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[RF] Das war der Wilde Westen

Regelfragen und Varianten: Wie geht Spiel XY?
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Topolino

[RF] Das war der Wilde Westen

Beitragvon Topolino » 26. November 2003, 09:27

Nach Studium der Spielanleitung blieben folgende Fragen offen:

[b]1. Revolverheld: Wie läuft ein Duell ab?[/b]
* Angreifer: Würfel + Bonus des Revolverhelden
* Verteidiger: Würfel + Bonus des angegriffenen Charakters

"Größere Zahl" gewinnt:

* Siegt der Revolverheld: besiegte Karte kommt verdeckt vor (zum) Revolderhelden und Revolverheld erhält eine Prämie
* Siegt der Charakter: Revolverheld kommt aus dem Spiel und der Besitzer des Charakters erhält die Prämie.

Die Prämie setzt sich aus den aufgedruckten Goldstücken am Revolverhelden + Anzahl der verdeckt vor dem Revolverhelden liegenden Karten zusammen.

Ist dieser Ablauf richtig, oder wird beim Duell beim Wurf des Revolverhelden auch die Anzahl der verdeckt liegenden Chrakterkarten gezählt. Sprich: wird der Revolverheld mit jeder erfolgreich besiegten Karte stärker und schwerer zu besiegen?

Wer kann mir den Ablauf genau erklären ...

[b]2. Eingesetztes Gold für zusätzliche Aktionspunkte:[/b]
Kommt das Gold zurück in die Bank oder ist es aus dem Spiel?
Wenn es zurück in die Bank kommt, wird das Spiel dadurch nicht (unnötig?) in die länge gezogen?
Irgendwo hätte ich gelesen, das - wenn das Geld in die Bank zurück kommt - das Spiel fast nur mehr durch "Aufbrauchen" des Talons beendet werden kann ..

Wer hat damit Erfahrung - und kann mir weiterhelfen ...

[b]3. Die Saloonkarte:[/b]
Wie ist hier der Ablauf: Jeder Gegenspieler verliert (zufällig ausgewählt) einen seiner Cowboys seiner Ranch. Diese Cowboys kann der Spieler auf Weiden seiner Wahl verteilt.
* zufällig ausgewählt: d.h. der jeweilige Spieler nimmt seine Cowboys auf die Hand, und daraus darf dann ein Cowboy gezogen werden, oder?
* auf Weiden seiner Wahl verteilen: ist doch hinfällig, das ja alle Cowboys auch immer gleichzeitig für alle Weiden gelten, oder?

Besten Dank im voraus

Ciao
Topolino

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Dominique Cortens

Re: [RF] Das war der Wilde Westen

Beitragvon Dominique Cortens » 26. November 2003, 16:18

Qustion 1: I am not sure of the answer, so I will not take the risk to give you the wron information. About question 2 and 3 I am sure, so here the come:

Question 2: the money goes back to the bank. This way you can influence the duration of the game. It could be a tactical advantage to make the game last longer.

Question 3: the cowboys are taken in the hand and the "Salooncard-owner" draws a card from that hand. It is true that all the cowboys that you have in your display count for all the "prairies" (weiden) that you have disposed.

Hope these answers are helpfull to you.

Kind regards,

Dominique

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Peter Gustav Bartschat

Re: [RF] Das war der Wilde Westen

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 26. November 2003, 22:21

Topolino schrieb:
> Wer kann mir den Ablauf genau erklären ...

Nun, es ist eine Eurogames-Regel, daher kann ich hier nur erklären, was die Sätze in der Form bedeuten, wie sie im Regelheft stehen. :-)

1. Das Duell

Es sind zwei Karten beteiligt: Ein Revolverheld, der einen Bonus hat, und ein Angegriffener, der ebenfalls einen Bonus hat.

Beide Spieler würfeln und addieren den jeweiligen Bonus zum Würfelwurf.

1.1. Der Revolverheld siegt (Würfelwurf des Revolverhelden + sein Bonus waren höher als Wurf + Bonus des Angegriffenen):
"Der Revolverheld bekommt eine Prämie": Das kann man unterschiedlich interpretieren, ich gehe davon aus, dass der BESITZER des Revolverhelden die Prämie in Form von Geld von der Bank ausgezahlt bekommt. Die Prämie berechnet sich: Goldstücke auf der Karte des Revolverhelden + Summe der Boni aller Karten, die verdeckt vor dem Spieler, der den Revolverhelden gespielt hat, liegen, weil sie in Duellen getötet wurden (EINSCHLIESSLICH des soeben getöteten Charakters, da das "verdeckt hinlegen" in der Regel VOR dem "verdeckt liegende Boni zählen" steht).

1.2. Der angegriffene Charakter siegt: (Würfelwurf des Angegriffenen + sein Bonus waren höher als Wurf + Bonus des Revolverhelden):
Der Besitzer des angegriffenen Charakters bekommt eine Prämie, die sich aus den Goldstücken aus der Revolverheldenkarte + der Summer der Boni der vor dem Revolverhelen-Spieler liegenden verdeckten Karten zusammen setzt. Der angegriffene Spieler behält die Karte des Charakters, der angegriffen wurde, somit ist die ausgezahlte Summe AUSSCHLIESSLICH des eben angegriffenen Charakters.

1.3. Unentschieden: Keiner kriegt Geld, beide Karten werden abgelegt.

Merke: Die Boni der getöteten Charaktere zählen NUR bei der Berechnung der Prämie, NICHT zur Ermittlung des Siegers.

Dominique hat die anderen Fragen ja schon beantwortet, daher nur noch ein kurzer Kommentar:

> 2. Eingesetztes Gold für zusätzliche Aktionspunkte:
> (...) Wenn es zurück in die Bank kommt, wird das Spiel dadurch
> nicht (unnötig?) in die länge gezogen?

Nötig oder unnötig mögen aus der Sicht verschiedener Spieler verschieden beurteilt werden. Wer sich eine Chance ausrechnet, noch mehr Punkte zu machen, als er grade hat, wird eine Verlängerung des Spiels als nötig empfinden, wer grade vorne liegt und sich im weiteren Verlauf daher nur verschlechtern könnte, wird für unnötig plädieren.

Mit Bankgeschäften kann man also zielgerichtet auch die Spieldauer steuern ... und dabei sollte man eben den eigenen Vorteil im Auge haben.

Auf Xuntheit!
Gustav der Bär

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Topolino

RE: [RF] Das war der Wilde Westen

Beitragvon Topolino » 27. November 2003, 08:15

Vielen Dank an Dominique und Gustav ...
Jetzt ist vieles klarer und auch das mit dem "Gold" einleuchtender ...

Eine Kleinigkeit bezüglich der Revolverhelden (Prämienberechnung) hätte ich aber noch:

Wenn ich die Ausführungen von Gustav richtig verstanden habe, dann werden für die Prämienberechnung die aufgedruckten Goldstücke des Revolverhelden + [b]alle[/b] verdeckt vor dem Spieler des Revolverhelden liegenden Charakterkarten herangezogen.

Wie läuft das aber ab, wenn ich mehr als einen Revolverhelden habe:
Es ist doch richtig, das ich für jeden Revolverhelden die "erledigten" Charakterkarten extra "verwalte"?

Nochmals vielen Dank

Ciao
Topolino

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Peter Gustav Bartschat

RE: [RF] Das war der Wilde Westen

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 29. November 2003, 11:04

Topolino schrieb:
> Wie läuft das aber ab, wenn ich mehr als einen Revolverhelden
> habe:
> Es ist doch richtig, das ich für jeden Revolverhelden die
> "erledigten" Charakterkarten extra "verwalte"?

Gute Frage, lieber Topolino!

Tatsächlich kann ich hier keine wirklich eindeutige Antwort geben, darum gebe ich gleich zwei Antworten, von denen wir uns gemeinsam eine aussuchen können.

1. Antwort: Wie es der Bär bisher gespielt hat

Die Revolverheld-Karten sind durch ihren roten Rand als Ereigniskarten definiert. Nun haben Ereigniskarten im Spiel die Funktion, aus der Hand ausgespielt zu werden und dann entweder auf die Ablage zu kommen oder blockierend auf eine Karte des Gegners gelegt zu werden. Personen, die auf Ereigniskarten stehen, werden NICHT vor dem ausspielenden Spieles ausgelegt. (Beispiel: Trickbetrüger). Personen, die man in jeder Runde neu verwenden kann, wenn man sie einmal ausgelegt hat, haben dagegen einen grünen Rand (Beispiel: Bürgermeister).

Daher funktioniert der Revolverheld so: Man greift mit ihm eine Personenkarte des Gegners an; gewinnt man, bekommt man die Personenkarte des Gegners (verdeckt zur Prämien-Ermittlung, NICHT als Person!); gibt´s ein Unentschieden, muss der Gegner seine Personenkarte auf den Ablagestapel legen. Egal, ob der Revolverheld gewinnt, verliert oder nur ein Unentschieden erreicht: Der Revolverheld kommt nach seinem Einsatz auf jeden Fall auf den Ablagestapel.

Spielt der selbe Spieler eine zweite Revolverheld-Karte und gewinnt, dann erhöht sich die Prämie um den Betrag, den der Sieg mit der ersten Revolverheld-Karte eingebracht hat. Das bewirkt, dass sich die Prämie bei einer Folge von Siegen nicht ins Gigantische steigern kann: Es gibt schließlich nur drei Revolverheld-Karten.

2. Antwort: Was genau im Regeltext steht

Der Regeltext behandelt in der abgedruckten Formulierung die Revolverhelden eher so, als seien sie Bonus- oder Konterkarten (mit grünem Rand), die nicht abgelegt werden, sondern vor dem Spieler liegen bleiben und in jeder Runde erneut eingesetzt werden.

Seltsam ist in diesem Zusammenhang, dass - folgt man dem Regeltext genau - ein Revolverheld NUR bei einem Unentschieden aus dem Spiel genommen wird, NICHT bei einer Niederlage. Speziell das läßt mich an der korrekten Übersetzung dieser Passage zweifeln.

Also: Entweder sollte der Revolverheld liegen bleiben bis er eine Niederlage oder ein Unentschieden einsteckt (dann müsste er eigentlich einen grünen Rand haben); in diesem Fall ist davon auszugehen, dass die Prämien für mehrere Revolverhelden eines Spielers getrennt zu verwalten sind ...

... oder er wird nach einmaligen Einsatz abgelegt (dann fehlt diese Passage in der Regel, korrespondiert aber von der Funktion her mit anderen Roter-Rand-Karten wie Trickbetrüger, Eisenbahn und ähnlichen Karten, die einem Gegner erheblichen Schaden zufügen können und von denen es auch immer genau drei gibt); dann wird die Prämie nicht pro Revolverheld verwaltet, sondern pro Spieler.

Nachbemerkung: Es steht nirgendwo eindeutig, dass die "Prämie" von der Bank an den Spieler ausgezahlt wird; denkbar wäre genau so eine Pflicht des Spielers, das Geld an die Bank zu geben (als Simulation der Bezahlung eines käuflichen Killers); auch hier läßt der Regeltext einen entscheidenden Punkt ungeklärt.

Dass ich die Varianten "Revolverheld kann nur einmal eingesetzt werden" und "Bank zahlt Prämie an Spieler" gewählt habe, basiert nur auf Analogie-Schlüssen aus ähnlichen Karten und darauf, dass man so das Spiel reibungslos spielen kann: Es gibt keine wirklich eindeutige Stützung durch den Regeltext.

Hoffen wir also auf einen Kenner der Origial-Regel und eine neue Übersetzung.

Auf Xuntheit!
Gustav der Bär

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Roderick

RE: [RF] Das war der Wilde Westen

Beitragvon Roderick » 29. November 2003, 17:25

Auf der letzten Seite der Anleitung (Erklärung der Karten) steht ganz klar:
"Wenn der Revolverheld das Duell gewinnt, nimmt der Besitzer die Karte des Revolverhelden ZURÜCK AUF DIE HAND!"
(Hab's auch erst nach ca. 5x überlesen entdeckt)
Allerdings ist damit die Frage der Prämienberechnung noch nicht geklärt...

Roderick

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Peter Gustav Bartschat

Der Bär braucht eine neue Brille

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 29. November 2003, 18:38

Sapristi! Danke, lieber Roderick, das habe ich tatsächlich übersehen.

Man halte es meinem Alter zu Gute, dass ich nicht auf den Gedanken gekommen bin, diese Information unter der Überschrift "Symbol Fragezeichen" neben dem Bild einer fetten Kuh und zwei Seiten hinter der Erklärung der Karte "Revolverheld" zu suchen. B-]

Auf Xuntheit!
Gustav der Bär


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