Beitragvon Günter Cornett » 14. Februar 2009, 12:35
peer schrieb:
>
> Hi,
> Zumal das wörtche "politisch" vorkommt. Und das Schließen des
> Forums war nun kein politischer Akt.
>
Jo, hierfür gibt es plausible andere Gründe.
> Zensur bedeutet Unterdrückung. Dass ich mal ein Schnäppchen
> bei Karstadt verpassen könnte ist - Sorry! - Keine
> Unterdrückung.
Nun, wenn es Zeitungen generell verboten wäre, Schnäppchen von Karstadt zu erwähnen, ob in Anzeigen oder in redaktionellen Texten, dann wäre das Zensur.
> "Zensur" wäre wenn es dir nicht möglich wäre Schnäppchen
> ÜBERHAUPT zu posten. "Zensur" bedeutet auch dass Harry
> verfolgt werden würde, wenn er seine Links per Email
> verbreitet.
Auch in einem solchen Emailverteiler sind Harrys Links u.U. abmahnfähig, nämlich dann, wenn er den geschäftlichen Charakter seiner Tipps verschleiert. Allerdings wo kein Kläger ...
> Gerdade der leichtfertige Umgang mit dem Zensurbegriff sorgt
> dafür dass Leute denken, sie hätten ein verbrieftes Recht
> darauf z.B ihre Schülerband bei Wikipedia einzutragen. Und
> umgekehrt bedeutet das auch, dass der Blick verstellt wird,
> was in Ländern mit staatlicher Zensur *wirklich* los ist.
Der Hinweis auf solche Länder sollte aber nicht den Blick darauf verstellen, dass Zensur schon viel früher anfängt. Und die Zensur muss nicht unbedingt politisch motiviert sein oder immer nur von staatlichen Stellen ausgehen.
Und da wir von Zensur reden, folgen hier die obligarorischen Worte zur SAZ. Zum Versuch der SAZ, mir öffentliche Kritik an ihrer urheberrechtsfeindlichen Politik zu verbieten zitiere ich aus der Stellungnahme des Vermittlers:
"Obwohl ich auf die Ablehnung an öffentlicher Kritik des erweiterten Beirates hingewiesen und auf Konsequenzen aufmerksam gemacht habe, konnte ich eine Zusage, öffentliche Kritik zu unterlassen, jedoch nicht erwirken." (Tippfeler durch mich korrigiert)
http://www.spieleautorenseite.de/tsaziki/saz_zensierter_artikel.pdf
Das war noch unter dem alten Vorstand (Jens-Peter Schliemann, Marcel-Andre Casasola-Merkle, Stefanie Rohner, Henning Poehl). Der gegenwärtige Vorstand (Lutz Stepponat, Reiner Stockhausen, Stefanie Rohner, Henning Poehl) hat es allerdngs ausdrücklich abgelehnt, sich von solchen Methoden zu distanzieren und gegen mich gerichtete Maßnahmen, welche Meinungsäußerungen hier im Forum bestrafen sollten, als 'demokratisches Recht' verteidigt (Weltbank-Diskussion).
Kann man alles Nachlesen auf der http://www.spieleautorenseite.de/ im Bereich 'SAZ-Themen unzensiert'.
Sicher hat die Zensur der SAZ nicht die gleiche Qualität und Konsequenzen wie die der staatlichen Diktaturen in Ländern wie MyanMar. Aber es ist prinzipiell dass selbe.
Und es ist betrüblich, dass den meisten Mitgliedern soetwas offensichtlich egal ist. Viele Mitglieder wissen davon natürlich auch gar nicht - eben aufgrund der Zensur in den SAZ-News. Aber es gibt viele, die z.B. hier im Forum davon lesen und sich nicht äußern. Das mag daran liegen, dass ihnen meine Äußerungen nicht gefallen oder dass ihnen das Thema nicht wichtig ist; andererseits bekomme ich auch immer wieder Zustimmung im persönlichen Gespräch.
Und auch wenn in einem Forum Hausrecht herrscht und man deshalb im Internet nicht von Zensur gesprochen werden kann, wenn jemand dieses Hausrecht wahr nimmt, weil jeder sein eigenes Forum aufmachen kann, so ist es wichtig, dass man sich in Foren wie diesem hier unzensiert äußern kann. Dass dabei geltene Gesetze (zum Urheberrecht, Persönlichkeitsschutz*, Wettbewerbsrecht) eingehalten werden müssen, hat nichts mit zensur zu tun.
Gruß, Günter
* Die Namen der Vorstandsmitglieder nenne ich auf Wunsch eines Vorstandsmitgliedes, das Wert darauf legt, dass seine Handlungen nicht mit denen früherer Vorstände verwechselt werden. Meine Kritik betrifft dabei konkret die Handlung als Vorstandsmitglied, also der Ausübung eines Amtes in der Öffentlichkeit.