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[PEEP] Chang Cheng

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Jost aus Soest

[PEEP] Chang Cheng

Beitragvon Jost aus Soest » 25. September 2007, 12:17

[i]Hinweis: Dies ist ein PEEP (Persönliches Erste-Eindruck-Posting), geschrieben nach zwei Partien (sonst wäre es ja bereits ein zweiter Eindruck ;-)).[/i]

Spieler: 2-4
Alter: ab 12 Jahre
Dauer: ca. 60 min. (bei 4 Spielern)
Mehr Infos: www.spielepizza.de/s-changcheng

[b]Spielziel[/b]
Vor 2500 Jahren: In China beginnt der Bau der Großen Mauer ("Chang Cheng").
Die Spieler errichten Mauern, um die chinesischen Provinzen zu verteidigen und dadurch ihren Ruhm zu mehren. Es gilt, möglichst viele Provinzen zu schützen - oder doch eher wenige, aber dafür wertvolle?

[b]Spielmaterial[/b]
Die große Spieleschachtel enthält [i]u.a.[/i] 4 beidseitig bedruckte Spielpläne, 1 Siegpunkttafel, Spielmaterial für 4 Spieler (je 14 Mauern, 1 Doppelmauer, 1 Turm sowie 6 "echt chinesische" Aktionskarten) und diverse Pappmarker.
Eigentlich bin ich ja kein Freund von Kunststoff, aber hier entsteht im Laufe des Spiels ein sehr schönes und stimmiges Bild: Es sieht einfach toll aus, wie sich zum Schluß die Mauer durch die Landschaft schlängelt!
Jeder Spielplan enthält 15 Mauerbauplätze, welche den Plan in eine chinesische Seite (mit je 3 Provinzen, jede hat einen Wert zwischen 3 und 6) und in eine mongolische Seite (mit je 3 Gebieten) unterteilt (s.a. www.spielepizza.de/sx-changcheng-start.jpg ).

[b]Spielvorbereitungen[/b]
Es werden zufällig zwei Spielpläne ausgewählt und nebeneinandergelegt. Auf jeder chinesischen Provinz wird noch ein Bonusmarker (Wert: +0 bis +4) offen hinzugelegt, sowie auf jedes mongolische Gebiet verdeckt ein Bedrohungsmarker (Wert: -2 bis -4).
Jeder Spieler bekommt sein Spielmaterial ausgehändigt und der Startspieler beginnt das Spiel, indem er 1 Mauer setzt.

[b]Spielablauf[/b] (Feinheiten außen vor lassend)
Reihum führen die Spieler mit ihrem Spielmaterial genau eine der folgenden Aktionen aus:
- 2 Mauern in verschiedene chinesische Provinzen setzen;
- 2 Aktionskarten verdeckt in verschiedene chinesische Provinzen legen;
- 1 Aktionskarte (verdeckt) und 1 Mauer in die selbe chinesische Provinz spielen;
- die Doppelmauer (auf 2 Bauplätze) setzen;
- den Turm setzen.
Immer wenn ein Spieler eine Mauer errichtet, darf er unter den Bedrohungsmarker des angrenzenden mongolischen Gebiets schauen.

Sobald eine Provinz vollständig durch die Große Mauer geschützt ist, erfolgt für diese eine Wertung:
Zuerst werden die darin gespielten Aktionskarten aufgedeckt und deren Effekte ausgewertet; die Karten kommen dann aus dem Spiel.
Wer danach die meisten Mauern in der Provinz besitzt, erhält die entsprechenden Punkte (also 3 bis 10), auch bei Gleichstand.

Die Aktionskarten erlauben es beispielsweise, Mauern zu vertauschen, Bedrohungsmarker zu entfernen oder den Wert einer Provinz zu verändern.

Nach der dritten (und bei 4 Spielern auch nach der sechsten) Wertung wird die Spielfläche durch einen weiteren Spielplan (inkl. Bonus- und Bedrohungsmarker) vergrößert.

[b]Spielende[/b]
Das Spiel endet, wenn alle Bauplätze belegt sind, d.h. die Große Mauer vollendet worden ist.
Jetzt folgt die Schlußabrechnung in Form des Mongolensturms: In jedem mongolischen Gebiet wird der Bedrohungsmarker aufgedeckt; wer die meisten angrenzenden Mauern hat, bekommt die entsprechenden Punkte abgezogen, allerdings schützt der Turm davor.
Es gewinnt, wer jetzt die meisten Punkte hat!

[b]Spielgefühl[/b]
OK, es ist ein Mehrheitenspiel... Allerdings ist Chang Cheng sehr abwechslungsreich und dynamisch, da die Aktionskarten einiges an Überraschung bereit halten. Und wer weiß schon, wo sich die lieben Mitspieler demnächst engagieren wollen?
Der Glücksanteil durch die verdeckt liegenden Bedrohungsmarker ist durchaus gegeben, stellt aber m.E. kein Problem dar, insbesondere bei der für so eine Art Spiel doch recht kurzen Spielzeit (45-60 Minuten).
In dem Spiel steckt auch deutlich mehr drin, als man zuerst vielleicht vermutet: Quasi in jeder Runde haben wir neue "geniale" Möglichkeiten entdeckt, durch elegante Kombination von Aktionskarte und Mauer oder geschickter Positionierung von Turm oder Doppelmauer seine Pfründe zu sichern oder sogar Überraschungs-Coups zu landen. (Von wegen etwa: "Ich setzte meine Doppelmauer in diese kleine Region mit 3 Bauplätze und habe die damit sicher." - Ein typischer Fall von "Denkste!" :-D)

[b]Resumee[/b]
Chang Cheng ist ein wunderschön ausgestattetes, strategisches aber trotzdem kurzweiliges Spiel für die ganze Familie (ab 12). Es bietet großen Spielspaß mit großer Abwechslung und bei relativ geringem Lernaufwand in einem interessanten, historischen Ambiente!
Sehr schön: Die Erweiterung zum Spiel ist schon dabei! Sie bietet in Form von Ereigniskarten (werden zu Spielbeginn gezogen und aufgedeckt) noch weitere, spannende Rahmenbedingungen, wie etwa "Bonuspunkte für die längste Mauerreihe" oder "Bonuspunkte für jede nicht benutzte Aktionskarte".
Meine Empfehlung kann daher nur lauten: Unbedingt kaufen! :-))

Viele Grüße
Jost aus Soest - www.spielepizza.de - [i]Moderne Spiele aus Italien[/i]

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Gregor
Brettspieler
Beiträge: 59

Re: [PEEP] Chang Cheng

Beitragvon Gregor » 25. September 2007, 14:13

Hallo !

Vielen Dank fürs PEEP.

Die Regel hörte sich schon äußerst interessant an. Insbesondere die Karten mit ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten (z.B. kann man die Karte für ihren wirklichen Effekt benutzen, oder aber um eine Karte gleichen Typs der Gegner zu neutralisieren; der Turm, der ein benachbartes Feld reserviert und so z.B. Zeit verschafft, dort noch weitere KArten zu platzieren...).

Gruß


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