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Open-Source-Strategiespiel ‚iXX Industrie 4.0‘

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Open-Source-Strategiespiel ‚iXX Industrie 4.0‘

Beitragvon SpieLama » 23. Juli 2015, 08:12

Hier unkommentiert eine unredigierte Pressemitteilung der Offensive Mittelstand BW. http://www.offensive-mittelstand-bw.de/51. Etwas irritierend für uns Brettspieler ist in diesem Zusammenhang der Begriff "Strategiespiel", der in der Pressemitteilung öfters auftaucht.



Vorstellung des Open-Source-Strategiespiels ‚iXX Industrie 4.0‘

Ein überdimensionales Spielbrett, etwa 1,20 mal 1,70 Meter groß, mit sechs farbigen Spielfiguren und zwei Würfeln, Geld-Chips und Ereigniskarten – ‚iXX Industrie 4.0‘ weckt Erinnerungen an die Brettspiele aus der Jugendzeit. Doch im Gegensatz zu Gesellschaftsspielen hat das neue Strategiespiel einen durchaus ernsthaften Charakter.

Die Spieleentwickler trieb die Frage um, wie das komplexe Thema Industrie 4.0 kleinen und mittleren Unternehmen auf unkonventionelle Weise nähergebracht werden kann. Sie entschlossen sich für den spielerischen Lernansatz nach dem Modell der ‚Gamification‘.

„Ein digitales Thema wie Industrie 4.0 mit analogen Mitteln im wörtlichen Sinne greifbar zu machen – dieser scheinbare Widerspruch macht einen Teil des Reizes aus“, so Peter Käpernick: „Führungskräfte und Geschäftsführer werden durch die Fragestellungen im Spiel und ihre Interaktion mit den anderen für Industrie 4.0 sensibilisiert. Sie erkennen so immer mehr die Relevanz des Themas für ihre eigene Rolle und die Zukunft ihres Unternehmens.“

‚Open Source‘ - made in Baden-Württemberg
Das Strategiespiel ist ein echtes baden-württembergisches Produkt. Ideengeber war Diplom-Ingenieur Peter Käpernick, Geschäftsführer des StrategieCentrums-Oberrhein (http://www.strategiecentrum-oberrhein.de). Ausgearbeitet und weiterentwickelt wurde es gemeinsam mit dem StrategieCentrum-Oberrhein und der Offensive Mittelstand BW. Peter Käpernick betont: „‚iXX Industrie 4.0‘ ist ein ‚Open-Source‘-Projekt. Das Spiel ist nicht für kommerzielle Zwecke gedacht. Wir wollen es grundsätzlich jedem zugänglich machen.“ ‚iXX Industrie 4.0‘ ist eines von mehreren Strategiespielen des StrategieCentrums-Oberrhein.

So funktioniert ‚iXX Industrie 4.0‘
Die sechs (oder 12) Spieler sehen vor Spielbeginn einen kurzen Film über die Thematik Industrie 4.0. In der gemeinsamen Vorstellungsrunde nennen die Teilnehmer ihren Wissensstand zu Industrie 4.0 und ob sie bisher eine Relevanz für ihr Unternehmen sehen.

Die Spieler bewegen durch würfeln ihre Spielfiguren so lange, bis einer in seinem Zielfeld ankommt. Auf farbigen Feldern sind verschiedene Aktionen mit Info- oder Fragekarten auszuführen. Die daraus entstehenden, auch kontroversen, Diskussionen sind der Kern des Spiels.

Die Fragestellungen drehen sich um sechs Themenfelder: Big Data – Industrie, Software, Sicherheit, Geschäftsmodelle – Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft, Zukunftsfabrik – Wertschöpfung im Wandel, Demografie – Gesellschaft, Fachkräfte, Aus- und Weiterbildung, Leben in der Digi-Zeit – Mittelstand, Mensch, Beruf und Familie sowie Konnektivität – Soft- und Hardware, Sensoren, Elektronik.

Einige Beispiele aus den Fragekarten bei ‚iXX Industrie 4.0‘:

  • Wertschöpfung durch Integration oder Auslagerung: Alles selbst produzieren oder besser Komponenten auslagern und zukaufen. Was bringt mir und meiner Firma Vorteile und warum?
  • Das Verbesserungsdilemma: In komplexen Systemen führt Arbeit an einzelnen Teilen nicht zur Verbesserung des Ganzen. Was hilft heute, was hilft morgen?
  • Employability: Ältere Mitarbeiter haben im Vergleich zur Generation Y andere Fähigkeiten. Wie gehen Sie als Führungskraft mit diesem Wissen um?
  • Internetplattformen wickeln Geschäfte in Milliardengröße und mit steigender Tendenz ab.
  • Ist Ihr Geschäftsmodell über eine Internetplattform angreifbar oder kann es ersetzt werden?

Die Spieldauer beträgt etwa drei Stunden. Am Schluss geht jeder Spieler seine gesammelten Fragekarten durch und überprüft, inwieweit die Fragestellungen für seine Situation relevant sind. Außerdem resümiert er, in welchen Punkten er tätig werden sollte, um sich auf Industrie 4.0 vorzubereiten. Gewonnen hat, wer die meisten Geld-Chips sammeln konnte. Jeder Teilnehmer überlegt, in welche konkreten Maßnahmen er investieren würde, wenn die Geld-Chips je einen Wert von 1.000 Euro hätten.

Ziel des Spiels
Angelika Stockinger, Leiterin der Offensive Mittelstand BW, fasst die Ziele von ‚iXX Industrie 4.0‘ zusammen: „Die Teilnehmer sollen die Relevanz von 4.0 für ihre eigene berufliche Rolle erkennen, Handlungsbedarfe identifizieren und konkrete Umsetzungsideen für ihr Unternehmen entwickeln.“ Das Strategiespiel will das Reflektieren der eigenen Sichtweisen im und auf das Unternehmen anregen. „Einen wichtigen Beitrag im Spiel leisten auch der Wissensaustausch und Erfahrungsaustausch zwischen den Mitspielern“, so Peter Käpernick.

iXX Industrie 4.0
‚iXX Industrie 4.0‘ ist ein ‚Open-Source‘-Projekt (Open Educational Resources). Das Spiel ist nicht für kommerzielle Zwecke gedacht, sondern soll grundsätzlich für jeden zugänglich sein. Die Strategie-Foren in BW (http://www.strategie.net/strategie-centren-vor-ort.html) und die Offensive Mittelstand BW bieten sich kostenfrei als Organisatoren von ‚iXX Industrie 4.0‘-Veranstaltungen an. Das Spiel bedarf eines qualifizierten Moderators, auch dieser wird bei Bedarf bereitgestellt.

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Foto: Offensive Mittelstand BW
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Rei

Re: Open-Source-Strategiespiel ‚iXX Industrie 4.0‘

Beitragvon Rei » 23. Juli 2015, 09:17

Also die Regelerklärung ist ja schon mal mies. :D

Grundsätzlich finde ich Lernen durch Spielen eine gute Idee. Das da oben hört sich aber mehr nach Arbeit als Spiel an. Die Fragen erinnern mich mehr an Klassenarbeiten. Und was ist ein "qualifizierter" Moderator?

Erinnert mich eher an Mitmach-Workshops oder diese "tollen" (Rollen)Spiele bei Bewerbungen.

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SpieLama
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Re: Open-Source-Strategiespiel ‚iXX Industrie 4.0‘

Beitragvon SpieLama » 23. Juli 2015, 09:24

Siehe zum Thema Gamification auch den Artikel "Gamification & Co.: Wie Spiele zu Karrierehelfern werden" aus der WASD, der auf Spiegel Online erschien, http://www.spiegel.de/netzwelt/games/fa ... 38480.html. Im Vorspann heißt es:
Roman Lehnhof hat geschrieben:Computer- und Videospiele sind dabei, ihre Unschuld zu verlieren. Nicht, weil sie zu brutal oder zu zynisch seien. Sondern weil sie mehr und mehr als Optimierungswerkzeuge verstanden werden. Als Trainingsgeräte für die Zukunft im Job.


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