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Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Andreas Last

Re: [OT] Autorenspiel: Ware oder Werk?

Beitragvon Andreas Last » 8. Januar 2008, 11:31

Jaaa... also beim "Hi" hast du mich abgehängt *ggg*

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Micha A.
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Beiträge: 1340

RE: [OT] Autorenspiel: Ware oder Werk?

Beitragvon Micha A. » 8. Januar 2008, 12:48

"peer" hat am 08.01.2008 geschrieben:
> Hi,
> Der Name des Mediums, „Autorenspiel“ wirkt stimulierend auf
> die pavlovschen Reflexe. Und wirkt somit, sofern richtig
> assoziiert nicht dissoziierend. Obwohl exzessives Lesen zu
> einer Akkumulation des Kausalgierisikofaktors führen kann.
> Nebenbei, handelt es sich beim Autorenspiel nicht um einen
> hydrophoben Phyllopoden der zur Hygromen an der Uvula
> tendiert ? Lediglich ein Noktambulismus betreibender Kretin
> würde dieses Noemum weiter auskonstruieren. Die
> Diversifizierung dieses Postings erreicht ihren Coitus beim
> Hermaphroditismus.

Ich sehe, Mirko ist nicht der Einzige, der zu Weihnachten ein Fremdwörterlexikon erhalten hat ;-)

Micha

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"Never argue with idiots. They bring you down to their level, then beat you with experience."

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Hartmut Th.

RE: Autorenspiel: Ware oder Werk?

Beitragvon Hartmut Th. » 8. Januar 2008, 17:04

"ludosophicus" hat am 08.01.2008 geschrieben:
> Hallo Günter,
>
> ja Du hast natürlich völlig recht, wenn Du dich darüber
> empörst, dass jemand seine subjektive Auffassung eines
> bestimmten Begriffsinhaltes ohne Berücksichtigung seiner
> originären Relevanz durch den Eintrag in ein öffentliches
> Lexikon als objektiv verbindlich deklariert. Dieses
> Verhalten als dumm zu bezeichnen finde ich auch absolut
> angemessen.

...

Im Gegensatz zu peer's konnte ich Deinen Ausführungen noch folgen und feststellen, dass dort semantisch alles im Reinen ist. So in etwa hat mich das zu meiner "Bombe" bewegt. Und wenn ich es denn recht verstanden habe, bringst Du es nur sehr viel eloquenter als ich auf den Punkt. Danke dafür und für die gelungene verbale Ejakulation ;-)

verspielte Grüße, Hartmut (wir brauchen noch ein Kleinkunstforum hier)

- Spielekreis Hiespielchen - www.hiespielchen.de -

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Felix
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Beiträge: 443

Re: Was ist ein Autorenspiel? Gute Frage.

Beitragvon Felix » 8. Januar 2008, 19:40

Andreas Last schrieb:

> Ich muss ganz ehrlich sagen, dass das für mich eine völlig
> neue Sichtweise auf den Begriff ist.

Das war eigentlich auch Zweck des Postings, mal einen anderen Pfad einzuschlagen.

> Ich weiß nicht, ob man bei
> einem Spieleautoren wirklich von einer Art Handschrift
> sprechen kann. Bei ausgesuchten Autoren ist das sicher
> möglich. Viele entwickeln aber in meinen Augen in einer so
> großen kreativen Bandbreite, dass es schwer ist,
> Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Werken eines solchen
> Autors zu finden.

Da stimme ich Dir zu.
Umso beeindruckender ist aber doch dann, wenn es einem Autor trotz Bandbreite gelingt, seinem Werk einen unverwechselbaren Stempel aufzudrücken, auch wenn das in so deutlicher Form wie Macs Rondell seltener vorkommt als in subtilerer Form wie z.B. bei Randolphs Spielen (wo man womöglich erst nach näherer Beschäftigung erkennt, was der rote Faden ist, welcher Maxime der Autor immer folgt usw.).


> Außerdem impliziert eine Handschrift für mich, dass sich der
> Begriff des Autorenwerks auch auf die Literatur übertragen
> ließe. Aber niemand spricht von einem Autorenbuch.

Wäre doch auch ein Pleonasmus, oder?

Das Wort "Handschrift" sollte eher als... keine Ahnung: "Geschmacksnote"? oder so gelesen werden und nicht Assoziationen mit Literatur wecken.

Trotzdem danke für deine Antwort,
Felix

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Andreas Last

Re: Was ist ein Autorenspiel? Gute Frage.

Beitragvon Andreas Last » 9. Januar 2008, 00:59

Moin Felix,
immer gern :-)

Ok, wenn wir Handschrift durch Stil ersetzen, dann bekommt das schon eine andere Qualität. Vielleicht hab ich mich auch zu sehr auf Handschrift in seiner wörtlichen Bedeutung fixiert.

Der Stil eines Autors könnte aber wirklich mal ein interessanter Betrachtungsgegenstand sein. Spontan fällt mir da Knizias "Nur der Bereich mit den wenigsten Punkten zählt"-Prinzip ein. Als "Einfach Genial" heraus kam, wurde viel gesagt, das sei ein typischer Knizia. Eben weil er gern mit diesem Dilemma spielt, dass man mehrere Aspekte möglichst gleich verteilt behandeln muss. Alles was über das persönliche Minimum hinaus geht, zählt einfach nicht.

Oder eben Macs Rondell. Teubers Ertragswürfel.

Trotzdem kann ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass ein Autorenspiel dadurch gekennzeichnet ist, dass es etwas dem Autor unverwechselbar Zuzuordnendes hat. Was wäre denn dann mit neuen Autoren, die noch gar nicht so etabliert sind, dass man sagen könnte, ja, das ist typisch für ihn? Werden dann seine frühen Werke erst im Nachhinein zu Autorenspielen, weil man dann sieht, dass ein bestimmter Mechanismus von ihm auch später noch öfter verwendet wurde? Dann wäre mein erstes veröffentlichtes Spiel erstmal gar kein Autorenspiel. In ein paar Jahren aber vielleicht schon. Nein, das kann keine Lösung sein.

Mir gefällt auch der Gedanke nicht, dass erst ein Verlag mein Spiel zu einem Autorenspiel macht. Erscheint mir auch befremdlich. Das klingt dann fast so, als bräuchte ich einen Verlag, um Spieleautor zu sein. Ich fühle mich aber bereits als Spieleautor, weil ich eben Spiele erfinde. Dass ich bisher noch keines veröffentlicht habe ist da für mich erstmal zweitrangig. Es geht um die Tätigkeit, nicht um den Erfolg. Und so sehe ich das auch beim Autorenspiel. Es geht um das Werk.

Wenn ich ein Buch schreibe, dann bin ich ja auch der Autor. Selbst wenn ich es nie einem Verlag zeige. Es ist dann ein Autorenwerk.

Übrigens ist Autorenbuch gar nicht unbedingt ein Pleonasmus (Hab erstmal bei Wikipedia nachgesehen, was das bedeutet :-D ). Es gibt viele Bücher, die keinen direkten Autoren in dem Sinne haben, sondern einen Herausgeber. Sammlungen von Schriftstücken oder schriftlichen Arbeiten, die unabhängig voneinander entstanden sind, aber das gleiche Thema mit verschiedenen Betrachtungsweisen behandeln. Jede dieser gesammelten Arbeiten hat einen Autor. Aber sie sind nicht verantwortlich für dieses Buch. Ein Lexikon. Der Duden. In meinen Augen sind das keine Autorenbücher, wenn ich die Definition, die ich für Autorenspiel bevorzuge, auf das Medium Buch übertrage.

So, es ist spät, und ich hab morgen viel vor :-)

Andreas (der heute von einem Menschen angerufen wurde, der durch das Forum auf ihn aufmerksam wurde *g*)

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Andreas Last

OT gestern=/=heute

Beitragvon Andreas Last » 9. Januar 2008, 01:00

> Andreas (der heute von einem Menschen angerufen wurde, der
> durch das Forum auf ihn aufmerksam wurde *g*)

Ok, technisch gesehen war das gestern :-)


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