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Louis XIV: Ist das Spiel wie El Grande?

Diskussionen über einzelne Spiele
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Steffen S.

RE: Louis XIV = Adel Verpflichtet!

Beitragvon Steffen S. » 5. April 2005, 17:25

Hi Markus,

was ist ein Glücksspiel? Ist jedes Spiel, das Glücks-/ZufallsELEMENTE hat ein Glücksspiel? Ich denke nein. Louis XIV hat Glückselemente, ist aber bei weitem kein Glücksspiel. Bei einem Glücksspiel entscheidet der Glücksfaktor über den Spielausgang. Bei Louis XIV entscheidet der Spieler, Glückselemente hin oder her.
Im übrigen war es beim Spielen noch nie ein Fehler, mit Wahrscheinlichkeiten umgehen zu können - versierte EInkalkulation der Zufallselemente wird zu gekonntem Risikomanagement. Wäre doch auch langweilig, wenn man ein Spiel so einfach durchrechnen könnte...

Gruß,
Steffen (trotzdem glücklich mit Louis XIV)

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Heinrich Tegethoff

RE: Louis XIV = Adel Verpflichtet!

Beitragvon Heinrich Tegethoff » 5. April 2005, 17:36

Hallo Markus,

wenn zur Zeit ein Spiel ein Glücksspiel ist dann "Manila" -- da geht es
ums Zocken auf ändernde Wahrscheinlichkeiten und die Würfel tun
ihr eigenes Werk.

Die Kritik "der Glücksfaktor ist mir (eindeutig) zu hoch" zu Louis XIV habe
ich bereits gehört, vor allen Dingen, wenn's deren eigene Spiel nicht so lief.
Tatsächlich kann bei Missions- und Wappengleichstand kurz vor Spielende
einer eine glücklichere Wappenmehrheit haben als der andere und erhält
einen besseren Platz obwohl beide gleich stark spielten. Kann frustrieren,
aber man kann sich dann auch selbst als Mitsieger sehen. Alle anderen
Glücksmomente im Spiel verändern das eigene Verhalten, man muß aus
dem Eigenen das beste machen. Skat ist halt Glücksspiel oder nicht,
und dies hängt dann doch vom spielerischen Vermögen ab.
Bei Louis XIV gibt es je nach eigener Situation stärkere oder schwächere
Karten, und dies ist unabhängig von deren "Preis". Ist mir dieser Moment für
ein taktisches Spiel zu stark dann wäre mir L14 auch ein Glücksspiel.

Interessanterweise wurde letzte Woche "Niagara" bei vielen in der Diskussion
wie ein Glücksspiel angesehen, da es bei Neulingen genau so chaotisch
verläuft -- es hat nicht einen Glücksanteil außer "Startspieler"!

Servus,
Heinz

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ferdinand köther

RE: Louis XIV = Adel Verpflichtet!

Beitragvon ferdinand köther » 5. April 2005, 18:25

Steffen S. schrieb:

....
> Wäre doch auch langweilig, wenn man ein
> Spiel so einfach durchrechnen könnte...

Naja, vielleicht nicht gerade langweilig, aber was für die Leute mit Computergehirn - und es wäre kein Spiel, sondern Denksport wie Schach und Go - nicht, daß ich was dagegen habe, im Gegenteil, hervorragender Zeitvertreib, aber eben keine Spiele.

Zufallselemente, oder wegen mir auch Glücksfaktoren, sind doch das, was ein Spiel erst zum Spiel macht. Nicht zu viel, damit die grauen Eminenzen auch ihren Spaß haben - z. B. so wie bei LXIV, ein hervorragendes Spiel!

Der Reiz des Spielens gans allgemein liegt doch darin, die mehr oder weniger zufällig erhaltenen Möglichkeiten möglichst clever einzusetzen, findet

Ferdi

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Steffen S.

RE: Louis XIV = Adel Verpflichtet!

Beitragvon Steffen S. » 5. April 2005, 18:59

Huhu Ferdinand,

da sind wir völlig einer Meinung - dein letzter Satz umschreibt genau das, was ich mit "versiertem Risikomanagement" meinte.

Zustimmende Grüße,
Steffen

P.S.: Es ist ohnehin oft so, dass Spiele von Personen als "Glücksspiele" tituliert werden, die bei einem Spiel kein Land sehen. Dass es am mangelnden eigenen, taktischen Geschick liegen könnte oder einfach daran, dass man die Mechanismen des Spiels nicht wirkluch durchschaut hat ist eine (mehr oder minder schmerzhafte) Selbsterkenntnis, zu der (leider) nicht jeder fähig oder bereit ist. Das aber nur nebenbei - [OT] von der obigen DIskussion.

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Jost Schwider

RE: Louis XIV = Adel Verpflichtet!

Beitragvon Jost Schwider » 8. April 2005, 10:05

"Markus Barnick" hat am 05.04.2005 geschrieben:

> Ist Louis XIV dann eher mehr Richtung Glücksspiel?

Definitiv, aber leider spielt es sich anstrengender und scheint dadurch mehr zu versprechen.

BTW, hier die Worte von Rüdiger Dorn (dem Autoren):
[über die Bedeutung der Wappen]
[i]"Natürlich spielt hier auch das Glück mit, aber das tut es auch vorher schon in deutlich [b]größerem[/b], aber vielleicht nicht so offensichtlichem Maße (welche Einfluss-, welche Missions- oder welche Intrigekarten erhalte ich; wieviel Geld kommt ins Spiel, wohin geht Louis XIV usw.)."[/i]

> Oder ist es auch so spannend wie El Grande?

Spannend kann es durchaus sein, wenn man Ärgerspiele mag: Man bangt halt die ganze Zeit, ob man nicht doch noch irgendwo (unvorhersehbar) überboten wird.

Viele Grüße
Jost aus Soest (wird nicht gerne "gespielt")
http://www.schwider.de/spiel - [i]Aktueller Spieltipp: Diamant[/i]

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Rüdiger Dorn

RE: Louis XIV = Adel Verpflichtet!

Beitragvon Rüdiger Dorn » 8. April 2005, 16:05

hallo jost,

die von mir genannten glückskomponenten stellen unwägbarkeiten dar, mit denen sich alle(!) spieler auseinandersetzen müssen!
das können jedes einzelnen spielers besteht darin, diese unwägbarbeiten gewinnbringend zu meistern - und dazu benötigt man taktisches geschick!
deshalb kann ich dir nur widersprechen, louis xiv ist kein glücksspiel - den rest deiner mail sehe ich mal als (vorläufiges) ergebnis von subjektiver wahrnehmung!!!! ;-)

vG
rüdiger dorn
p.s. das von dir vorgeschlagene diamant ist ein würdiger vertreter eines glücksspiels (im positiven sinne wohlgemerkt! :-) ) !!

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Jost Schwider

RE: Louis XIV = Adel Verpflichtet!

Beitragvon Jost Schwider » 12. April 2005, 11:52

"Rüdiger Dorn" hat am 08.04.2005 geschrieben:

> die von mir genannten glückskomponenten stellen
> unwägbarkeiten dar, mit denen sich alle(!) spieler
> auseinandersetzen müssen!

Jein. Es gibt eben Situationen, bei denen die Glückskomponenten gerade so mies zusammen "passen", dass es für einzelne keinen Ausweg mehr gibt. :-/

> das können jedes einzelnen spielers besteht darin, diese
> unwägbarbeiten gewinnbringend zu meistern - und dazu
> benötigt man taktisches geschick!

Als Startspieler hat man leider kaum Einfluss auf die erste Runde.
Und wer dann erst einmal mindestens eine Missionskarte zurückliegt, kann i.A. den Rückstand nicht mehr aufholen, da die Möglichkeiten (relativ zu den Mitspielern) ja noch geringer werden. Der Rückstand potenziert also noch die Probleme. Beispiel (mir so passiert!):
Der Startspieler ist in der zweiten Runde ja eigentlich der Spieler, welcher als letzter legen dürfte. Aber durch die entscheidene Missionskarte ( "1 Einflusskarte austauschen") wird einem selbst diese allerletzte Chance genommen, so dass man auch in der zweiten Runde wieder mindestens eine Mehrheit verliert. Und in der zweiten Runde zählt i.A. [i]nur[/i] der erste Platz!
U.s.w.

> deshalb kann ich dir nur widersprechen, louis xiv ist kein
> glücksspiel

Ist Backgammon ein Glücksspiel? Und Pokern?
Ich persönlich ziehe die Grenze irgendwo dazwischen (wobei mir jetzt so mancher Poker-Spieler sicher an die Gurgel will :-D ).

Ist nun L14 ein Glücksspiel? Sicher Geschmackssache (etwa vergleichbar mit dem von mir deswegen genannten "Adel Verpflichtet"). Es gibt viele Spieler, die AV für Teubers bestes Spiel halten... ich jeder nicht! ;-)

Es hat aber tatsächlich den Makel, dass die Starthand die Möglichkeiten - ähem - [i]sehr[/i] stark beschneiden kann, insbesondere wenn man dann auch noch - wie in meinem Fall - der Startspieler ist.
In dieser Partie wurde ich dann nur noch "gespielt"... 90 Minuten Spieldauer ist m.E. dann nicht angemessen.

> das von dir vorgeschlagene diamant ist ein würdiger
> vertreter eines glücksspiels (im positiven sinne
> wohlgemerkt! :-) ) !!

Definitiv! :-))
Bei einer Spielzeit von gut 20 Minuten macht es auch nichts aus, wenn man mal Pech hat.
BTW: Hier potenziert sich das Rückstand-Problem im weiteren Verlauf des Spiels nicht, da jede Höhle bei Null anfängt.

Viele Grüße
Jost aus Soest ("jooost aus sooost")
http://www.schwider.de/spiel - [i]Besser (Brett)Spielen[/i]


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