Beitragvon Roman Pelek » 3. April 2005, 04:01
Moin Bob,
Bob schrieb:
> Es gibt nicht nur Parallelen, sondern nahezu identische
> Spielprinzipien!
> Steine setzen, Mehrheiten bilden, Siegpunkte am Ende einer
> Phase kassieren,
> Limitierung der eigenen Steine.
> Das ist ja alles nicht mehr neu.
Hm, ohne etwas zu setzen kommt wohl kaum ein Spiel aus, oder? Was die Mehrheitenbildung angeht, wird m. E. mittlerweile jedes Spiel, indem Pöppel in Regionen wohnend enden, als Mehrheitenspiel angsehen, egal wieviel Variation in diesen Aspekt reingebracht wurde (oder ob überhaupt eine "echte" Mehrheitenwertung existiert, die knappe Vorsprünge belohnt). Und Louis XIV. variiert da doch sehr stark. Siegpunkte am Ende einer Phase? Nuja, wo ist das Problem? Es gibt in Spielen genau 3 Möglichkeiten: Zwischenwertungen, Endwertung (wenn man auch eine einzelne Siegbedingung als "Endwertung" sieht) oder Zwischen- plus Endwertung. Man kann natürlich auch auf Wertungen ganz verzichten, aber dann wird es doch recht fad ;-)
> Bewerten möchte ich es nach einer Partie nicht.
> Aber eine "1+" , wie weiter unten von einem Forumskollegen
> geäussert,
> kann ich nicht nachvollziehen. Claquere sind ja ein bekanntes
> Phänomen dieses Forums, nicht wahr ?
Beidem möchte ich nicht widersprechen. Auch ich bin mir noch nicht sicher, wie gut ich das Spiel finde, und frühe Vorschusslorbeeren sind nicht selten in der Spieleszene. Aber nicht weniger selten und nicht minder falsch sind vorschnelle Vergleiche von Äpfeln mit Birnen, oder wie ich's gerne sage, wenn jemand aus meiner Spielegruppe ähnlich argumentiert: "Ja, und Villa Paletti ist wie Torres - alle bauen letztlich in die Höhe, und wenn eine Schnarchnase alles umwirft, kann man das Spiel einpacken".
Abgesehen davon möchte ich gerne selbst mal nur [i]ein[/i] neues Spiel sehen, bei dem jedem versierten Spieler nicht auf Anhieb 'ne Handvoll mehr oder minder waghalsige Parallelen einfallen. Denn letztlich macht Variation uralter Ideen den Löwenanteil des Spielehandwerks aus, so viele für normale Menschen nachvollziehbare Mechanismen und Wertungen gibt's m. E. auch gar nicht. Man kann natürlich auch Mersennesche Primzahlen als Wertungskriterium einsetzen - nur gucken Dich dann alle nur noch mit großen Augen an und tendieren dazu, ihren Zeigefinger in Deiner Gegenwart demonstrativ an ihre Schläfe zu führen 8-)
Ciao,
Roman (der Rüdigers Empörung auch nachvollziehen kann, ganz unabhängig davon, wieviel man mit Ludwig Nr. 14 anfangen kann, sei's realiter oder im Spiel)