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Kommentar zum Spiel des Jahres 2007

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Klaus Ottmaier

Re: Alles in Butter? - SdJ Analyse

Beitragvon Klaus Ottmaier » 28. Juni 2007, 11:41

Zitat Stefan Duksch:
"Aber auch Spieler, die einen einfacheren Einstieg ohne lange Regellektüre wünschen, haben 2007 eine umfangreiche Auswahl. Die Jury hat hier ebenfalls eine ganze Reihe von Spielen berücksichtigt, bei denen Spielspaß garantiert ist. Dies ist auch deshalb wichtig, weil die Bereitschaft zum Lesen der Regeln immer weiter abnimmt. Zudem haben Verbraucher immer häufiger Probleme, Regeltexte in einen runden Spielablauf umzusetzen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, einfache, aber spannende Spielangebote zu machen, die Interesse für mehr erzeugen."

Im Grunde hängen wir uns an einem Wörtchen auf: "einfache".
Hätte er leicht zugängliche geschrieben, fände die Diskussion so nicht statt, wie auch deine Recherche schön demonstriert. Man möchte mit nicht allzu vielen Regeln schnell ins Spiel finden. Ein leichter Zugang verhindert jedoch nicht eine große Spieltiefe. Wie z.B bei Schach. Dass dann aber noch weitere Kriterien dazu zählen, um auf eine der Listen zu kommen, ist klar. Schach würde es nicht auf eine der Listen schaffen, so wie dieses Jahr Taluva, Haste Bock? und auch Portobello Market es auch nicht schafften.
Das zweite Problem ist, dass es dieses Jahr eine sehr große Zahl an sehr guten Spielen gab, die leicht, zumindest nicht allzu schwer zugänglich sind. Und deshalb hegt sicher manch einer der spielbegeisterten Forumsschreiber die Hoffnung, dass ein Wikinger, Yspahan oder SdE den Titel holen könnten.
Es ist anders gekommen und ich halte dieses Ergebnis noch immer für sehr richtig im Sinne des Preises.

Gruß

Klaus

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Günter Cornett

Re: Alles in Butter? - SdJ Analyse

Beitragvon Günter Cornett » 28. Juni 2007, 12:12

Klaus Ottmaier schrieb:
>
> Zitat Stefan Duksch:
> "Aber auch Spieler, die einen einfacheren Einstieg ohne lange
> Regellektüre wünschen, haben 2007 eine umfangreiche Auswahl.
> Die Jury hat hier ebenfalls eine ganze Reihe von Spielen
> berücksichtigt, bei denen Spielspaß garantiert ist. Dies ist
> auch deshalb wichtig, weil die Bereitschaft zum Lesen der
> Regeln immer weiter abnimmt. Zudem haben Verbraucher immer
> häufiger Probleme, Regeltexte in einen runden Spielablauf
> umzusetzen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, einfache,
> aber spannende Spielangebote zu machen, die Interesse für
> mehr erzeugen."
>
> Im Grunde hängen wir uns an einem Wörtchen auf: "einfache".
> Hätte er leicht zugängliche geschrieben, fände die Diskussion

Naja, Stefan Duksch spricht vorher doch von einem einfachen Einstieg ohne lange Regellektüre. Aber man 'liest' einfach zuoft nur das, was man erwartet zu lesen. (Ist mir z.B. gerade erst wieder bei Ponte del Diavolo passiert, das ich falsch gespielt aber trotzdem für sehr gut befunden habe)

> so nicht statt, wie auch deine Recherche schön demonstriert.

Zudem beschränkt sich die Empfehlung nicht auf 'einfache Spielangebote machen', sondern es werden ein paar weitere Kriterien genannt (spannend, Interesse für mehr wecken).

> Und deshalb hegt sicher manch
> einer der spielbegeisterten Forumsschreiber die Hoffnung,
> dass ein Wikinger, Yspahan oder SdE den Titel holen könnten.

Nun, was Ysphahan betrifft, so war die Hoffnung ja durchaus berechtigt. Wenn ein Spiel nominiert ist, so heisst es, dass die Mehrheit der Jury es als preiswürdig ansieht. Ysphahan und Arcadia sind m.E. keineswegs einfache Spiele, die sich an Nichtspielern orientieren.

Die besten Spiele für ein breites Publikum sind imho die, die mit wenig Regeln viel Möglichkeiten bieten. Dazu gehören für mich z.B. Carcassonne, Blokus, Tichu.

Es darf auch schon etwas mehr sein an Regelwerk, aber dann sollte dieses besonders gut aufbereitet sein. Und das Spiel sollte inhaltlich so überzeugen, dass möglichst wenig Spieler sich das Regelwerk selbst erarbeiten müssen sondern von Freunden erklärt bekommen. Ich bin sicher, dass das bei SvC beides der Fall ist. Bei einem Caylus sehe ich das dagegen nicht so.

Richtig ist natürlich auch, was Uli sagt:
"Also, nicht die Spiele für die uninteressierte Masse gerecht machen, sondern die möglicherweise interessierten Menschen näher zu den Spielen bringen." Ich glaube aber nicht, dass das im Widerspruch zu den Aussagen von Stefan Duksch steht.

Gruß, Günter

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Klaus Ottmaier

Re: Alles in Butter? - SdJ Analyse

Beitragvon Klaus Ottmaier » 28. Juni 2007, 12:48

Hallo Günter,

> Naja, Stefan Duksch spricht vorher doch von einem
> einfachen Einstieg ohne lange Regellektüre.

Ja, nur in der Diskussion hier wird der Jury vorgeworfen, einfachen (im Sinne von anspruchlosen) Spielen den Vorzug zu geben, nicht Spielen mit einfachem Einstieg.

> Zudem beschränkt sich die Empfehlung nicht auf 'einfache
> Spielangebote machen', sondern es werden ein paar weitere
> Kriterien genannt (spannend, Interesse für mehr wecken).

Genau. Sach ich doch.

> Nun, was Ysphahan betrifft, so war die Hoffnung ja durchaus
> berechtigt. Wenn ein Spiel nominiert ist, so heisst es, dass
> die Mehrheit der Jury es als preiswürdig ansieht. Ysphahan
> und Arcadia sind m.E. keineswegs einfache Spiele, die sich an
> Nichtspielern orientieren.
>
> Die besten Spiele für ein breites Publikum sind imho die, die
> mit wenig Regeln viel Möglichkeiten bieten. Dazu gehören für
> mich z.B. Carcassonne, Blokus, Tichu.

Sehe ich auch so. Nur solche Spiele gibt es nicht jedes Jahr (und werden dann auch nicht immer ausgezeichnet, weil sie andere Kriterien nicht erfüllen.). Und Zooloretto ist dafür keine schlechte Wahl.

> Es darf auch schon etwas mehr sein an Regelwerk, aber dann
> sollte dieses besonders gut aufbereitet sein. Und das Spiel
> sollte inhaltlich so überzeugen, dass möglichst wenig Spieler
> sich das Regelwerk selbst erarbeiten müssen sondern von
> Freunden erklärt bekommen. Ich bin sicher, dass das bei SvC
> beides der Fall ist. Bei einem Caylus sehe ich das dagegen
> nicht so.

Sehe ich auch so.

> Richtig ist natürlich auch, was Uli sagt:
> "Also, nicht die Spiele für die uninteressierte Masse gerecht
> machen, sondern die möglicherweise interessierten Menschen
> näher zu den Spielen bringen." Ich glaube aber nicht, dass
> das im Widerspruch zu den Aussagen von Stefan Duksch steht.

Jawohl. Weshalb ich ja meine, dass das Wort einfach (i. S. von anspruchlos) im letzten Satz des Zitats die Ursache der Diskussionen ist und nicht die ausgewählten Spiele. Die Erfüllen den Wunsch von Ulli, natürlich die (unveränderten) Kriterien der Jury und sicher auch sogar die Ansprüche vieler Forumsschreiber und -leser.

Gruß

Klaus


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