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Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

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Der Siedler
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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Der Siedler » 16. Juli 2014, 00:54

Dass paralleles Erklären natürlich nicht mehr funktioniert, sobald es etwas komplexer wird, war uns beiden klar... Von mir aus beenden wir die Sache hier. Aber generell ist es immer leicht, Dinge, die falsch laufen, zu bekritteln. Man muss einfach dagegenhalten, was gut läuft. Sonst geht die Rechnung nicht auf.
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Thygra
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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Thygra » 16. Juli 2014, 12:09

Sascha 36 hat geschrieben:Mir geht es hierbei um grundlegende Sachen die bei Verbrauchern, Herstellern und Spiel des Jahres Jury falsch laufen.

Du meinst, dir geht es hierbei um grundlegende Sachen die bei Verbrauchern, Herstellern und Spiel des Jahres Jury anders laufen, als du es dir wünscht. Ob das falsch ist, ist dann wieder eine andere Frage ...
André Zottmann (geb. Bronswijk)
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El Grande
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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon El Grande » 16. Juli 2014, 21:21

Ich habe mich auch jahrelang über die Preisverleihung der SDJ-Jury aufgeregt und es ist jedes Jahr dieselbe Diskussion.
Gerade als das Kennerspiel eingeführt wurde, wurde m.E. sehr schlecht kommuniziert welche Zielgruppe das Kennerspiel haben soll.
Ich denke, wenn man es erstmal als "Spiel für fortgeschrittene Gelegenheitsspieler" sieht dann verpufft die ganze Aufregung. Wer nach dem Pöppel sucht und kauft, informiert sich eben nicht weiter im Internet oder recherchiert nicht bei BGG etc. Ist doch in Ordnung und macht dem Preis zu einer guten Sache , da es wie oben schon erwähnt eine Orientierungshilfe ist.
Ich denke viele gehen mit der falschen Erwartung heran, nämlich dass das Kennerspiel Leute in die Vielspielerszene einführt. Aber das will es nicht, denn Kennerspiele sind erst die Zwischenstufe zu VielspielerSpielen. Doch ein MUSS ist das ja auch nicht. Optimierspiele sind eben nicht jedermanns Sache, auch wenn ich mir das persönlich wünschen würde ;)

Ich denke auch oft elitär wenns um Spiele geht und das sei erlaubt. Ich kritisiere auch häufig, dass im Karstadt, Kaufhof, Toys R Us und ähnlichen Ketten fast nur Schrottspiele verkauft werden. Denn das fördert zwar den Profit der Kette und der Verlage, führt aber Menschen nicht zum Spielen hin. Denn jeder der sich ein Schrottspiel kauft und noch eins und noch eins, wird es irgendwann lassen Gesellschaftsspiele zu spielen.
Nur weil ein Spiel sich oft verkauft muss es nicht gut sein. Ich denke Spiele wie Monopoly leisten dem Kulturgut Spiel keinen guten Dienst. Ich kenne viele die sagen, sie hätten Monopoly mal wieder gespielt und wüssten jetzt wieder warum sie damals mit dem Brettspielen aufgehört hatten.
Das ist aber nicht die Schuld der Leute, sondern liegt winfach am fehlenden Mut der Ketten und Händler und an ihrer Strategie der reinen Profitorientierung. Was juckt die das Kulturgut? Oder ob die Leute mit den Spielen tatsächlich Spaß haben...

Von daher finde ich es gut, dass dann zumindest die Pöppelspiele dort stehen, die in der Regel gute Spiele sind, ob man sie jetzt mag oder nicht sei mal dahin gestellt. (Unter guten Spielen verstehe ich Spiele die echte Entscheidungen erfordern und nicht nur glücksabhängig oder trivial sind)

Dennoch hoffe ich, nie einem Mitspieler das Gefühl zu geben, dass ich auf ihn herabsehe, weil er bestimmte spiele gern spielt. Ich bin auch nicht beleidigt, wenn sich jemand keine Erklärung anhören will. Dann spielen wir halt nichts oder was anderes.
Viele Menschen kann man aber gerade mit Spielen wie Splendor oder LoveLetter begeistern und wenn sie dann fragen, was es da noch so alles gibt, kann man sie ja langsam an andere Spiele heranführen, falls sie das wollen.

Klar kann man das nie ganz so entspannt sehen, denn letztlich wünscht sich jeder Vielspieler ja auch Spielpartner die es ebenso schätzen "schwere Brocken" zu spielen. Denn Spieler wachsen leider nicht auf Bäumen. Ich denke dass man mit der Dampfhammermethode ("hhhmmm du spielst Monopoly? .... Kennst du schon Madeira?") zu 99% scheitern wird und potentielle Mitspieler ebenso verschreckt.
Zuletzt geändert von El Grande am 16. Juli 2014, 21:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Sascha 36

RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Sascha 36 » 16. Juli 2014, 22:39

Das hast du gut geschrieben Basti, vielleicht hab ich da in den letzten Jahren was Einsteigerspiele , Kennlernspiele etc angeht wenig Interesse gezeigt.
Ich schlage auch mittlerweile gar keine Spiele mehr vor wenn ich weiss die Gäste interessiert es eh nicht oder sie wollen eh immer nur King of tokyo spielen. Dann unterhält man sich, kocht was nettes und spielt was allein wenn die Gäste weg sind. So läuft es dann bei mir. King of Tokyo hab ich dann lieber verkauft als mir damit noch einen Abend zu vermiesen.
Was den Pöppel angeht so fehlt es mir an innovativen Spielen bzw innovativen mutigen Entscheidungen, da jetzt mit Concept einfach ein Top Kandidat da war, hat es mich geärgert das so was dann wenig honoriert wird. Aber wenn der Verbraucher Spass will dann soll er Spass bekommen, letztendlich ist das meist die Essenz aus diesen Diskussionen. Würde der Verbraucher sagen, ich hätte gerne mal ein Spiel was sich von anderen abhebt, so käme über kurz oder lang vielleicht mehr als ein Hanabi dabei raus. Da denke ich eh wäre das nicht von Bauza gewesen, hätte es niemand interessiert.
Genau das gleiche dann beim Kennerspiel, aber ich geb den Leuten einfach Recht hier und mach weiterhin einen Bogen um Spiele wo der Pöppel drauf ist.
Komisch das ich mit dem Deutschen Spielepreis noch nie solche Probleme hatte, vielleicht ist dieser Juryquatsch auch gar nicht mehr zeitgemäss und man würde ohne Jury viel besser fahren.
Werden Preis nicht kennt kann ja mal schauen was sich da die letzten Jahre so getan hat.

http://www.brettspiele-report.de/deutsc ... ele-preis/

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Lorion42
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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Lorion42 » 16. Juli 2014, 22:53

Tja da wären wir wieder bei mir, der mit dem DSP noch nie wirklich warm geworden ist und der seine Stimmen grundsätzlich immer anderen Spielen gegeben hat, als denen die am Ende ganz oben landen. Spiele wie Amun-Re, Die Säulen der Erde oder Louis XIV waren schnell vergessen und wurden wieder verkauft, da einfach kein Reiz da war sie nochmal zu spielen. (Obwohl mir jedes davon Spaß gemacht hat... aber es fehlte einfach ein Spielgefühl, dass sie von der Masse abhebt)
Von Village oder Terra Mystica erwarte ich ähnliches...
Ich denke alles ist immer irgendwie Geschmackssache und ich fänd es sehr schade, wenn auf die Vielfalt bei Spielen zu Gunsten einer bestimmten Zielgruppe verzichtet werden würde.

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Sascha 36

RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Sascha 36 » 16. Juli 2014, 23:07

Dann solltest du Terra Mystica mal spielen , das ist schon ein Spiel was mit vielen neuen aber auch alten Mechanismen aufwartet.

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FredJones
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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon FredJones » 16. Juli 2014, 23:21

Dann möchte ich mich endlich auch mal in die Debatte einklinken :)

Innovation ist immer ein großes Wort. Ich spiele zwar sehr gerne, aber ich höre viel mehr Musik, so dass ich jetzt mal lieber Beispiele aus dieser Ecke wählen will - insbesondere, weil ich mich da selbst gerne aufrege...

Wer sich die aktuellen Charts anhört, wird relativ schnell gelangweilt oder entsetzt wegschalten. Alles hat man irgendwie schon 1000x in besser gehört. Auch die sog. Indiemusik hat mich irgendwann angefangen zu langweilen, weil sich Band an Band reihte, die sich leicht mit "klingen wie Band x" beschreiben ließ (nur regelmäßig in schlechter, abgemildert). Es gibt zwar immer wieder Bands, die coole neue Sachen machen (Melt Yourself Down letztes Jahr zB), aber die bleiben oft unter ferner liefen.

Aber, hier ist das Problem: Die ewige Wiederholung fällt eigentlich nur dem auf, der bewusst viel Musik hört. Wenn ich die Lumineers höre, dann höre ich lieber die erste Mumford & Sons oder The Felice Brothers oder gleich ältere Folkkapellen. Aber wer die Bands nicht oder nur kaum kennt, für den ist die Musik wahrscheinlich frisch und toll. Warum nur kann man Kinder mit Songs wie Summer of '69 oder Westerland eigentlich immer begeistern? Warum hab ich als Kind den Song "From A Distance" geliebt? Weil man nichts anderes kennt; weil es für die eigenen Ohren neu ist und cool. Man kann es gut hören, die Melodie geht leicht ins Ohr und man muss nicht erst Zeit aufbringen, ein Konzept dahinter zu verstehen...

Natürlich wird es immer auch Menschen geben, die Sun Ra's Space Is The Place als eine ihrer ersten Platten hören und es sofort lieben, aber das ist eher unwahrscheinlich. Man braucht Zeit sich in die Schichten einzuarbeiten. Nicht umsonst wurde zum Beispiel Ornette Coleman in seiner frühen Free Jazz-Phase fast schon verachtet.

Zusammengefasst soll das heißen: Wer sich viel mit einer Sache beschäftigt, wird früher oder später Innovationen fordern und sich nach Ausgefallenem umschauen. Wer sich wenig oder kaum damit beschäftigt, dem wird erstens die ewige Wiederholung kaum auffallen, da er eventuelle Zusammenhänge gar nicht erkennt und daher zweitens gar kein Bedürfnis nach Innovationen haben. Vielmehr werden solche Innovationen ihm oft unnötig komplex und anstrengend vorkommen.

Um z.B. wieder Sun Ra zu nennen oder Carla Bleys Escalator Over The Hill: Ich bin auf diesen Trichter von Jazz? Brrrrrrrr... über Bar Piano über Keith Jarrett über Miles Davis über Charlie Parker über John Coltrane gekommen.

Und nun zurück zu Brettspielen: Aus eben diesen genannten Gründen wird man in großen Kaufhäusern auf kaum Innovationen finden - und die gewöhnlichen Kunden werden sie auch gar nicht verlangen. Monopoly, Risiko, Siedler von Catan, Carcassonne... Die Spiele sind doch verschieden genug um den Seltenspieler abwechslungsreich zu unterhalten. Dazu zu Hause evtl. mal Backgammon oder Skat und gut...

Mit dem Kennerspiel wir nun an den Gelegenheitsspieler ein Mechanismus herangetragen, der für diesen Spieler etwas neuer und ungewohnter ist als zum Beispiel Monopoly. Damit kann dieser Preis vielleicht so etwas wie Bar Jazz für mich sein: Der Einstieg in eine interessante neue Welt, der im Rückblick vielleicht etwas seicht ist.

Ach, tl;dr. Sorry :)
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Bossi
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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Bossi » 16. Juli 2014, 23:30

*eifriges nicken*

Auch wenn ich kaum eines der genannten Stücke oder der Künstler kenne... ;)

ach ja: Westerland ist HEILIG! Damit macht man keine schlechten Vergleiche! :music:
Wer ist Gott? Farin, Bela, Rod!

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Andreas B
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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Andreas B » 17. Juli 2014, 00:02

Auch ich musste an den musikalischen Vergleich denken. Bei Filmen ist es genau so. Und bei Büchern und bei.....
Ich kam, musikalisch und filmisch, aus einem klassischen und konservativen Elternhaus! Ich besaß eine (oh Gott, ja...) B. Spears CD und Spielberg und Lucas waren die besten Filmemacher. Dann kamen Tom Waits, Dj Krush und Zoot Woman um die Ecke. Jim Jarmush und Kim Ki Duk drehten die besten Filme! Alles andere war purer Mist. Und bislang endecke ich bei mir immer noch diese Ader. Mainstreamallergie! Ich kam mir recht gebildet und elitär vor. Halt was nicht jeder von sich behaupten konnte. Ja....und nun. Ich freue mich riesig auf die neue Hot Chip Platte und habe heute morgen mit meiner Tochter (7) lauthals Andreas Gabalier mitgesungen. Unbedingt möchte ich den aktuellen Thor-Film noch schauen und warte so sehr auf den neuen Wong Kar Wai Film. Und morgen werde ich wohl Augustus mit den Nachbarn spielen und am Wochenende Terra Mystika!
Und warum? Einfach weil ich's geil finde!

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Sascha 36

RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Sascha 36 » 17. Juli 2014, 00:18

Puh meine Eltern haben WDR 4 gehört und Kniffel gespielt, dafür bin ihnen dankbar, so konnte ich eine wunderbare Gegenkultur entwickeln.
Die Musik die man im Radio hört klingt doch eh immer wie eine HM Umkleidekabine, hört sich alles gleich an und am Ende verlässt man den Laden weil man die Musik nicht mehr ertragen kann. Elitär und gebildet war ich nie, ich weiss halt was ich will und was ich nicht will, warum soll ich mich mit Dingen in meiner Freizeit befassen die mich nicht interessieren.
Genauso ist es mit Spielen , was soll ich mit Leuten Spiele spielen die ich doof finde, was soll ich in Discos gehen wo eh nur Musik läuft die mich nicht interessiert. Die Leute sollen ruhig alle machen wozu sie Lust haben, aber genauso sollen sie mich halt auch machen lassen. Gutmenschen und Sozialpriester gibts eh genug, da muss ich das Brettspiel nicht auch noch zum " Natürlich spielen wir hier alles weil wir ja so offen sind " Event ausarten lassen. Wenn ein Spiel auf den Tisch kommt was ich nicht mag dann geh ich halt wieder, das finde ich absolut okay.
Aber Fred du hast das ganz gut beschrieben, wenn ich momentan noch Spielen suche dann eher John Zorn als Andreas Gabalier, halt Hauptsache kein Gesang !!

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Kim
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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Kim » 17. Juli 2014, 06:45

Mal im Ernst: Redet ihr nicht im Vorfeld darüber, was ihr spielen wollt? Das klingt so, als würden deine Mitspieler einfach was auf den Tisch knallen und du hättest dann nur noch die Wahl notgedrungen mitzuspielen oder eben zu gehen. :) Gehen deine Mitspieler nicht auf deine Wünsche ein? Oder sind diese in deren Augen so extravagant, dass es sich nicht lohnt, dich zu fragen?

Also, wenn ich mich mit Leuten zum Spielen verabrede, dann ist im Vorfeld meist schon klar, was für Spiele zur Auswahl stehen, und dann einigt man sich vor Ort. Die Situation, dass ein Spieler dann aufsteht und wieder geht, fände ich doch sehr seltsam (und unhöflich).
Allerdings bin ich auch jemand, der sich mit ziemlich viel Spielen anfreunden kann, da ich nicht nur immer das Spiel, sondern auch das gemeinsame Erlebnis schätzt (weswegen die meisten Leute im Übrigen auch in die Disco gehen ;) ). Bis auf "Cards against humanity" ist mir in letzter Zeit auch kein Spiel untergekommen, dass ich absolut nicht spielen wollte.

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Andreas B
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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Andreas B » 17. Juli 2014, 06:46

Sascha 36 hat geschrieben:.......Gutmenschen und Sozialpriester gibts eh genug, da muss ich das Brettspiel nicht auch noch zum " Natürlich spielen wir hier alles weil wir ja so offen sind " Event ausarten lassen. Wenn ein Spiel auf den Tisch kommt was ich nicht mag dann geh ich halt wieder, das finde ich absolut okay.


Hm, ich denke von Gutmenschen, Sozialpriestern und Spielekritikern können wir nicht genug haben. B-)


Kim hat geschrieben:Mal im Ernst: Redet ihr nicht im Vorfeld darüber, was ihr spielen wollt? Das klingt so, als würden deine Mitspieler einfach was auf den Tisch knallen und du hättest dann nur noch die Wahl notgedrungen mitzuspielen oder eben zu gehen. :) Gehen deine Mitspieler nicht auf deine Wünsche ein? Oder sind diese in deren Augen so extravagant, dass es sich nicht lohnt, dich zu fragen?

Also, wenn ich mich mit Leuten zum Spielen verabrede, dann ist im Vorfeld meist schon klar, was für Spiele zur Auswahl stehen, und dann einigt man sich vor Ort. Die Situation, dass ein Spieler dann aufsteht und wieder geht, fände ich doch sehr seltsam (und unhöflich).
Allerdings bin ich auch jemand, der sich mit ziemlich viel Spielen anfreunden kann, da ich nicht nur immer das Spiel, sondern auch das gemeinsame Erlebnis schätzt (weswegen die meisten Leute im Übrigen auch in die Disco gehen ;) ). Bis auf "Cards against humanity" ist mir in letzter Zeit auch kein Spiel untergekommen, dass ich absolut nicht spielen wollte.


Daumen hoch, ja! So mag ich es auch am liebsten! :)
Wobei selbst dann haben wir jemanden in der Runde, der, wenn ihm ein Spiel nicht zusagt (das ist immer dann, wenn er punktemäßig nicht vorne liegt! ;) ), die GANZE ZEIT lauthals erwähnt, wie schlecht und unausgewogen das Spiel doch sei. Das war zuletzt bei Venetia, Theseus, Eclipse, Dungeon Lords, Magister Navis, Villen des Wahnsinns, Descent, ...... Puh!......so. Dann doch lieber jemanden, der aufsteht und geht, bevor er allen anderen das Spieleerlebnis madig zu machen!
Zuletzt geändert von Andreas B am 17. Juli 2014, 06:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Der Siedler
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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Der Siedler » 17. Juli 2014, 07:36

Aber wie Kim schon schreibt: Der Vergleich mit Musik hinkt dahingehend, dass man selbst für den Konsum von Musik alleine durchaus genug ist. Spiele jedoch sind vom Wesen her auf Gemeinschaft ausgelegt. Auch, wenn Mr. 36 halt gerne solo spielt, ist das eher ungewöhnlich und nicht die typische Art, an ein Spiel heranzugehen. Dass er dann andere Maßstäbe anlegt, die offenbar keinerlei Kompromisse zulassen, ist nicht verwunderlich.

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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon widow_s_cruse » 17. Juli 2014, 08:12

Sascha 36 hat geschrieben:... warum soll ich mich mit Dingen in meiner Freizeit befassen, die mich nicht interessieren...


... faszinierend :D
Liebe Grüße
Nils
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Lorion42
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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Lorion42 » 17. Juli 2014, 09:11

Sascha 36 hat geschrieben:Dann solltest du Terra Mystica mal spielen , das ist schon ein Spiel was mit vielen neuen aber auch alten Mechanismen aufwartet.

Hab ich schon... hat mich aber nicht beim ersten Spielen gepackt und zu einem zweiten ist es bisher nicht gekommen.

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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon FredJones » 17. Juli 2014, 09:51

Der Siedler hat geschrieben:Der Vergleich mit Musik hinkt dahingehend, dass man selbst für den Konsum von Musik alleine durchaus genug ist.[/color]
Den Vergleich habe ich ja auch vor allem wegen der Frage der Innovation und dem Wunsch nach Neuem/Anderen bemüht. Die Frage, wie man damit als einzelner umgehen kann/sollte, ist selbstverständlich eine Frage, die wegen des Gruppenaspekts bei Brettspielen anders bewertet werden muss. Aber - wie gesagt - mir ging es vor allem um die doch sehr negative Bewertung der "Innovationsunfreudigkeit" der allgemeinen Bevölkerung und der großen Kauhausketten. Und hierfür ist es ja egal, ob das Hobby einzeln betrieben werden kann oder nicht. :)
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Sascha 36

RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Sascha 36 » 17. Juli 2014, 11:41

Andreas B hat geschrieben:
Sascha 36 hat geschrieben:.......Gutmenschen und Sozialpriester gibts eh genug, da muss ich das Brettspiel nicht auch noch zum " Natürlich spielen wir hier alles weil wir ja so offen sind " Event ausarten lassen. Wenn ein Spiel auf den Tisch kommt was ich nicht mag dann geh ich halt wieder, das finde ich absolut okay.


Hm, ich denke von Gutmenschen, Sozialpriestern und Spielekritikern können wir nicht genug haben. B-)


Kim hat geschrieben:Mal im Ernst: Redet ihr nicht im Vorfeld darüber, was ihr spielen wollt? Das klingt so, als würden deine Mitspieler einfach was auf den Tisch knallen und du hättest dann nur noch die Wahl notgedrungen mitzuspielen oder eben zu gehen. :) Gehen deine Mitspieler nicht auf deine Wünsche ein? Oder sind diese in deren Augen so extravagant, dass es sich nicht lohnt, dich zu fragen?

Also, wenn ich mich mit Leuten zum Spielen verabrede, dann ist im Vorfeld meist schon klar, was für Spiele zur Auswahl stehen, und dann einigt man sich vor Ort. Die Situation, dass ein Spieler dann aufsteht und wieder geht, fände ich doch sehr seltsam (und unhöflich).
Allerdings bin ich auch jemand, der sich mit ziemlich viel Spielen anfreunden kann, da ich nicht nur immer das Spiel, sondern auch das gemeinsame Erlebnis schätzt (weswegen die meisten Leute im Übrigen auch in die Disco gehen ;) ). Bis auf "Cards against humanity" ist mir in letzter Zeit auch kein Spiel untergekommen, dass ich absolut nicht spielen wollte.


Daumen hoch, ja! So mag ich es auch am liebsten! :)
Wobei selbst dann haben wir jemanden in der Runde, der, wenn ihm ein Spiel nicht zusagt (das ist immer dann, wenn er punktemäßig nicht vorne liegt! ;) ), die GANZE ZEIT lauthals erwähnt, wie schlecht und unausgewogen das Spiel doch sei. Das war zuletzt bei Venetia, Theseus, Eclipse, Dungeon Lords, Magister Navis, Villen des Wahnsinns, Descent, ...... Puh!......so. Dann doch lieber jemanden, der aufsteht und geht, bevor er allen anderen das Spieleerlebnis madig zu machen!


Natürlich spricht man sowas ab, aber wenn man am Telefon erfährt das heute nur zb Legenden von Andor gespielt wird, dann bleib ich zuhause und bin beim nächsten mal wieder dabei. Wenn Absprachen sich ändern und man soll am Ende dann Dixit spielen , dann geh ich halt wieder. Ich lass mich beim Spiel nie über das Spiel oder das Spiel der Mitspieler aus. Auch geniesse ich das Spiel in einer grossen Gruppe ( obwohl alles über 4 brauch ich nicht ) , ich bin auch kein verbissener Spieler , ich spiele einfach nur Spiele die ich interessant finde. Wenn sich herausstellt das ein Spiel welches mich sehr interessiert hat im Vorfeld, letzten Endes doch nicht so gut ist dann wird das auch ohne zu Murren zu Ende gespielt.
Abgesehen davon halte ich Freds Innovationsvergleich für gut getroffen, Musik kann man ja auch mit mehr Leuten hören und alleine, genauso halte ich es mit Spielen.
Ich kenn viele Leute die würden nie allein spielen, die spielen dann lieber Konsole oder I Pad, ich hab mich für die Solovariante entschieden weil ich nichts entspannter finde als nach der Arbeit oder im Urlaub den Kopf bei einem Brettspiel rauchen zu lassen.

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Der Siedler
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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Der Siedler » 17. Juli 2014, 13:16

Und dennoch sind Spiele grundsätzlich für mehrere Personen gedacht und Musik ohne Abstriche allein kosumierbar. Dass es mit beidem auch anders geht, ändert nichts an der eigentlichen Idee. Übrigens finde ich es durchaus extrem, dass man ein Spiel, das einem selbst nicht zusagt, lieber gar nicht spielt als in der Gruppe nach Kompromissen zu suchen. Am Ende spielt jeder eine Solo-Variante des Spiels, das er am allerliebsten mag. In meinen Augen widerspricht das genau dem Gedanken eines Gesellschaftsspiels. Wobei mir es hier herzlich egal ist, wie andere das halten, vorausgesetzt ich muss nicht mit ihnen spielen. Wenn in meiner Anwesenheit jemand aufstünde und ginge, weil er das nächste Spiel nicht interessant findet, bekäme ich wahrscheinlich Streit mit ihm.
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Sascha 36

RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Sascha 36 » 17. Juli 2014, 13:51

Tja dann ist das eher dein Problem als meins, ich finde es nicht extrem. Wenn die Gruppe das Spiel spielen will, dann ist es doch okay, beim nächsten mal wird vielleicht was gespielt was ich gut finde. Sollen doch lieber Leute am Tisch sitzen die alle Lust haben auf das Spiel als das alle Kompromisse eingehen.
Klar heisst es Gesellschaftspiel, aber warum soll man deshalb nicht auch mal allein spielen. U Rosenberg bringt alle Spiele mit Solovariante raus und warum soll man da keinen Spass dran haben. Auf bgg geeks List Solitaire games on your table sind so gut wie 100 bis 200 teilnehmer die alle Spass am Solitär Spiel haben und immer wieder neue Varianten posten, glaubst du da denkt einer nach ob das jetzt Gesellschaftspiel heisst oder nicht. Victory Point games , GMT games , Look out Games kommen alle mit Solitaire Spielen auf den Markt und das sogar erfolgreich. Jedes Coop Spiel funktioniert Solitaire, manche sogar besser als mit Mitspielern weil keiner einem vorschreibt was man für Züge machen soll.

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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Ben2 » 17. Juli 2014, 15:31

"als das alle Kompromisse eingehen."

Verheiratet bist du nicht, oder? :D Kompromisse eingehen, finde ich einen wichtigen Bestandteil des Lebens. Wenn jeder nur auf sein Ding beharrt - puh dann gibts ja nur noch auf die Mütze.

Klar ist "mal solo" drin. Und ob das jetzt erfolgreich ist, ist sicherlich debatierbar (Mr. Rosenberg hat Solovarianten oft nur drin, weil er die Spiele oft solo spielt und testet zum Beispeil) Und VPG ist ja kein riesen Verlag und 100-200 Leute auf der weltgrößten Brettspielplattform ist auch keine Zahl mit der man protzen kann :D

Aber Brettspiel ist für mich klar eine Sache mit Freunden. Und wenn wir dann auch mal ein Hanabi spielen, oder (Achtung!) ein Stichspiel dann mag es so sein. Das sind nicht meine Lieblingsspiele, aber ein King of Tokyo mit Freunden oder auch mal ein Andor ist da sehr gerne drin. Dafür sitze ich ja eben am Tisch. Das mag bei dir anders sein Sascha - aber du bist da sicherlich die Ausnahme und kannst dich nicht als Standard sehen. Und ich spiele auch ab und an solo - ganz besonders um regelfirm zu werden!!
Zuletzt geändert von Ben2 am 17. Juli 2014, 16:39, insgesamt 1-mal geändert.

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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Sascha 36 » 17. Juli 2014, 15:45

Leb seit Jahren glücklich mit meiner Freundin zusammen.
Ich glaube das kommt hier schlimmer rüber als es wirklich ist, ich seh mich da auch nicht als Standard.
Was mein Beispiel anging so wollte ich damit nur darauf hinweisen das es noch mehr Menschen gibt die gerne ein Spiel allein spielen, gerade zb spiele ich La Granja und finde es sehr spannend in der Solitär Version.
Aber ich würde gerne mal wieder zum Thema kommen.
Welche Spiele hättet ihr gerne noch auf der Nominierungsliste gesehen ???

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Harry2017
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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Harry2017 » 17. Juli 2014, 16:38

Ich hätte dort gerne Maus und Mystik gesehen....

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Andreas B
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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Andreas B » 17. Juli 2014, 19:12

Ich hätte mir Packet Row als SdJ vorstellen können. Ist bei den Runden mit Gelegenheitsspielern sehr gut angekommen.
Madeira und Lewis & Clark wären wohl eine Extragruppe gewesen. Das "Expertenspiel des Jahres", quasi! ;)

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Sascha 36

RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon Sascha 36 » 17. Juli 2014, 20:32

Packet Row war mein Flop 2013 , das einzigste Spiel wo die ganze Runde gesagt hat das wir es nie wieder spielen. Dabei hatte ich echt grosse erwartungen an das Spiel, da mir Oregon von den Machern gut gefallen hat.

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El Grande
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RE: Nominierungen: Kennerspiel des Jahres 2014

Beitragvon El Grande » 19. Juli 2014, 10:32

Offtopic:
@ Siedler: Dass Musik allein ohne Abstriche konsumierbar ist, würde ich anzweifeln, da Musik seit Menschengedenken eine der Urformen der Kommunikation und Sprache ist, wenn nicht sogar die erste Sprache. Musik ist immer Ausdruck des Musizierenden und kommuniziert. Der Hörende bekommt einen Eindruck beim Hören und Eindruck verlangt immer nach Ausdruck und so geht es weiter.
Zudem wären Konzerte, Diskos, Tanzbars etc, wohl lange Ausgestorben, wenn das gemeinsame Hören der Musik, das gemeinsame Tanzen keinen Mehrwert zum Alleine hören besäßen. Musik ist auch Kultur und sogar kulturübergreifend.
Zuletzt geändert von El Grande am 19. Juli 2014, 10:34, insgesamt 1-mal geändert.


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