Über die Spielregeln will ich nicht zuviel verlieren, aber trotzdem ein paar Hinweise.
Der grundsätzliche Spielablauf weiß zu gefallen. Die Sonne geht reihum im Kreis, immer 1 Feld weiter. Der Spieler der mit seinem Schiff auf dem ersten Platz auf diesem Feld steht (es gibt insgesamt 3 Schiffsplätze pro Feld) ist am Zug. Er setzt es auf den vordersten freien Platz eines anderen Feldes und führt dort 1 Aktion aus. Die anderen Schiffe auf dem alten Feld rücken dann vor.
Da kommen dann nette Überlegungen auf: lieber auf ein Feld ziehen wo man schneller wieder dran kommt oder auf ein Feld wo man eine für sich optimale Aktion durchführen kann? Sehr nett.
Sehr wichtig sind Gebäude. Sie bringen Siegpunkte, gehören aber niemanden. Um sie zu bauen, muss man Schiffe bei den benötigten Gebäude haben. Grundsätzlich würde das interessant klingen, man zieht erst ein Schiff zu Gebäude A, dann das andere Schiff zu Gebäude B und kann damit ein neues Gebäude bauen. Das Problem dabei: Diese Bauaufträge sind für alle da. Es kann sehr frustrierend sein mehrere Züge auf einen Bauauftrag hinzuspielen und dann schnappt ein anderer Spieler den einfach weg und man hat 2 Züge/Runden verschwendet. Man sollte also die Bauaufträge taktisch sehen. Welchen Auftrag kann ich hier und jetzt erfüllen. Denn statt zu bauen gibt es ja auch andere Alternativen. Schlußendlich aber muss man oft bauen, denn die bringen die Leute und damit bei der Mehrheitenwertung die Siegpunkte.
Genau, denn um das geht es schlußendlich: Antarctica ist ein Mehrheitenspiel, mit einer interessanten Wertung: Hat der Erste X, der Zweite Y und der Dritte Z Leute/Punkte in einem Bereich, der gewertet wird, so erhält der Erste: X+Y+Z, der Zweite X, der Dritte Y. Klingt mal neu und anders, hat aber auch Nachteile. Wenn der Zweite Y erhöht, dann nützt das nur dem Ersten. Sicher, es funktioniert schon. Aber so richtig überzeugt bin ich von diesem Wertungssystem nicht. Zu oft hatte ich das Gefühl: Wenn ich da jetzt jemanden reinstelle, dann nützt das nur dem anderen was. Auch bekommt der Erste eine deutlich höhere Belohnung als die anderen. Aber das ist grundsätzlich schon ok.
Spielende ist übrigens erreicht, wenn einer keine Wissenschafter mehr hat oder alle Bauaufträge weg sind. Das hat bei uns aber deutliche Kritik ausgelöst, weil nachfolgende Spieler durch dieses plötzliche Ende um viele Punkte umgefallen sind. Klar ist aber auch, dass bei diesem Zugsystem irgendwo ein Ende eingeschoben werden muss und die Hinterspieler sich immer ärgern werden. Aber trotzdem blieb ein unschönes Gefühl zurück.
Das Fazit: Tolles Material, tolles Thema, tolles Zugsystem, aber einige Ecken und Kanten, die nicht gefallen haben.