Beitragvon torben » 9. Oktober 2005, 15:13
Hallo Harald.
Während ich die Spielbox seit einigen Jahren lese, beziehe ich die Fairplay erst seit den letzten zwei Ausgaben - also genau die zwei Ausgaben, auf die Du Dich beziehst;)
> Ich lese die Fairplay (wie die Spielbox) seit der ersten
> Ausgabe.
Seit wann gibt es die beiden Zeitschriften eigentlich?
> - die seitenlange Vorschau auf die Neuheiten von Essen. In
> meinen Augen völlig sinnlos. Sie beruht fast nur auf
> Vorabinfos der Verlage, die wenigsten Spiele wurden gespielt.
> Dann lieber bei der bewährten Nachlese nach der Messe
> bleiben. Gut, für manch einen mag das interessant sein, habe
> ich halt Pech gehabt.Wesentlich praktikabler sind für mich
> die Auflistungen von KMW auf dieser Seite.
Ich finde die Idee einer Vor- anstatt einer Nachschau sehr gut. Auch ich halte die Vorschau von KMW für eine der besten Unternehmungen in der Spielebranche - sie gibt einen hervorragenden Überblick und erzeugt unheimlich viel Vorfreude. Die Fairplay verstehe ich so, dass sie über die Vorabinfos der Verlage hinaus weiter im Vorfeld der Messe recherchieren möchte, Interviews führt und etwas über die Weitergabe von Verlagsinformationen hinaus tun will. Das ist in meinen Augen ein guter Ansatz. Dass im ersten Jahr dieses Vorhabens der gesetzte Anspruch nicht vollständig erfüllt werden kann, begründet sich vermutlich auf Anlaufschwierigkeiten und darauf, dass diese Idee in der Verlagslandschaft noch nicht angenommen wurde (wie beispielsweise KMWs Übersicht). Doch das ändert nichts daran, dass die Idee gut ist und meines Erachtens unbedingt weiterverfolgt werden sollte, so dass sie sich als fester Bestandteil der Szene etablieren kann. Hätte man mit dem Vorhaben nicht angefangen, bestünde nicht die Möglichkeit, dass sich etwas Gutes daraus entwickelt.
> - 4 Seiten über "Klimaspiele"! Dazu noch zwei Seiten
> Interview mit einem "Autor", den keiner kennt. Verschenkter
> Platz, den man hätte besser füllen können.
Der Klima-Artikel ist auf jeden Fall eine Bereicherung. Ich finde, der Blick sollte sich viel öfter über den Tellerrand der ein, zwei Dutzend aktuell diskutierten Spiele, welche ohnehin in jeder Zeitschrift/Website besprochen werden, richten. Dass ein Interview geführt wurde, finde ich gut. So hat man die Möglichkeit "neue Köpfe kennenzulernen". Das vierzigste Interview mit Rainer oder Klaus macht auch irgendwann keinen Sinn mehr, oder? Allerdings hätte ich andere oder mehr Fragen gestellt. So würde mich beispielsweise interessieren, inwieweit die Spiele mit den Realität korrespondieren, ob typische Spielverläufe der Realität nahe kommen, inwieweit die Entscheidungsmöglichkeiten der Spieler denen von Staatsoberhäuptern entsprechen und welche mathematischen Modelle aus der aktuellen Forschung im Spiel abgebildet werden. (Wahrscheinlich zuviel des Guten und eher in einem Buch als in einer Zeitschrift unterzubringen;)
>
> - Die absolute Krönung in meinen Augen aber sind die
> "Lanzarote Tagebücher eines Spielers". 4 volle Seiten! Wer
> will denn so etwas lesen??? In meinen Augen Langeweile pur.
> Vor Jahren gab es in der Spielbox mal Kochrezepte (oder etwas
> ähnliches, ich erinnere mich nicht so ganz genau...)
Ich war beim ersten Durchblättern auch etwas - wohlwollend ausgedrückt - verwirrt ob dieses Artikels. Aber ich muss sagen: Das Lesen hat mir viel Spass gemacht! Verwertbarer Inhalt: Null. Spass beim Lesen: Eine ganze Menge. Und das ist für mich gut genug.
Zwar sollte es für meinen Geschmack nicht zur vierteljährlichen Gewohnheit werden, die Urlaubseindrücke der gesammelten Redaktion aufzubrühen, doch einfach mal völlig obskure Artikel zu bringen (vor allem wenn sie so gut geschrieben sind), find ich gut.
> - Dazu noch Rezensionen, die nun wirklich nicht mehr aktuell
> sind (Louis XIV, FFFF)
Aktualität ist für mich wichtig, aber Besprechungen von "älteren" Spielen sind ebenfalls von grossem Interesse (Ich würde es auch sehr begrüssen, wenn es mehr Rezis von Spielen, die mehrere Jahre/Jahrzehnte auf dem Buckel haben, geben würde). Allerdings muss die Auswahl der Spiele an das Zeitschriftenangebot angepasst sein. Ich würde mir wünschen, dass gerade jene Spiele beleuchtet werden, die bei den Kollegen wenig beachtet worden sind. Da aber gerade Louis bereits etliche Male besprochen wurde, kann ich Deine Kritik gut verstehen.
Ich bin als neuer Abo-Kunde alles andere als enttäuscht von der Fairplay. Und ich möchte weder die Spielbox, noch die Spielerei und auch nicht die Fairplay missen. (Welche Spielezeitschriften gibt es eigentlich sonst noch?)
Nur noch 4 Tage!!!!!!
Torben