Hi,
Dienstag abend konnte ich eine Partie Festival von Japan Brand spielen. Ich bin nach einer Partie positiv gestimmt, noch weitere spielen zu wollen :-)
Als erstes fallen die typisch japanischen Graphiken ins Auge. Die machen das Spiel was besonderes - ob im positiven oder negativen Sinne muss jeder mit sich selbst ausmachen (ich hab beim Berliner Spieleautorentreffen beides gehört. Die Graphiken polarisieren wirklich). Immerhin hat jede Karte eine andere Zeichnung und immerhin hat sie eh nichts mit dem Spiel zu tun.
Nur 3 Daten sind interessant: Die Farbe (hier mit einem von 5 Berufen assoziiert), die Anzahl der Sterne (1 oder 2) und die kleine Zahl.
Es geht darum am Ende das meiste Gold (=Siegpunkte) zu bekommen und Gold gibt es für das Sammeln von verschiedenen Sorten, aber auch für Mehrheiten und zweite Plätze in den Farben (hier zählt die Anzahl der Sterne, nicht die Anzahl der Karten). Karten mit 2 Sternen kosten 1 Gold (erhöhen aber natürlich die Chancen auf die Mehrheiten).
Insofern ein normales Kartensammelspiel...?
Das besondere ist der Auswahlmechanismus: Der Startspieler nimmt eine Karte mehr auf, als Spieler teilnehmen, sucht sich eine aus und legt diese (verdeckt oder offen - dazu gleich mehr) vor sich hin und gibt den Rest weiter. Der nächste sucht sich wieder eine aus etc. Der letzte Spieler darf zwischen 2 Karten wählen.
Neuer Startspieler wird der Spieler, dessen [b]offene[/b] Karte die niedrigste Zahl hat. Der hat also die beste Auswahl. Wem er den Rest gibt, bleibt ihm überlassen (!) und er wird es natürlich von der sichtbaren Auslage abhängig machen. Generell gilt aber, dass die Spieler, die zuletzt eine offene Karte gegelgt haben zuerst bedient werden müssen.
Es bleibt also das Dilemma: Spiele ich meine Karte offen, sehen die anderen was ich sammel, dafür habe ich mehr Auswahl. Spiele ich meine Karte verdeckt, können mir die anderen Spieler nicht so sehr ins Handwerk pfuschen, aber ich bekomme nur noch den Rest der anderen und somit nicht unbedingt das, was ich brauche.
Nach 10 Runden ist Schluß und es wird gezählt
Das Dilemma wird erst nach und nach sichtbar. Erst ab der Mitte wird auch auf die Mitspieler geschielt und das Spiel nimmt an Spannung auf.
Insgesamt spielt es sich etwas wie "Fairy Tale", ist aber einfacher -dafür übersichtlicher - als dieses.
Wie gesagt: Ich würde es wieder spielen. Es ist ein netter und vor allem origineller Absacker. Wer in Essen ist, sollte bei den Japanern mal ein Probespiel machen!
ciao
peer
P.S. Eric Martin von Boardgamenews ist begeistert.