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[PEEP] Mein finales Messehighlight: Ein bisschen Mord muss sein!

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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ravn

[PEEP] Mein finales Messehighlight: Ein bisschen Mord muss sein!

Beitragvon ravn » 27. Oktober 2008, 01:52

Nabend Zusammen,

die Messe ist vorbei, ich freu mich auf die kommenden Wochen, um all die neuen Spiele dann auch mal in Ruhe fern der Messehektik richtig spielen zu können. Was auf Dauer hält, was der Ersteindruck versprochen hat, wird sich dann erst zeigen.

Am Sonntag habe ich von proLudo das Fabulier-Rollenspiel "Ein bisschen Mord muss sein" mitgenommen. Die ausgegebenen 27 Euro waren jeden Cent wert, schon jetzt. Deshalb mein persönliches Messehighlight am letzten Messetag, wobei sich das Highlight eigentlich erst nach der Messe in einer privaten Spielrunde ergab, bei der das Spiel zu Sechst auf den Tisch kam.

Ich bezeichne es weiter als Fabulier-Rollenspiel im Krimi-Setting, weil mir keine passendere Umschreibung einfallen will. Dabei ist es wahrlich kein Rollenspiel und ebenso kein Krimispiel und sinnfrei fabulieren ist auch nicht.

Stattdessen bekommt jeder Mitspieler ein Büchlein mit der kurzen Beschreibung der Ausgangssituation wie "Ein Wissenschaftler aus Karlsruhe wird in seiner Badewanne vollständig aufgelöst." Einer ist der Inspektor, der den einen Schuldigen unter den verdächtigen Mitspielern finden soll. Als Hilfsperson gibt es noch den Gerichtsschreiber, der aber eher passiv überwachende Funktion hat. Jeder Verdächtige hat eine vorgefertigte Rolle wie "Laborantin, hat sich häufig ungeschickt angestellt".

Jetzt erzählen die Verdächtigen vom Inspektor aufgerufen und vom Gerichtsschreiber überwacht, ihre Alibi-Story rund um den Kriminalfall. Im Kern geht es aber darum, 2x drei vorgegebene Worte innerhalb dieser 2x 60 Sekunden Storyzeit einzuflechten. Jeder Unschuldige hat die selben Worte, aber eben einen ganz anderen Hintergrund, die sich durch die Rolle ergibt. Der Täter hingegen hat ganz andere 2x drei vorgegebene Worte und möchte möglichst nicht damit entarnt werden vom Inspektor. Also baut der auch aufgeschnappte Worte der Mitspieler in seine Story ein, während die Unschuldigen den Verdacht subtil auf sich lenken wollen, um Entschädigungspunkte bei dann falscher Anschuldigung zu kassieren. Da werden Storygedanken von einem Spieler zum anderen weitergesponnen, da werden je nach Spielernaturell die Rollen lebendig.

Klingt in der verkürzt wiedergegebenen Theorie arg konstruiert und trocken, aber in der richtigen Spielrunde, die wir zum Glück am Sonntagabend waren, ein grandioser Spass. Teilweise waren die Stories und das Aufgehen in den einzelnen Rollen so packend, dass der Inspektor eher gespannt der Story gelauscht hat, als auf verdächtige Einzelworte zu hören. Wer dann nachher gewonnen hatte, war uns egal, obwohl es ausgeklügelte Wertungsmechanismen gibt. Der Spielspass war gegeben. Unterhaltung pur.

Insgesamt gibt es 241 Kriminalfälle, die bei unseren sechs gespielten Fällen von kurios bis makaber reichten und ebensolch aussergewöhnliche Rollen vorgaben. Die Spielzeit von 45 Minuten haben wir aber locker verdoppelt, auch weil wir oft schlicht vergessen hatten, den Redefluss durch den abgelaufenen Timer zu stoppen. Zwar nix für Strategie-Taktiker, die auf Sieg spielen wollen, aber die können sich ja gerne mit Caylus & Co vergnügen. Jeder so, wie er mag und "Ein bisschen Mord muss sein" gerne wieder. Für mich die bessere Alternative zu Werwölfe in Düsterwald, wenn man 5 bis 7 Spieler versammelt hat, weil der Spielablauf mehr im Thema gewurzelt ist.

Cu/Ralf

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mrMuppet
Brettspieler
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Re: [PEEP] Mein finales Messehighlight: Ein bisschen Mord muss sein!

Beitragvon mrMuppet » 27. Oktober 2008, 13:04

Klingt wirklich super... muss ich mir auch zulegen!
Danke für den Tipp!


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