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[PEEP] San Juan

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Jost Schwider

[PEEP] San Juan

Beitragvon Jost Schwider » 24. Februar 2004, 10:33

[b]San Juan[/b] von Andreas Seyfarth, Alea
(Karten)Spiel für 2-4 Spieler ab 10 Jahren.

Das Kartenspiel zu Puerto Rico wurde (nicht nur von mir) schon lange erwartet und herbeigesehnt. Nach drei Partien (und Prototyp-Test in Essen) möchte ich ein erstes (vorläufiges!?) Fazit abgeben...


[Spielmaterial[/b]
110 Gebäudekarten (auch als Geld und Ware benutzt)
5 Rollenkarten + 1 Gouverneur
5 Handelshauskarten
sowie Block, Bleistift, Spielregel


[b]Spielvorbereitungen[/b]
Jeder Spieler erhält 4 Gebäudekarten auf die Hand sowie eine Gebäudekarte "Indigoküperei", die er vor sich offen hinlegt.
Die restlichen Karten werden verdeckt gemischt, die Rollen offen in die Tischmitte gelegt. Der Startspieler ist der erste Gouverneur.


[b]Spielablauf[/b]
Der Gouverneur wählt eine Rolle aus, deren Aktion alle Spieler nacheinander nutzen können. Dann wählt der nächste Spieler eine andere Rolle aus...
Hat jeder Spieler eine Rolle gehabt, werden die Rollenkarten wieder in die Tischmitte gelegt und der Gouverneur wechselt.


[b]Die Rollen:[/b]
Vorneweg: Jede Rolle hat ein besonderes Privileg, welches nur der Karteninhaber nutzen kann.

[i]Baumeister[/i]
Aktion: 1 Gebäude bauen
Privileg: 1 Karte weniger zahlen
Die Gebäude kosten zwischen 1 und 6 Handkarten, welche verdeckt abgelegt werden.

[i]Aufseher[/i]
Aktion: 1 Ware produzieren
Privileg: 1 Ware zusätzlich
Auf ein leeres Produktionsgebäude (nicht lila Karte) wird eine Karte vom Nachziehstapel (verdeckt) gelegt.

[i]Händler[/i]
Aktion: 1 Ware verkaufen
Privileg: 1 Ware zusätzlich
Es wird eine Handelshauskarte aufgedeckt, welche die aktuellen Kurse für die verschiedenen Waren (hier: verdeckte Karten auf den Produktionsgebäuden) festsetzt (zwischen 1 und 3).

[i]Ratsherr[/i]
Aktion: 1 von 2 Karten auswählen
Privileg: 3 Karten zusätzlich zur Auswahl
Man zieht die angebene Anzahl Karten vom Nachziehstapel und sucht sich davon eine aus (zu den Handkarten). Die restlichen Karten werden verdeckt abgelegt.

[i]Goldsucher[/i]
Aktion: nix
Privileg: 1 Karte vom Nachziehstapel


[b]Spielende[/b]
Das Spiel endet mit der Baumeisterphase, in der ein Spieler sein 12. Gebäude gebaut hat.
Der Spieler mit den meisten Siegpunkten (steht auf den Gebäuden) plus Modifikatoren (Eigenschaften spezieller Gebäude) gewinnt.


[b]Bewertung[/b]
San Juan funktioniert sehr gut, läßt sich schnell erklären (5 Minuten) und spielen (45 Minuten) und ist relativ transportabel ;-) .
Im Unterschied zu Puerto Rico bietet es also einen deutlich leichteren Einstieg, so dass es auch von "Normalos" anhand der (wieder vorbildlichen Regeln!) erlernt werden kann.

Was mich im Vergleich zu Puerto Rico z.Zt.(!?) ein wenig "stört", sind folgende Punkte:
1. Es gibt keine Verschiffung mehr. ;-)
2. Der Glücksfaktor ist ungleich höher (nachgezogene Handkarten).
3. Die Verpackung ist m.E. viel zu groß. Man hätte das Ganze locker auch in einer halb so großen Schachtel packen können. (Block und Bleistift sind offensichtlich nur zum Füllen der ansonsten gähnend leeren zweiten Schachtelhälfte gedacht.)
4. Ich habe den Eindruck, dass es ein wenig beliebig ist, welche Gebäude man baut. (Irgendwie ist alles hilfreich.)
Da man nur selten zu Spielbeginn eine gute Gebäude-Kombi auf der Hand hat (und man das Nachziehen auch nur sehr eingeschränkt steuern kann) ist ein taktisches (oder gar strategisches) Vorgehen oft schwierig.


[b]Fazit[/b]
San Juan ist ein tolles Spiel (auch für "Wenigspieler") - die genannten "Kritikpunkte" sind nur im Vergleich zum Überflieger "Puerto Rico" zu sehen!

Bei einem Preis von unter 14 Euro kann ich San Juan guten Gewissens empfehlen! :-))

(Die zu große Schachtel würde ich aber Reise-kompatibel durch eine Zipptüte ersetzen. :LOL: ;-) )


Viele Grüße
Jost aus Soest (sprich: "jooost aus sooost")
http://www.schwider.de/spiele.htm - [i](Brett)Spiele und mehr...[/i]

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Wolfgang Ditt

Re: [PEEP] San Juan

Beitragvon Wolfgang Ditt » 24. Februar 2004, 10:51

Hallo Jost,

ich schreibe die Rezension vo SJ für die Pöppelkiste (geht am Samstag online), habe also einiges an Partien SJ hinter mir. Folge: ich teile das Fazit, nicht aber die Kritikpunkte.


> 1. Es gibt keine Verschiffung mehr. ;-)
Persönlich magst du es so empfinden, aber gerade für die von dir genannten Wenigspieler ist dieser Schritt der Vereinfachung sehr wichtig. Die Aufteilung in Handelshaus und Schiffe war bei PR ein kriitscher Punkt, bei dem die erfahrenen Spieler ihren Vorteil gegenber unerfahrenen Spielern herausholten.

> 2. Der Glücksfaktor ist ungleich höher (nachgezogene
> Handkarten).
Mit Ratsherr ggf in Kombination mit Bibliothek bekommt man genügend Karten zur Auswahl und der Glücksfaktor wird deutlich geringer. Wenn man SJ öfter spielt, merkt man, dass die Erfahrung viel wert ist und die gezogenen Handkarten nicht spielentscheidend sind.

> 3. Die Verpackung ist m.E. viel zu groß. Man hätte das Ganze
> locker auch in einer halb so großen Schachtel packen können.
> (Block und Bleistift sind offensichtlich nur zum Füllen der
> ansonsten gähnend leeren zweiten Schachtelhälfte gedacht.)
Oft gemachter Vorwurf ohne wirklichen Wert. Wie die meisten Verlage hat alea Standardformate, die Reihen kreieren und Image pflegen. Beides ginge nicht, würde man jede Kiste "so klein wie möglich machen". Auch wäre es durch ein neues Schachtelformat nicht notwendigerweise preiswerter, da ja entsprechendeKartonagen erst gefertigt werden müssten.

> 4. Ich habe den Eindruck, dass es ein wenig beliebig ist,
> welche Gebäude man baut. (Irgendwie ist alles hilfreich.)
> Da man nur selten zu Spielbeginn eine gute Gebäude-Kombi auf
> der Hand hat (und man das Nachziehen auch nur sehr
> eingeschränkt steuern kann) ist ein taktisches (oder gar
> strategisches) Vorgehen oft schwierig.
Hier widersprichst du dir selbst, weil damit Punkt 2 nicht zutreffen kann.

Wolfgang

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Marc W.

Re: [PEEP] San Juan

Beitragvon Marc W. » 24. Februar 2004, 12:47

HI,

San Juan ist gut gelungen. Ich sehe auch wie Jost einen hohen Glücksfaktor. Gebäudekarten, die ich nicht auf die Hand bekomme kann ich nie bauen. So hatte ich am Ende einer Runde keine Silberschmiede, Ralf aber drei davon.

> San Juan ist ein tolles Spiel

Stimmt ich habe es auch gleich gekauft, obwohl ich nur eine Probeparrtie in Essen hatte.

Aber die Verpackung ist zu groß. Anfangs war ich noch überrascht über den Bleistift und den Notizblock, aber dann wurde klar, dass sonst die Schachtel ja noch leerer gewesen wäre ;) . Und wenn man ehrlich ist, man hätte auch die Geldleisten und die Rollenkarten als normale Karten darstellen können. Dann hätte SJ in die amigoschen Kartenboxen gepasst (hab' s gerade mit der Ogalalla-Kartenschachtel ausprobiert - passt :) )

Nur ist der Verlag aber nicht Amigo und auch ich sehe ein dass so ein kleines "San Juan" nicht so recht ins Verlagsprogramm "große Schachtel - kleine Schachtel" gepasst hätte. Eine dritte "Produktreihe" aufzumachen mag ja auch aus Marketingründen nicht praktisch sein.

Marc, der bei beim San Juan-Akronym SJ immer an die Jesuiten denken muss :D

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Braz
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Beiträge: 6431

Re: [PEEP] San Juan

Beitragvon Braz » 24. Februar 2004, 13:11

> Aber die Verpackung ist zu groß. Anfangs war ich noch
> überrascht über den Bleistift und den Notizblock, aber dann
> wurde klar, dass sonst die Schachtel ja noch leerer gewesen
> wäre ;) .

Hallo an alle,

also mir gefällt die Verpackung und ich finde sie gerade richtig -> Sicherlich hatte das Spiel mehr als eine Art Kartenspielverpackung nur mit Karten und ohne Notizblock mit Bleistift verkauft werden können, aber so finde ich die Verpackung durchaus gelungen....wieso:

1. Sie ist komfortabel und wirkt nicht -wie einige andere Spiele - gequetscht

UND

2. Sie paßt formattechnisch zur "kleinen Alea-Reihe" und sieht schon rein optisch im Wandschrank besser aus, als wenn diese Version nun ein anderes Format hätte -> und da man ja seine Spiele auch im Wandschrank (siehe Thread weiter unten) auch bewundern will, paßt dieses Format einfach besser zu den Anderen von ALEA ... zudem macht eine solche Verpackung einfach mehr her ;) ...und übertrieben wie es z.B. bei manchen Goldsieber-Spielen der Fall ist (=große Verpackung rel wenig Inhalt..wie z.B. Tennis Master, Ab die Post etc... *jaja jetzt steinigt mich nur nich wegen der Vergleiche :)) ) finde ich die Verpackung von "San Juan" noch lange nicht !



Gruß
Braz

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Peter Steinert

Schachtelgröße San Juan

Beitragvon Peter Steinert » 24. Februar 2004, 13:18

Hi,

nicht nur im Vergleich mit anderen (aufgebohrten) Kartenspielen wie etwa "Modern Art" finde ich die Schachtel von San Juan ausgesprochen kompakt und sehr angemessen. Dann hätte man auch dem Spiel "Edel, Stein und Reich" eine überdimensionierte Verpackung vorwerfen müssen.

Peter

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Hans

Re: SJ, SdJ usw.

Beitragvon Hans » 24. Februar 2004, 14:09

Marc W. schrieb:
>
> Marc, der bei beim San Juan-Akronym SJ immer an die Jesuiten
> denken muss :D

Und mich daran, dass es noch kein S[i]d[/i]J-Tippspiel dieses Jahr gibt! Oder habe ich was verschlafen?

Hans

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Criamon

Re: [PEEP] San Juan

Beitragvon Criamon » 24. Februar 2004, 14:16

>> 3. Die Verpackung ist m.E. viel zu groß.
>Oft gemachter Vorwurf ohne wirklichen Wert.

Naja, also für mich hat der Vorwurf einen "großen Wert".

a) muss ich die Spiele zuhause verstauen. Da würde ich gerne die Originalpackung benutzen. Da ich aber nicht unbegrenzt Platz habe...

b) Transport des Spiels

c) Materialverbrauch

d) Große Packungen spiegeln beim Kauf falsche Tatsachen vor.

In anderen Bereichen gibt es auch den Wunsch, Verpackungen den Inhalt anzupassen. Gibt/gab es nicht sogar einen "Verpackungssünder" von Stiftung Warentest?

Das Spiel wird nicht schlecht, nur weil die Verpackung zu groß ist. Aber ich wünsche mir schon von den Verlagen, dass Sie die Verpackung dem Inhalt anpassen. Daher finde ich den Kritikpunkt gerechtfertigt.

Heiko
www.krimispiel.net

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Olav Müller
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Beiträge: 638

Re: [PEEP] San Juan

Beitragvon Olav Müller » 24. Februar 2004, 15:29

Criamon schrieb:
> In anderen Bereichen gibt es auch den Wunsch, Verpackungen
> den Inhalt anzupassen.

Die Verpackung IST doch dem Inhalt angepasst! Der Inhalt ist ein Spiel der kleinen Alea-Serie. Also ist die Verpackung so groß wie die anderen Spiele der kleinen Alea-Serie. Shrug.

Ich finds ok, dass dem Spiel noch ein kleiner Block und ein Ikea-Bleistift beigelegt ist. Wenn ich Spiele transportieren will, wird sowieso alles umgepackt und verschiedentlich besser ver-zip-lockt.

> Das Spiel wird nicht schlecht, nur weil die Verpackung zu
> groß ist.

Ganz genau. Ein sehr gutes Spiel.

CU,
Olav

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Jost Schwider

RE: [PEEP] San Juan

Beitragvon Jost Schwider » 24. Februar 2004, 15:42

"Wolfgang Ditt" hat am 24.02.2004 geschrieben:

> ich schreibe die Rezension vo SJ für die Pöppelkiste (geht
> am Samstag online), habe also einiges an Partien SJ hinter
> mir. Folge: ich teile das Fazit, nicht aber die Kritikpunkte.

Vorneweg: Ein PEEP ist eben keine Rezi, also... ;-)

Und: Da mein Fazit doch ganz gut ausfiel, können meine Kritikpunkte ja sooo schlimm nicht gemeint sein...

>> 1. Es gibt keine Verschiffung mehr. ;-)

> Persönlich magst du es so empfinden,

Nein, das ist definitiv so: Es gibt wirklich keine Verschiffung mehr! :LOL:

Im Ernst: Du hattest den Smiley gesehen? Damit habe ich ja schon selbst diesen Punkt relativiert.

>> 2. Der Glücksfaktor ist ungleich höher (nachgezogene
>> Handkarten).
>
> Mit Ratsherr ggf in Kombination mit Bibliothek bekommt man
> genügend Karten zur Auswahl

Zur Erinnerung: Im Vergleich zu Puerto Rico...

1. Wer immer den Ratsherren nimmt, muss einen gewissen Zugverlust kompensieren. (Es sei denn, man hat vorher zufällig eine Präfektur gezogen und gebaut.)

2. Die Bibliothek muss man erstmal auf die Hand bekommen. Aber gerade das ist doch der Glücksfaktor, denn ich mit der Bibliothek einschränken wollte... (Wolfgang, als Informatiker willst du mich wohl mit einer rekursiven "Lösung" verwirren, was? :-D )

> die gezogenen Handkarten nicht spielentscheidend

Wetten dass? ;-)
Wenn du z.B. immer nur Produktionsgebäude und Denkmäler ziehst, kannst du nicht sehr taktisch (oder gar strategisch) vorgehen. :-/

>> 3. Die Verpackung ist m.E. viel zu groß.
>
> Oft gemachter Vorwurf ohne wirklichen Wert.

Den Wert muss doch jeder für sich entscheiden!
Ich hätte für eine deutlich kleinere Packung gerne auch den gleichen Preis bezahlt. So muss ich mir nun etwas zusammen basteln.

>> 4. Ich habe den Eindruck, dass es ein wenig beliebig ist,
>> welche Gebäude man baut. (Irgendwie ist alles hilfreich.)
>> Da man nur selten zu Spielbeginn eine gute Gebäude-Kombi auf
>> der Hand hat (und man das Nachziehen auch nur sehr
>> eingeschränkt steuern kann) ist ein taktisches (oder gar
>> strategisches) Vorgehen oft schwierig.
>
> Hier widersprichst du dir selbst, weil damit Punkt 2 nicht
> zutreffen kann.

:-? :-? :-? Wie meinst du das? :-O
Ich sage doch beidesmal, dass man durch die nachgezogenen Handkarten in seinen Aktionen beeinträchtigt wird.

Viele Grüße
Jost aus Soest (sprich: "jooost aus sooost")
http://www.schwider.de/spiele.htm - [i](Brett)Spiele und mehr...[/i]

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Jost Schwider

RE: [OT] SJ-Akronym

Beitragvon Jost Schwider » 24. Februar 2004, 15:42

"Marc W." hat am 24.02.2004 geschrieben:

> Marc, der bei beim San Juan-Akronym SJ immer an die
> Jesuiten denken muss :D

In Wirklichkeit steckt dahinter natürlich der "Soester Jost"! :-D

Viele Grüße
Jost aus Soest (sprich: "jooost aus sooost")
http://www.schwider.de/spiele.htm - [i](Brett)Spiele und mehr...[/i]

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Jost Schwider

RE: Schachtelgröße San Juan

Beitragvon Jost Schwider » 24. Februar 2004, 15:42

"Peter Steinert" hat am 24.02.2004 geschrieben:

> nicht nur im Vergleich mit anderen (aufgebohrten)
> Kartenspielen wie etwa "Modern Art" finde ich die Schachtel
> von San Juan ausgesprochen kompakt und sehr angemessen.

Kompakt: Nein. (Ist doppelt so groß wie notwendig.)
Angemessen: Geschmacksfrage.

Interessant, an welchem "Kritikpunkt" die meisten Reibungen entstehen... :LOL:

Worauf es ankommt, ist doch der spielerische Gehalt. Gemessen an der Lern- und Spielzeit ist dieser bei San Juan sehr gut, obwohl die Schachtel zu groß ist. :-D

Sonst hätte ich es mir ja auch nicht gekauft, gelle? :-))

> Dann hätte man auch dem Spiel "Edel, Stein und Reich" eine
> überdimensionierte Verpackung vorwerfen müssen.

Also, [i]ich[/i] habe dazu kein PEEP geschrieben... ;-)

Viele Grüße
Jost aus Soest (ist Spieler und kein Sammler und braucht daher keine gleich großen Schachteln eines Verlags - "nur damit es schöner aussieht" :-P )
http://www.schwider.de/spiele.htm - [i](Brett)Spiele und mehr...[/i]

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Peter Steinert

RE: Schachtelgröße San Juan

Beitragvon Peter Steinert » 24. Februar 2004, 16:10

Jost Schwider schrieb:

> Also, [i]ich[/i] habe dazu kein PEEP geschrieben... ;-)

Also, ein Gedächtnis hast Du... Ich wusste gar nicht, wer das war, bis ich mal nachgesehen habe ;-) ;-) ;-)

Gruß

Peter

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Steffen S.

RE: Schachtelgröße San Juan

Beitragvon Steffen S. » 24. Februar 2004, 17:03

Hallo Jost,

1. Danke für dein PEEP! (komisch, DAS hat noch keiner geschrieben...)

2. Wie sich die Gedanken zweier um so viele Kilometer getrennter Menschen doch simultan kreuzen können! Auch ich dachte mir grade: Da hat man den ersten "großen" Thread über die spielerischen Qualitäten von SJ, und dann widmet sich die erste Debatte ausgerecnet was? Der unfasslich bedeutsamen Schachtelgröße... irgendwie komisch. Vielleicht liegt´s am Fasching, dass die Menschen der "äußeren Verpackung" dieser Tage so viel Aufmerksamkeit widmen ;) ?

Belustigte Grüße,
Steffen (der keinen Fasching mag...)

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Wolfgang Ditt

rekursive Lösung )-: aber Induktion tut es (((((-:

Beitragvon Wolfgang Ditt » 24. Februar 2004, 17:14

Hallo Jost,

vorweg: ich weiß, dass eine PEEP keine Rezi ist und ich hab auch die Smileys gesehen. Aber wenn es keine Verschiffung mehr gibt, wie kommen Spieler in Japan an ein San Juan *fg*


nun zur Lösung per Induktion:

Induktionsanfang: Jeder Spieler hat eine Indigoküperei

Induktionsvoraussetzung: der Spieler hat n Gebäude (aufgrund der Regeln gilt 1 <= n <= 11)

Induktionschluss: der Spieler wird n+1 Gebäude bekommen

Beweis:
Da der Spieler eine Indigoküperei hat, kann er Karten über Aufseher/Händler bekommen, adäquat auch über Goldsucher notfalls Ratsherr.

Er wird dabei x Karten haben und dabei ein Gebäude, dessen Baukosten <= x-1 betragen (o. B. d. A. wird der Baumeister vernachlässigt, für ihn gilt Baukostne <= x wg. Privileg)

Also kann der Spieler bauen.


Taktische Erweiterung der Induktion:

Jost Zitat Nr. 1 "Ich habe den Eindruck, dass es ein wenig beliebig ist, welche Gebäude man baut."
Da es egal ist, ist nur wichtig, dass man bauen kann, also entscheidet die Rollenwahl.

Jost Zitat Nr. 2:" Wenn du z.B. immer nur Produktionsgebäude und Denkmäler
ziehst, kannst du nicht sehr taktisch (oder gar strategisch) vorgehen."

Ist als Spezial von Nr. 1 abgetan.

Und nun zum ersten Teil dieses Postings:
Mit diesen Aussagen gilt, die Rollenwahl entscheidet das Spiel.
Siehst du das wirklich so?

Wolfgang

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Wolfgang Ditt

[OT] RE: Schachtelgröße San Juan

Beitragvon Wolfgang Ditt » 24. Februar 2004, 17:16

Hallo Jost,

ich hab heute meinen frechen Tag:

> Sonst hätte ich es mir ja auch nicht gekauft, gelle? :-))

vielleicht wolltest du nur dein Uno darin verstecken...

Wolfgang

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Marc W.

RE: Schachtelgröße San Juan

Beitragvon Marc W. » 24. Februar 2004, 17:17

Steffen S. schrieb:
>
> Hallo Jost,
>
> 1. Danke für dein PEEP! (komisch, DAS hat noch keiner
> geschrieben...)

Stimmt! Das schließe ich mich dem Dank schnell noch an. Danke Jost.

> Da hat man den ersten "großen" Thread über
> die spielerischen Qualitäten von SJ, und dann widmet sich die
> erste Debatte ausgerecnet was? Der unfasslich bedeutsamen
> Schachtelgröße... irgendwie komisch.

Das war bestimmt ein eiskalt geplanter Schachzug von Alea ;-) So schlagen wir uns jetzt die Köpfe über die Schachtelgröße ein und übersehen ansonsten offensichtliche Spielmängel :-D

Andererseits spricht das doch für "San Juan". Wenn es nicht zu maulen gibt, ausser an der Schachtelgröße, dann ist das doch ein gutes Spiel.

Marc

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Attila
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Beiträge: 4715

RE: [PEEP] San Juan

Beitragvon Attila » 24. Februar 2004, 18:50

Jost Schwider schrieb:

> Ich sage doch beidesmal, dass man durch die nachgezogenen
> Handkarten in seinen Aktionen beeinträchtigt wird.

Der "glücksfaktor" durch das nachziehen der Handkarten ist vernachlässigbar - man bekommt so viele Karten, das es wahrscheinlich in 100 Millionen Jahren statistisch nur einmal vorkommt das man *nur* Produktionsgebäude und/oder Denkmäler zieht (hab ich ich geschätzt, bin zum ausrechnen zu faul).
Ich finde bei SJ kann man sehr gut strategisch vorgehen, weil einem sich viel mehr Möglichkeiten bieten als z.B. bei PR! - In PR ist man auch viel mehr davon abhängig was die anderen Spieler machen! Während man in PR in sehr vielen Fällen die Spielzüge der Mitspieler vorraussehen kann ist das in SJ überhaupt nicht der Fall (ein Mitspieler der in PR "pennt" kann einem leicht eine Steilvorlage geben).

Atti

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Friedel Hoffmann

RE: [PEEP] San Juan

Beitragvon Friedel Hoffmann » 24. Februar 2004, 23:00

Ihr solltet mal daran denken, das Spieler, die die
Kapelle gebaut haben, gerade wichtige 6er-Bauwerke
aus dem Spiel nehmen können und durch diese
wird oft das Spiel entschieden. Ich habe schon mit
Ratsherr, doppeltem Privileg und 3 Karten in drei
Runden vergeblich nach dem zum Sieg notwendigen
6er-Gebäude gesucht.
In Essen sagte Stefan Brück selbst mal in einem Spiel:
"Jetzt kann ich nicht mehr gewinnen". Ich glaube, der
Glücksanteil ist nicht zu unterschätzen.

Trotz allem: für mich ein Superspiel.

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Carsten Wesel

Re: [OT] RE: Schachtelgröße San Juan

Beitragvon Carsten Wesel » 24. Februar 2004, 23:40

Wolfgang Ditt schrieb:
>
> > Sonst hätte ich es mir ja auch nicht gekauft, gelle? :-))
>
> vielleicht wolltest du nur dein Uno darin verstecken...

oder alle seine Bücher...

Gruß Carsten (der mehr Spiele als Bücher hat)

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Marc W.

RE: [PEEP] San Juan

Beitragvon Marc W. » 25. Februar 2004, 08:15

Hi,

ich glaube (nach 3 Partien) man muss schauen was einem die vier Startkarten für Möglichkeiten geben. Wenn ein 6er Gebäude dabei ist, dann sollte man schauen diese Sonderpunkte, die das bringen kann, zu bekommen. Und nicht das gebäude als Geld verwenden. Denn man weiss nicht, ob man jemals wieder ein 6er Gebäude bekommt.

Und wenn man auf wertvolle Produktionen setzt, dann sollte man auch den Turm haben, denn was nützen einen die Einnahmen aus der Silberschmiede und Kafferösterei, wenn sie das Kartenlimit am Rundenende überschreiten?

Marc

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Ralf Arnemann
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Re: [PEEP] San Juan

Beitragvon Ralf Arnemann » 25. Februar 2004, 11:46

> Ich sehe auch wie Jost einen hohen Glücksfaktor.
Wir können uns wohl darauf einigen, daß der Glücksfaktor höher ist als bei Puerto Rico (da gibts nämlich keinen ;-)

Ansonsten aber wird der Glücksanteil von San Juan m. E. deutlich überschätzt.
Man muß seine Strategie halt den gezogenen Karten anpassen - es gibt da so viele vielversprechende Möglichkeiten.

> Gebäudekarten, die ich nicht auf die Hand bekomme kann ich nie bauen.
Es soll z. B. auch bei PR vorkommen, daß jemand kein kleines Handelshaus mehr kriegt ...
Von den großen Gebäuden ganz zu schweigen.

Bei SJ sind doch alle Gebäude mehrfach vorhanden, wenn man etwas für Kartendurchsatz sorgt, wird man seinen "Liebing" fast immer auf die Hand kriegen.

> So hatte ich am Ende einer Runde keine Silberschmiede, Ralf aber drei davon.
Na und? Du hättest Dir eine Silberschmelze doch eh' nicht mehr leisten können ;-)

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Ralf Arnemann
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Re: Schachtelgröße San Juan

Beitragvon Ralf Arnemann » 25. Februar 2004, 11:49

> finde ich die Schachtel von San Juan ausgesprochen kompakt und sehr
> angemessen.
Nun ja.
Im Kern ist es ein reines Kartenspiel (Rollen und Handelswerte sind ja nur künstlich als Pappe verkleidet worden) und könnte locker halb so groß und halb so teuer sein.

Ein so krasses Mißverhältnis ist wirklich sehr selten - nicht umsonst wird das in jeder Spielerrunde diskutiert.

Aber letztlich zählt natürlich der Spielwert - und da hätte ich auch noch mehr Geld ausgegeben.

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Ralf Arnemann
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Re: [PEEP] San Juan

Beitragvon Ralf Arnemann » 25. Februar 2004, 12:13

Sehr schöner PEEP, damit kann man was anfangen!

> San Juan funktioniert sehr gut, läßt sich schnell erklären (5 Minuten) und
> spielen (45 Minuten) und ist relativ transportabel.
Jau. Und mit Übung läuft es sogar noch schneller.

> Im Unterschied zu Puerto Rico bietet es also einen deutlich leichteren Einstieg,
> so dass es auch von "Normalos" anhand der (wieder vorbildlichen Regeln!)
> erlernt werden kann.
Und das Schöne ist, daß die "Normalos" (oder auch Kinder) ganz gleichberechtigt mit den "Experten" zusammen spielen können, ohne daß erstere gefrustet oder letztere gelangweilt wären.

> 1. Es gibt keine Verschiffung mehr.
Wie auch einige andere Spielelemente (z. B. die Sklaven, äh, wollte sagen Kolonisten).
Stört mich aber überhaupt nicht. Es ist nunmal trotz der Ähnlichkeiten ein völlig eigenständiges Spiel.

> 2. Der Glücksfaktor ist ungleich höher (nachgezogene Handkarten).
Er ist höher, weil PR keinen hat.
Aber er ist lange nicht so hoch, wie man am Anfang glauben kann. Wenn man nicht exakt das passende Gebäude bekommt, dann doch sicher eines, daß ähnlich weiterhilft.

> 3. Die Verpackung ist m.E. viel zu groß.
In der Tat, siehe die spezielle Diskussion dazu. So krass habe ich das noch nicht erlebt - aber was solls.

> 4. Ich habe den Eindruck, dass es ein wenig beliebig ist, welche Gebäude man
> baut. (Irgendwie ist alles hilfreich.)
Jein.
Es sind halt sehr viele Varianten möglich, das ist eine Stärke des Spiels, weil es jedes Mal ganz anders und überraschend ist.
Aber man muß schon darauf achten, daß die Gebäude zusammenpassen und in dieselbe strategische Richtung gehen.

Z. B. sollte man mit einem Turm eher eine Edelstrategie fahren, d.h. vielleicht den Triumphbogen oder den Palast bauen.
Krasses Gegenteil zum Turm wäre das Armenhaus - da will man möglichst schnell viel bauen.
Noch fast stärker als bei PR haben die Gebäude Auswirkungen darauf, welche Spieler von welchen Rollen besonders profitieren. Bei wachen Mitspielern ändert ein Gebäudebau sehr stark, wer denn nun den Aufseher/Händler etc. nehmen sollte und wer nicht.

> Da man nur selten zu Spielbeginn eine gute Gebäude-Kombi auf der Hand hat
Gleich eine Kombi?
Ein gutes Gebäude zum Start reicht völlig, das weitere findet sicht.
Und um ein gutes Gebäude zu bekommen, empfiehlt sich die Regelvariante, bei der hinten sitzende Spieler eine größere Startkartenauswahl bekommen.
Der Startspieler hat ohnehin einen kleinen Vorteil.

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Kathrin Nos
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RE: [PEEP] San Juan - und Gluecksfaktor bei Puerto Rico

Beitragvon Kathrin Nos » 25. Februar 2004, 12:43

Hallo Ralf, Jost und alle anderen,

"Ralf Arnemann" hat am 25.02.2004 geschrieben:
>> 2. Der Glücksfaktor ist ungleich höher (nachgezogene Handkarten).
> Er ist höher, weil PR keinen hat.

Das ist nicht ganz korrekt. Das Nachziehen der Plantagen erfolgt zufällig. Das macht Puerto Rico natürlich beileibe nicht zu einem rein glücksabhängigen Spiel, fügt aber durch diesen kleinen Mechanismus einen interessanten Aspekt hinzu (und verhindert vor allem Standarderöffnungen).

> Aber er ist lange nicht so hoch, wie man am Anfang glauben
> kann. Wenn man nicht exakt das passende Gebäude bekommt,
> dann doch sicher eines, daß ähnlich weiterhilft.

Ich habe bisher vier oder fünf Partien gespielt und merke dabei, wie von Partie zu Partie mehr Aspekte hinzukommen. Zum Beispiel wird man mit steigender Erfahrung mehr darauf achten, welche Gebäude die Mitspieler bauen und dies zunehmend bei der Rollenwahl berücksichtigen. Zumindest ist mir dies in meinem Runden so aufgefallen.

Alles Gute wünscht
Kathrin.
Spielerin, früher auch Rezensentin

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Marc W.

Re: [PEEP] San Juan

Beitragvon Marc W. » 25. Februar 2004, 13:19

Hi,

wie ich oben schonmal schrieb, ist meine Erfahrung aus drei Spielen vorerst die, das man tatsächlich anfangs flexibel sein muss. Ich würde die weitere Entwicklung meiner Auslage vom ersten 6er-Gebäude welches ich ziehe abhängig machen. Ziehe ich das Rathaus, versuche ich violette Gebäude zu bauen etc.

Ich hoffe, das heute abend in Bessungen testen zu können :)
( http://www.spielekreis-darmstadt.de/spieltreffs.htm#bess_spieltreff )

Marc

http://www.spielekreis-darmstadt.de
http;//curious-creatures.de


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