Beitragvon B.Marck » 23. März 2005, 11:14
Hallo Rüdiger,
Rüdiger Dorn schrieb:
> nach welchem maßstab teilt ein beobachter eine betrachtete
> sache/person in gut oder nicht gut ein?
Genau das "gut" wollen viele herausfinden.
> viele finden st. petersburg gut, aber alleine ich kenne aus
> der szene ein dutzend "insider" (autoren, redakteure,
> kritiker), die st. petersburg für unausgewogen oder zufällig,
> sprich für nicht-gut halten.
Auch wenn einige (in deinem Beispiel "insider") etwas für "nicht-gut" halten, so ist das kein Beweis für die Nicht-Existenz eines allgemeinen "gut"-Findens, d.h. eines allgemeinen und damit eher objektiven "gut". (Wäre dieses "allgemein gut" unauffindbar, könnten sich Künstler, Designer und Werbefachleute neue Jobs suchen.)
> viele finden den verlag alea gut, ja sogar sehr gut, aber hat
> stefan schon das spiel des jahres erhalten? oder stapeln wir
Das "allgemein gut" muss von "besonders gut" unterschieden werden. Selbst wenn Salz an sich als "allgemein gut" bewertet wird, existieren nur einige, die viel Salz mögen und "besonders gut" finden.
> tiefer, hat ein alea spiel überhaupt schon die 50.000
> stückgrenze geknackt, die ja von anderen ravensburger spielen
> locker geschafft wurde (z.b. auch ein zauberberg!!!!).
> viele sagen zu mir, dass ich mich entwickelt hätte (zum
> positiven natürlich ;-) ) - war ich also vor den händlern von
> genua ein nicht-guter autor? warum bin ich jetzt in den augen
> der "spielerzunft" ein guter autor (hatte ich vielleicht das
> glück, das richtige spiel beim richtigen verlag zur richtigen
> zeit vorzustellen!). bin ich überhaupt ein guter autor?
Fishing for compliments? ;-)
Nein, wie oben gesagt, muss das "allgemein gut" vom "besonders gut" unterschieden werden. Obwohl - oder gerade weil die Spielerzunft - sich so ausgiebig mit Spielen auseinander setzt, ist deren Urteil ein anderes als das der Allgemeinheit.
(Wer liest denn schon die vom "Lesepapst" Ranitzky empfohlenen Bücher? Doch meistens nur Insider, also Vielleser. Otto-Normal-Leser liest Harry Potter ;-) ).
> vG
> rüdiger dorn
> (und denke an die musikbranche - paradebeispiel die gruppe
> bon jovi - für mich und sicher einige mehr eine
> grottenschlechte rockpopband - für viele andere eine gute und
> sehr erfolgreiche rockband)
Wenn man, wie gesagt, das "allgemein gut" vom "besonders gut" unterscheidet, ist dein letztes Urteil eigentlich ein "allgemein gut" und "individuell schlecht".
Summa summarum: "Allgemein gut" ist (leider) nicht immer "besonders gut", kann es aber sein. (Aber: nix gegen Harry Potter!)
Gruß B.Marck