Gestern Abend habe ich mal wieder zwei aufregende und schöne Stunden dieses wirklich fesselnden Spiels erlebt…Leider gab und gibt es kaum Rezensionen zu dem Spiel….Warum ist mir unerklärlich…..Das soll sich jetzt ändern*g*
1. Kommen wir zum Material: Das Material ist hübsch und funktionell. Die Grafik ist sicherlich Geschmackssache, aber mir gefällt sie :-) Leider ist bei der Konfektionierung einiger Spiele ein Fehler aufgetreten, so dass einige Spielfiguren fehlten, aber eine kurze Mail an den Autor und die Sache ist erledigt..
2. Aufbau der Spielregel: Hier kommen wir zum ersten Problem. Die Spielregel ist „eigentlich“ ganz gut geschrieben, aber es werden etliche Details nicht genau genug beschrieben, so dass Regelfragen offen bleiben. Allerdings reicht eine kurze Mail an den Autor und alle Missverständnisse sind behoben.
3. Worum geht es in dem Spiel? Nun, eigentlich handelt es sich um ein Eroberungsspiel für 2 Personen, bei dem man am Ende die Nase vorn hat, wenn man möglichst viele Länder erobert hat….Gähn…Klingt langweilig? Ist es aber nicht, denn was Andreas Steding hier vollbracht hat, ist schon ein richtig tolles Kabinettstückchen ;-) Der Clou liegt darin, dass es zwei sich ständig abwechselnde Rundenzyklen gibt, nämlich die Magier- und die Ritterphase….Verwirrend? Erklärung folgt : Stellt euch vor, dass ihr ein benachbartes Land mit eurem Herr besetzen wollt…Wer gewinnt diese Schlacht? Natürlich, derjenige, der ein größeres Herr hat…Klare Sache….Gutes und bewährtes Spielsystem….Das alleine wäre noch nichts weltbewegendes, wenn es nun nicht auch die Magierphase geben würde. Da zu Spielbeginn jede Region auf dem Spielplan mit zufällig verteilten und farbigen Gebietsmarkern belegt wurde, können nur benachbarte Gebiete mit GLEICHEN Markern angegriffen bzw. verteidigt werden… Das heißt, wenn ich also ein Gebiet im Norden besitze und der Gegner eins im Süden, dann kann ich ihn trotz der Entfernung angreifen, weil die beiden Regionen einen EINHEITLICHEN Gebietsmarker haben und somit benachbart sind…Dieses neue und originelle Element gibt dem Spiel den richtigen Pfiff und hebt es von vielen anderen beliebigen Eroberungsspielen ab….Man hat also eigentlich zwei Spielsysteme geschickt miteinander kombiniert. Man steht also ständig unter dem Druck, genau zu beobachten, was der Gegner tut …
Ein paar Worte zur Siegbedingung: Das Spiel gewinnt, wer als erstes 12 Siegpunkte hat… Logisch? Logisch….Die Ermittlung dieser Siegpunkte allerdings ist auch recht pfiffig gelöst. Es werden einerseits die Siegpunkte auf der Zählleiste gezählt PLUS alle AKTIVEN eigenen Gebiete. Das heißt also, wenn ich 6 Siegpunkte auf meiner Skala und 6 aktive EIGENE Gebiete auf dem Spielplan besetzt habe, ist das Spiel entschieden. Das Wort „Aktive eigene Gebiete“ klingt etwas verwirrend…Nun, in einem eigenen Land sind vielleicht Ritter als auch Magier anwesend, und wenn am Ende der Runde in einer Magierphase die Siegpunkte ermittelt werden, zählen NUR DIE Länder für die Siegpunktermittlung mit, in welchen mehr Magier als Ritter s tehen….Verstanden? ;-) Als Beispiel: Wir haben eine „Magierphase“. Ich habe 3 Länder in meinem Besitz. In einem habe ich 5 Magier und 4 Ritter. Dieses Land wird nun von Magiern regiert und ist somit AKTIV. Ein anderes Land von mir wird von 3 Rittern und 2 Magiern regiert. Dieses eigene Land wird nun nicht mit gezählt, da dieses Land nur in der RITTERPHASE AKTIV ist.
4 Bewertung des Spiels
Das Spiel ist definitiv kein lockeres Zweierspiel, sondern harte Kost, was das Erlernen der Regeln angeht. Aber die kurze Spielzeit (ca. eine Stunde) und der originelle Mechanismus sowie die strategischen und taktischen (Ärger)Möglichkeiten sprechen eindeutig für den Erwerb des Spiels!!! Natürlich gibt es noch etliche Feinheiten, die ich nicht erwähnt habe, aber ich mag keine reinen Regelnacherzählungen… Ich hoffe, dass ich Eure Neugier geweckt habe….Das Spiel sollte man sich wirklich näher ansehen. Ich vergebe „nur“ 8 Punkte, weil trotz der schönen Mechanismen, das Abstrakte Spielerlebnis im Vordergrund steht…So pfiffig und spannend der Spielverlauf auch ist, mir fehlt etwas „Leben“ im Spiel, das Mitfiebern mit meinen Truppen sowie eine richtige thematische Einbettung. Nicht falsch verstehen, das ist Kritik auf höchstem Niveau…
Marc Gallus