
Autor: Dmitry Knorre & Sergey Machin
Verlag: RightGames LLC
Spieler: 2-4
Dauer: 30 min
Alter: 12+
Grafik: Dmitry Knorre
Jahrgang: 2010
Hier haben wir eines von vier Kartenspielen des russischen Verlags RightGames LLC, die mir zu Rezensionszwecken zugeschickt wurden. Weitere Spiele, die ihr ebenfalls hier findet sind:
The Enigma of Leonardo
The Kingdoms of Crusaders
Potion Making: Practice
Übersicht
Ohne vorgreifen zu wollen, haben wir mit Evolution: The Origin of Species das komplexeste Kartenspiel des Verlages vor uns liegen. Wie der Titel und die Packung schon verraten, basteln wir uns unsere eigenen Tiere zusammen und fressen unter Umständen die der anderen Spieler auf. So läuft das nun mal in der Natur.
Spielablauf
Nachdem die Karten gemischt und die Futtermarker in Reichweite gelegt wurden, bekommt jeder Spieler 6 Karten vom Stapel auf die Hand. Das Spiel verläuft in drei Phasen. Zuerst wird die Entwicklungsphase gespielt, gefolgt von der Nahrungsphase und zuletzt kommt die Aufräumphase.
In der Entwicklungsphase spielen die Spieler reihum je eine Karte, bis alle gepasst haben. Wer passt kann diese Runde nicht wieder einsteigen, behält aber sämtliche Handkarten für die nächste Runde.
Jede Karte bietet immer zwei Funktionen. So können sie stets als Tier gespielt werden. Dafür legt man sie verdeckt vor sich ab. Was ebenfalls so gut wie immer möglich ist, ist eine Karte auf ein Tier zu spielen, welches dadurch die auf der Karte beschriebene Fähigkeit erhält, wobei es Karten gibt, die zwei Fähigkeiten zeigen. Bei diesen muss man sich für eine der Fähigkeiten entscheiden. Einige der Fähigkeiten, wie z.B. „Communication“ oder auch „Cooperation“ werden auf zwei benachbarte Tiere gespielt. Im ganzen Spiel gibt es nur eine einzige Karte (Parasite), die auf ein Tier eines anderen Spielers gespielt werden muss. Alle anderen Karten können nur auf eigene Tiere gespielt werden.
In der Nahrungsphase müssen die Spieler ihre Tiere gesättigt bekommen, da sie die nächste Phase ansonsten nicht überleben. Auch hier wird reihum gespielt, nur werden diesmal keine Karten gespielt, sondern Nahrung aus der Tischmitte auf ein Tier gelegt.
Zu Beginn der Phase werden je nach Spieleranzahl 1-2 Würfel geworfen (ggf. mit Modifikator) um festzustellen wie viel Nahrung in die Tischmitte gelegt wird und für diese Runde verfügbar ist. Anschließend, beginnend mit dem aktuellen Startspieler, kann dieser entweder die Fähigkeit eines seiner Tiere nutzen (z.B. ein anderes Tier angreifen, wenn er die Fähigkeit „Carnivorous“ besitzt), oder einen Futtermarker von der Tischmitte auf eines seiner Tiere legen. Sobald alle Futtermarker genutzt wurden oder alle Tiere ernährt wurden und alle Spieler gepasst haben (sie könnten ja u.U. noch Fähigkeiten nutzen), geht es in die Aufräumphase.
In der Aufräumphase müssen die Spieler alle Tiere die nicht genügend Nahrung abbekommen haben, inklusive aller auf ihnen liegenden Karten, abgelegt werden. Danach zieht jeder Spieler eine Karte plus einer weiteren Karte für jedes Tier das er noch vor sich ausliegen hat. Anschließend wird der Spieler links vom aktuellen Startspieler, Startspieler der nächsten Runde und eine neue Runde beginnt.
Sobald keine Karten mehr nachgezogen werden können, endet das Spiel nach der aktuellen Runde und es werden Punkte vergeben. Jedes Tier ist bei Spielende zwei Punkte Wert. Jede ausgespielte Fähigkeit (auch die Karte „Parasite“), bringt ein bis drei Punkte. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.
Fazit
Das war jetzt eine ziemlich knappe Zusammenfassung des Spiels. Es gibt weitaus mehr zu entdecken, da die Fähigkeiten das Herzstück des Spiels darstellen und die ganzen Möglichkeiten nur schwer zusammenzufassen sind. So können Tiere zusammenarbeiten, Nahrung aus der Tischmitte zerstören, sich Fett anfressen oder andere Tiere fressen und sich vor allem vor den anderen Fleischfressern schützen. Das Spiel bietet eine große Menge an Optionen und spielt sich sehr taktisch, bewahrt dabei aber stets den Charme eines Evolutionsspiels. So kann es passieren das man ein kooperierendes, fleischfressendes, schwimmendes und räuberisches Tier besitzt, das bei einem möglichen Angriff seinen Schwanz abfallen lässt und somit entkommt, während es ein anderes Tier vor Bedrohungen beschützt. Die „Doppelkarten“, die immer auf zwei Tiere gespielt werden, eröffnen weitere Möglichkeiten.
Das Spiel hat bisher jedem der es kennenlernen durfte gefallen. Einigen von ihnen so gut, das sie es sich bei der nächsten Gelegenheit zulegen werden. Wer ein gutes Spiel zum Thema Evolution sucht und/oder ein kürzeres, aber dennoch taktische Spiel sucht, ist hier bestens beraten.
Material
Die Karten und der Karton des Spiels, wie bei allen oben genannten Kartenspielen (siehe dort für mehr Infos) von RightGames LLC, bieten nicht gerade die beste Qualität, sind aber vertretbar und hemmen den Spielspaß nicht.
Weitere Infos
RightGames LLC werden dieses Jahr auf der Spiel’11 zum ersten mal vertreten sein und ihre Spiele dort auch in englisch anbieten. Eine deutsche Version gibt es noch nicht, die Regeln wurden aber bereits ins deutsche übersetzt. Ihr findet den Verlag in Halle 7, Stand 7-05.
Mehr Infos, sowie deutsche Regeln für die meisten ihrer Spiele findet ihr auf BGG oder auf der Verlagsseite, http://www.russianboardgames.com/