"Claim It!" von Kris Gould für 2-5 Spieler, Wattsalpoag Games, 17 EUR (Preis auf der SPIEL '07)
Sid Sacksons "Can't Stop" hat heute noch viele Fans, wie die gelungene Neuauflage bei Ravensburger beweist. Umso erstaunlicher ist, dass mit "Claim It!" ein sehr interessanter Vertreter dieser Spielform in den letzten 12 Monaten hier noch keine Beachtung fand. "Claim It!" wurde bereits auf der SPIEL '06 angeboten, aber erst in diesem Jahr bin ich darauf aufmerksam geworden.
Das Spielbrett zeigt eine von einem Fluss durchzogene Steppenlandschaft, in der die Spieler ihre Claims abstecken wollen. Dieses in pastelltönen gehaltene Bild rückt in den Hintergrund der abstrakten Einteilung in 36 Felder ("Claims"), die übersichtlich nummeriert in Reihen und Spalten von 1 bis 6 angeordnet sind.
Ein Spieler am Zug greift nun zu drei Würfeln, bestimmt mit zweien davon den Claim auf dem Brett und legt mit dem dritten die Nummer eines von sechs weißen Steinen fest, die er dort platzieren darf. Bei drei verschiedenen Zahlen stehen somit sechs Felder zur Auswahl. Voraussetzung zur Besetzung eines Claims ist, dass der Claim noch frei ist oder ein anderer Spieler dort nur einen Stein stehen hat sowie der passende weiße Stein in diesem Zug nicht schon anderswo auf dem Brett verwendet wurde. Erreicht man auf diese Art mit weiteren Würfen ein eigenes Feld im selben oder späteren Zügen ein zweites Mal, so darf man es nämlich mit einem zweiten (schwarzen) Stein sichern und vor Übernahmen schützen.
Und eben nach dem Can't-Stop-Prinzip sind einem alle Teilerfolge nur sicher, wenn man rechtzeitig seinen Zug beendet, also mit dem Erobern bzw. Sichern von Claims freiwillig mit Würfeln aufhört, bevor einem das Missgeschick eines nicht nutzbaren Fehlwurfes passiert und alle in diesem Zug markierten Claims verlorengehen.
Je nach Spielerzahl muss eine gewisse Anzahl an Claims gesichert - also doppelt besetzt werden - bevor in einer letzten Runde jeder noch ein einziges Mal seine Situation zu verbessern sucht. Gewonnen hat am Ende der Spieler, der in Besitz der größten Gruppe zusammenhängender Claims (am Rand benachbarter Felder) ist, egal ob diese gesichert wurden oder nicht.
Plastiksteine, Spielbrett und Karton sind qualitativ einwandfrei, die Regel wird anhand von Beispielen erläutert und lässt keine Fragen offen.
Die variablen Einsetzmöglichkeiten, der unmittelbare Konkurrenzkampf um wichtige Verbindungspunkte und die taktischen Überlegungen zur Erreichung des Spielziels lassen "Claim It!" reizvoller als das berühmte Vorbild erscheinen, das auch als Zweipersonenspiel überzeugen kann. "Claim It!" dürfte daher bei uns recht oft auf dem Spieltisch landen, wo das rote Achteck bisher einen verdienten Stammplatz hat(te).
Hartmut Thordsen
- Spielekreis Hiespielchen - www.hiespielchen.de -