Beitragvon Vogel » 7. November 2014, 06:52
Der Mechanismus selbst ist sehr einfach und fluffig, trotzdem muss man viele Entscheidungen treffen und die sind zum Teil nicht einfach.
Wenn man sich für eine sinnvolle Aktion entscheidet heißt das bei Orleans, sich gegen drei andere sinnige Optionen zu entscheiden. Das Spiel lebt eigentlich nicht so sehr vom Mangel- zumindest am Schluss nicht- sondern eher vom Verzicht.
Die Spieler planen solitär ihre Aktionen, das Abhandeln passiert dann in Reihenfolge. Interaktion kommt eigentlich nur über das Wegschnappen von Gebäuden, Bürgerplättchen und den besten Plätzen auf dem Reisespielplan und im Rathaus zustande, ggf. werden am Ende einige der Plättchen fürs Bag Building knapp. Auf einer Leiste gibt es dann noch einen Bonus/ Malus für den Ersten/Letzten auf der Leiste, das wars aber auch schon.
Ich habe das Spiel als sehr angenehm empfunden, weil Taktik überwiegt, aber das Glück im gewissen Maße auch mitspielt ; weil es sich flüssig spielt, ohne seicht zu sein; weil man spannende Entscheidungen treffen muss, ohne sich das gehirn komplett zu zermahlen. Vom Anspruch her würde ich es ungefähr in eine Klasse mit Istanbul oder Brügge setzen, vielleicht sogar etwas mehr.
»Spiel ist nicht Spielerei, es hat hohen Ernst und tiefe Bedeutung.« (Friedrich Fröbel)