Mein Mann kocht gern. Sagt er. Sein Einfallsreichtum beschränkt sich aber meist darauf, das richtige Maggi-Fix-Gewürz für die Nudelsoße rauszusuchen. Ich hatte die vage Hoffnung, dass ihm "das große Quiz rund ums Kochen" vielleicht Appetit macht. Hat bisher aber nicht gewirkt. Aber trotzdem will ich erzählen, wie das Spiel funktioniert.
Zum Spiel gehören 480 Karten, die auf beiden Seiten mit jeweils 1 Quizfrage bedruckt sind. Das macht 960 Fragen, genug Stoff für mehrere Partien, wenn man das will. Eingeteilt sind sie in sechs Themengebiete: Vor- und Nachspeisen, Biokost & Gesunde Ernährung, Beilagen, Kräuter & Gewürze, Fisch & Fleisch, Getränke und Dies & Das. Also so ziemlich alles, was die Küche hergibt.
Viele Fernsehköche sind ja sehr markante Gestalten; Stefan Marquard, der diesem Spiel seinen Namen gegeben hat, steht da ganz vorn in der ersten Reihe. Er ziert das Titelbild der Schachtel, wie immer mit einem Bandana bekleidet. Wie weit er sonst bei dem Spiel mitgesprochen hat, weiß ich nicht. Der Spielplan ist jedenfalls so ziemlich das hässlichste, was uns seit Jahren auf den Tisch gekommen ist. Er zeigt eine lange spiralförmige Laufbahn mit bunten Feldern. Die Farbe steht für das Themengebiet, zu dem eine Frage zu beantworten ist. Nach jeweils 6 Farbfeldern folgt ein Sonderfeld.
Jeder Spieler hat einen Spielstein mit dem Porträt des Meisterkochs. Er würfelt mit 2 Würfeln und kann dann wahlweise mit dem einen oder anderen oder der Summe beider Würfel ziehen. Das Feld, auf dem er landet, bestimmt, zu welchem Themengebiet er eine Frage beantworten muss. Schafft er's, bekommt er die Karte. Schafft er's nicht, kann ein Mitspieler ein Nudelholz auf den Tisch werfen und die richtige Antwort geben. Dazu hat jeder vier Nudelholzplättchen im Vorrat. Zu zweit funktioniert das allerdings nicht, denn wer die Frage stellt, kennt auch die Antwort, weil sie auf derselben Seite der Karte wie die Frage steht.
Es gibt 3 Fragearten. Einmal das klassischen Günther Jauch Prinzip: 4 Antworten zur Auswahl, nur eine ist richtig. Dann die Jokerfragen: 4 Antworten, alle 4 sind richtig, was der Fragesteller sich natürlich nicht anmerken lassen sollte. Und schließlich Buchstabierfragen, wo Sie zum Beispiel das Wort Kohlehydrate buchstabieren müssen.
Die richtig beantworteten Fragekarten legt man vor sich ab. Das sind aber noch nicht die Siegpunkte, man kann sie auch wieder verlieren. Sicher sind sie erst, wenn man sie zu "Menüs" zusammenstellt – nein, nicht zu richtigen Menüs, sondern einfach nach Farben: drei Karten von 1 Farbe bringen 1 Punkte, vier Karten in verschiedenen Farben 2 Punkte. Da zählt dann Salzekuchen mit Gnocchi, Fischstäbchen und Banane als Menü. Ob Stefan Marquard das wirklich weiß?
Stefan Marquards Küchenlatein ist ein Quizspiel wie viele andere auch. Kein spielerisches Highlight, aber welches Quizspiel ist das schon? Dennoch, die Fragen sind hin und wieder interessant und lehrreich und mancher Möchtegern-Gourmet findet hier Stoff zum Weiterbilden. Darüberhinaus hat der Meister noch ein paar Rezepte aus seiner Küche spendiert und ins Regelheft drucken lassen. Dass der Fotograf, der die Bilder dazu abgeliefert hat, René Hunger heißt, irritiert allerdings...
Sabine