Autor: Emanuele Ornella
Verlag: Amigo
Spieler: 2-5
Dauer: 60 min
Alter: 12+
Grafik: k.A.
Jahrgang: 2005
Beschreibung:
[quote="http://www.amigo-spiele.de/artikel-105380.html"]Schlüpfen Sie in die Rolle eines venezianischen Händlers des 12. Jahrhunderts! Sie reisen mit dem Schiff über das Mittelmeer zu entfernten Häfen und kaufen dort Edelsteine oder Salz und tauschen diese Waren möglichst geschickt in Seide oder Tonwaren.
Welche Waren werden für Sie den größten Reichtum bringen? Da heißt es klug zu kombinieren und geschickt zu verhandeln. Und Vorsicht vor den Piraten, die können Ihnen leicht einen Strich durch die Rechnung machen. Denn nur der Spieler mit den meisten Ducati wird am Ende gewinnen.[/quote]
So spielt man Oltre Mare:
[quote="http://www.amigo-spiele.de/artikel-105380.html"]
Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt. Jeder Spieler bekommt in seiner Farbe ein Schiff, das in einen Hafen gestellt wird, einen Holzwürfel, der auf einer Skala seinen Reichtum (Dukaten) anzeigt und eine Übersichtskarte.
Die Hafenmarker werden zufällig auf jede Hafenstadt verteilt. Die Warenkarten werden gemischt. Jeder Spieler erhält vier Karten auf die Hand und der Rest wird als Warenstapel bereit gelegt.
Gespielt wird im Uhrzeigersinn. Jedes Mal, wenn ein Spieler an der Reihe ist, muss er: Handkartenlimit überprüfen (Überzählige Karten auf den Piratenstapel legen, sind bei Spielende Minuspunkte)Mit den Spielern handeln oder Einkaufen (Verhandelt werden Warenkarten und Dukaten, oder der Spieler kauft Karten vom Waren- oder Piratenstapel. Kaufen kostet drei Dukaten pro Karte)
Aktionssymbole ausführen und seine Waren einlagern (Der Spieler legt eine bestimmte Anzahl Warenkarten offen auf den Tisch. Auf jeder ausgespielten Karte sind Aktionssymbole abgebildet, die vom Spieler ausgeführt werden müssen. Er kann dadurch neue Dukaten erhalten, er muss evtl. Karten auf seinen Piratenstapel legen, er erhält neue Karten auf die Hand oder er darf mit seinem Schiff von Hafen zu Hafen reisen)
Anschließend legt er diese Karten beliebig auf seinen Frachtstapel. Für die Waren auf dem Frachtstapel gibt es bei der Schlusswertung Dukaten. Die oberste Karte seines Frachtstapels gibt an, wie hoch sein Handkartenlimit im nächsten Zug ist und wie viele Karten er ausspielen muss.
Sobald ein Spieler die letzte Karte vom Warenstapel zieht, befinden sich die Spieler in der letzten Spielrunde, dann folgt die Schlusswertung. Wer danach die meisten Dukaten auf der Skala besitzt hat gewonnen.[/quote]
Meine Meinung:
Zugegeben, das Thema - "Handel im Mittelmeerraum" ist etwas abgegriffen, aber mir macht es Spaß. Gut dabei finde ich, dass der Handel unter den Spielern auch wirklich ein bedeutender Bestandteil ist, denn durch ihn kann man nicht nur Vorteile für seine Strategie bekommen sondern auch noch Prestigepunkte erwerben, die in der Wertung auch Siegpunkte bringen können. Laut Regeln ist das Feilschen und übers Ohr hauen ausdrücklich erlaubt. Man muss dem Handelspartner nur über die Warensorte ehrliche Auskunft geben, ihre Werte und Symbole (vor allem negative) müssen nicht unbedingt wahrehitsgetreu preisgegeben werden. Da kann man ruhig auch mal schummeln, verschweigen, lügen etc.

All zu oft würde ich es allerdings nicht machen, da man es sich sonst mit allen Handelspartnern verscherzt.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Handkarten-Management. Irgendwie fühlt man sich immer in seinen Möglichkeiten limitiert. Es geht also darum, aus dem was man hat das Beste herauszuholen (Optimierungsspiel).
Leider spielt bei der Kartenhand das Glück eine etwas zu starke Rolle. Hat man nicht die richtigen Karten hat man sprichwörtlich die A****-Karte gezogen


Auch der Zugmechanismus der Schiffe bietet weitere taktische Möglichkeiten.
Weiterhin geht es darum sich an verschiedensten Stellen Mehrheiten zu sichern oder Sondervorteile.
Die Mechanismen sind gut miteinander verzahnt. Das Spiel ist Spannend hat jedoch einen gewissen Ärger Faktor.
Fazit:
Minus:
- [-] Negativ finde ich den Memory-Aspekt des Spiels. Will man richtig gut spielen, sollte man sich stets an die abgelegten Karten erinnern. Dies fällt mir aber meist schwer, das die Hirnkapazität oft für andere Überlegungen und Erwägungnen benötigt wird.

[-] Zudem stört das Kartenglück etwas (s.o.)
Plus:
- [+] direkte Interaktion durch Handeln --> Kommunikation! ("Echtes Handeln"!)
[+] Handeln wird belohnt und deshalb zur erfolgsversprechenden Taktischen Möglichkeit ja sogar Strategie.
[+] indirekte Interaktion durch Wegschnappen von Vorteilen/Mehrheiten etc.
[+] gut verzahnte Mechanismen (funktioniert)
[+] eigenes, herausforderndes Spielgefühl
[+] viel Strategie für kurze Spieldauer
Ein tolles Spiel mit zwei kleinen Minus = 5/6 Punkten.
Meine Empfehlung
für...
Händler und Feilscher, Gelegenheits- und Vielspieler, Planer und Strategen
nichts für...
Kinder, Nicht- und Wenigspieler, Neueinsteiger, Choleriker
