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Low-Lights und Flops

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Daniel R.
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Low-Lights und Flops

Beitragvon Daniel R. » 14. Februar 2008, 14:00

Inspiriert von den Umfrageergebnissen auf Hall9000
http://www.hall9000.de/links/umfrage2007.html
frage ich mich, ob (spielerische) Flops unserem Hobby schaden so wie ein Spiel des Jahres eben das Gegenteil, also die Förderung erwirken möchte.

Als spielerische Flops werden von uns Vielspieler oft Lizenzprodukte wie "3.. 2.. 1.. meins!" oder "Deal or no Deal", oder "Das Perfekte Dinner" genannt. Produkte, die sich über die bekannte Lizenz verkaufen sollen, aber nicht durch den spielerischen Gehalt.

Leider wurden in Nürnberg gleich die nächsten für diese Kategorie zu nominierenden Produkte vorgestellt bspw.: "Germanys Next Top-Model" (Noris Spiele) oder das Spiel zur Sendung "Die Auswanderer" von RTL.

Solchen Verlagen ist es sicherlich egal wie oft so ein Spiel gespielt wird, hauptsache es wurde verkauft. Aber Stammkundschaft baut man sich so natürlich nicht auf. Wir haben hier also ein gegenteiliges Marktmodell zu seriösen Verlagen wie Alea oder Eggert, wo Qualität zuerst kommt.

Diskussion: Schaden solche "kein Autor" Lizenzspielchen, welche mit der heissen Nadel gestrickt wurden, unserem Hobby/Branche oder können sie uns einfach "egal" sein?


Viele Grüsse
Daniel

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Jerry

Re: Low-Lights und Flops

Beitragvon Jerry » 14. Februar 2008, 14:21

Daniel R. schrieb:

> Solchen Verlagen ist es sicherlich egal wie oft so ein Spiel
> gespielt wird, hauptsache es wurde verkauft. Aber
> Stammkundschaft baut man sich so natürlich nicht auf. Wir
> haben hier also ein gegenteiliges Marktmodell zu seriösen
> Verlagen wie Alea oder Eggert, wo Qualität zuerst kommt.

Zu diesem Thema ist schon (fast) alles gesagt worden. Siehe folgender Thread:

http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=186655&t=186655&


> Diskussion: Schaden solche "kein Autor" Lizenzspielchen,
> welche mit der heissen Nadel gestrickt wurden, unserem
> Hobby/Branche oder können sie uns einfach "egal" sein?

Mir sind sie egal. Noch nie hatte ich so viele und so tolle Spiele zur Auswahl wie heute.

J.

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Thomas

seriös

Beitragvon Thomas » 14. Februar 2008, 14:22

Daniel R. schrieb:

> Wir haben hier also ein gegenteiliges Marktmodell
> zu seriösen Verlagen wie Alea oder Eggert,

Ich halte das Wort "unseriös" für Verlage, die sich nicht dem elitären anspruchsvollen Spielen, sondern den massenmarkttauglichen lockeren Spielen widmen, für ungerechtfertigt. Nur weil es nicht in dein Interessengebiet fällt, was jemand macht, ist das für mich noch lange nicht unseriös.

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Jerry

Re: seriös

Beitragvon Jerry » 14. Februar 2008, 14:26

Thomas schrieb:
>
> Daniel R. schrieb:
>
> > Wir haben hier also ein gegenteiliges Marktmodell
> > zu seriösen Verlagen wie Alea oder Eggert,
>
> Ich halte das Wort "unseriös" für Verlage, die sich nicht dem
> elitären anspruchsvollen Spielen widmen, für ungerechtfertigt.

Genau! Und überhaupt Alea = seriös! Die machen so viele gute Spiele und sind immer noch am Markt ... das kann doch nicht mir rechten Dingen zugehen. Alea ist doch in Wirklichkeit kein echter Verlag sondern nur eine Geldwaschmaschine der bayerischen Illuminati.

Fnord!

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Daniel R.
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Re: seriöse Verlage

Beitragvon Daniel R. » 14. Februar 2008, 14:40

Thomas schrieb:
> Ich halte das Wort "unseriös" für Verlage, die sich nicht dem
> elitären anspruchsvollen Spielen, sondern den
> massenmarkttauglichen lockeren Spielen widmen, für
> ungerechtfertigt.


Da stimme ich Dir zu.
Falls Du Dich über die Zustimmung wunderst: das Wort "unseriös" habe ich nicht verwendet. Es ist lediglich Deine nicht ganz korrekte Interpretation von meinem Text.
"Gegenteilig" war auf die Vermarktung bezogen und nicht auf "seriös".

Lieber wäre es mir gewesen, Du hättest etwas zur diskutierenden Sache gesagt: Schaden schwache Lizenzspiele, welche zu enttäuschten Gesichtern führen, den Bemühungen das Gesellschaftsspiel in den Familien wieder populärer zu machen oder eben nicht. Ist es nicht bezeichnend, dass für viele Lizenzprodukte KEIN Autor seinen Namen hingeben will?

Gruss Daniel

Wer Tippfehler findet, kann sie gerne behalten ;)

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Thomas

enttäuschte Gesichter?

Beitragvon Thomas » 14. Februar 2008, 14:48

Daniel R. schrieb:
> Lieber wäre es mir gewesen, Du hättest etwas zur
> diskutierenden Sache gesagt: Schaden schwache Lizenzspiele,
> welche zu enttäuschten Gesichtern führen,

Ist den schon bewiesen, dass die Lizenzspiele in großem Maße zu enttäuschten Gesichtern führen? (Ich meine beim Massenmartk, nicht unter Spielbox-Lesern)

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peer

Re: enttäuschte Gesichter?

Beitragvon peer » 14. Februar 2008, 15:18

Hi,

Thomas schrieb:
>> Ist den schon bewiesen, dass die Lizenzspiele in großem Maße
> zu enttäuschten Gesichtern führen? (Ich meine beim
> Massenmartk, nicht unter Spielbox-Lesern)

Ist das Gegenteil bewiesen? ;-) Ich glaube wir müssen manchmal eben doch von bestimmten Thesen ausgehen - sonst nennen wir das Forum hier bald "Wortforum - Streit umBegriffe und Definitionen rund um die Spieleszene".

Zumindest im konkreten Fall dürfte so manches Lizenzprodukt für lange Gesichter sorgen. Hier spreche ich aus Erfahrung - in den 80er Jahren war ich noch klein und Schüler und meine Eltern kaufte so ein Spiel des Jahres im Jahr (mehr wäre auch schwierig auf Dauer) und gelegentlich auch mal was anderes, was interessant aussah. Darunter auch so manches Lizenzprodukt: "Hanni & Nanni", "Tim & Struppi", "Cats"... Allesamt Flopps. Das Credo "Hütet euch vor Lizenzprodukten!" war bald geboren (und wurde erst durch die z.T. recht guten Buchumsetzungen der letzten Jahre aufgeweicht).

Allerdings dürfte das kaum überraschen: SCHLECHTE Spiele enttäuschen nun einmal, Lizenzprodukt oder nicht. Schlechte Lizenzprodukte enttäuschen vielleicht etwas mehr, wenn man mehr "Thema" erwartet hätte.
Allerdings glaube ich nicht, dass Nicht-Spieler, die ein schlechtes Lizenzprodukt spielen gleich ableiten, alle Spiele wären schlecht (War bei uns auch nicht der Fall) - eher das Merchandidingprodukte nunmal schlecht sind. Die Umsetzung kriegts ab, nicht das Hobby an sich (Ist bei anderen Merchandising-Kram ja auch so).

Die Frage welche Merchandising-Spiele nun gut oder schlecht sind, hat Daniel ja gar nicht gestellt. Und es gibt schlechte M-Spiele, es gibt gute, es gibt zielgruppenorientierte. Genau wie bei allen anderen Spielen auch.

ciao
peer

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fraweb
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[OT] Illuminati

Beitragvon fraweb » 14. Februar 2008, 16:02

Jerry schrieb:
> sondern nur eine
> Geldwaschmaschine der bayerischen Illuminati.

Uiuiui, die Illuminate gehen weiter als ich dachte! Jetzt liegt Ravensburg schon in Bayern, was sagen dann die Baden-Württemberger :eek:
Augenzwinkernde Grüße aus Bayrisch-Schwaben :P

Frank
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Joker13
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Re: Low-Lights und Flops

Beitragvon Joker13 » 14. Februar 2008, 16:28

Naja, Lizenzspiele zu TV-Shows gehen mir offen gestanden elegant am Arsch vorbei, denn ich habe bestimmt bessere Spiele im Regal stehen.

Andererseits finde ich es durchaus löblich, wenn die Zielgruppe, die sich täglich so Kram in der Glotze ansieht, mal alternativ ein Spiel zu ihrer Lieblingsberieselung zockt.

Somit sehe ich eher einen positiven Effekt, wenn dadurch mehr gespielt wird. Dabei ist es doch egal, wie hoch der Anspruch ist, denn wer weiss, vieleicht wird doch der eine oder andere neugierig auf mehr und mausert sich dann zum Vielspieler.

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Tyrfing

Wenige Spiele durch zuviel Präsenz schlechter Spiele?

Beitragvon Tyrfing » 14. Februar 2008, 16:32

Was die These unterstützt ist einfach, dass ich sehr wenige Leute kenne, die nicht ab und an ein Spielchen mit mir wagen.
Aber dennoch ist der Anteil der Spieler in Deutschland bei weitem nicht so hoch wie die "repräsentante Stichprobe" unter meinen Bekannten es vermuten lassen würde.
Nun kann man natürlich diverse Schlussfolgerungen daraus ziehen:
- Ich überrede/bequatsche meine Bekannten häufig erfolgreich
- Meine Bekannten sind anscheinend auch in der spielewütigen Minderheit
- Man kann viele Menschen mit guten Spielen tatsächlich auch mal zum spielen bewegen.

Letztere These ist es, die ich nun doch einmal vertreten möchte.

Warum gibt es dann sowenige Spieler?
Vielleicht sind Spiele ja tatsächlich deswegen unpopulär, weil die Spiele auf dem Massenmarkt größtenteils murks sind.
Es ist ja nicht so, dass wenige Spiele im Supermarkt nicht besonders interessant sind.
Schau ich in der Repertoire eines normalen Supermarktes, so sind es nahezu alle.
Das ist auch keine Anspruchsfrage - Einfach genial z.B. ist nicht so anspruchsvoll (vom Regelverständnis) und dennoch ein gutes Spiel.
Im Supermarkt oder bei großen Handelsketten muss ich die guten Spiele allerdings suchen.
Und Spiele mit einer Lizenz, die in der Regel sogar häufig dort vertreten sind, sind in aller Regel ganz besonders schlecht.

Wenn also nun die Menschen tatsächlich mal spielen wollen, was kauft dann der Laie ein?
Eben diese schlechten Spiele. Selbst mit Ausdauer wird er sich durch den halben Laden kaufen müssen, bis er auf das erste gute Spiel trifft - ich glaube die Ausdauer hat keiner. Dass die Leute nach dem x-ten Spiel dann sagen: "Spielen ist ja vielleicht doch eher Kindersache" wundert mich da kaum.

Aber vielleicht gibt es tatsächlich ja doch wenige Leute, die spielen möchten. Egal ob "gute" oder "schlechte" Spiele?
Nun, es gibt einen riesigen Markt für Sudokus, tüfteln, rätseln und dergleichen.
Es scheint also durchaus in der Natur der meisten Menschen zu liegen.
Ich behaupte dann einfach mal, wenn es soviele Leute gibt, die so gerne tüfteln, gibt es bestimmt auch viele Leute, die dies gerne in Spielen ausleben würden, enn man ihnen die Chance dazu gibt.

Hypothetische Grüße
Tyrfing

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Daniel R.
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Re: Low-Lights und Flops

Beitragvon Daniel R. » 14. Februar 2008, 16:38

Joker13 schrieb:
> Dabei ist es doch egal, wie hoch der Anspruch
> ist, denn wer weiss, vieleicht wird doch der eine oder andere
> neugierig auf mehr und mausert sich dann zum Vielspieler.


Der Anspruch muss nicht hoch sein, damit ein Spiel gut ist (Blokus oder Heckmeck am Bratwurmeck). Wenn es gut ist, dann kann sich daraus ja auch ein neuer Vielspieler entwickeln.

Doch wie entwickelt sich so etwas bei schlechten Spielen, also jene bspw., die bei der Hall9000-Umfrage als Flops gewählt wurden? Wobei man auch hier noch die "Geschmackssache" anmerken muss.

Gruss Daniel

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Joker13
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Re: Wenige Spiele durch zuviel Präsenz schlechter Spiele?

Beitragvon Joker13 » 14. Februar 2008, 16:48

Das ist absolut so. Ich kann praktisch JEDEN meiner Bekannten für ein kleines Spielchen begeistern. Und wenn's nur 'ne Runde Wizard ist.

Der Spielemarkt bei uns in Helvetien ist so gegliedert, dass man Spiele eher weniger im Supermarkt, sondern vielmehr in der Spielwarenabteilung von Kaufhäusern, im Spielwarenhandel und natürlich in Spielläden erhält. Natürlich in einer entsprechenden Bandbreite.

Im Kaufhaus sind eher die Kinderspiele und die Partyspiele im Vordergrund, im Spielwarenhandel hab ich dann doch eine grössere Auswahl und im Spielladen bin ich dann - Fachgeschäft sei dank! - im total Zockerhimmel angekommen.

Meine Erfahrung mit den Kaufhäusern und dem Spielwarenhandel zeigt nun aber leider, dass das Personal dort zumeist unter "Beratung" das Vorlesen des Schachteltextes versteht. Natürlich gibt es auch Ausnahmen.

Bei den Spielläden ist das schon einiges besser, aber die sind nun mal recht dünn gesät. Immerhin haben die meisten einen Online-Shop, teilweise sogar eine Rezi-Funktion, sodass man zumindest einen Eindruck vom Spiel kriegen kann.

Einige führen auch regelmässige öffentliche Brettspielabende durch. So bin ich zum Vielspieler geworden.

Und weil ich jetzt so viel geschrieben habe, darf ich einen Kaffee trinken.

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Joker13
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Re: Low-Lights und Flops

Beitragvon Joker13 » 14. Februar 2008, 16:56

Umfragen sind immer mit Vorsicht zu geniessen. Ich lese sie zwar gerne, aber gehöre zu den Sonderlingen, die sich noch gerne eine eigene Meinung bilden.

Zudem entscheidet der persönliche Geschmack doch letzten Endes.

Wenn wir nun von der Hall9000-Umfrage reden, zwei Beispiele für meine persönliche Meinung, die doch von diesem Rating abweicht:

Ich finde "Filou" bei den Kartenspielen total Käse. Das Ding ist schlicht und einfach sterbenslangweilig.

"Liebe und Intrige" bei den Flops ist ein amüsantes Spiel für zwischendurch, das auch zu zweit nett zu spielen ist. Ich mag das Spiel sehr!

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Klaus Knechtskern
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RE: [OT] Illuminati

Beitragvon Klaus Knechtskern » 14. Februar 2008, 16:56

"fraweb" hat am 14.02.2008 geschrieben:
> Jerry schrieb:
>> sondern nur eine
>> Geldwaschmaschine der bayerischen Illuminati.
>
> Uiuiui, die Illuminate gehen weiter als ich dachte! Jetzt
> liegt Ravensburg schon in Bayern, was sagen dann die
> Baden-Württemberger :eek:
> Augenzwinkernde Grüße aus Bayrisch-Schwaben :P
>
> Frank
Alea ist nicht in Ravensburg, sondern am bayrischen Meer ;-)

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Klaus Knechtskern
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OT [sterbenslangweilig]

Beitragvon Klaus Knechtskern » 14. Februar 2008, 16:59

"Joker13" hat am 14.02.2008 geschrieben:
> Ich finde "Filou" bei den Kartenspielen total Käse. Das
> Ding ist schlicht und einfach sterbenslangweilig.
>

Kannst Du das auch näher erläutern warum Du das so empfindest? Ich hab Filou 4 Tage lang in Essen erklärt und bei keinem meiner Opfer hat sich solch ein Eindruck manifestiert...

Grüße

Klaus

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fraweb
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RE: [OT] Illuminati

Beitragvon fraweb » 14. Februar 2008, 17:02

Klaus Knechtskern schrieb:

> Alea ist nicht in Ravensburg, sondern am bayrischen Meer ;-)

Hallo Klaus!

Jerry hat mich auch schon darauf hingewiesen, das kommt davon wenn man klugsche... will ;-)
Ich hatte auf der alea-Homepage auf Impressum nachgeschaut, da wird Ravensburg angegeben. Bei Kontakt hingegen die bayrische Adresse :roll:
Schönes Wochenende!

Frank (hofft auf einen HSV-Sieg heute abend)
Rock and Roll can never die!

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Joker13
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OT [sterbenslangweilig]

Beitragvon Joker13 » 14. Februar 2008, 17:04

Es war einfach der ganze Ablauf des Spiels mit dem Kartenlegen, die doch recht hohe Berechenbarkeit der gegnerischen Züge und die daraus resultierende Spannungsfreiheit des Spielverlaufs.

Ich bin mir durchaus bewusst, dass es jede Menge Spieler gibt, die "Filou" mögen, ist ja auch gut so.

Da finde ich "Ziegen Kriegen" oder "Bang!" um Längen lustiger, wenn wir schon von Kartenspielen reden.

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Daniel R.
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Re: Low-Lights und Flops

Beitragvon Daniel R. » 14. Februar 2008, 17:18

Das mit der Geschmackssache habe ich ja schon eingeräumt.

Im Speziellen geht's ja darum, dass die Wahrscheinlichkeit ein schlechtes Spiel zu kaufen, bei Lizenzspielen höher ist, als bei "normalen" Autorenspielen (siehe auch Posting von Peer).

"Liebe und Intrige" ist per se ein Spiel mit kleiner Zielgruppe. "Deal or no deal" hingegen nicht.

Nicht jedes Lizenzspiel muss schlecht sein, "Wer wird Millionär" ist als Quizspiel sicher brauchbar, aber wer will ohne Aussicht auf einen Gewinn zu Hause sinnlos eine Koffernummer nach der anderen aufsagen (Deal or no Deal)?
Unterhaltungswert = null, damit war es wohl zurecht auf dieser Liste.
Das Verwerfliche daren ist, dass sich auch der Verlag der niedrigen Qualität seines Produktes bewusst sein muss. Das ist ihm aber egal, denn dank den Fans der TV-Sendung verkauft sich das ganze dann doch.
Solche Verkaufszahlen müssen dann auch wie Hohn in den Ohren von Verlagsredaktionen wie Hans im Glück klingen, welche mit guten Spielen eben nicht so viel Umsatz machen dürfen, weil man denn Massenmarkt mit Eintagsfliegen überhäuft.

Dies ist meine Meinung, ohne Anspruch auf absolute Wahrheit.

Viele Grüsse
Daniel

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Joker13
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[OT]Qualität

Beitragvon Joker13 » 14. Februar 2008, 17:30

> Das Verwerfliche daren ist, dass sich auch der Verlag der
> niedrigen Qualität seines Produktes bewusst sein muss.

Wenn wir uns mal - ganz objektiv - einige der TV-Sendungen anschauen, kommen wir sehr schnell zum Schluss, dass das Brettspiel dazu in JEDEM Fall qualitativ und inhaltlich besser als der Bockmist auf dem Bildschirm ist :lol:

Ich seh eigentlich den Vorteil gerade da drin, dass ich beim Brettspiel mit Leuten spiele, die ich mag, während ich im Fernsehen noch oft Kandidaten vorgesetzt kriege, die - gelinde gesagt - so dumm wie Knäckebrot sind.

"Genial daneben" hat z.B. als Brettspiel bei mir schon deshalb Pluspunkte, weil Hella von Sinnen NICHT mit mir am Tisch sitzt und mir das Trommelfell wundquäkt. :D

Aber das ist jetzt auch wieder meine Meinung und ich spüre jetzt schon wieder einen der beiden alten Knacker von der Muppetshow in mir aufkeimen. ;)

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peer

Re: Wenige Spiele durch zuviel Präsenz schlechter Spiele?

Beitragvon peer » 14. Februar 2008, 17:34

Hi,
Tyrfing schrieb:
>
> Warum gibt es dann sowenige Spieler?
> Vielleicht sind Spiele ja tatsächlich deswegen unpopulär,
> weil die Spiele auf dem Massenmarkt größtenteils murks sind.
> Es ist ja nicht so, dass wenige Spiele im Supermarkt nicht
> besonders interessant sind.
> Schau ich in der Repertoire eines normalen Supermarktes, so
> sind es nahezu alle.
> Das ist auch keine Anspruchsfrage - Einfach genial z.B. ist
> nicht so anspruchsvoll (vom Regelverständnis) und dennoch ein
> gutes Spiel.
> Im Supermarkt oder bei großen Handelsketten muss ich die
> guten Spiele allerdings suchen.
> Und Spiele mit einer Lizenz, die in der Regel sogar häufig
> dort vertreten sind, sind in aller Regel ganz besonders
> schlecht.

Ich denke ein großer Faktor ist tatsächlich die Regelhürde. Die Regel muss nicht mal besonders schwierig sein - es reicht dass es sie gibt und dass man sie lesen muss. Das schreckt viele Leute ab. Daher gibt es so wenig Spieler, aber viele Leute, die gerne ein Spiel spielen [b] das sie kennen oder das man ihnen erklärt [/b]

ciao
peer

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Felix
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Re: Low-Lights und Flops

Beitragvon Felix » 14. Februar 2008, 18:11

Daniel R. schrieb:
> Der Anspruch muss nicht hoch sein, damit ein Spiel gut ist
> (Blokus oder Heckmeck am Bratwurmeck).

:-? :-? :-? :-?
Blokus? - Was hat Blokus mit anspruchsarm zu tun?
:-?:-?:-?

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Daniel R.
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Re: Blokus

Beitragvon Daniel R. » 14. Februar 2008, 18:24

Felix schrieb:
>
> Blokus? - Was hat Blokus mit anspruchsarm zu tun?
> :-?:-?:-?

Die Regeln stellen meistens die grösste Einstiegshürde dar.
Bei Blokus muss man nur gerade 2 Regeln lernen und schon kann's los gehen...
Das heisst, die einfachen Regeln stellen keinen grossen Anspruch an einen potentiellen Spieler das Spiel zu verstehen.
Es zu beherrschen ist ein anderer Punkt...

Gruss Daniel

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Helmut
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Re: Filou klasse!

Beitragvon Helmut » 14. Februar 2008, 20:03

Wow, mit welchen Wort-Keulen wird auf dieses tolle Kartenspiel von Friedemann eingeschlagen!
In wechselnden Spielrunden war noch ein jeder begeistert von diesem Spiel. Selbst wenn es ausrechenbar sein sollte, hat es einen hohen Unterhaltungswert für uns!

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achim

Re: Low-Lights und Flops

Beitragvon achim » 14. Februar 2008, 21:37

Daniel R. schrieb:
> Solchen Verlagen ist es sicherlich egal wie oft so ein Spiel
> gespielt wird, hauptsache es wurde verkauft. Aber
> Stammkundschaft baut man sich so natürlich nicht auf. Wir
> haben hier also ein gegenteiliges Marktmodell zu seriösen
> Verlagen wie Alea oder Eggert, wo Qualität zuerst kommt.

Also Daniel,

obigen Ausschnitt betrachte ich als unqualifizert und beleidigend. Das muß doch nicht sein. Nur, weil es Hersteller gibt, die auch Produkte für andere Käufergruppen bereithalten muß man sie doch nicht im Umkehrschluß als unseriös bezeichnen. Was ist denn unter Qualität zu verstehen? Gerade so traditionelle Verlage wie Noris (Goldsieber) achten auf ihre potenziellen Kunden. Die kennen sie auch ziemlich genau, und wissen was sie anbieten können und was gewünscht wird. Qualität, bezogen auf Layout, Material und Vollständigkeit auch Termintreue dürfte bei Verlagen wie Noris nicht zu Punktabzug führen.

Viele der von uns so gelobten Spiele werden von den Käufern nicht gespielt. Die Flohmärkte sind voll mit ungespielten "Top-Spielen", da die Regeln nicht verstanden wurden, das Thema nicht gefiel, das Spiel zu lange dauerte und und und. Nun kommt doch bitte mal wieder runter. Die Spiele, die Du gerne haben möchtest, würden einen Verlag wie Noris in die Insolvenz führen, da bin ich mir sicher. Herr Sieber ist schon sehr lange in diesem Geschäft, das er mit Sicherheit auch versteht. Ich habe mit Spielverlagen nichts zu tun, Wirtschaft begreife ich aber schon. Du bist in einer ganz kleinen Nische zu finden, für Vielspieler gibt es aber bemerkenswert viele Spiele, so viele, wie nie zuvor. Wenn Du die alle spielen willst, dann hat Dein Tag 50 Stunden. Bitte gewähre anderen Spielern auch ihre auf sie zugeschnittenen Spiele. Die wollen solche und keine anderen. Die Stückzahlen von Hasbro sprechen für sich.
Wir sind doch alle alt genug um das zu begreifen und auch zu tolerieren.

Mann, Mann, Mann, nee Du!

Gruß
achim

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Schmagauke
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Re: Wenige Spiele durch zuviel Präsenz schlechter Spiele?

Beitragvon Schmagauke » 14. Februar 2008, 22:36

>Nun, es gibt einen riesigen Markt für Sudokus, tüfteln, rätseln und dergleichen.


Dabei hast Du aber eines außer Acht gelassen: DAS kann man alleine machen ;)

MfG
Schmagauke


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