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[Angespielt] Antarctica

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Lehni
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[Angespielt] Antarctica

Beitragvon Lehni » 25. November 2015, 01:46

Über die Spielregeln will ich nicht zuviel verlieren, aber trotzdem ein paar Hinweise.
Der grundsätzliche Spielablauf weiß zu gefallen. Die Sonne geht reihum im Kreis, immer 1 Feld weiter. Der Spieler der mit seinem Schiff auf dem ersten Platz auf diesem Feld steht (es gibt insgesamt 3 Schiffsplätze pro Feld) ist am Zug. Er setzt es auf den vordersten freien Platz eines anderen Feldes und führt dort 1 Aktion aus. Die anderen Schiffe auf dem alten Feld rücken dann vor.
Da kommen dann nette Überlegungen auf: lieber auf ein Feld ziehen wo man schneller wieder dran kommt oder auf ein Feld wo man eine für sich optimale Aktion durchführen kann? Sehr nett.

Sehr wichtig sind Gebäude. Sie bringen Siegpunkte, gehören aber niemanden. Um sie zu bauen, muss man Schiffe bei den benötigten Gebäude haben. Grundsätzlich würde das interessant klingen, man zieht erst ein Schiff zu Gebäude A, dann das andere Schiff zu Gebäude B und kann damit ein neues Gebäude bauen. Das Problem dabei: Diese Bauaufträge sind für alle da. Es kann sehr frustrierend sein mehrere Züge auf einen Bauauftrag hinzuspielen und dann schnappt ein anderer Spieler den einfach weg und man hat 2 Züge/Runden verschwendet. Man sollte also die Bauaufträge taktisch sehen. Welchen Auftrag kann ich hier und jetzt erfüllen. Denn statt zu bauen gibt es ja auch andere Alternativen. Schlußendlich aber muss man oft bauen, denn die bringen die Leute und damit bei der Mehrheitenwertung die Siegpunkte.

Genau, denn um das geht es schlußendlich: Antarctica ist ein Mehrheitenspiel, mit einer interessanten Wertung: Hat der Erste X, der Zweite Y und der Dritte Z Leute/Punkte in einem Bereich, der gewertet wird, so erhält der Erste: X+Y+Z, der Zweite X, der Dritte Y. Klingt mal neu und anders, hat aber auch Nachteile. Wenn der Zweite Y erhöht, dann nützt das nur dem Ersten. Sicher, es funktioniert schon. Aber so richtig überzeugt bin ich von diesem Wertungssystem nicht. Zu oft hatte ich das Gefühl: Wenn ich da jetzt jemanden reinstelle, dann nützt das nur dem anderen was. Auch bekommt der Erste eine deutlich höhere Belohnung als die anderen. Aber das ist grundsätzlich schon ok.

Spielende ist übrigens erreicht, wenn einer keine Wissenschafter mehr hat oder alle Bauaufträge weg sind. Das hat bei uns aber deutliche Kritik ausgelöst, weil nachfolgende Spieler durch dieses plötzliche Ende um viele Punkte umgefallen sind. Klar ist aber auch, dass bei diesem Zugsystem irgendwo ein Ende eingeschoben werden muss und die Hinterspieler sich immer ärgern werden. Aber trotzdem blieb ein unschönes Gefühl zurück.

Das Fazit: Tolles Material, tolles Thema, tolles Zugsystem, aber einige Ecken und Kanten, die nicht gefallen haben.

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AndreasB78
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Re: [Angespielt]Antarctica

Beitragvon AndreasB78 » 25. November 2015, 11:00

Hallo,

interessanter Bericht, der sich im Großen und Ganzen auch mit meiner Wahrnehmung deckt :-)

> Spielende ist übrigens erreicht, wenn einer keine Wissenschafter mehr hat oder alle Bauaufträge weg sind. Das
> hat bei uns aber deutliche Kritik ausgelöst, weil nachfolgende Spieler durch dieses plötzliche Ende um viele
> Punkte umgefallen sind.

Es ist unmöglich, dass jemals die Endbedingung erreicht wird, dass alle Bauaufträge weg sind (ja, steht in der Anleitung, aber so viele Wissenschaftler gibt es in keiner Spielerkonstellation, dass das tatsächlich möglich wäre). Also kann man anhand der noch vorhandenen Wissenschaftler sehen, wie lange das Spiel noch ungefähr dauern wird und, falls jemand auf ein schnelles Ende aus ist, ggf. gegensteuern.
In "meinen" Runden war das Spielende auch meist dann, wenn quasi bei jedem Spieler die latente Gefahr bestand, dass ein Spieler "zu" macht. Auch die Punkte waren dicht beieinander. Also in meiner Wahrnehmung bis dato ein sehr balanciertes Spiel.

Letztlich habe ich aber auch erst 4 Partien (mit je 4 Spielern) "auf dem Buckel" und somit sind das ergänzend nur meine ersten Eindrücke. Ich bin selbst gespannt, wie sich das entwickelt :-)

> Es kann sehr frustrierend sein mehrere Züge auf einen Bauauftrag hinzuspielen und dann schnappt ein anderer
> Spieler den einfach weg und man hat 2 Züge/Runden verschwendet. Man sollte also die Bauaufträge taktisch sehen.

Das sehe ich zum Teil auch so, aber aus meiner Sicht gehört auch die "Kunst", seine Schiffe so zu platzieren, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit, ein interessantes Gebäude gebaut werden kann, dazu. In der Regel hat man ohnehin in jedem Zug die Auswahl aus mehreren Gebäuden, die man bauen kann - oder man forscht oder rekrutiert Leute, etc.

Viele Grüße,
Andreas.


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