Ärger dich schwarz
Autor: Frank Stark
Verlag: Heidelberger Spieleverlag / Nürnberger Spielkarten
Spieler: 2-6
Dauer: 30-45 min.
Alter: 8+
Grafik: ???
Jahrgang: 2007
Jetzt will ich einmal ein Thema aus dem aktuellen Podcast aufgreifen. Dabei handelt sich um ein konkretes Spiel aus der Heidelberger Ärger Welt mit dem Namen Ärger dich schwarz. Das Spiel liegt schon seit ca. ein Jahr bei mir herum und will es aus gegeben Anlass kurz vorstellen.
Bei dem Spiel "Ärger dich schwarz" handelt es sich um einen Satz von 50 Karten, die das alt bekannte "Mensch Ärger dich nicht" erweitern. Die Regel sind eigentlich relativ einfach. Entweder wird wie gewohnt gewürfelt und im Anschluss eine Karte gezogen oder eine Handkarte wird anstatt des Würfelwurfs ausgespielt. Jeder Spieler darf maximal 5 Karten auf der Hand halten. Der einzige Unterschied zu den normalen Regel ist, dass KEIN Wurfzwang besteht, das heißt, dass mehrere Figuren auf ein und demselben Feld stehen können. Ansonsten bleiben die Grundregeln erhalten.
Durch die Ereigniskarten wird das Spiel "Mensch Ärger dich nicht" ziemlich auf den Kopf gestellt. Natürlich bleiben die Grundprinzipien erhalten, aber durch die Karten kommen viele (zum Teil witzige) Elemente hinzu. Genau das war auch der Grund, weshalb ich mir ursprünglich das Kartendeck zugelegt habe, um die alten (zum Teil langatmigen) MÄDN-Spiele etwas aufzupeppen. Das schaffe die Karten auch ganz gut. Zumindest sind sie sehr witzig gestaltet und bringen den Gegner gelegentlich zur Verzweiflung.
Ein paar Karten habe ich einmal fotografiert, damit ihr einen besseren Eindruck erhaltet:
(siehe Anhang)
"Ärger dich schwarz" hat aber auch ein paar (meiner Meinung nach) nicht unerhebliche "Macken". Zum einen sind die Karten in ihrer Mächtigkeit extrem unausgeglichen. Es gibt ein Superkarte im Deck, durch die in der Regel problemlos gewonnen werden kann. Bei der Karte Farbtherapie werden alle Figuren und Karten mit einem anderen Mitspieler gewechselt. Halte ich so eine Karte auf der Hand warte ich bis kurz vor Schluss und wechsele dann mit dem bis dahin führenden Spieler die Figuren. Sollte ich selbst der führende Spieler sein, lasse ich die Karte einfach auf meiner Hand, damit niemand sie gegen mich verwenden kann.
Ein weiteres Problem sind die Kartentexte bzw. deren Auslegung, welche sehr häufig von den Mitspielern anders interpretiert wird und dadurch ein extremes Konfliktpotential bergen. Bei jeder Partie gab es immer irgendwelche Diskussionen über die Auslegung von einzelnen Karten. Die Anleitung hilft hier leider auch nicht weiter. In dieser steht nur folgender lapidarer Satz: "Generell gilt: Es ist alles gestattet, was durch einen Kartentext erlaubt und nicht ausdrücklich verboten ist." Vielleicht läuft es in anderen Spielrunden besser, aber wir hatten sehr häufig (zum Teil hitzige) Diskussionen über die Auslegung der einen oder anderen Karte. Die meisten Karten sind hingegen aber eindeutig.
Darüber hinaus wird das Spiel durch die Karten sehr in die Länge gezogen. Also sollte im Vorfeld überlegt werden, ob nicht nur mit drei anstatt vier Figuren gespielt werden soll.
Mein Fazit fällt etwas zwiespältig aus. Zum einen verhilft "Ärger dich Schwarz" zu einer kurzweiligen MÄDN-Partie, die Dank der Karten um einiges Witziger und spannender ausfällt als bisher. Dennoch gab es aus den oben beschrieben Gründen häufig einige Konfliktsituationen und die Unausgeglichenheit der Karten bewirkt unter anderem ein noch größeres Frustpotential wie bei dem Standard MÄDN. Aber für den kleinen Preis sicherlich eine nette Spielerei die jeder einmal für sich ausprobieren sollte.
Viele Grüße
Christian
P.S: Das Spiel Mexican Hold'en Poker (ein anderer Titel aus der Heidelberger Ärger Welt) habe ich vor ein paar Tagen erhalten. Das gibt es derzeit kostenlos bei einem deutschen Brettspiele-Versender mit bei einer Bestellung dazu. Wenn ich irgendwann mal dazu gekommen bin die Karten zu testen, werden ich ggf. auch ein paar Zeilen dazu verfassen.