„Verdrisch den Affen!“, so lautet der einfache, wenn vielleicht auch pädagogisch leicht bedenkliche Auftrag an die zwei bis sechs Spieler, die sich in die Rolle eines Schrottplatzmitarbeiters begeben. Ein Affe wurde auf unserem ansonsten ruhigen Schrottplatz gesichtet und verdirbt uns die Früchte unserer wertvollen Tätigkeit. So bauen wir denn aus Schrottteilen Türme um den Affen zu erreichen, der auf den Schrotttürmen umherklettert und uns das Leben schwer macht. Da möchte natürlich ein jeder der Schrottplatzwärter der erste sein und so wird schon mal der Turm des einen oder anderen Konkurrenten zum Schwanken gebracht…
Soweit die erfrischend sinnfreie Rahmenstory des Karten-Würfel-Spaßes, der uns erwartet, wenn wir die 120 Karten aus der grafisch gelungenen Gigantoskop-Schachtel nehmen. Da finden wir Karten, die Schrottteile darstellen, Verstärkungskarten sowie Angriffs-, Abwehr- und Sonderkarten.
Eine der Karten (die monkey-high-Karte) wird in die Mitte gelegt und markiert von nun an mit einem Pöppel die Höhe des Affens anhand der Werte von 1 bis 25.
Nach Durchmischen aller Karten erhält jeder fünf Karten, der Rest dient als Nachziehstapel. Der Affe wird auf seine korrekte Höhe (14 abzüglich Spielerzahl) platziert und los geht´s: Ein Spielzug kann je nach Kartenlage und Spielsituation aus max. fünf aufeinander folgenden Schritten bestehen: Karten nachziehen, aus Schrottkarten den eigenen Turm (weiter)bauen, Mitspieler angreifen, Affen verdreschen und Karten abwerfen.
Aus den Schrottkarten, die in ihren Haupteigenschaften Höhe und Stärke variieren, bauen wir unseren Schrottturm und versuchen mindestens die Höhe des Affen zu erreichen. Pro Spielzug dürfen wir eine unserer Schrottkarten anlegen und so den Turm wachsen lassen.
Die Höhe unserer Schrottkarten ergibt aufsummiert die Höhe unseres Turmes, während die Stärke von Schrottteilen ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Angriffen bestimmt.
Beim Ausspielen der Schrottteile werden zudem die Sondereigenschaften einiger Schrottteile wirksam: So lassen einige Teile den Affen auf- bzw. abwärts klettern, beeinflussen andere Schrottkarten, lassen Aktionen zu, …. Ausgespielte Schrottteile können von uns zudem mit Verstärkungskarten positiv in ihrer Stärkeeigenschaft beeinflusst werden.
Pfeffer kommt in die Schrottturmbauerei durch die Möglichkeit, die Türme der Mitspieler anzugreifen: Mittels geeigneter Angriffskarte werden da Teile der Schrotttürme anderer Mitspieler ins Visier genommen. Der Betroffene kann sich dann natürlich mit geeigneter Verteidigungskarte wehren (sofern er welche hat). Hier darf nun auch endlich (vom Angreifer) gewürfelt werden: Gegenüber stehen sich nun nämlich die Angriffskarte plus Würfelzahl vs. Stärke der Schrottkarte, etwaigen Verstärkungskarten sowie Verteidigungskarte. Bei Gleichstand oder höherem Wert für den Angreifer wird das angegriffene Schrottteil zerstört. Dadurch kracht der Turm ein und es werden so evt. weitere Schrottteile aus dem angegriffenen Turm zerstört (was sich wiederum durch die Stärke beteiligter Schrottteile und einen Würfelwurf entscheidet).
Zusätzlich gibt´s noch einige Sonderkarten mit speziellen Eigenschaften, die besondere Aktionen ermöglichen.
Haben wir endlich mindestens die gleiche Höhe des Affen erreicht, so können wir mittels Würfelwurf versuchen, den Affen zu verdreschen. Je näher wir am Affen dran sind, umso höher unsere Chance zum Erfolg zu kommen. Der erste von uns Schrottplatzwärtern, dem dies gelingt, gewinnt das Spiel.
Wie lässt sich nun diese Affenverdrescherei an? Schon beim Auspacken fallen die 120 liebevoll gestalteten Karten auf, bei denen alleine das Anschauen des Kartenmaterials Freude bereitet. Man kann Peter Svärd nur gratulieren zu dieser gelungenen Gestaltung der Spielkarten!
Die Spielkarten und die Regeln transportieren sehr gut die Schrottplatzatmosphäre, die sich am Spieltisch ausbreitet: So verwandelt sich das heimische Wohnzimmer in einen Schrottplatz, auf dem jeden seinen eigenen schrottigen Turm baut und mit Schadenfreude an den Türmen unliebsamer Arbeitskollegen rüttelt.
Alle (!) 120 Karten unterscheiden sich und scheinen auch ganz gut in Anzahl und Eigenschaften aufeinander abgestimmt, was zu einem abwechslungsreichen und kurzweiligen Spielablauf beiträgt.
Die in ausreichender Menge vorhandenen Angriffskarten ebenso wie die Sonderkarten und Zusatzeigenschaften der Schrottteile fördern und fordern (hier passt die Phrase ausnahmsweise) die Interaktion mit den Mitspielern.
Das Spiel ist für 2 bis 6 Personen ausgelegt: mit 3-5 machte es bei uns am meisten Spaß, mit 2 funktionierte es ganz OK, allerdings gab´s hier wenig Störoptionen (mangels Mitspieler bzw. Schrotttürmen).
Etwas problematisch gestaltet sich manchmal das Lesen der Eigenschaften von Karten der Mitspieler, da ja jeder den Turm lesbar von seiner Seite her aufbaut.
Insgesamt trübt dies den Spielespaß aber nicht, so dass sich „Spank the monkey“ für all jene empfehlen lässt, die Lust auf ein kurzweiliges, wenig komplexes Spiel mit gelungenem Kartenmaterial und ungewöhnlichem Thema haben.
Autor: Peter Hansson
Verlag: Gigantoskop (www.gigantoskop.se, mit Zusatzmaterial zum Download)
Preis: ca. 12 Euro
Spieler: 2-6
Dauer: 15-45 Minuten