Finca
Autor: Ralf zur Linde / Wolfgang Sentker
Verlag: Hans im Glück
Spieler: 2-4
Dauer: 45 min
Alter: 10+
Grafik: Franz Vohwinkel
Jahrgang: 2009
Wie gefällt es euch und warum? Was ist gut, was schlecht? Findet ihr die SpieLama-Rezension mit einer 4/6 gerechtfertigt?
Mein Meinung zu Finca:
Als ich die Rezension von Ben sah war ich erst einmal überrascht. Die echt richtig schöne Gestaltung (Früchte, Spielplan, Plättchen) hat mich vollkommen darüber weggetäuscht, dass das Thema zugegebenermaßen etwas aufgesetzt ist. Doch da ich es von selbst nicht gemerkt hätte, - und ich habe es schon öfter gespielt - werte ich das mal nicht als negativ. Die Bunte Täuschung hat funktioniert
Trotzdem gebe ich dem Spiel nur 4/6 Punkte, da ich auch die Schwäche der Glücksabhängigkeit sehe oder vielmehr in der geringen Planbarkeit. Jeder Spieler kann jeden Plan mit einem Zug über den Haufen werfen. Sprich, man kann oft erst richtig planen wenn man an der Reihe ist.
Dies führte bei uns häufig zu Grübelattacken.
Weiter artet das Spiel am Ende, gerade wenn man es so taktisch wie möglich spielen möchte, in eine blöde Rechnerei aus.
Ich finde hier bräuchte es entweder eine Siegpunktleiste (Kramerleiste wie ich lernen durfte) oder die Regel, dass die Spieler ihre Punkte einfach verdeckt ablegen und am Ende ausgewertet wird. Bei zweiterem würde es natürlich dann mit den Sonderplättchen schwierig und das gesamte Spiel würde nicht mehr so funktionieren wie es konzipiert ist. Denn wie soll man den Gegner stören oder ihm gezielt zuvorkommen, wenn man nicht weiß welche Plättchen er bereits hat.
Wenn man aber sehen kann was der Gegner hat, geht zwangsläufig die Rechnerei los. Hierbei kann bedacht werden, welche Punkte man dem Gegner noch wegschnappen kann, oder ob man das Spiel beendet oder nicht. Wär ja doof zu beenden, wenn man gerade hinten liegt etc.
Da die Summen dann doch ganz schön ansteigen, wird das Rechnen anstrengend. Gerade bei 3 oder 4 Spielern.
Absolut Genial, ja GENIAL, finde ich den Windradmechanismus. So einfach und doch so tief. Hier gilt es nämlich nicht nur zu überlegen welcher Zug für mich der günstigste ist, sondern auch welche Vorteile der Gegner davon hat. Ben hat recht, dass es dann beim Doppelzug wirklich extrem schwierig ist, die optimale Nutzung zu finden. Da kann schon mal der Kopf rauchen. Das Plättchen weglassen finde ich ne gute Idee. Bei Fortgeschrittenen jedoch kann man es schon hinzuziehen.
Ich denke das Spiel sollte mit einem guten Schuss Intuition und weniger Strategie angegangen werden. Dann verspricht es kurzweiligen, flüssigen Spielspaß.