PEEP für das Spiel „Turmbau zu Babel“ von Reiner Knizia, erschienen im Hans im Glück Verlag für 3-5 Spieler ab 10 Jahren; Preis ca. 25 €
Spielablauf:
Bei diesem Spiel geht es darum maximal 7 von 8 möglichen Weltwundern zu bauen, alleine oder mit Hilfe der Mitspieler. Für die Mehrheit bei den Bauhütten auf den einzelnen Bauplätzen gibt es ebenso Punkte wie für das Sammeln von gleichartigen Bauscheiben.
Dazu erhält jeder Spieler zu Beginn 4 Bau- und eine Angebotskarte die er sowohl zum Bauen als auch zum Bieten benötigt. Der aktive Spieler sucht sich zunächst einen beliebigen Bauplatz (Weltwunder) aus, um dort eine von insgesamt drei Baustufen durchzuführen. Diese Baustufen sind durch so genannte Bauscheiben gekennzeichnet die eins von vier verschiedenen Motiven zeigen die auch auf den Baukarten abgebildet sind. Zusätzlich ist auf dieser Scheibe auch eine Zahl angegeben die anzeigt wie viele Baukarten dieses Motivs benötigt werden um diese Baustufe zu vollenden.
Nun haben alle anderen Spieler die Möglichkeit dem aktiven Spieler Angebote in Form von verdeckt zu legenden Bau- und Angebotskarten zu machen. Alle drehen ihr Angebot gleichzeitig um und müssen nun all die Karten aus dem Angebot entfernen die nicht das richtige Symbol haben (aus Bluff-Gründen werden manchmal auch falsche Karten verdeckt hingelegt!). Nun darf sich der aktive Spieler aus den Angeboten eines aussuchen. Wenn er z.B. eine Baustufe errichten möchte in der 6 Kamele gefordert werden und er selbst nur 4 Kamele auf der Hand hat, ist er auf ein Angebot mit mindestens 2 Kamelen angewiesen. Für jede Kamelkarte in einem angenommenen Angebot, darf der Anbieter eine seiner Bauhütten auf den Bauplatz stellen. In unserem Beispiel würde z.B. der aktive Spieler ein Angebot von Spieler C mit 3 Kamelen annehmen und somit dürfte Spieler C drei Bauhütten platzieren und der aktive Spieler ebenfalls (insgesamt 6). Zusätzlich bekommt der aktive Spieler auch die Bauscheibe die er sammeln kann für die Schlusswertung.
Allerdings können die Angebote der Spieler auch die Angebotskarte enthalten von der ja jeder Spieler eine besitzt. Wenn der aktive Spieler ein Angebot annimmt die eine solche Karte enthält, darf er die kompletten Bauplätze dieser Stufe (in unserem Beispiel 6) mit seinen Hütten belegen. Der Spieler dessen Angebot er angenommen hat bekommt dafür aber die Bauscheibe. Der aktive Spieler kann aber auch komplett alle Angebote ausschlagen und die Baustufe alleine errichten was ihm dann natürlich sehr viele Karten kostet. Bekommt er nicht genügend zusammen, kann es auch sein, dass die Stufe gar nicht gebaut wird.
Alle Spieler deren reguläre Angebote nicht angenommen worden sind, erhalten für jede Baukarte aus dem Angebot einen Siegpunkt und nehmen die Karten zurück auf die Hand. Die zum Bau verwendeten Karten werden abgeworfen, Angebotskarten jedoch wandern immer zurück auf die Hand. Abschließend erhalten alle Spieler eine neue Baukarte vom Nachzugstapel und der nächste Spieler ist an der Reihe sich einen Bauplatz auszusuchen.
Darauf kann er aber auch verzichten und zieht stattdessen eine neue Baukarte vom Stapel. Danach bekommt er dann auch wieder wie alle anderen eine weitere Karte.
Zu einer von 7 Wertungen kommt es immer dann wenn die dritte und damit letzte Baustufe eines Weltwunders erstellt wird. Dann findet im Anschluss nämlich sofort eine Wertung statt. Die dafür zu vergebenen Punkte bekommen die drei Spieler mit den meisten Bauhütten auf diesem Bauplatz. Die Höhe der Punktzahl nimmt dabei mit jeder Wertung zu. Zusätzlich bekommt derjenige Spieler der diese Wertung ausgelöst hat (der in diesem Moment aktive Spieler) als Belohnung eine Sonderkarte die noch mal diverse Vorteile bringt.
Das Spiel endet jedoch sofort, sobald die letzte Bauscheibe einer Sorte in den Besitz eines Spielers gegangen ist. Nun bekommt man noch Punkte für die gesammelten Bauscheiben, aber nur wenn man mindestens 2 von einer Sorte hat. Umso mehr von einer Sorte, je höher die Punktzahl. Dazu werden noch nicht fertige Bauplätze (wieder für die besten 3) nach festen Punktzahlen abgerechnet. Wer nun die meisten Punkte aufweisen kann, hat das Spiel gewonnen.
Fazit:
Nach nur einer Partie wage ich natürlich noch keine grundierte Bewertung des Spiels. Neben dem aber wirklich wieder schönen Spielmaterial, fand ich vor allem den Bietmechanismus sehr reizvoll. Obwohl ich kein grosser Fan von Mehrheiten-Spielen bin, hat es mir zumindest so gut gefallen, dass ich gerne noch mal ein weitere Partie spielen werde. Ob die grossen Holzsteine zum Anzeigen der Spielerreihenfolge wirklich sinnvoll sind, wage ich zwar auch zu bezweifeln, aber wirklich stören tun sie auch nicht. Auch die angenehme Spieldauer von ca. 45 Minuten (mit 4 Spielern) sorgt sicher dafür, dass dieses Spiel noch öfters auf den Tisch kommt. Und danach werde ich mir wohl auch endgültiges Urteil erlauben können ;-)
So, ich hoffe ich habe keine wichtigen Details vergessen und wünsche allen viel Spaß beim Testen dieses Spiels!
Michael "Suko" Schlepphorst