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Preispolitik von LudoArt

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Klaus Knechtskern
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Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Klaus Knechtskern » 15. November 2006, 09:06

Das "geile" Design führt aber automatisch zum Image und damit zum Preis. Es ist doch Czarne´s gutes Recht weniger Spiele abzusetzen aber dafür zu sorgen daß die Marge für jeden Teilnehmer der Vertriebskette groß genug ist.

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peer

RE: Preispolitik von LudoArt (Fair Trade)

Beitragvon peer » 15. November 2006, 09:07

Hi,
Andi schrieb:
> Die Krux ist, dass LudoArt eben nicht alles bestimmen darf,
> was sie gern bestimmen würden ;-)
(...)
> Und woher stammt eigentlich die Binsenweisheit, dass ein
> Verlag die Verkaufsbedingungen seiner Artikel selbst
> bestimmen darf, nachdem der Händler diese bezogen hat, ggf.
> von einem Vertriebspartner (oder diese auch zukünftig dort
> beziehen will)? Das ist falsch!
> Der Verlag darf lediglich im Rahmen geltender Gesetze
> Verkaufsbedingungen festlegen.

Wenn ich ihn richtig verstanden habe, wird Czarne den Händlern, die seine Spiele verramschen in Zukunft nicht mehr nachliefern. Es mag stimmen, dass er (wenn der Kaufvertrag zwischen Verleger und Händler nix anderes besagt) keine Kontrolle hat, was ein Händler mit den Spielen macht, die er JETZT hat. Aber es gibt kein Gesetz dass ihn zwingen würde auch in Zukunft mit dem Händler zusammenzuarbeiten.

Ein anderes Beispiel: PinToys verkauft meines Wissens nur an Händler, die ökologisch korrektes Spielzeig verkaufen (ob da noch ne Fairtrade-komponente drin war, weiss ich nicht). In Deutschland kann man pintoys-Produkte daher nur in sehr, sehr wenigen Geschäften kaufen. Händler, die sich irgendwo einen Pintoysposten besorgt haben, aber bei denen das Geschäftsmodell nicht stimmt, bekommen nichts mehr nachgeliefert (bzw. bekamen - das ist schon etwas her).

Auch abseits der Spieleszene ist sowas normal - man denke an Fair Trade-Produkte oder High-End-Stereoanlagen.

Insofern: Natürlich kann jeder Online-Händler die LudoArt-Produkte als Werbegeschenke weggeben. Er wird dann nur keine mehr nachbekommen. Und das ist rechtlich sogar legal. Seinen Geschäftspartner darf man sich nämlich (solange nicht diskriminierend) immer noch frei wählen... Sonst dürfte man bei ebay auch keine Bieter sperren lassen!

ciao
peer

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Braz
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Beiträge: 6431

[OT] lol

Beitragvon Braz » 15. November 2006, 09:12

werner schrieb:
>
> weiß ich eigtnlich, aber bin so aufgewühlt von diesem Typen,
> den ich aus dem Forum heraus nicht wirklich liebgewonnen habe.

...wow....und es geht noch weiter....zu geil :lol: :lol:
und der Typ findet kein Ende....


Ey, Werner, weißt du, wenn du misch net magst, dann brauchst du ganz konkret meine Beiträge nischt lesen, Alter!
Geht ganz einfach: Einfach Hände vor die Pupillen, wenn du ausversehen auf eins meiner Postings klickst, dann ist die Welt wieder in Ordnung, ey.

:D :D

in diesem Sinne
trink mal mehr Tee, der macht lockerer als Kaffee ;)

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Andi-spielbox

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Andi-spielbox » 15. November 2006, 09:12

Marten Holst schrieb:

> [i]nachdem[/i] er sie (ohne sonstige Einschränkungen) bezogen
> hat sicherlich. Aber wenn ich es richtig verstehe, sagt
> LudoART nur, dass sie gewisse Anforderungen an potenzielle
> Weiterhändler stellen, [i]bevor[/i] diese das beziehen
> dürfen.

Eben nicht! LudoArt geht viel weiter - zu weit...

> Und in solchen Dingen gilt erst einmal
> Vertragsfreiheit, so lange andere Gesetze nicht missachtet
> werden (Diskriminierung, Ausnutzung marktbeherrschender
> Stellung fallen mir erst einmal ein). Kein Hersteller ist
> verpflichtet, an alle interessierten Händler zu liefern,
> sondern kann vorher gewisse Rahmenbedingungen verlangen.

Ja, aber wenn ein Hersteller einen Vertriebspartner hat, dann ist der Händler eben zunächst einmal Kunde des Vertriebspartners.
Ich habe ja gesagt, dass LudoArt natürlich auch alle Händler selbst beliefern kann. Dann dürfen Sie sich natürlich vorbehalten, einen "besonders preisgünstigen" Händler eben nicht zu beliefern.
Dies ist aber hier nicht die Konstellation und darum ein Schuss ins Knie von LudoArt.

> Sollte LudoART hingegen einfach an Vertriebspartner ohne
> irgend eine Ansage in diese Richtung geliefert haben, und nun
> eben nachher die Bedingungen vorgeben, so geht dieses
> selbstverständlich nicht, und eine "Abstrafung" eventuell
> nicht willfähriger Händler wäre auch nicht Rechtens
> (wenngleich schwer nachweisbar).

Na, dann sind wir uns ja absolut einig, genau das nämlich scheint hier nämlich gerade zu passieren ;-)

Andi

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peer

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon peer » 15. November 2006, 09:15

Hi,
Grzegorz Kobiela schrieb:
>> Ich gestehe ihm ja jede Freiheit zu, die ich jedem anderen
> zugestehe. Aber niemand hat das Recht, mir zu diktieren, wie
> viel ich an einem Handel verdiene.

Und niemand hat das Recht jemanden vorzuschreiben, mit wem er Geschäfte machen will. Anders wird auch ein Schuh draus ;-)

Wenn ich Maler bin und jemand kauft mir meine Gemälde ab, um sie dann zu zerstören, kann ich auch beschließen, ihm nichts mehr zu verkaufen (in diesem Fall kann ich sogar auf Rückkauf klagen) - verkaufe ich meine Gemälde über ebay kann ich diesen Bieter sogar sperren lassen. Ebenso Leute die meine Gemälde weiterverschenken oder übermalen. Ich glaube niemand hier würde nun darauf pochen, dass ich an den Höchstbietenden verkaufen MUSS - das muss ich nämlich nicht!

Und etwas anderen macht Czarne auch nicht: Er guckt sich an, wie mit seinen Produkten umgegangen wird und überlegt sich dann, ob er noch in Zukunft mit dem jeweiligen Händler Geschäfte machen will oder nicht. So is der Kunstmarkt :-)

Und noch eine Notiz am Rande: Lustigerweise wird dies dasselbe sein, was DoW gemacht hat - in dem Thread überwiegten aber die Leute, die das Vorgehen für illegal gehalten haben. Hier gibts bislang nur 1-2... So viel zur subjektiven Wahrnehmung ;-)

ciao
peer

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JonTheDon

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon JonTheDon » 15. November 2006, 09:55

Etwas doppelmoralisch finde ich allerdings auch deine eigene Ein- und Verkaufspolitik.

Du drischst hier auf "Profitmacher" ein und vermittelst in deiner Caylus-Juwelier-Such-Anzeige den Eindruck, dass es zutiefst verwerflich ist, wenn man dir mehr als die Versandkosten abknöpfen würde (einen Euro wäre ich noch bereit zu zahlen - ist kein Originalzitat, weil ich auch nicht weiß, ob das noch online ist) und verkaufst gleichzeitig dein Hameln mit "sattem" Gewinn.

Ich persönlich habe mein Hameln vertauscht, hätte es aber auch für ca. 50 Euro verkauft. Das ist also nicht der Punkt. Andere, die an Ihren Spielen beim Verkauf auch verdienen möchten, verbal zu verprügeln und willkürlich eine Grenze festzulegen, ab wann das Wucher und damit moralisch nicht mehr haltbar ist, kann man sich in deiner Situation dann eigentlich nicht mehr erlauben.

Liebe Grüße Jon

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Martin M.

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Martin M. » 15. November 2006, 09:58

Grzegorz Kobiela schrieb:

> Teuer ist nicht automatisch toll.

Doch, ist es in den Augen mancher schon. Mein früherer BWL-Professor hat mal von einem Experiment erzählt, wo im selben Kaufhaus identische Pelzmäntel zu unterschiedlichen Preisen angeboten wurden. Ergebnis: Die teureren wurden öfter verkauft als die billigeren.
Wie schon erwähnt wurde, reden wir hier nicht über Gebrauchsartikel, sondern über Luxusgüter bzw. Kunstobjekte, wo der Käufer nicht mehr allein über Funktionsmerkmale entscheidet, sondern rein nach Geschmack.
Czarne's Meisterdiebe z.B. war das teuerste Spiel, das ich mir je gekauft habe - eben weil es aus Holz ist und super aussieht. Vom Spiel her finde ich es eher durchschnittlich. Warum also habe ich dafür vier mal so viel Geld ausgegeben wie für Puerto Rico?

Ein anderer Aspekt an der ganzen Geschichte ist: LudoArt vertreibt seine Spiele über den Großhandel. Dem Großhandel wiederum ist es völlig schnuppe, wer die Spiele kauft, und vor allem, für wieviel sie weiterverkauft werden. Die Konsequenz wäre also, daß LudoArt seine Spiele komplett selber vertreiben müßte, um diese Kontrolle zu behalten.

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Robert

RE: Preispolitik von LudoArt (Fair Trade)

Beitragvon Robert » 15. November 2006, 10:26

peer schrieb:

> Wenn ich ihn richtig verstanden habe, wird Czarne den
> Händlern, die seine Spiele verramschen in Zukunft nicht mehr
> nachliefern.

Nein, peer, das hast Du nicht ganz richtig verstanden, das ist nämlich nur das, was Czarne im Interview gesagt hat. Mehr wäre auch nicht möglich gewesen, denn dann hätten zuständige Stellen ja unmittelbar alles Schwarz auf Weiß gehabt ;-)


> Es mag stimmen, dass er (wenn der Kaufvertrag
> zwischen Verleger und Händler nix anderes besagt) keine
> Kontrolle hat, was ein Händler mit den Spielen macht, die er
> JETZT hat. Aber es gibt kein Gesetz dass ihn zwingen würde
> auch in Zukunft mit dem Händler zusammenzuarbeiten.

Richtig. Czarnè ist aber noch weiter gegangen. Zur Verdeutlichung:

- LudoArt hat Vertriebspartner (Großhändler), die seine Spiele an Händler weiterverkaufen.
- Viele Onlinehändler beziehen Czarnès Spiele gar nicht über LudoArt, sondern vom Großhändler.
- Trotzdem wurden eben diese Händler dazu aufgefordert, ihre Verkaufspreise in einem bestimmten Rahmen festzusetzen oder ihre bereits vom Großhändler bezogene Ware aus dem Sortiment zu nehmen.
Darüber hinaus würde LudoArt seine Vertriebspartner anscheinend künftig gern dazu auffordern, Händler nicht mehr zu beliefern, die dieser Preisbeschränkung nicht nachkommen (wollen).

Nochmals: Es steht Czarnè selbstverständlich frei, auf seine Vertriebspartner zu verzichten und alle Händler direkt zu beliefern. Nur schneidet er sich damit natürlich ins eigene Fleisch. Unter dieser Voraussetzung darf er natürlich auch Abstand von Händlern nehmen, deren agressive Preispolitik ihm nicht gefällt.

LudoArt unternimmt jedoch den abmahnfähigen Versuch einer Preisdiktatur gegen Händler, die bereits über entsprechende Ware verfügen können und die gar nicht direkt von LudoArt beliefert worden sind!.

Und nun kommst Du ;-)

Gruß
Robert

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Robert

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Robert » 15. November 2006, 10:30

peer schrieb:

> Und etwas anderen macht Czarne auch nicht: Er guckt sich an,
> wie mit seinen Produkten umgegangen wird und überlegt sich
> dann, ob er noch in Zukunft mit dem jeweiligen Händler
> Geschäfte machen will oder nicht. So is der Kunstmarkt :-)

Falsch, peer - siehe weiter oben!

Gruß
Robert

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Hartmut

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Hartmut » 15. November 2006, 10:39

"JonTheDon" hat am 15.11.2006 geschrieben:
> Etwas doppelmoralisch finde ich allerdings auch deine
> eigene Ein- und Verkaufspolitik.
>
> Du drischst hier auf "Profitmacher" ein und vermittelst in
> deiner Caylus-Juwelier-Such-Anzeige den Eindruck, dass es
> zutiefst verwerflich ist, wenn man dir mehr als die
> Versandkosten abknöpfen würde (einen Euro wäre ich noch
> bereit zu zahlen - ist kein Originalzitat, weil ich auch
> nicht weiß, ob das noch online ist) und verkaufst
> gleichzeitig dein Hameln mit "sattem" Gewinn.

Wo hast Du das denn her? Hier muss ich doch Grzegorz mal in Schutz nehmen, denn ich habe mich erdreistet ihm den Verkauf an mich anzubieten, nachdem er es durch ein Posting hier als Fehlkauf für sich bezeichnete, während ich das Spiel für meine Familie sooo gerne haben wollte, aber nicht zu den Jägern gehör(t)e, die monatelang vor der Messe auf Verdacht vorbestellen. Auf mein Angebot ist er ohne zu feilschen eingegangen. Dabei habe ich von mir aus einen kleinen Aufschlag für die Umstände einkalkuliert, der Deal bewegte sich weit unter dem, was "absichtlich-Vorbestell-und-Weiterverkauf-Abzocker" auf Ebay erzielten. Von "sattem Gewinn" kann garkeine Rede sein. Also JonTheDon, begehe bitte keinen Rufmord, wenn Du keine Ahnung hast. Schäm Dich!

> Ich persönlich habe mein Hameln vertauscht, hätte es aber
> auch für ca. 50 Euro verkauft.

...und wärst Du damit weit "gieriger" als Grzegorz!

Zu den gesellschaftlichen Entwicklungen, von denen Grzegorz ein paar skizziert hat: ja, es geht bergab mit der Demokratie und der sogenannten "freien" Wirtschaft. Alle Schäflein im Volke mögen gerne weiterschlafen, bis der Wolf sie holt.

Hartmut

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Fabian

Re: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Fabian » 15. November 2006, 10:41

Ich möchte zu dem, ob Czarne recht oder unrecht hat, gar nicht so viel sagen, da ich es sehr zwiespältig sehe. Auf der einen Seite sind die Spiele superschön und haben tatsächlich was von Kunst ( oder wie es jemand anderes ausdrückte..sie sind der Farrari unter den Spielen) und diese sollten auch vom Preis her höher liegen um die Exklusivität auszudrücken. Andererseits bildet sich der Preis auch in der Kunst durch die Nachfrage und nicht durch ein Preisdiktat der Künstlers.. soweit mir bekannt.

Für mich ist ein Spiel von LudoArt beides... Kunst und auch Gebrauchsobjekt. Das heißt ich genieße es auch visuell/taketil/etc. während ich es benutze/spiele. Und ein Gebrauchsobjekt besorg ich mir schon so billig wie möglich (das würde theoretisch auch für die kunst gelten -z.b. bei einer Versteigerung - gelten). Also ist es so, dass ich es beim billigen Onlinehändler kaufe, wenn es dort so billig ist, ansonsten bezahle ich den höheren Preis...basta (trotz Studentendasein *g*). Aber da gehts wie beim Wochenendeinkauf ums Geldsparen.

Zum Verhalten vom Verlag kann ich nur sagen, dass es sehr bedenklich sein dürfte, wenn er die händler trotz Zusage nicht beliefert, nur weil sie billig anbieten. Ich bin kein Jurist, aber das dürfte üble Folgen haben.... vom Image ganz zu schweigen.
Wenn dieser Verlag aber nach der Auslieferung keine weitere Ware liefert, ist das sein gutes Recht, wobei es dann immer Möglichkeiten für Billighändlergeben dürfte durch Zwischenhändler an die Ware zu kommen. Ein Alleinvertrieb wäre mal eine Interessante Lösung, um zu beobachten, ob das funktioniert (wurde ja angekündigt) oder ob der Verlag umgekehrt auch die Händler benötigt.
Also auch hier ein pro und contra.

Zu einem letzten Nebenschauplatz ist zu bemerken, dass die Spieleindustrie trotz Abnahme der Spieleläden und zunahme der Onlineversender MEHR statt weniger Gewinne machen. Somit schadet es der Akquirierung von Spielern weniger als vermutet, dass es weniger reine Spielegeschäfte gibt (die werden sicher bald verschwunden sein). Es wandelt sich hat zu Großanbietern (Supermarkt,Amazon) und Onlinehandel. So ist eben die Verkaufsrealität und wer sich nicht anpasst (wie z.B. Magnus-Spiele mit Geschäft und Versandhandel) bleibt auf der Strecke.

Zuletzt ist zu bemerken, dass es LudoArt wohl nur um das Image seiner Spiele als Edelprodukt mit dem Hochhalten der Preise geht.... ich denke da hat der Image durch seine Polarisierung in der allgemeinen Spielergemeinschaft (denke ich zumindest) an Image verloren. Schade eigentlich.

Ich möchte keinen angreifen oder belehren..es sollte vielmehr meine persönliche Einschätzung dazu sein.

Gruß Fabian

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Michael Andersch

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Michael Andersch » 15. November 2006, 10:44

"Grzegorz Kobiela" hat am 15.11.2006 geschrieben:
> Frechheit ist es hier auf keinen Fall, wenn der Autor
> ehrlich zugibt, wie seine Handelsstragie aussieht. Jedoch
> verstehe ich nicht, welchen Nutzen er davon hat, Händler zu
> zwingen, das Spiel teurer zu verkaufen?!

Mal abgesehen davon, dass man hier ja wohl nicht unbedingt von "Zwang" sprechen kann hat er sicherlich eines davon: Image.

Seinen Spielen haftet damit damit das (übertrieben) "Edel-Image" an (gediegene Aufmachung, gehobener Preis).
So baut man Marken auf und ich finde das gut. Wäre ich Händler würde ich das noch viel besser finden.

Als Spieler und Konsument finde ich das natürlich in erster Linie schlecht ;-) , wobei es mich persönlich nicht so hart trifft, da ich den LudoArt-Spielen leider bisher vom Spielreiz nicht so viel abgewinnen konnte, dass ich eines unbedingt hätte haben müssen. Wobei: Fragile war eigentlich wirklich ganz nett...

Gediegene Grüße,
Micha

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Michael Andersch

RE: Sehr lobenswerte Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Michael Andersch » 15. November 2006, 10:44

"Grzegorz Kobiela" hat am 15.11.2006 geschrieben:
> Ja, aber keine dieser Bedingungen darf ein Preisdiktat
> sein. ;)

Aber es kann ja eine freiwillige Vereinbarung sein. Wieso denn immer gleich alles mit so negativen Worten belegen? Es haben sich ja in diesem Thread schon Händler zu Wort gemeldet, die das gut finden. Denen wird LudoArt bestimmt nichts diktieren müssen, die springen freiwillig auf den Zug....

Micha

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Michael Andersch

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Michael Andersch » 15. November 2006, 10:44

"Anna" hat am 14.11.2006 geschrieben:

> Warum gibt's denn im 20.000 Seelenörtchen keinen
> Spielefachhändler? Richtig, weil dort keiner überleben
> kann. Von den 20.000 kaufen nämlich ca. 19.990 ihre Spiele
> bei Toys'r'us und in Online-Shops, weil's da so schön
> billig ist. Und für die restlichen 10 zahlt sich kein
> eigenes Spielegeschäft aus.

Hmmm, ich würde eher sagen: Von den 20.000 kaufen nur 3000 überhaupt Spiele, 200 davon Spiele in "nennenswerter Anzahl" und davon wiederum 170 Online oder sonstwo "billig".

Der Markt ist einfach zu klein.

Micha

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Michael Andersch

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Michael Andersch » 15. November 2006, 10:44

Mal abgesehen davon, dass Dein Tonfall mal ziemlich daneben ist, kann ich auch den Inhalt nicht nachvollziehen:

> Sag bitte nicht das Gangster ein Schwergewicht ist.
> Kann mitr kaum vorstellen, dass es ähnlich
> Entwicklungsarbeit wie Marquis gehabt hat. Gangster Ist
> doch ja auch eines der leichteren Sorte.

und:

> Aber es muss auch gesagt werden, das ein Spiel wie
> Gangster solche lange
> Entwicklungszeit nicht haben kann bzw. darf , denn dafür
> ist es einfach nicht
> komplex genug. Insofern ist es mir einfach zu teuer.

Eine wie lange Entwicklungszeit darf ein Spiel denn haben? Tabu (höchst unkomplex) musste also in 10 Minuten entwickelt sein. Kurz mal Kopf abstützen, feste pressen, und - schwupps - da ist sie, die Idee. Jetzt schnell noch designen, produzieren lassen - fertig, geschafft....!!!!

So geht das also, mit der Spielerfinderei...

Vielleicht hatte "Gangster" ja einen funktionierenden Kern, aber es fehlte noch das gewisse Etwas - und als nach längerer Zeit der spontane Geistesblitz dazu kam, da wurde das Spiel eben dann fertig entwickelt. Vielleicht war es vorher auch komplexer, und die Wegnahme unnötiger Elemente hat halt eine Zeit gedauert - es gibt 1000 Gründe, warum ein Spiel nicht schnell und einfach erfunden ist.

Solltest Du das anders sehen, dann freue ich mich auf Nürnberg 2007, denn da wird sicherlich ein fertig produzierter Knaller von Dir als namhaftem Autor bei einem renommierten Verlag erscheinen. Also mach mal, hast ja noch genügend Zeit, da muss doch was ordentliches dabei rauskommen...

Amüsierte Grüße,
Micha

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peer

RE: Preispolitik von LudoArt (Fair Trade)

Beitragvon peer » 15. November 2006, 10:50

Hi,
Robert schrieb:
> wäre auch nicht möglich gewesen, denn dann hätten zuständige
> Stellen ja unmittelbar alles Schwarz auf Weiß gehabt ;-)

Ah, Recht und Internet - immer eine gefährliche Kombination ;-)

>> - LudoArt hat Vertriebspartner (Großhändler), die seine
> Spiele an Händler weiterverkaufen.
> - Viele Onlinehändler beziehen Czarnès Spiele gar nicht über
> LudoArt, sondern vom Großhändler.
> - Trotzdem wurden eben diese Händler dazu aufgefordert, ihre
> Verkaufspreise in einem bestimmten Rahmen festzusetzen oder
> ihre bereits vom Großhändler bezogene Ware aus dem Sortiment
> zu nehmen.
> Darüber hinaus würde LudoArt seine Vertriebspartner
> anscheinend künftig gern dazu auffordern, Händler nicht mehr
> zu beliefern, die dieser Preisbeschränkung nicht nachkommen
> (wollen).

Das kann ich so nicht beurteilen. Ich urteile über das was ich faktisch weiss - ob das so ist oder nicht kann ich nicht beurteilen - bist du Großhändler oder Händler? Wer? Oder bekommst du diese Information übers Hörensagen? (Achtung: Damit will ich dich nicht angreifen. Ich denke nur: Vieles was hier im Forum verbreitet wird, wird an anderer Stelle falsch wiedergegeben, daher bin ich bei "Hörensagen" immer vorsichtig. Ich möchte nur wissen, woher die Informationen kommen, die ich bewerte).

> Nochmals: Es steht Czarnè selbstverständlich frei, auf seine
> Vertriebspartner zu verzichten und alle Händler direkt zu
> beliefern. Nur schneidet er sich damit natürlich ins eigene
> Fleisch. Unter dieser Voraussetzung darf er natürlich auch
> Abstand von Händlern nehmen, deren agressive Preispolitik ihm
> nicht gefällt.

Richtig. Vielleicht erwägt er in Zukunft solche Schritte? Könnte ich mir aufgrund der Debatte durchaus vorstellen. Vielleicht versteht er sich auch gut mit dem Großhändler und wirkt auf diesen ein, dass der den Vertrieb entsprechend gestaltet. Ich denke das wäre genauso legitim - "Bitte, Großhändler, liefere nicht mehr an den und den". Wenn der das macht, wäre das nicht illegal.

Ob sich LudoArt damit schadet oder nicht, wird die Zukunft zeigen. Es ist aber nicht strafbar, seinem eigenen Geschäft zu schaden ;-) (Ausser bei einer AG) (Und ich glaube nicht mal, dass das alles so geschäftsuntüchtig ist)

> LudoArt unternimmt jedoch den abmahnfähigen Versuch einer
> Preisdiktatur gegen Händler, die bereits über entsprechende
> Ware verfügen können und die gar nicht direkt von LudoArt
> beliefert worden sind!.
>
> Und nun kommst Du ;-)

"Abmahnfähig" sollen andere beurteilen ;-)
Aber: Wenn LudoArt einen Direktvertrieb plant ODER in erwähnter Weise mit dem Großhändler zusammen arbeitet (beides ist natürlich erst einmal Spekulation), dann gibt es 2 Möglichkeiten:
1) Er gibt dem Händler bescheid: "Wenn du weiter so billig verkaufst, bekommst du in Zukunft keine Ware mehr"
2) Er gibt den Händler nicht bescheid und wenn der dann nachbestellt heisst es "An dich liefere ich nicht mehr, weil du zu billig verkaufst hast".

Ich denke Preisabsprachdebatte hin oder her - Alternative 1 ist irgendwie besser, oder?

ciao
peer (würde viel lieber wissen, ob LudoArt in Zukunft auch Spiele von anderen Autoren bearbeitet)

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peer

[OT] Teuer ist toll

Beitragvon peer » 15. November 2006, 10:52

Hi,

Martin M. schrieb:
>
> Grzegorz Kobiela schrieb:
>
> > Teuer ist nicht automatisch toll.
> Czarne's Meisterdiebe z.B. war das teuerste Spiel, das ich
> mir je gekauft habe - eben weil es aus Holz ist und super
> aussieht. Vom Spiel her finde ich es eher durchschnittlich.
> Warum also habe ich dafür vier mal so viel Geld ausgegeben
> wie für Puerto Rico?

Wohl weniger weil es teuer ist, sondern weil es edel ist.
Bei ebay gibts aber ne ganze Reihe Spiele, die teuer sind, weil sie teuer sind, z.B. The dark tower, McMulti, Roads and Boats (zwischen den Auflagen), Talisman...
Das nennt man dann "Sammlerstück" ;-)

ciao
peer

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Michael Andersch

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Michael Andersch » 15. November 2006, 10:57

"Grzegorz Kobiela" hat am 15.11.2006 geschrieben:
> Ich weiß nicht, Klaus, in welchen Kategorien du denkst,
> aber wenn der Großteil der Bevölkerung auf Geiz geil ist,
> dann dürfte es doch exakt das Gegenteil bewirken, wenn man
> etwas nicht zu "geilen" Preisen anbietet, sondern teuer
> macht

Genau das stimmt eben nicht. Es gibt diverse Untersuchungen dazu, welche Produkte auf einem Markt erfolgreich sind und welche nicht.

Kunden suchen nämlich zweierlei: Das alltägliche zum besten Preis bzw. Schnäppchen oder das exklusive, Image-ausstahlend, durchaus auch zum höheren Preis.
Ganz schlecht ist es also, eine durchschnittliche Ware die ich in ähnlicher Form an jeder Ecke bekomme zu einem nicht-günstigen Preis anzubieten. An den beiden anderen Enden werden sich immer genügend Kunden finden (Beispiele: Aldi, Porsche).

Vertriebliche Grüße,
Micha

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peer

Re: Preispolitik von Künstlern

Beitragvon peer » 15. November 2006, 10:59

Hi,
Fabian schrieb:
>
> Ich möchte zu dem, ob Czarne recht oder unrecht hat, gar
> nicht so viel sagen, da ich es sehr zwiespältig sehe. Auf der
> einen Seite sind die Spiele superschön und haben tatsächlich
> was von Kunst ( oder wie es jemand anderes ausdrückte..sie
> sind der Farrari unter den Spielen) und diese sollten auch
> vom Preis her höher liegen um die Exklusivität auszudrücken.
> Andererseits bildet sich der Preis auch in der Kunst durch
> die Nachfrage und nicht durch ein Preisdiktat der Künstlers..
> soweit mir bekannt.

Nicht richtig. Ein Freund von mir organisert die Mini-Kunstausstellung "One hour" die sich von Gag-Veranstaltung zur Insiderkunstveranstaltung gemausert hat (oder so. Die Kunstszene ist mir doch immer noch fremd). Dort stellen mehr oder minder nahmhafte Künstler aus und -ja - sie legen den Preis für ihr Kunstwerk selbst fest. Sie schätzen selbst den künstlerischen Wert ihrer Werke ein und verkaufen entsprechend (oder auch nicht, dann müssen sie mit dem Preis runter gehen. Wobei Künstler anscheinend eher nicht verkaufen als unter dem selbst eingeschätzten Wert).
Das macht auch irgendwo sinn, denn ein unbekannter Künstler hat ja noch keine Nachfrage entwickeln können - schon gar nicht im umkämpften Kunstmarkt. Zudem definiert auch hier oft der Preis die "Güte". Wer seine Bilder für 5 EUR verramscht ist ein Jahrmarktpinsler, wer sie für 150 EUR verkauft ein aufstrebender Künstler, wer sie für 1500 EUR verkaufen kann hat schon einen Namen. Somit definiert der Preis durchaus auch den Status des Künstlers...

ciao
peer

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Günter Cornett

RE: Preispolitik von LudoArt (Fair Trade)

Beitragvon Günter Cornett » 15. November 2006, 11:03

Robert schrieb:
>
> peer schrieb:
>
> > Wenn ich ihn richtig verstanden habe, wird Czarne den
> > Händlern, die seine Spiele verramschen in Zukunft nicht mehr nachliefern.
>
> Nein, peer, das hast Du nicht ganz richtig verstanden, das
> ist nämlich nur das, was Czarne im Interview gesagt hat. Mehr

Peer soll das verstehen, was Czarne nicht gesagt hat?

> wäre auch nicht möglich gewesen, denn dann hätten zuständige
> Stellen ja unmittelbar alles Schwarz auf Weiß gehabt ;-)
>
>
> > Es mag stimmen, dass er (wenn der Kaufvertrag
> > zwischen Verleger und Händler nix anderes besagt) keine
> > Kontrolle hat, was ein Händler mit den Spielen macht, die er
> > JETZT hat. Aber es gibt kein Gesetz dass ihn zwingen würde
> > auch in Zukunft mit dem Händler zusammenzuarbeiten.
>
> Richtig. Czarnè ist aber noch weiter gegangen. Zur Verdeutlichung:
>
> - LudoArt hat Vertriebspartner (Großhändler), die seine
> Spiele an Händler weiterverkaufen.
> - Viele Onlinehändler beziehen Czarnès Spiele gar nicht über
> LudoArt, sondern vom Großhändler.

Das sist sicherlich nicht verwerflich.

> - Trotzdem wurden eben diese Händler dazu aufgefordert, ihre
> Verkaufspreise in einem bestimmten Rahmen festzusetzen oder
> ihre bereits vom Großhändler bezogene Ware aus dem Sortiment zu nehmen.

Wenn diese Behauptung denn stimmen sollte:
Welches Druckmittel gibt es, eine solche Aufforderung durchzusetzen?
Keine.

> Darüber hinaus würde LudoArt seine Vertriebspartner
> anscheinend künftig gern dazu auffordern, Händler nicht mehr
> zu beliefern, die dieser Preisbeschränkung nicht nachkommen (wollen).

'Würde gern wollen' hat keine rechtliche Relevanz.
Die Frage ist: übt jemand Druck auf seine Abnehmer aus, Dritte nicht zu beliefern?
Von einem solchen Vorwurf lese ich selbst in deinem Beitrag nichts.


> Nochmals: Es steht Czarnè selbstverständlich frei, auf seine
> Vertriebspartner zu verzichten und alle Händler direkt zu
> beliefern. Nur schneidet er sich damit natürlich ins eigene
> Fleisch. Unter dieser Voraussetzung darf er natürlich auch
> Abstand von Händlern nehmen, deren agressive Preispolitik ihm nicht gefällt.

Das ist aber seine Entscheidung, nicht deine.

> LudoArt unternimmt jedoch den abmahnfähigen Versuch einer
> Preisdiktatur gegen Händler, die bereits über entsprechende
> Ware verfügen können und die gar nicht direkt von LudoArt
> beliefert worden sind!.

Inwiefern tut er das? Das wurde auch in deinem Beitrag nicht deutlich.
Natürlich darf er Händler auffordern, seine Spiele aus dem programm zu nehmen.
Natürlich darf er sich wünschen, dass diese Händler nicht beliefert werden.
Wo ist da ein abmahnwürdiges Verhalten ?

Bitte mal die Vorwürfe konkretisieren und nicht anonym oder einfach die Stimmungsmache sein lassen.

Gruß, Günter

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Thomas

Preispolitik von Herstellern, insbes. Mindestpreis-Vereinbarungen

Beitragvon Thomas » 15. November 2006, 11:07

Marten Holst schrieb:
> Kein Hersteller ist verpflichtet, an alle interessierten Händler
> zu liefern, sondern kann vorher gewisse Rahmenbedingungen
> verlangen.
> Nun hat der Händler eben die Möglichkeit, sich darauf
> einzulassen (dann ist das aber ein geschlossener Vertrag und
> damit bindend, wenn nicht gegen gute Sitten verstoßend) oder
> nicht.

So allgemein formuliert kann ich dem zustimmen. Nur: Wie sieht es denn aus, wenn ein Hersteller einem Händler einen Mindestpreis vorschreiben will: Darf ein Hersteller einen Mindestpreis vertraglich mit einem Händler vereinbaren oder nicht? Und darf ein Hersteller einem Zwischen- oder Großhändler vorschreiben, an bestimmte Händler nicht weiterzuverkaufen?

Wenn ein Hersteller sich "nur" entschliesst, mit einem bestimmten Händler/Großhändler keine Geschäfte mehr zu machen, dann ist das wohl erstmal sein gutes Recht (auch wenn die dahinterstehenden Gründe nicht zu der Moralvorstellung eines jeden von uns passen). Ich zweifele aber stark daran, dass Vereinbarungen über Mindestpreise rechtlich bestand haben. Und ich könnte mir vorstellen, dass eine Drohung mit einem Lieferboykott mit dem Ziel, durch diese Drohung indirekt Mindestpreise durchzusetzen, rechtlich zumindest nicht ganz unkritisch ist.

(Ich habe meine Meinung und meine Fragen bewusst allgemein gestellt und die Betreffzeile geändert, da mir zu dem konkret disktutierten Fall belegte Fakten über die tatsächliche Verhaltensweise des Herstellers fehlen)

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JonTheDon

RE: Preispolitik von LudoArt

Beitragvon JonTheDon » 15. November 2006, 11:09

Na ja, wie gesagt, hab ich das Zitat ja nicht mehr ganz im Kopf und man kann es jetzt auch nicht mehr unter Kleinanzeigen nachlesen. Kritisiert habe ich aber auch nicht den Verkauf zu einem bestimmten Preis (wobei ich mein Hameln ja eben auch NICHT verkauft sondern vertauscht habe - mir geht's nämlich in erster Linie um's Spielen) sondern dass man einerseits Personen, die höher verkaufen als eingekauft wurde, als unverschämt bezeichnet und andererseits das gleiche auch tut (wenn auch vielleicht in kleinerem Rahmen - aber soll ich wirklich meine ebay-Auktion stoppen, wenn meiner Meinung nach ein "gerechter" Preis erzielt wurde, um die zu "schützen", die sonst "zu teuer" kaufen würden?).

Und zum Thema "Rufmord". So gesehen passiert hier in jedem zweiten Thread Rufmord.

Mich ärgert einfach nur die Doppelmoral an solchen Dingen.

Gruß Jon

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Günter Cornett

Re: Preispolitik von Herstellern, insbes. Mindestpreis-Vereinbarungen

Beitragvon Günter Cornett » 15. November 2006, 11:20

Thomas schrieb:
>
> Marten Holst schrieb:
> > Kein Hersteller ist verpflichtet, an alle interessierten
> Händler
> > zu liefern, sondern kann vorher gewisse Rahmenbedingungen
> > verlangen.
> > Nun hat der Händler eben die Möglichkeit, sich darauf
> > einzulassen (dann ist das aber ein geschlossener Vertrag und
> > damit bindend, wenn nicht gegen gute Sitten verstoßend) oder
> > nicht.
>
> So allgemein formuliert kann ich dem zustimmen. Nur: Wie
> sieht es denn aus, wenn ein Hersteller einem Händler einen
> Mindestpreis vorschreiben will: Darf ein Hersteller einen
> Mindestpreis vertraglich mit einem Händler vereinbaren oder
> nicht? Und darf ein Hersteller einem Zwischen- oder
> Großhändler vorschreiben, an bestimmte Händler nicht
> weiterzuverkaufen?

Nö, das ist genauso verboten wie Preisabsprachen unter Händlern.
Es gibt den empfohlenen VK, damit die Händler eine Orientierung haben.
Die Händler müssen sich nicht daran halten.
Versuche ihnen Preise aufzuzwingen sind immer (oder zumindest fast immer) rechtswidrig.

> Wenn ein Hersteller sich "nur" entschliesst, mit einem
> bestimmten Händler/Großhändler keine Geschäfte mehr zu
> machen, dann ist das wohl erstmal sein gutes Recht (auch wenn
> die dahinterstehenden Gründe nicht zu der Moralvorstellung
> eines jeden von uns passen). Ich zweifele aber stark daran,

Die Gründe können sehr vielfältig, preisliche, politische, persönliche, ... Gründe.


> dass Vereinbarungen über Mindestpreise rechtlich bestand
> haben. Und ich könnte mir vorstellen, dass eine Drohung mit
> einem Lieferboykott mit dem Ziel, durch diese Drohung
> indirekt Mindestpreise durchzusetzen, rechtlich zumindest
> nicht ganz unkritisch ist.

Ja, das ist nicht in Ordnung und zu recht abmahnwürdig.
Es spricht aber nichts dagegen, dass ein verlag Richtpreise gibt und dem Händler mitteilt, dass er nicht möchte, dass seine Preise so stark unterboten werden.
Manche Händler finden dass sich auch ganz hilfreich, eine Orientierung zu haben, sofern diesenicht mit Zwang verbunden ist.


> (Ich habe meine Meinung und meine Fragen bewusst allgemein
> gestellt und die Betreffzeile geändert, da mir zu dem konkret
> disktutierten Fall belegte Fakten über die tatsächliche
> Verhaltensweise des Herstellers fehlen)

Darüber gibt es nur Gerüchte. Das, was die Erklärung von Czarne hergibt und dass was ihm hier vorgeworfen wird ist zweierlei.

Gruß, Günter

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Thomas

Re: Preispolitik von Herstellern, insbes. Mindestpreis-Vereinbarungen

Beitragvon Thomas » 15. November 2006, 11:36

Günter Cornett schrieb:
> > Darf ein Hersteller einen Mindestpreis vertraglich mit
> > einem Händler vereinbaren oder nicht? Und darf ein
> > Hersteller einem Zwischen- oder Großhändler
> > vorschreiben, an bestimmte Händler nicht
> > weiterzuverkaufen?
>
> Nö, das ist genauso verboten wie Preisabsprachen unter
> Händlern.
> Es gibt den empfohlenen VK, damit die Händler eine
> Orientierung haben.
> Die Händler müssen sich nicht daran halten.
> Versuche ihnen Preise aufzuzwingen sind immer (oder zumindest
> fast immer) rechtswidrig.

Danke, das beruhigt mich, denn so hätte ich vom Gefühl her auch geantwortet.

> Es spricht aber nichts dagegen, dass ein verlag Richtpreise
> gibt und dem Händler mitteilt, dass er nicht möchte, dass
> seine Preise so stark unterboten werden.

Dem möchte ich nicht widersprechen, denn Richtpreise (Empfehlung) != Mindestpreise (Zwang).

> Darüber gibt es nur Gerüchte. Das, was die Erklärung von
> Czarne hergibt und dass was ihm hier vorgeworfen wird ist
> zweierlei.

Genau deswegen, weil es nur Gerüchte sind, halte ich mich mit einer Einschätzung des konkreten Falls zurück. Aber vieleicht ist ja nicht allen Diskussionsteilnehmern bewusst, dass hier bisher nur Gerüchte und Hörensagen zur Meinungsbildung herhalten und deshalb ist es gut, dass du da nochmal drauf hingewiesen hast.

Spiele Grüße,

Thomas
(der nicht weiss, ob er sich über die amtliche Preisabsprache für "Falsch parken" freuen oder ärgern soll)

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Mike Merten

Re: Sehr lobenswerte Preispolitik von LudoArt

Beitragvon Mike Merten » 15. November 2006, 11:37

Aber der Händler hat doch die Möglichkeit!!! Wie bei jedem anderen Artikel natürlich unter der Maßgabe, daß er diesen überhaupt vorrätig hat / bestellen kann.

Wo steht geschrieben, daß LodoArt jeden Händler beliefern muß???


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