Ein kurzes PEEP zu Kackel Dackel von Goliath
„Alles hat ein Ende…
… nur die Wurst hat zwei“ sang vor einigen Dekaden schon Stefan Remmler, ex-Mitglied von Trio. Dem wird Goliath mit seinem neuen Kinderspiel sicherlich nicht widersprechen.
Ich habe das Glück, dieses Meisterwerk bereits vorab der Messe in den Händen halten zu dürfen und nach gut einer Stunde in meinem Besitz gebe ich schon mal einen ersten Vorgeschmack, was den gestandenen Spieler und seine Kinder in Essen erwarten wird.
Der Hund von „Kackel Dackel“ wohnt in einer kompakten länglichen Schachtel, die jedem Sammler die Tränen in die Augen treiben wird, denn sie paßt nirgends richtig ins Regal. Das ist aber vornehmlich eben dem Vierbeiner anzulasten, der mit seiner festen Hundeleine zusammen die Schachtel gut füllt. Neben dem Vieh findet der ambitionierte Spieler dann noch weiteres Plastikmaterial im Karton, namentlich vier Schaufeln, einen Knochen als Stopfen, einen Ausstecher und einen Würfel.
Aber halt, etwas fehlt noch. Das wichtigste Utensil, was dem Spiel auch seinen Namen gibt, ist in einem unscheinbaren Becher und leuchtet gelb. Ja, ich würde dem Messebesucher unbedingt raten, bei Goliath mal nachzufragen, wie weit das nächste Atomkraftwerk vom Werksgelände weg ist, denn gesunder Hundekot sollte meines Wissens nach eine andere Farbe haben. Von der Konsistenz dagegen: Alle Achtung!
Kommen wir nun zum eigentlichen Spiel. Zwei bis vier Kinder oder Erwachsene schnappen sich jeweils eine Schaufel und versuchen, drei Hundehaufen auf dieser zu sammeln. Nachdem man sich über die Spielreihenfolge geeinigt hat, wird mit dem Ausstecher ein Stück des gelben Glibber-Breis abgemessen und ins Maul des Dackels gestopft. Damit das Ding auch drinbleibt, steckt man den Knochen hinterher.
Reihum wird gewürfelt. Bei einer Schaufel tauscht man seine Schippe mit einem beliebigen Mitspieler, bei einem X wird ausgesetzt. Die meisten Würfelseiten zeigen jedoch eine Ziffer zwischen 1 und 3. Dann darf sich der aktive Spieler die Leine nehmen und am Griff-Ende entsprechend oft drücken. So wird Luft in den Köter gepumpt und das Futter rutscht langsam vom Maul in Richtung Ausgang am Ende der Kreatur. Dabei entstehen unnachahmliche Geräusche, die, je weiter die –Terrorbombe- rutscht, immer höher anschwellen. Ein unglaublicher Lacher…
Irgendwann fällt der Köttel dann hinaus und der erfolgreiche Spieler setzt ihn auf die Schaufel. Schnell wird der Hund wieder gefüttert und ab geht’s mit Waldi in die nächste Runde.
Spaßbremsen werden ab diesem Zeitpunkt wahrscheinlich schon längst nicht mehr weiterlesen. Freunde von taktischen Plänkeleien sollten ihre Zeit auch nicht bei Goliath und diesem Spiel verbringen. Wenn man ehrlich ist, hat „Kackel Dackel“ auch keine besonderen Spielregeln.
Trotzdem: Dieser Hund hat mich vollkommen in seinen Bann gezogen. Ich fühle mich seit dieser einen Stunde jetzt wie ein kleines Kind, stecke dem Tier ein Leckerli nach dem anderen ins Maul und pumpe mir die Seele aus dem Leib, während ich Tränen vor Lachen bei diesen Geräuschen bekomme. Was für ein Gimmick. Sowas darf - und wenn es nur Anschauungsobjekt ist - eigentlich in keiner größeren Spielesammlung fehlen. Herrlich schräg, herrlich unkompliziert und bislang auch robust genug, meinen Pumpversuchen zu widerstehen. Heute am späten Nachmittag hab ich mich schon bei den Patenkindern angemeldet.
Goliath – You made my day
Ciao,
Andreas Keirat
www.spielphase.de
(... wird jetzt erst mal schauen, was die anderen Goliath-Spiele so sind, die es bislang noch nicht mal aus dem Karton geschafft haben).
P.S: Peer, wenn Du ne Anleitung brauchst, ich kann sie einscannen :-)