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Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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VolkiDU

Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon VolkiDU » 6. November 2006, 00:00

Hallo Spielerkommune,

des öfteren habe ich hier im Forum gelesen, dass ein Spiel als zu teuer empfunden wird, weil es [b]nur[/b] ein Spiel zu zweit ist. Derselbe Preis aber als angemessen empfunden wird, wenn dieses Spiel für mehr als zwei Spieler ausgelegt wäre. Besonders ist mir das zuletzt bei "Mr. Jack" (Neuerscheinung in Essen 2006) aufgefallen. Ist das wirklich so von Entscheidung?

Wenn das Spiel doch so überzeugt, Spaß macht und außerdem auch aus viel mehr als nur ein paar Spielkarten (eben ein "großes" Spiel für Zwei) besteht, warum sind die Preisvorstellungen dann so differenziert? Sind sie es?

Was sind die Gründe? Ist von Entscheidung, dass aufgrund der 'sehr begrenzten' Spielerkonstellation (eben nur zwei Spieler) das Spiel vielleicht seltener auf den Tisch kommen würde, und sich ein Kauf für diesen Preis deshalb nicht lohnt? Oder besteht generell eine gedanklich gezogene niedrigere Preisobergrenze für solche Spiele (nur Möglichkeit einer Zweier-Partie), die dann die potentielle Käuferschicht bei Überschreiten der Obergrenze nicht mehr anspricht?

Spielegrüße
Volker
(der meint: Spiele zu zweit sind "in")

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Gregor Breckle
Kennerspieler
Beiträge: 648

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon Gregor Breckle » 6. November 2006, 00:13

Hallo,

ich könnte mir vorstellen, dass dieses Phänomen ein eher psychologisches ist, dass aus der Kino-Vergleichs-Rechtfertigungslehrestammt, die hier auch immer mal wieder anklingt. Ein Spiel für 20 Euro kommt bei einmal spielen (nur den Eintritt gerechnet) bei 4 Mitspielern im Vergleich mit einmal ins Kino gehen noch ganz gut weg, bei 2 Spielern aber schon nicht mehr ...
Und ich denke, dass schon auch die persönliche Situation eine Rolle spielt. Wer viel in Spielkreisen oder Gruppen spielt, hat weniger Bedarf an 2-Personenspielen und ist deshlab evtl. bei den Preisen etwas empfindlicher als jemand, der viel mit nur einem Partner oder Partnerin spielt und somit auf gut funktionierende 2er ohne Dummy-Lösungen angewiesen ist.

Soweit meine um diese Uhrzeit bereits müden Gedanken dazu.

Viele Grüße

Gregor

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Ralf Rechmann

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon Ralf Rechmann » 6. November 2006, 00:20

Hallo,

kann ich zumindest für mich nicht bestätigen: Ein Spiel wird gekauft, wenn es interessante Spielpartien verspricht - egal ob in Zweierrunde oder zu Mehreren.

Wobei ich inzwischen Spiele von meiner Kaufliste aussortiere, die nur alte Ideen neu verpacken und damit zu wenig Neues bieten. Wenn allerdings das Material ansprechend oder das Thema interessant scheint, dann kaufe ich es trotzdem, wenn es zumindest eine Chance hat, jemals gespielt zu werden - egal ob nächste Woche oder erst in zwei Jahren.

Der Preis spielt dabei nur nebensächliche Rolle, wobei ab 35 Euro eine Schmerzgrenze beginnt, wo ein Spiel dann wirklich was Besonderes bieten muss, um gekauft zu werden - dabei ist die Spielerzahl egal.

Cu/Ralf, der Spiele mag, die ohne aufgesetzte 2er-Regeln auskommen oder ehrlicher sagen "von 3 bis 5 spielbar"

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Volker L.

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon Volker L. » 6. November 2006, 04:59

Gregor Breckle schrieb:
>
> Und ich denke, dass schon auch die persönliche Situation eine
> Rolle spielt. Wer viel in Spielkreisen oder Gruppen spielt,
> hat weniger Bedarf an 2-Personenspielen und ist deshlab evtl.
> bei den Preisen etwas empfindlicher als jemand, der viel mit
> nur einem Partner oder Partnerin spielt und somit auf gut
> funktionierende 2er ohne Dummy-Lösungen angewiesen ist.

Möglicherweise spielt auch die Flexibilität eine Rolle - also bei einem
Spiel für 3 bis 5 Personen, das mit jeder Spielerzahl gut funktioniert,
wird möglicherweise ein bestimmter Preis als akzeptabel angesehen,
ein anderes Spiel, das gleich gut ist und eine vergleichbare Austattung
an Material hat, aber nur für exakt 4 Personen geht (oder ggf. mit einer
Krücken-Regel für 3, die aber nicht wirklich funktioniert (z.B. Inkognito))
wird für denselben Preis eventuell als zu teuer empfunden.

Gruß, Volker

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Sven75

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon Sven75 » 6. November 2006, 07:24

Bei meinen Kaufentscheidungen sind Spieleranzahl und Preis vollkommen unanbhängige Faktoren. Nur weil ein Spiel mit fünf Spieler funktioniert, darf es nicht grundsätzlich teurer als ein Spiel für zwei sein. Da müßen andere Faktoren betrachtet werden (Ausstattung und "größe").
Ich spiele aber auch öfter mal zu zweit. Wenn man ausschließlich in der Gruppe spielt ist jeder Preis für ein zwei-Personen-Spiel zu hoch, oder?
Ich bin allerdings wohl ohnehin in der Minderheit, da ich der Meinung bin, daß Spiele zu billig sein. Der Markt ist kaputt, der Käufer verwöhnt - daher kommen auch solche Beschwerden. Wenn man toll ausgestattete Spiele wie Thurn & Taxis nicht für € 15,- an der Straßenecke nachgeschmissen bekäme, währe das Preisempfinden ein ganz anderes.

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Tanja Koch
Spielkamerad
Beiträge: 43

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon Tanja Koch » 6. November 2006, 09:09

Hallo,

ehrlich gesagt habe ich darüber bisher noch nicht nachgedacht...

Wenn mir ein Spiel gefällt - und ich das Geld übrig habe - wird es gekauft.
Ich sortiere nur Mehrpersonenspiele aus, die in unseren Runden wahrscheinlich nicht angenommen und somit auch nicht gespielt werden.
Der Faktor Geld kommt nur ins Spiel, wenn ich mir die Ausstattung ansehe: Ist das Material und die Spielidee den Preis wert? (Kleinverlage dürfen da auch ruhig teurer sein...)

Gut, vielleicht bin ich eine Ausnahme, aber ich liebe abstrakte Zweierspiele mit schönem Material - die sind meist nicht gerade günstig *hüstel*.

Ich werde skeptisch, wenn ich eine Spielerzahl 2-5/6 lese, da ist doch die Variante für Zwei zwar spielbar, aber Spaß macht's dann oft nicht wirklich. Wenn ich nur lese "bei dem Spiel zu Zweit spielt jeder Spieler mit zwei Farben" ist bei mir erst einmal alles dicht, weil es eben dermaßen nach Krücke riecht...

Und aus diesen Erfahrungen heraus haben wir einen recht hohen Anteil an reinen Zweier-Spielen in vielen verschiedenen Preiskategorien.

Grüße, Tanja

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Arne Hoffmann

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon Arne Hoffmann » 6. November 2006, 09:29

Servus!

Nun, generell hängt die Kaufentscheidung bei mir nicht davon ab, ob der Preis pro Personenzahl angemessen ist. Wie schon Vorschreiber formulierten, ist die Schmerzgrenze für einen angemessenen Preis eher davon abhängig, ob der Spielreiz und das Material einen guten Gegenwert versprechen.

Kann mir aber vorstellen, dass Preisvorstellungen für 2-Personen z.T. durch die Kosmos-Reihe vorgegeben wurden. Hier lagen z.T. vom Material und Spielreiz sehr hochwertige Spiele in einem Preisrahmen von ca. 15 EUR vor, was Erwartungshaltungen an andere Spiele knüpft.

Persönlich habe ich über die EUR 30,- von Mr. Jack anfangs auch geschluckt und sie hielten mich am Donnerstag noch von einem Kauf ab. Nachdem mich das Spielprinzip jedoch überzeugt hatte, wurde mein Geldbeutel am Messesonntag noch um die EUR 30,- leichter. Aber auch, wenn das Spiel mit mehr Personen spielbar gewesen wäre, hätten mich die EUR 30,- von einem Spontankauf zurückgehalten.

Schöne Grüße

- Arne -

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Tom

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon Tom » 6. November 2006, 09:39

Hallo Volker,

ich hatte mal soetwas bei "Mr Jack" geschrieben.
Meinte aber generell den Preis für das Spiel (es ist von der Ausstattung weit hinter vergleichbaren Spielen). Wobei ich auf dem Bild die größe und Stärke der Karten nicht erkennen konnte.

Generell vergleiche ich den Preis am ehesten mit der Häufigkeit die ich das Spiel wahrscheinlich spiele. Dabei Spiele ich eben häufiger mit 3 oder 4 Personen als nur zu zweit. Auch Gruppenspiele oder Spiele die mehr als 3 Stunden dauern kommen bei mir selten auf den Tisch. Bei diesen Spielen liegt die preisliche Schmerzgrenze einfach niedriger.

Aber keine Regel ohne ausnahme. Ich habe auch Spiele im Schrank die teuer waren und die ich unbedingt haben musste - bisher aber noch nie gespielt habe.

Gruß

Tom

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peer

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon peer » 6. November 2006, 11:11

Hi,
ein möglivher Grund der noch nicht genannt wurde:
Es gibt eine Menge guter Zweipersonenspiele für weniger als 20 EUR. Daher muss ein Spiel, dass diese psychologische Grenze durchbricht deutlich mehr bieten.
Mehrpersonenspiele sind dagegen in der Regel teurer als 20 EUR.

ciao
peer

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achim

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon achim » 6. November 2006, 11:20

VolkiDU schrieb:
>
> Hallo Spielerkommune,
>
> des öfteren habe ich hier im Forum gelesen, dass ein Spiel
> als zu teuer empfunden wird, weil es [b]nur[/b] ein Spiel zu
> zweit ist. Derselbe Preis aber als angemessen empfunden wird,
> wenn dieses Spiel für mehr als zwei Spieler ausgelegt wäre.
> Besonders ist mir das zuletzt bei "Mr. Jack" (Neuerscheinung
> in Essen 2006) aufgefallen. Ist das wirklich so von
> Entscheidung?

Hallo VolkiDu,

zunächst muss erst mal die Frage, losgelöst von möglichen Mitspielern, beantwortet werden, was kaufe ich, Spielmaterial oder Spielideen.

Ich nehme mal zwei Extrembeispiele. Erstens, viele Spiele ohne Material in einem Buch zusammengefasst für 12,80 Euro und dagegen zweitens, Aufbauspiele mit Unmengen Material mit einer Spielidee, die keiner zu finden vermag für schlappe 70 Euro oder mehr. Diese Beispiele sollen verdeutlichen, dass Käufer im Normalfall für eine, vom Spielmaterial losgelöste Spielidee, nicht bereit sind, viel Geld auszugeben. Verkaufserfolge sind daher meist eine Kombination aus ansprechendem Material und einer guten Spielidee zu einem akzeptablen Preis.
Ausnahmen sind vielleicht sehr stark beworbene Spiele, wodurch der logische Menschenverstand manchmal aussetzt.

Wenn nun eine Spielidee zwar gut ist, das Material dürftig, der Preis aber für dieses Material viel zu hoch ist, dann stellen sich starke Zweifel am Kaufbedürfnis für dieses Spiel ein.

Einen Grund, weshalb jetzt Mehrpersonenspiele reinen Zweierspielen bei gleichem Preis vorgezogen werden könnten, liegt in der Menge des Spielmaterials begründet. Wenn in der Spielschachtel kaum Material zu finden ist, schrecken hohe Preise ab.

Im Fall von Mr. Jack ist sowohl die Spielidee imo nichts besonderes, das Spielmaterial wäre für 20 Euro noch tragbar, 30 Euro aber leider viel zu hoch.

Den Hype auf der Messe kann ich absolut nicht verstehen, allerdings hielt sich der Verkaufserfolg, soweit ich feststellen konnte, dann doch in Grenzen.

Ich möchte auch die These aufstellen, je seltener jemand Spiele kauft, umso mehr achtet er auf Spiele. Vielspieler sind schon mal eher bereit etwas tiefer in die Tasche zu greifen, wenn eine Superidee dürftiges Spielmaterial mehr als aufwiegt.

Gruß
achim

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Marten Holst
Kennerspieler
Beiträge: 1787

RE: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher S...

Beitragvon Marten Holst » 6. November 2006, 12:08

Moin,

> ich hatte mal soetwas bei "Mr Jack" geschrieben.
> Meinte aber generell den Preis für das Spiel (es ist von
> der Ausstattung weit hinter vergleichbaren Spielen). Wobei
> ich auf dem Bild die größe und Stärke der Karten nicht
> erkennen konnte.

Das verstehe ich nicht - von der reinen Materialqualität her, und den produktionstechnischen Patzer nicht berücksichtigend, ist Mr.Jack doch hervorragend? Nicht all zu viele Teile, zugegeben, aber angenehm große, stabile und schöne, die wunderfein handhabbar sind.

Tschüß
Marten

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Thomas O.

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon Thomas O. » 6. November 2006, 12:51

achim schrieb:
>
> Ich möchte auch die These aufstellen, je seltener jemand
> Spiele kauft, umso mehr achtet er auf Spiele.
>
> Gruß
> achim

Was meinst du mit "Spiele"? Spielmaterial? Preise?

:-?

Fragende Grüße, Thomas

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Tom

RE: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher S...

Beitragvon Tom » 6. November 2006, 13:17

Hi Marten,

die Qualität von Mr. Jack ist sehr gut.
Ich habe ja auch gesagt, dass ich das Spiel nur von einem Bild kannte und deshalb das Material nicht richtig einschätzen konnte.

Aber von der Materialmenge ist das Spiel mit vielen anderen Spielen die 30 Euro kosten nicht zu vergleichen. Das Spiel besteht aus einem Spielplan, einigen Pappkarten und einigen Holzscheiben zum bekleben.
Wenn ich mir dagegen Spiele wie "Die Baumeister von Arkadia" oder "Bootleggers" anschaue die ich für das gleiche Geld bekomme, sind die Materialunterschiede unübersehbar.

Ich möchte jetzt keine Diskussion über große und kleine Verlage anzetteln. Ravensburger hat bestimmt eine höhere Auflage und bekommt dadurch bessere Preise. Aber der Preis ist für mich eben auch ein Kaufkriterium.

Aber ich habe "Mr. Jack" gekauft und in der Zwischenzeit mehrmals gespielt. Ich habe den Kauf nicht bereut.

Gruß

Tom
PS: Kann es sein, das Mr. Jack es einfacher hat zu gewinnen?
PPS: Ich finde das Spiel in beiden Rollen toll!

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achim

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon achim » 6. November 2006, 13:25

Thomas O. schrieb:
>
> achim schrieb:
> >
> > Ich möchte auch die These aufstellen, je seltener jemand
> > Spiele kauft, umso mehr achtet er auf Spiele.


> Was meinst du mit "Spiele"? Spielmaterial? Preise?


Hallo,
verdammt, da kam der Punkt aber rasend schnell. Ich meinte natürlich, der Gelegenheitskäufer achtet mehr auf den INHALT von Spieleschachteln.

Den Spruch, "30 Euro für ein paar Pappkärtchen, die sind wohl verrückt", hat bestimmt der eine oder andere von euch schon mal gehört.

Gruß
achim

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Thomas O.

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon Thomas O. » 6. November 2006, 14:14

achim schrieb:
>
> Den Spruch, "30 Euro für ein paar Pappkärtchen, die sind wohl
> verrückt", hat bestimmt der eine oder andere von euch schon
> mal gehört.
>
> Gruß
> achim

Hallo!

Hm. Ich finde, solche Kommentare hört man immer weniger. Vor kurzem habe ich mal bei extremen Nicht- bis allenfalls Gelegenheitsspielern die Frage gestellt, was sie denn wohl meinen, was heute ein Brettspiel mit einem größeren Spielplan, nicht ganz wenig Holzmaterial und sonstigem Material (Karten, Plättchen etc.) wohl kostet. Viele haben mit "so 40-50 €" geantwortet. Ich denke, die allgemeine Preissteigerung hat auch zu einer höheren Preisvorstellung bei Spielen geführt. Was sind denn heute schon noch 20 €, in Zeiten, wo ein Tennisplatz in der Halle schon 25 € für 1 Stunde kostet?

Allerdings muss man bedenken, dass Spiele absolute Luxusgüter sind, die kein Mensch wirklich braucht. Da kann der Preis schon ein Kriterium für Kauf oder Nichtkauf sein.

Die Frage, ob der Spielebranche eher niedrige oder höhere Preise guttun, finde ich schon ganz schön schwer zu beantworten...

Gruß Thomas

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Peter Gustav Bartschat

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 6. November 2006, 16:19

Thomas O. schrieb:
> Die Frage, ob der Spielebranche eher niedrige oder höhere
> Preise guttun, finde ich schon ganz schön schwer zu
> beantworten...
Hallo, lieber Thomas,

möglicherweise ist das ja eine dieser Fragen, die falsch gestellt und daher gar nicht zu beantworten sind und/oder die Gedanken in eine falsche Richtung lenken.

Ich vermute, weder niedrige noch hohe Preise tun gut, sondern angemessene Preise. Was angemessene Preise sind, regelt allerdings nicht eine akademische Diskussion im Kreis von Theoretikern, sondern der Markt: Es sind die Preise, zu denen sowohl die Anbieter bereit sind, anzubieten, als auch die Käufer, zu kaufen.

So lange immer noch neue Spiele veröffentlich und gekauft werden, scheint mir mit den Preisen insgesamt alles in Ordnung zu sein.

Mit einem lieben Gruß
Gustav

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achim

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon achim » 6. November 2006, 16:29

Thomas O. schrieb:
>Was sind denn heute schon noch 20 €, in
> Zeiten, wo ein Tennisplatz in der Halle schon 25 € für 1
> Stunde kostet?

Interessanter Vergleich, jedoch imo nicht anwendbar. Preise sollten, wenn möglich mit gleichen Produkten und unter Beachtung der Einkommen potentieller Käufer betrachtet werden. Würde ich dein Beispiel weiter verfolgen, müsste ich zu dem Schluss kommen, dass Tennis spielen eine sehr günstige Angelegenheit wäre, sollte ich stattdessen eine Stunde lang ein Bordell besuchen wollen.

> Die Frage, ob der Spielebranche eher niedrige oder höhere
> Preise guttun, finde ich schon ganz schön schwer zu
> beantworten...

Machen wir es uns doch einfach, bei fühlbar günstigen oder noch angemessenen Preis werden Kunden eher zu einem Produkt greifen als umgekehrt.

Ungeachtet dessen, habe auch ich das Gefühl, dass bei Spielen das Preis-Leistungsverhältnis insgesamt ständig verbessert wird.

Gruß
achim

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achim

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon achim » 6. November 2006, 16:35

Peter Gustav Bartschat schrieb:
> Ich vermute, weder niedrige noch hohe Preise tun gut, sondern
> angemessene Preise. Was angemessene Preise sind, regelt
> allerdings nicht eine akademische Diskussion im Kreis von
> Theoretikern, sondern der Markt: Es sind die Preise, zu denen
> sowohl die Anbieter bereit sind, anzubieten, als auch die
> Käufer, zu kaufen.

Hallo Peter Gustav,

während ich noch mit meiner Antwort beschäftigt war, hast du bereits alles gut erklärt.
Ich denke, ich muss schneller tippen lernen. :sad:

Gruß
achim

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Günter Cornett

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon Günter Cornett » 6. November 2006, 17:12

Peter Gustav Bartschat schrieb:

> Ich vermute, weder niedrige noch hohe Preise tun gut, sondern
> angemessene Preise. Was angemessene Preise sind, regelt
> allerdings nicht eine akademische Diskussion im Kreis von
> Theoretikern, sondern der Markt: Es sind die Preise, zu denen
> sowohl die Anbieter bereit sind, anzubieten, als auch die
> Käufer, zu kaufen.

Jetzt weiß ich, weshalb der Preis des Spiel des Jahres sinkt:
Das Qualitätsurteil der Jury ist ein Makel, der den Wert des Spieles
um ein ca. Drittel senkt. Dieser eklige rote Pöppel ... :razz:

Gruß, Günter

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Thomas O.

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon Thomas O. » 6. November 2006, 18:27

Peter Gustav Bartschat schrieb:
>
> Thomas O. schrieb:
> > Die Frage, ob der Spielebranche eher niedrige oder höhere
> > Preise guttun, finde ich schon ganz schön schwer zu
> > beantworten...
> Hallo, lieber Thomas,
>
> möglicherweise ist das ja eine dieser Fragen, die falsch
> gestellt und daher gar nicht zu beantworten sind und/oder die
> Gedanken in eine falsche Richtung lenken.

OK, das klang etwas missverständlich. Ich meinte natürlich, dass es fraglich ist, ob die Preise für Spiele überhaupt niedriger oder höher sein müssten als sie es tatsächlich sind. Diese Diskussion wird ja häufig geführt.Tendenziell vermute ich, dass ein stabiles, solides Preisniveau dem Spiel als anerkanntes Kulturgut eher helfen würde als permanente Schleuderpreise.

Aber unterm Strich vertraue ich auch (in den meisten Fällen) den Mechanismen der Marktwirtschaft :-)

Gruß Thomas

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Thomas O.

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon Thomas O. » 6. November 2006, 23:24

achim schrieb:
>
> Thomas O. schrieb:
> >Was sind denn heute schon noch 20 €, in
> > Zeiten, wo ein Tennisplatz in der Halle schon 25 € für 1
> > Stunde kostet?
>
> Interessanter Vergleich, jedoch imo nicht anwendbar. Preise
> sollten, wenn möglich mit gleichen Produkten und unter
> Beachtung der Einkommen potentieller Käufer betrachtet
> werden.

Das sollte auch kein Vergleich sein, sondern eher veranschaulichen, dass die Preissensibilität in den letzten Jahren (imho!) gesunken ist. Wenn sich viele nicht mehr über eine Jeans für 150 € aufregen, warum dann über ein Spiel für 35 €? Alles, wie gesagt, nur meine rein private Beobachtung in meinem kleinen Umfeld.

> Würde ich dein Beispiel weiter verfolgen, müsste ich
> zu dem Schluss kommen, dass Tennis spielen eine sehr günstige
> Angelegenheit wäre, sollte ich stattdessen eine Stunde lang
> ein Bordell besuchen wollen.

Wenn es bei dir den gleichen Zweck erfüllt, warum nicht ;-)

Gruß Thomas

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VolkiDU

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon VolkiDU » 7. November 2006, 18:08

Tanja Koch schrieb:
> Der Faktor Geld kommt nur ins Spiel, wenn ich mir die
> Ausstattung ansehe: Ist das Material und die Spielidee den
> Preis wert? (Kleinverlage dürfen da auch ruhig teurer sein...)

Was heißt jetzt genau "nur ins Spiel, wenn"? Weil die nächste Frage "Material" [b]und[/b] Spielidee wieder gleich setzt. Überwiegt jetzt Material vor Spielidee?

> Ich werde skeptisch, wenn ich eine Spielerzahl 2-5/6 lese, da
> ist doch die Variante für Zwei zwar spielbar, aber Spaß
> macht's dann oft nicht wirklich. Wenn ich nur lese "bei dem
> Spiel zu Zweit spielt jeder Spieler mit zwei Farben" ist bei
> mir erst einmal alles dicht, weil es eben dermaßen nach
> Krücke riecht...

Ich bin auch kein Freund von "zwei Farben je Spieler" :-/

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VolkiDU

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon VolkiDU » 7. November 2006, 18:14

Tom schrieb:
> ich hatte mal soetwas bei "Mr Jack" geschrieben.

Ja, das kann gut sein. Also übernimmst Du für diesen Thread die Verantwortung ;-)

Da ist von Dir vor einigen Wochen ungewollt ein wichtiger Aspekt genannt worden, nur ist leider darauf keiner eingegangen.

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Tom

Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon Tom » 7. November 2006, 20:10


> Da ist von Dir vor einigen Wochen ungewollt ein wichtiger
> Aspekt genannt worden

Das war wirklich nur ein Versehen. Ich tu`s auch nie wieder - versprochen!!!

:-D :-D

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Tanja Koch
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Re: Differenzierte Preisvorstellungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl?

Beitragvon Tanja Koch » 8. November 2006, 08:41

Hallo Volker,

da hast Du Recht, liest sich nicht ganz eindeutig.

Gemeint ist: will mir ein großer Verlag ein Spiel in einer zu großen Schachtel zu einem großen Preis verkaufen und in der Schachtel befinden sich neben Spielplan und Regel nur ein paar Karten, dann muss mich die Spielidee schon seeeeehr überzeugen.

Es sollte schon so aussehen: Ist die Ausstattung nicht so reichhaltig/hochwertig, dann sollte sich dahinter schon eine gute Idee verbergen.

Z.B. fand ich In 80 Tagen um die Welt sowohl vom Material als auch von der Idee her zu dünn, um den Preis - für mich - zu rechtfertigen.
Bei St. Petersburg stimmt für das Material der Preis auch nicht wirkich (ich nenne so was "Kartenspiel mit Brett"), die Farbe des Materials tut mir bis heute in den Augen weh (ich bin nicht so der Freund dieser Pastelltöne), ich habs aber trotzdem und mag es auch - wegen der guten Idee.

und ja: manchmal leiste ich mir ein Spiel auch wegen schöner Ausstattung, selbst, wenn es nix taugt, sieht's immerhin noch gut aus ;)

Hat ein Spiel aber beides: gutes Material und eine tolle Idee - dann werde ich sehr viel daran setzen, es mir zu kaufen...

LG, Tanja


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