Hallo,
am Wochenende haben wir einmal Queen's Architect gespielt.
Darauf beruht dieses PEEP, eben ein erster Eindruck.
Das neueste Spiel von Queen Games. Man ist ein mittelalterlicher Baumeister, der danach strebt, von der Königin mit dem Bau ihres Palastes beauftragt zu werden. Dazu zieht man mit seiner Handwerkertruppe durchs Land und versucht, durch qualitativ hochwertiges Bauen Aufmerksamkeit und Ansehen zu gewinnen. Rohstoffe braucht man zum Bauen nicht, was thematisch passt, denn die stellte in jener Zeit der Bauherr. Man braucht aber geeignete Handwerker, die man anwerben muss. Es gibt sechs verschiedene Handwerkergruppen, von denen zum Bauen je nach Größe des Objekts in Dorf, Kloster oder Stadt 2-4 verschiedene gebraucht werden. Es wirken aber jeweils alle Handwerker beim Bauen mit, die man hat; die Nicht-Spezialisten leisten dann so etwas wie Handlanger-Dienste. Wieviel Ansehen man durch den Bau gewinnen kann, hängt dann von der Leistungsfähigkeit der Handwerker ab, aber auch davon, ob schon andere dort gebaut haben, und auch von der Größe des Objekts (max. 10, 15 oder 20 Ansehenspunkte/je Objekt). Diese Ansehenspunkte verwendet man dann dazu, auf der Ansehensleiste nach oben zu steigen und/oder ganz/teilweise für jeden Ansehenspunkt, den man nicht zum Aufsteigen nutzen kann/will einen königlichen Schuldschein zu erwerben, den man für je zwei Geld eintauschen kann.
Statt zu bauen kann man auch Reparaturen ausführen, was weniger Ansehen bringt. Gibt es handwerklich nichts zu tun, kann man seine Handwerker auch schon mal zur Feldarbeit "entleihen", wofür man Geld bekommt. Geht man zum Geldwechsler, kann man einen der Schuldscheine einlösen, oder man kann Vertrauensarbeit leisten und darf dann künftig einen Schuldschein mehr bei der Geldwechsler-Aktion verkaufen (bis zu letztlich max. 4).
Man kann auf dem Spielplan von Ort zu Ort reisen (dafür hat man einen Wagen, der am Anfang in der Hauptstadt steht), was um so mehr Geld kostet, je weiter man reisen will (0-15 Münzen für 1-6 Felder). Man reist, um Orte aufzusuchen, an denen man bauen will.
Dann kann man noch seine Handwerker ins Wirtshaus schicken, was man bezahlen muss und was deren Erholung dient. Das führt uns zu den Handwerkern selbst: Handwerker sind sechseckige Plättchen, die man an seinen Aktionsstern (eine Rondell-Variante) anlegt. Der Leistungswert eines Handwerkers ist an den jeweiligen Ecken mit einer Zahl angegeben. Eine Ecke eines Handwerkers liegt zwischen zwei Zacken des Aktionssterns an diesem an und weist auf ein Hammersymbol. Diese Leistungswerte variieren von Ecke zu Ecke zum Teil sehr stark. Eine der Ecken ist mit einem "Aus-Pfeil" versehen. Nach jeder Bau- und Reparaturaktion werden die beteiligten Handwerker um eine Position gedreht. Stand der Handwerker vor der Aktion auf dem Aus-Pfeil, geht er nach der Aktion aus dem Spiel. Handwerker haben also eine begrenzte Verweildauer. Das wirkt sich schon beim Anwerben aus, grundsätzlich verweilt ein Handwerker um so kürzer, je billiger er ist. Zahle ich also mehr für einen Handwerker, habe ich auch länger etwas von ihm.
Jetzt wieder zum Wirtshaus: Handwerker erholen sich dort, indem man sie um eine Position gegen ihre Drehrichtung zurückdreht, wodurch sich ihre Verweildauer um eine Aktion verlängert.
Interaktion gibt es nur indirekt. Man kann zum Beispiel anderen einen für sie wichtigen Handwerker vor der Nase wegschnappen. Baut man an einem Ort, bringt das Bauen nachfolgenden Spielern immer weniger Ansehen.
Um zu gewinnen, muss man die oberste Stufe der Ansehensleiste erklommen haben, mit seinem Wagen in der Hauptstadt stehen und Handwerker mit einem aktuellen Gesamtleistungswert von mindestens 15 haben und es muss der Architekt auf der Bauaktion stehen. Erreicht das ein Spieler, wird die Runde noch zu Ende gespielt, der Startspieler kommt nicht mehr dran. Hat nur ein Spieler die Bedingungen erfüllt, hat er gewonnen; bei mehreren Spielern mit erfüllter Schlussbedingung gewinnt, wessen Handwerker den höheren Gesamtleistungswert (so interpretiere ich die Regel) haben, bei Gleichstand gibt es mehrere Sieger. Platzierte gibt es nicht, wer nicht gewinnt, war halt dabei.
Es gibt noch einige andere Dinge, die ich jetzt mal weglasse.
Aktionsstern in Kombination mit dem Anlegen der sich in der Leistung verändernden und schließlich abwandernden Handwerker schaffen ein interessantes Spielgefühl. Kein geistiges Hochreck aber unterhaltsam.
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen