Das ist schon eine ziemliche Frechheit!

Beitragvon Ulrich Roth » 11. November 2004, 15:07

Andreas schrieb:

> ich weiß nicht, ob es sich um eine Frechheit handelt, ein
> Spiel für den eigenen Gebrauch nachzubauen. Ich selbst habe
> auch bereits einige Spiele nachgebaut (allerdings nicht wegen
> ihres hohen Preises, sondern weil sie nicht mehr erhältlich
> waren).

Hier dito - allerdings meistens, weil mir das Design nicht gefallen hat.

> Damit gehöre ich mit sicherheit zu einer extrem
> kleinen minderheit, die für Verlag und autor keinen
> einnahmeverlust bedeuten.

Sehe ich auch so.
Selbst wenn das Spiel ein Vielfaches der 6 Euro kosten würde, wäre ein Nachbasteln niemals rentabel. Vor allem Druckertinte und Plastikfolie sind nämlich sauteuer, und von der Arbeitszeit reden wir lieber erst gar nicht. :roll:

> Wenn ein Kartenspiel also lediglich
> aus Karten mit zahlen besteht, sehe ich keinen grund, es
> nicht entweder nachzubauen, oder vielleicht mit anderen
> Karten zu spielen, welche die gleichen zahlen zeigen.
> Wenn ein verlag dieses nachbauen verhindern möchte, sollte er
> mehr in seine grafik investieren um so seinem produkt mehr
> originalität zu geben...

Das ist m.E. der springende Punkt. So weit ich gesehen habe, sind die Karten von "Geschenkt" zwar perfekt funktional, aber eben nicht mehr. (Ich persönlich finde sie sogar hässlich, aber das ist natürlich reine Geschmacksache.)

> kreative bastler zu kritisieren hilft
> da wenig und klingt eher nach einem hilfeschrei wegen
> schlechter verkaufszahlen...

Das glaube ich nun eher weniger. Eigentlich sympathisiere ich mit der "gerechten Empörung" von Frank Jaeger (= Autor vieler stets lesenswerter und oft witziger Beiträge in diesem Forum), da es ihm glaube ich ums Prinzip geht, und da hat er ja nicht ganz Unrecht. :wink:

Grüße,
Ulrich
(spielt auch "Sticheln", "Schottentotten", "Kuhhandel", "Lost Cities", "Babel", "Res Publica" (.....) mit selbst-designten Karten, hat aber die Originalspiele)

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Peter Steinert

Re: Wann ist ein PEEP ein PEEP *g*

Beitragvon Peter Steinert » 11. November 2004, 15:09

Ich habe es gerade noch mal genau kalkuliert:

Nachbau eines Amigo-Kartenspiels:
1 Bogen Fotokarton, 2-3 dicke Filzer, 1 Bleistift, 1 Lineal, 1 Cutter, ein Haufen Chips aus einem Floh- oder Bingospiel, 1 Kopie/Ausdruck der Spielregel, 1 Blankoschachtel, 1 Schneideunterlage, 1 Stunde Arbeitszeit, mindestens 2 Heftpflaster für die Verletzungen.

Macht zusammen: 14 Euro und 73 Cent.

Leute!!! Macht das nicht und KAUFT das Spiel !!!

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uli

ich glaub, so wars gar nicht gemeint

Beitragvon uli » 11. November 2004, 15:18

Hallo, Frank,
ich glaub, hier ärgerst Du Dich vielleicht unnötig. Ich lese die Bemerkung mehr als "Probiert es doch mal, dann werdet Ihr sehen, es lohnt sich, das Spiel zu kaufen", und zum vorher probieren kann man vielleicht dann Karten anderer Spiele
(so viele mit diesen Zahlen gibts auch wieder nicht) nehmen.
Gerade diesees Spiel ist doch ein super Geschenk - und wer verschenkt schon einen Zettel, auf dem steht: "Nimm soundsoviel Karten aus Spielxy, dazu die Chips aus Spielz...

Wir Leute, die hier lesen, haben doch meist so einen kleinen Sammlerhang, wenn uns ein Spiel gefällt, wollen wir es HABEN. Zumal wenns weder viel Geld noch viel Platz braucht.
Meine Erfahrungen mit solchen "andere Karten zum Spielen nehmen" ist, dass man das Spiel, wenns gefällt, dann doch kauft, sobald das Finanzpolster es zulässt, weil man das raussuchen, drumerklären etc. satt hat - und es einfach schöner, echter ist. Und meine Erfahrungen auf dem Gebiet sind zugegebenermaßen groß, da wir zu DDR Zeiten schlicht weder Geld noch Erlaubnis hatten, Monopoly, Cluedo & co zu erwerben. Ich besitze eine Menge "Eigenbau" - 90% davon liegen inzwischen, nach 15 Jahren Westgeldzugriff, friedlich mit ihrem Original vereint in derselben Kiste. (Lob den großen Kisten ;-) )

Viele Grüße
Uli (die denkt, dass TRH jetzt irgendwo mit eingezogenem Kopf sitzt und über den Selbstlauf einer nebensächlich undurchdachten Randbemerkung staunt)

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Helmut Lehr

Re: Das ist schon eine ziemliche Frechheit!

Beitragvon Helmut Lehr » 11. November 2004, 16:02

Hans-Dieter schrieb:
>
>
> Im übrigen nehme ich an, dass der wirtschaftliche Schaden für
> Amigo sich in überschaubaren Grenzen halten dürfte. Ein
> Verlag, der Spielern (und hier z.T. kleinen Kindern)
> Millionen aus der Tasche zieht mit dem Verkauf von bedruckter
> Pappe (z.B. neun Yu Gi Oh-Karten für 4,95 €) sollte etwas
> besonnenere Äußerungen von sich geben.
>
Das sehe ich anders: Gerade weil diese Sammler-Karten von viel Taschengeld habenden Kindern gekauft werden, hat der Verlag Reserven, um auch gute Spiele zu produzieren, die sich aber schlecht verkaufen lassen.
Beispiele dazu gibt es genug.
VG
Helmut (der sich schon Sid Sackson-Spiele aus dessen Buch nachgearbeitet hat, aber Nachbauen ist zeit- und geldaufwändiger als kaufen)

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Arne Hoffmann
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Beiträge: 497

Re: Das ist schon eine ziemliche Frechheit!

Beitragvon Arne Hoffmann » 11. November 2004, 16:24

Moin moin!

Peter Steinert schrieb:
>
> Hi Michael,
>
> so ist's richtig!
> Und wenn ich's mir recht überlege: Wir spieler sind ja nicht
> deppert und haben natürlich längst gemerkt, dass man sich
> viele Spiele locker nachbasteln kann. Aber wer will das
> schon? ---> Keine Schachtel zum Auspacken, keine Stanzbögen
> zum Knibbeln, keine Tüten zum Aufreißen, keine Pöppel zum
> Nachzählen,... - hach, und dieser GERUCH!!!) :-)

Genau! :-) Und erst recht bei einem Preis von 6 Euro kauf ich mir das Spiel dreimal, bevor ich es einmal "nachgestellt" habe.

Schöne Grüße

- Arne -

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Frank Jaeger (AMIGO)

Ja, aber wenn ich es gleich relativere...

Beitragvon Frank Jaeger (AMIGO) » 11. November 2004, 16:52

... dann kann ich es mir auch gleich sparen.

Was mich stoerte, war das fehlende Unrechtsbewusstsein dabei.

Ein paar klare Worte:
- Dass TRH das sicher nicht so radikal gemeint hat, wie ich es, vorsaetzlicherweise, verstehen wollte, ist klar. Es war mir nur insgesamt etwas zu derb. Ich habe mich ueber die positive Resonanz sehr gefreut, und unsere Kleinspiele lohnen sich im Nachbau meist tatsaechlich nicht. Die sind schon knapp genug kalkuliert. Also: Danke fuers PEEP, TRH!
- Das Design hat allerdings mit der Berechtigung eines Nachbaues nichts zu tun. Natuerlich haetten wir auf jede Karte noch irgendein sinnloses Getier zeichnen lassen koennen. Das haette die Grafikkosten in die Hoehe getrieben, und dann haette es wieder geheissen, *das Thema hat mit dem Spiel nix zu tun* oder *die Tiere gefallen mir nicht*. Ja, was soll man machen, es ist wirklich schwer, es recht zu machen (das war jetzt, auch wenn man es mit einer der meinen gleichberechtigten Bosheit so auszulegen vermocht haette, keine Spitze, sondern einfach nur eine Tatsache - andere Verlage schaffen es ja auch nicht, es mir recht zu machen, warum sollte es also anders herum leichter sein?)
- nicht mehr erhaeltliche Spiele nachbauen? Finde ich eine Ehrenbezeugung gegenueber dem Autor. Dagegen erhaeltliche Spiele nachbauen halte ich nicht nur fuer respektlos, sondern gerade unter Spielern fuer absolut verwerflich.
- Sammelkarten-Millionen: Ich dachte, wir waeren darueber mittlerweile hinaus? Aber gerne gebe ich dazu, erneut, ein paar Statements ab:
1. Sammelkartenspiele sind nicht doof.
2. die Preise sind hoch, aber die machen nicht wir, sondern der Haendler. Bei 4,95 hat er halt mal 52 Prozent draufgeschlagen. Da gilt wohl Angebot und Nachfrage... Ansonsten sind die meisten nicht gerade billig, aber die Kosten dahinter sind auch nicht ohne.
3. Natuerlich nahmen und nehmen wir den Umsatz gerne mit. Wir waeren ja wohl schoen bloed, das nicht zu tun, oder?
4. Magic ist immer noch eines meiner absoluten Lieblingsspiele, und ich wuensche es jedem, dass er in den ausserordentlichen Genuss kommt, es ausprobieren zu koennen. Im Vergleich von Investition in Bezug auf Spielspass und -zeit ist es auch nicht besonders teuer (Sammeln lasse ich bewusst aussen vor - Spielesammler hier im Forum werden sicher sonst auch ob der zahlreichen 50-Euro-Spiele, die nach einmaligem Antesten im Regal verstauben, die eine oder andere Kokodilstraene nicht zurueckhalten koennen).

Puuh, pulitzerpreisverdaechtige Laenge... sorry, ich hatte nicht die Zeit, mich kuerzer zu fassen.

Frank.

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Fritz Boldt

Re: ich glaub, so wars gar nicht gemeint

Beitragvon Fritz Boldt » 11. November 2004, 16:57

uli schrieb:
>
> Hallo, Frank,
> ich glaub, hier ärgerst Du Dich vielleicht unnötig. >


Glaub ich ganz sicher.
Ich hab den PEEP kurz nach seiner Einstellung gelesen, also bevor diese Diskussion ausbrach. Dieser letzte Satz hat bei mir heut mittag einen ganz anderen Eindruck hinterlassen. Etwa so, dass das Spiel so gut ist, dass selbst wenn man es nicht kaufen kann (Ehefrau oder Freundin: "Du hast doch schon genug Spiele....")man nicht drauf verzichten sollte.
D.h., auf mich wirkte es eigentlich noch wie ein zusätzlicher Kaufanreiz !!!!

Gruß Fritz ( der das Spiel in Essen zwar gespielt hat, dort durchs Sieb fiel und durch diesen PEEP wieder ins Blickfeld geraden ist.)

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Peter Steinert

Re: ich glaub, so wars gar nicht gemeint

Beitragvon Peter Steinert » 11. November 2004, 17:01

Fritz Boldt schrieb:

> Gruß Fritz ( der das Spiel in Essen zwar gespielt hat, dort
> durchs Sieb fiel und durch diesen PEEP wieder ins Blickfeld
> geraden ist.)

Du bist durch ein Sieb gefallen ??? :D
(Scherz)

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Fritz Boldt

Re: Ja, aber wenn ich es gleich relativere...

Beitragvon Fritz Boldt » 11. November 2004, 17:05

Frank Jaeger (AMIGO) schrieb:
>

... sorry, ich hatte nicht die Zeit, mich kuerzer zu fassen.




SUPERSPRUCH, reif für einen Sprüchekalender :-)

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Udo Greppmaier

Schon wieder ein Plagiat

Beitragvon Udo Greppmaier » 11. November 2004, 17:53

"Fritz Boldt" hat am 11.11.2004 geschrieben:
> Frank Jaeger (AMIGO) schrieb:
>>
>> ... sorry, ich hatte nicht die Zeit, mich kuerzer zu fassen.
>
> SUPERSPRUCH, reif für einen Sprüchekalender :-)

Dat is'n PLAGIAT! Im Original von so einem alten Dichter, Goethe oder so ...

Grüßle,

Udo


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