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[PEEP] Robin des Bois (Vlaada Chvátil)

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Braz
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[PEEP] Robin des Bois (Vlaada Chvátil)

Beitragvon Braz » 2. Mai 2009, 16:48

Robin des Bois (franz. Titel) oder „Merry Men of Sherwood” (engl. Titel)

Von Vlaada Chvátil

Published by Tilsit

Anzahl Spieler: 2-4

Spieldauer ca 60 Minuten

Bezugsquelle: Spielehändler in Frankreich


Hallo,
nachdem nun auch ein „Sherwood Forest“ von Eggertspiele auf den Markt gekommen ist, wollte ich euch mal ein kurzes PEEP zu einem anderen Spiel um das Thema „Robin Hood“ vorstellen. Es handelt sich hierbei um Vlaada Chvátils „Robin des Bois“. Vlaada Cvátil dürfte ja hinlänglich bekannt sein, da er der Autor diverser erfolgreicher Spiele wie z.B. Galaxy Trucker, Space Alert, Graenaland, Through the Ages, Prophecy etc. ist.

Was erwartet mich in der Schachtel?
Öffnet man die Spielschachtel, so kann man einen Spielplan, 50 Plastikfiguren und Spielkarten finden. Die Plastikfiguren sind Bruder Tuck (braun), Robin Hood (grün), Marian (blau) und Little John (gelb). Der Spielplan ist zwar grafisch recht hübsch und funktional gestaltet, auch ist das Material an sich ist rel dick, was jedoch ein Nachteil ist, ist dass sich der Plan rel. leicht wölbt. Dies war aber kein Thema, da der Falz in der Mitte des Plans recht breit ist und so diese Wölbung ziemlich gut ausgeglichen…. Mit anderen Worten: Die Wölbung fällt nahezu nicht auf…sollte dennoch aber nicht verschwiegen werden ;)
Zu den Spielkarten: Diese besitzen eine gute/ordentliche Qualität. Die Spielschachtel besitzt 2 unterschiedliche Spielkartentypen: Zum einen gibt es die Auftragskarten und zum anderen die Beutekarten.
Die Spielregel ist auch französisch, man kann sich jedoch eine englische Version der Regel auf BGG herunterladen, welche ebenso von Tilsit stammt, dem Spiel aber nicht beiliegt. (http://www.boardgamegeek.com/filepage/31973 )

Wie funktioniert das Spiel?
Das Spiel ist eigentlich recht einfach: Derjenige mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel. Man bekommt Punkte, indem man seine Figuren (jeder Spieler bekommt am Anfang ein Set von 14 gleichfarbigen Plastikfiguren einer Art, z.B. 14 grüne Robin Hoods etc.) in die Städte auf dem Spielplan stellt und so ein Figurennetz aus eigenen Figuren erzeugt. Beim Einsetzen der Figur bekommt man dann direkt Punkte (hierzu aber später mehr).
Doch zunächst erstmal zum Spielaufbau: Der Spielplan wird in die Mitte gelegt. Er zeigt in der Mitte den Sherwood-Wald. An der rechten Seite des Plans befinden sich 4 Zeichen (Schwert, Pfeil und Bogen, Fuchs, Maske). Am oberen Rand befinden sich: der Beutestapel und 3 Kartenstapel, welche unterschiedliche Aufträge/Missionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten innerhalb des Spiels sind. Am unteren Rand des Spielplans befinden sich 4 Zellentüren und eine Treppe, welche zu den Zellentüren hinführt. Auf diese Treppe wird eine schwarze Plastikfigur, der Sheriff von Nottingham gestellt. Des Weiteren bekommt noch jeder Spieler ein gleiches Set von Handkarten, auf denen Personen abgebildet sind, sowie eine Baumkarte.

Doch nun zum Spiel:
Als erstes deckt man aus den 3 verdeckten Missionsstapeln 3 Missionskarten auf und legt sie von oben nach unten an die rechte Seite des Spielplans, an der sich die Symbole Schwert, Bogen und Luchs befinden an. An jedes Symbol 1 Missionskarte. Danach bieten die Spieler verdeckt in der Hand eine beliebige Anzahl ihrer Personenkarten, welche sie auf der Hand halten. Auf den Personenkarten sind die Symbole Schwert, Bogen, Luchs und Maske ebenfalls dargestellt und weisen zudem hinter jedem Symbol eine Zahl vor. Das Bieten schaut dann so aus, dass man seine Karten, welche man zum Bieten einsetzen will, auf die linke Seite der Kartenhand nimmt und die Karten, welche man nicht zum Bieten einsetzen will auf der rechten Seite belässt. Beide Seiten in der Kartenhand werden durch das Baumsymbol getrennt, welches die gleiche Kartenrückseite wie alle anderen Karten hat und es so für den Gegner nicht ersichtlich ist, wie viel Karten man einsetzen will. Hat sich jeder entschieden, wie viele Männer (=Karten) er einsetzen will, wird der Reihe nach aufgedeckt bis das Baumsymbol erscheint. Dann werden die jeweiligen Symbolwerte aller Karten eines Spielers addiert (z.B. Karte mit 2 Schwert und Karte mit 4 Schwert = zusammen 6 Punkte für Schwertsymbol) und mit den Werten der anderen Spieler verglichen. Diesen Vergleich macht man mit allen 4 Symbolen auf der/den Spielkarte(n). Hat man irgendwo die Mehrheit, dann stellt man seine Spielfigur auf das jeweilige Symbol auf der rechten Seite des Spielplans. Sind alle Symbole dann soweit gefüllt, werden die Missionen, welche bei den Symbolen liegen verteilt. Es gilt hierbei zu beachten, dass man in einer Runde sich nur für genau 1 Mission entscheiden darf. War ich demnach bei 2 Symbolen (z.B. Schwert und Bogen) jeweils Höchstbietender, so muss ich mich nun für eine Mission entscheiden, die andere Mission kommt auf einen Stapel und wird nicht ausgeführt.
Was bringt mir eine Missionskarte?!
Auf den Missionskarten sind immer 2 Missionen drauf, von denen ich mich für 1 entscheiden muss. Eine Mission ist z.B., dass ich mich in freie spezifische Städte auf dem Spielplan setzen darf und danach alle an diese Stadt verbundenen anderen Städte, in denen ich vertreten bin, gewertet wird. Eine andere Mission besagt, dass ich nur in 1 Stadt, jedoch keine spezifische, sondern eine Stadt ein der Waldregion, mich reinsetzen darf und lediglich 1 Siegpunkt dafür bekomme. Eine dritte Mission besagt, dass ich 3 Beutekarten vom verdeckten Beutestapel ziehen darf.
Der Clou beim Bieten für Missionen ist aber der, dass vermeintlich hohe Karten (=welche hohe Werte für Schwerter oder Bögen etc. besitzen), auch ebenso einen hohen Wert für das Maskensymbol (=Diskretion) vorweisen. Derjenige, der beim Maskensymbol nun aber den höchsten Wert hat, muss alle seine eingesetzten Handkarten in den Kerker schicken und können so in der nächsten Runde für ein erneutes Bieten nicht genutzt werden, sie sind ja im Kerker…. Die Karten kommen zwar im Laufe des Spiels durch spezielle Regeln auch wieder raus/frei, nur dies dauert eben seine Zeit.
So verläuft im Groben das Spiel: Missionskarten an den 3 Symbolen auslegen. Für diese Missionen verdeckt bieten. Dort wo man den höchsten Wert hat, seine Figur draufstellen. Hat man zudem beim Maskensymbol (= 4. Symbol) den höchsten Wert, so bekommt man keine Missionskarte am 4. Symbol, sondern die eingesetzten Handkarten müssen in den Kerker, wo sie Zug für Zug langsam wieder frei kommen.
Gespielt wird, bis eine spezifische Karte (König Richard) aufgedeckt und ausgewählt wird. Danach gibt es noch eine Abschlusswertung. Wer danach auf der Siegpunkteleiste am weitesten vorne steht, gewinnt das Spiel.

Fazit:
Das Spiel hat mir recht gut gefallen. Ich habe auch lediglich die Grundregeln erklärt, und bin gar nicht näher auf die Befreiung der Karten aus dem Kerker oder den Beutekarten eingegangen. Der PEEP sollte jedoch genügen, um sich erstmal einen groben Überblick über das Spiel zu verschaffen.
Der „Clou“ an dem Spiel ist der, dass man immer seine Handkarten mit Bedacht einsetzen sollte, damit diese nicht in den Kerker wandern. Ebenso gilt es, Missionskarten gut auszuwählen: Manchmal darf man nur an spezifischen Städten auf dem Plan Spielfiguren einsetzen, bekommt dafür aber mehr Siegpunkte, sollte man an ein bestehendes Netzwerk anknüpfen, manchmal hingegen kann man jedoch auch unspezifischer einsetzen, bekommt aber dann auch weniger Punkte.
Das Spiel ist ein schönes Familienspiel um das Thema „Robin Hood“. Ich selbst würde dem Spiel 7 von 10 Punkten geben. Beim Spiel zu zweit würde ich noch einen Punkt abziehen, da einfach zu wenig ineinander gebaut wird und es daher zu viel zu wenigen „Kappeleien“ kommt. Auf BGG hatte jnd geschrieben, dass es für ihn das beste Vlaadi Chvátil-Spiel ist…dies kann ich klar verneinen: Es ist ein schönes Familienspiel, das seinen Reiz aus dem Versteigern und dem strategischen Positionieren der Figuren nimmt, keine Frage…und es ist wirklich kein schlechtes Spiel und daher mE auf jeden Fall einen näheren Blick wert. Vielleicht wird ja das Spiel zur kommenden Spiel`09 auf deutsch neu aufgelegt…wer weiß das schon…? Auf BGG hat es immerhin eine Durchschnittswertung von 7.04 bei 72 Ratings, was nicht schlecht ist.
Kurzum: Für mich kein Knaller, aber gelungen und ein solides und gutes Familienspiel.

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Boudie
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Re: Danke

Beitragvon Boudie » 2. Mai 2009, 22:43

Hallo Braz

Ich habe "Robin de bois" nun schon lange auf meiner "Want in Trade"-Liste, aber bisher an das Spiel nicht rangekommen....
(Woher hast du es eigentlich??? :-? )

Dankeschön für dein PEEP - endlich mal deutsche Infos über das Spiel! Vielleicht ist es eher ein Familienspiel - aber die Aufmachung und das Thema finde ich sehr ansprechend und nun, nach deiner Vorstellung, möchte ich es erst recht mal ausprobieren.

Von "Sherwood Forest" war ich bisher übrigens noch nicht allzu begeistert: wir haben es gerade in der Basisversion gespielt und das war eher langweilig. Hoffentlich wird die Profiversion etwas spannender - sonst wird es wohl auf meiner "For Trade"-Liste landen.... (wäre schade, hübsch ist es ja...)

Gruß, Boudie

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Re: Danke

Beitragvon Braz » 2. Mai 2009, 23:08


Hallo Boudie,



Boudie schrieb:

> (Woher hast du es eigentlich??? :-? )


Habe das Spiel über die EBucht bei einem franz. Händler gekauft. -> Problemlose Abwicklung.

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Braz
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Nachtrag

Beitragvon Braz » 2. Mai 2009, 23:11

...ach ja...da dich ansch. das Spiel interessiert:

Das Spiel ist vollkommen sprachunabhängig.....lediglich die Anleitung gibt es auf franz. oder engl. -> im Spiel selbst gibt es keinen landesspezif. Texte. ;)

Gruß
Braz


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