Beitragvon Marion Menrath » 20. Oktober 2002, 22:52
Hallo Gerald,
mir gefällt Abenteuer Menschheit nach einmaligem Spielen auf der Messe auch sehr gut. Sehr interessant finde ich die vier Fortschrittsleisten, auf denen man bestimmte Stufen erreicht haben muss, beispielsweise Bootsbau, um überhaupt nach Australien oder Amerika zu gelangen. Das ist nach dem Motto "Back to the roots" sehr nah am originalen Siedler-Gedanken dran.
Nur mit dem Bau und Abreißen von Siedlungen kommt man allerdings nicht auf zehn Siegpunkte, da die ursprünglichen Siedlungen in Afrika nichts zählen. Man fängt also buchstäblich bei Null an. Punkte gibt es für die Völkerchips in Eurasien, Australien und Amerika, auf denen man die späteren Siedlungen baut. Ohne zusätzliche Siegpunkte winkt man dem späteren Sieger aber nur aus der Ferne zu.
Weitere Siegpunkte gibt es für den ersten (2 Punkte) und zweiten (1 Punkt), der alle vier verschiedenen Völkerchips eingesammelt hat, also mindestens je eine Siedlung in Europa, Asien, Australien und Amerika gebaut hat. Je ein Siegpunkt ist die fünfte Stufe jeder Fortschrittsleiste wert. Zwei Siegpunkte gibt es außerdem für den fleißigsten Erkunder, der die meisten Erkundungschips eingesammelt hat. Außerdem verbergen sich unter diesen vier weitere Siegpunkte, aber auch viele Chips, die aus fruchtbaren Afrika-Feldern traurige Wüsteneien machen. Damit schmälert man nicht nur den Ertrag von gegnerischen, sondern notgedrungen irgendwann auch den der eigenen Siedlungen.
Es gibt also viele Gründe, mit Hilfe der Nomaden, so schnell wie möglich sicheres Land außerhalb Afriaks zu erreichen. Um die wichtigen Nomaden auszurüsten und sie zu bewegen, braucht man jede Runde Fleisch - zumal anfangs die Schrittweite der Nomaden auf zwei Kreuzungspunkte beschränkt ist.
Und hier setzt meine einzige Kritik an: In der empfohlenen Startaufstellung sitzen Rot und Blau am dicken Achter-Fleischtopf, Weiß sitzt zwischen Fünfer- und Vierer-Fleisch und Orange nagt am Vierer-Fleisch-Hungertuch.
Aus leidvoller Orange-Spieler-Erfahrung weiß ich, dass die Gegenspieler anfangs nicht unbedingt gewillt sind, von ihrem Reichtum abzugeben. Dem könnte man allerdings mit einem häufig gespielten Neandertaler abhelfen. Tut man das nicht, schaut man dem Exodus der Gegenspieler lange Zeit hinterher. :'-(
Das Achter-Wald-Feld für Orange gleicht den Nachteil nicht wirklich aus, zumal diese Siedlung am Meer als einzige der Startaufstellung nur Ertrag von einem einzigen Feld bekommt. Weiß, Rot und Blau verfügen dagegen auch noch über ein Sechser-Gebirge und Weiß über Achter-Wald. Ich rate daher zu einer freien Startaufstellung, die in der Fortgeschrittenen-Variante empfohlen wird. Dann kann man die Schuld hinterher wenigstens auf den blöden Würfel schieben, der mal wieder so wenig Achten, Neuner, Sechser, Fünfer, etc. gebracht hat ... :)
Und um der Kritik gleich vorneweg zu greifen. Ja, ja, ich hab's erst einmal gespielt, aber ich kenne fast alle Siedler-Varianten, Wahrscheinlichkeitsrechnung habe ich in grauer Vorzeit auch einmal gelernt und es mag ja durchaus Partien geben, die gaaaanz anders ausgehen. Ich jedenfalls schwöre hiermit öffentlich jedwiger vorbestimmter Startaufstellung ab, zumal ich bei den Sternenfahrern auch nie ganz glücklich damit war.
Gruß Marion