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Spiel des Jahres unbekannt

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Himbie
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Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon Himbie » 1. Juli 2009, 10:07

Manchmal mache ich mir einen Spaß und teste das Personal der Spieleläden. Gestern war mir wieder danach und ich bin in einen Spielwarenladen in Hannover. Dort habe ich nach dem Spiel des Jahres gefragt. Die Verkäuferin meinte, das von 2008 hätten sie da. Ich fragte nach dem aktuellen. Da sagte sie, dass es dies wohl noch nicht gäbe. Doch, war meine Antwort, seit gestern, ich weiß nur den Namen nicht mehr, igendwas mit Domi. Ach, dann meinen Sie Triomino, das haben wir da. Als ich nachfragte ob das denn mit vielen Karten wäre - so soll das Spiel des Jahres sein - verneinte sie. Da könne sie mir leider nicht weiter helfen. Als ich dann ein wenig brummig meinte, dass ich von einem Fachgeschäft ein wenig mehr erwarte, sagte sie nur, sie bekämen solche Infos erst dann, wenn die Spiele da sind. Ich solle halt in ein paar Tagen wieder kommen! Grrrr!

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Twixtim
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Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon Twixtim » 1. Juli 2009, 10:11

> Ich solle halt in ein paar
> Tagen wieder kommen! Grrrr!

Warum "Grrrr"? Dir hätte das Wissen der Verkäuferin doch sowieso nichts gebracht, und die Laufkundschaft kommt ohnehin erst kurz vor Weihnachten in die Läden gerannt, um sich das aktuelle Spiel des Jahres zu kaufen.


Tim

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Himbie
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Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon Himbie » 1. Juli 2009, 10:14

So wie ich in einem Buchladen erwarte, dass sie mir einen Tag nach der Verleihung des Nobelpreises für Literatur sagen können, wer den gewonnen hat, so erwarte ich dies auch in einem Fachgschäft für Spiele!

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Andreas Keirat

Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon Andreas Keirat » 1. Juli 2009, 10:21

Himbie schrieb:
>
> Manchmal mache ich mir einen Spaß und teste das Personal der
> Spieleläden. Gestern war mir wieder danach und ich bin in
> einen Spielwarenladen in Hannover.

So eine Reaktion sollte doch nicht verwundern, denn schließlich geht es um ein SpielWARENgeschäft, bei dem Spiele nur einen Bruchteil des Sortiments ausmachen. Warum sollte eine Verkäuferin/ein Verkäufer sich dabei ausgerechnet auf Spiele fokussieren, die sowieso erst im November/Dezember gehäuft nachgefragt werden?! Jetzt sind Strandspielzeug, Planschbecken, Schwimmflügel und Kinderfahrräder angesagt.

Bei Real,. erwarte ich doch auch nicht, daß man mir sofort den Literaturnobelpreis-Träger nennt, obwohl die dort ein gar nicht mal so kleines Repertoir an Büchern ausliegen haben.

Sei nachsichtig, immerhin hattest Du schon mal Personal in dem Laden gefunden, welches sich wenigstens bemüht hat, dir zu helfen! Alleine DAS sollte schon was wert sein ;-)

Ciao,

Andreas Keirat
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Rumpelstilzchen
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Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon Rumpelstilzchen » 1. Juli 2009, 10:27

naja, ich als Kunde stelle schon den anspruch in einem spielwarenladen in der woche der bekanntgabe das SdJ zu kennen, auch wenn mans nich erklären kann, das sei der guten frau nachgesehen, aber wissen was es ist sollte man schon.

beim spielehändler meines vertrauens wurde das spiel am montag schon in masse im regal gesichtet, da hat man das wohl geahnt ;)

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Twixtim
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Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon Twixtim » 1. Juli 2009, 11:24

> So wie ich in einem Buchladen erwarte, dass sie mir einen
> Tag nach der Verleihung des Nobelpreises für Literatur
> sagen können, wer den gewonnen hat,

Der Literaturnobelpreis ist aber auch sofort verkaufsrelevant. Das Spiel des Jahres ist für die allermeisten Käufer ein Thema, das sie erst Ende des Jahres interessiert.

> so erwarte ich dies auch in einem Fachgschäft für Spiele!

In einem Fachgeschäft für Spiele wird es auch jeder wissen. Die meisten SpielWARENgeschäfte machen aber nur einen Teil ihres Umsatzes mit Spielen, vor allem jetzt im Sommer.

Ich verstehe die Aufregung nicht. Vor allem, weil Du ja wußtest, welches Spiel SdJ geworden ist.


Tim

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Suppe
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Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon Suppe » 1. Juli 2009, 11:31

Ist natürlich blöd, wenn so ein feinsinniger Spaß in die Hose geht.

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Niccolo
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Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon Niccolo » 1. Juli 2009, 11:32

Twixtim schrieb:

> Ich verstehe die Aufregung nicht. Vor allem, weil Du ja
> wußtest, welches Spiel SdJ geworden ist.

Nun, ich frag mich auch öfters, wie es möglich ist, dass man etwas verkauft wofür man sich offensichtlich nicht wirklich interessiert.

Die Aufregung?
Passt perfekt ins Spielboxforum.
Themenvielfalt? DARÜBER kann Duchamp mal ne Auswertung fahren ;)

=> Essen, Nürnberg, SdJ, Spiele für 2, Spiele für mehr als 10, Spielschachteleinsätze und dann noch ein bissl Rest.

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Ralf Arnemann
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Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon Ralf Arnemann » 1. Juli 2009, 11:35

> denn schließlich geht es um ein SpielWARENgeschäft,
> bei dem Spiele nur einen Bruchteil des Sortiments
> ausmachen.
Ja und?
Solange sie Spiele im Sortiment haben, müssen sie dazu auch beraten können.
Sonst sind sie eben kein Fachgeschäft, sondern ein Ramschladen.

Wobei ich ja noch Verständnis habe, daß nicht jeder Verkäufer sich im ganzen Haus auskennt. Aber wer bei den Spielen bedient, muß dort auch Fachkenntnisse haben - oder wenigstens einen Kollegen zu Hilfe holen, wenn eine spezielle Frage kommt.

> Bei Real,. erwarte ich doch auch nicht, ...
Real erhebt ja auch nicht den Anspruch, ein Fachgeschäft zu sein.

Der korrekte Vergleich bei Büchern ist eine normale Buchhandlung. Die haben auch die verschiedensten Bereiche im Sortiment, und vielleicht kennt sich der Verkäufer im Fachbereich Kinderbücher nicht bei den Krimis aus.
Aber den Literaturnobelpreis muß er trotzdem kennen.

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Warbear

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Beitragvon Warbear » 1. Juli 2009, 12:00

Niccolo schrieb:
>
> Nun, ich frag mich auch öfters, wie es möglich ist, dass man
> etwas verkauft wofür man sich offensichtlich nicht wirklich
> interessiert.

Ich denke, man macht das, damit man Miete, Strom und Frühstücksbrötchen bezahlen kann ...

.

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Mikos
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Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon Mikos » 1. Juli 2009, 12:52

Hi

Ich bezweifle, dass auch nur 50% der Verkäufer im Kinderbuch-Bereich den letzten Literaturnobelpreisträger nennen können. Beruflich ist es ja schon ziemlich unrelevant.

Genauso unrelevant ist es im angesprochenen Spielwarengeschäft, den 1 Tag alten SdJ-Preisträger zu kennen. Mit ihrem Vorschlag Triominos kann man vielleicht erahnen, welche Gesellschaftsspiele dort hauptsächlich verkauft werden.

Gruß, Mike

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Braz
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Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon Braz » 1. Juli 2009, 13:03

Twixtim schrieb:
> Ich verstehe die Aufregung nicht. Vor allem, weil Du ja
> wußtest, welches Spiel SdJ geworden ist.

Hallo Tim,

ich denke, es ging hier weniger um die Aufregung als um ein gewisse Art von Unverständnis demgegenüber. Ehrlich gesagt habe ich das auch oft nicht verstanden, denn es gab einige Spieleläden in meiner Studi-Stadt, die ähnlich reagiert hatten und einfach keine große Ahnung von Brettspielen hatten....klar, die umsatzstarken Spiele (Siedler, Carcassonne etc.) sind bekannt, ebenso die Klassiker (Risiko, Monopoly etc.), aber brandneue SdJ-Titel waren auch hier nicht bekannt, geschweige denn von Spielen abseits des Mainstream allerwelts Spieleeinheitsbreis.....
Von einem Spielgeschäft (und nicht von der Spielabteilung einer Drogerie o.ä.) erwarte ich zumindest eine kompetentere Beratung. Die Frage ist, wo die Kompetenz aufhört und die Inkompetenz anfängt und das ist manchmal sehr früh der Fall.....das einzige was ich manchen Spielegeschäften zugute halte ist, dass das Kerngeschäft oft nicht bei den Brettspielen, sondern beim Holzspielzeugm, Eisenbahnen, Prinzessin Lilly Fee o.ä. liegt......

Gruß
Braz

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Guido Heinecke - Asmodee

Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon Guido Heinecke - Asmodee » 1. Juli 2009, 13:07

Hi Andreas, da muss ich Dir leider wiedersprechen. Spiele sind saisonal nicht wirklich abhängig, denn es gibt genug Spiele, die man im Sommer draussen, auf dem Balkon oder im Urlaub spielen kann. Ich halte es für eine Mär, dass der Spieleverkauf rein auf die Zeit um Weihnachten und Ostern begrenzt ist. Andersrum wird ein Schuh draus: An Weihnachten explodiert das Geschäft.

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Grzegorz Kobiela

Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon Grzegorz Kobiela » 1. Juli 2009, 13:41

Ist ja witzig - und ich bin gestern durch die Innenstadt getrödelt um zu sehen, ob die großen Kaufhausketten was davon mitbekommen haben. Die haben allerdings noch nicht einmal das Spiel im Sortiment (bzw. gerade nicht vorrätig). :D

Anlabern und danach fragen würde ich die allerdings nicht, denn das Ergebnis hätte ich dir schon vorher prophezeien können: Wissen = 0.

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Carsten Wesel | FAIRspielt.de

Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon Carsten Wesel | FAIRspielt.de » 1. Juli 2009, 14:08

Klaus schrieb:
>
> Bei unseren Schulungen in Kindergärten, Schulen, Altersheimen
> etc. ist kaum noch einer der Teilnehmer über das Spiel des
> Jahres informiert!

Das ist ja ein unglaublicher Skandal. Da würde ich nie wieder hingehen.

Gruß Carsten (dessen Kinder sogar wissen, wie der King of Pop heißt)

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Erklärbär
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Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon Erklärbär » 1. Juli 2009, 14:12

Ganz ehrlich, Himbie, was erwartest Du eigentlich?

Das eine Person im Verkaufspersonal einen Newsticker mitlaufen hat? Auch wenn der Vergleich mit dem Literaturnobelpreis nicht von Dir stammt: er hinkt. Denn zum einen wird eben der in der Tagesschau inklusive Autorenporträt genannt. Und zum anderen ist normales Verkaufspersonal zum Beginn der Tagesschau bei Öffnungszeiten bis 20 Uhr noch gar nicht zu Hause.

In so fern ist es wohl eher anmassend. Du wusstest, dass der SdJ-Titel am Montag vergeben wurde, aber nicht den Titel? Ich bitte Dich - ich halte das schlicht für gelogen! Denn wer ersteres weis, weis den Rest auch. Ich weis wahrlich nicht, wann der Lit.nobelpreis verkündet wird (wiewohl meine Allgemeinbildung mir den 10.Dezember als Tag der *Verleihung* nennt). Wenn ich es wüsste, dann kenne ich nicht nur den Titel, sondern auch den Autorennamen.

Insofern hinken diese "ich teste das Fachpersonal"-Tests. Denn Du bekommst nur heraus, dass Du mehr weist als das Personal. Und das wolltest Du hören.

Tatsächlich sollte Personal über relevante Informationen Bescheid wissen. Und bis ca. Oktober ist es keine relevante Information, was SdJ 2009 ist. Wer es weis und danach fragt, der kennt auch den Titel. Warum sollte man sonnst danach fragen? Weil die Nachrichten da am Montag eine Kurzmeldung brachten? Okay, kann man mitbekommen, wenn man gerade eben nicht verkauft.

Und wer den Titel nicht genau kennt und sich doch für das aktuelle SdJ interessiert? Welcher reale Käufer macht das? Es gibt genügend Kunden, die einen Titel nur ungefähr kennen, und die meisten Verkäufer bemühen sich, den abzubilden. Die Triomino-Antwort war also doch gar nicht schlecht, insbesondere, wenn der Laden Dominion gar nicht im Programm führte. Und wenn er gar nicht geführt wurde, welcher Verkäufer hat dann Interesse, ein unverkaufbares Spiel anzubieten? "Bestellen" ist im Webzeitalter selten geworden.

Abgesehen davon kann ich Dir allerdings in einem Punkt zu stimmen: Immer wieder gibt es Fachpersonal, die mir bzw. meinem Ladennachbarn besten Gewissens ein "Nominiertes" als "echtes SdJ" anbieten. Was erwartest Du dann am Tag 2 eines neuen SdJs? Es gab hier schon genug Fachpersonal-"Kopfschüttel"-Threads.

Servus,
Heinz (hat immer ein Herz für bemühtes Verkaufspersonal)

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Niccolo
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Re: OT

Beitragvon Niccolo » 1. Juli 2009, 14:24

Warbear schrieb:

>> Nun, ich frag mich auch öfters, wie es möglich ist,
>> dass man etwas verkauft wofür man sich offensichtlich
>> nicht wirklich interessiert.

> Ich denke, man macht das, damit man Miete, Strom und
> Frühstücksbrötchen bezahlen kann ...

Ich kenne eh auch selbst meine prinzipiellen Motive zur Arbeit zu laufen... trotzdem frag ich mich, wie man Tag für Tag und Jahr für Jahr einer Tätigkeit nachgehen mag, für die man völlige Interessenlosigkeit zeigt.

Ja, leider gibt es Jobs, die nicht viel Platz für Entwicklung schaffen und man vor sich hin werkelt - egal wie gut oder weniger gut...

Aber gerade im Verkauf kann man einen gewaltigen Unterschied machen und erleben. Und das "bekommt" man ja auch zurück.

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stmountain
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Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon stmountain » 1. Juli 2009, 14:39

Ich muss Andreas recht geben. Nur einem "echten" Spieleladen kann man kompetentere Beratung erwarten, das Ausmaß dieser Kompetenz kann man zudem oft an der Auswahl des jeweiligen Ladens erkennen. Ich habe bisher immer mehrheitlich gute Erfahrungen gemacht. Gut, ich benötige nicht wirklich eine Beratung, aber ein wenig Fachsimpeln ist doch immer mal schön. Umso besser ist es dann noch, wenn man im Laden die Spiele (mit Erklärung) antesten kann, bspw. im Spielbrett/Berlin.
Die Beratung ist der wichtigste Aspekt eines Ladengeschäfts, da nimmt man auch einen etwas höheren Preis hin. Ärgerlich ist nur, wenn mal Aushilfspersonal ohne Fachkentnis den Laden hütet. Dies ist mir leider schon öfter Bremerhaven passiert. Trotzdem hällt es mich nicht davon ab, morgen nach langer Zeit wieder dort vorbeizuschauen.

Gruß,
Christian

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Harald

Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon Harald » 1. Juli 2009, 14:46

Erklärbär schrieb:

> Ganz ehrlich, Himbie, was erwartest Du eigentlich?
>
> Das eine Person im Verkaufspersonal einen Newsticker
> mitlaufen hat?

Himbie hat am Dienstag "getestet": und da hätte man nicht "Newsletter" gebraucht - wahrscheinlich hätte ein Blick in die "Vermischtes"-Seiten der Hannoveraner Lokalpresse gereicht.

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achim

Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon achim » 1. Juli 2009, 15:14

Ich glaube auch, dass man von Fachverkäufern einiges erwarten darf. Das Problem dürfte nur darin bestehen einen Fachverkäufer zu finden.
Das Erlebnis von Himbie ist zunächst nur ein Einzelfall und keineswegs repräsentativ. Um generelle Aussagen tätigen zu können, bedürfte es einer vernünftigen Stichprobe. Ich befürchte aber leider auch, dass neben dem Preisnachteilen auch häufig Informationsdefizite vorliegen, die den stationären Handel gegenüber dem neuen Vertriebsweg Onlinehandel sehr schlecht aussehen lassen. Das sehr vielfältige Angebot, das Onlinehändler auf den Markt pressen, überfordert die Stellfläche eines Ladens um ein vielfaches und wie schon sehr häufig erwähnt, beschränken sich die Verkäufer in ihrem Wissen auf einige wenige Longseller, die sie den unbedarften Kunden dann "aufschwatzen". Wenn Dominion bis Weihnachten den SDJ-Aufkleber hat, dann wird versucht, neben Monopoly, Scrabble, Risiko, Stratego und einigen bekannten Quizspielen den Löwenanteil des Umsatzes auf dem Brettspielsektor zu generieren. Nicht umsonst führen diese Spiele die Umsatzlisten an.

Solcherart geführten Läden weine ich keine Träne nach. Schade ist es allerdings um die vielen kleinen Spielläden, deren Inhaber bis zum Schluß mit viel Herzblut kämften, bis auch sie dem Preiskampf zum Opfer fielen.

Gruß
achim

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Andreas Keirat

Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon Andreas Keirat » 1. Juli 2009, 15:15

Guido Heinecke - Asmodee schrieb:
>
> Hi Andreas, da muss ich Dir leider wiedersprechen. Spiele
> sind saisonal nicht wirklich abhängig, denn es gibt genug
> Spiele, die man im Sommer draussen, auf dem Balkon oder im
> Urlaub spielen kann.

Thema: Spielen

Hast Du wirklich solche Erfahrungen gemacht?!? Bei mir ist das eigentlich fast immer so, daß Familien sagen, sie spielen Brettspiele häufig nur in der Herbst- und Winterzeit. Dann interessieren sie sich auch für das lokale Spieleangebot (und rennen natürlich in den Supermarkt dafür...sigh). Die "Ganzjahresspieler" finde ich dagegen eher in meinem Spielkreisumfeld. Aber das sind auch meistens Vollblut-Daddler, die ich mit einem "Ich mach heute spontan nen Spieleabend, wer will kommen" sofort wachbekomme. Aber wirklichen Umsatz bringen die auch nicht (was aber natürlich auch an meiner Sammlung liegt, da mache ich mir nichts vor...).

Thema: Kauf von Spielen

Und beim Kauf der Spiele finde ich das noch extremer. Im Weihnachtsgeschäft machen unsere Spielwarengeschäfte mal eben so 50-60% des Jahresumsatzes. Dann noch um Ostern herum ein kleiner Anstieg, aber sonst ist das mit Brettspielen nur Mitlauf-Ware. Ein kleiner Hype von Lizenzspielen mal hier und da und sonst nur die üblichen Geburtstags-Einkäufe.

Und wenn ich richtig informiert bin, haben doch einige Internet-Versender das gleiche zu berichten. Im Weihnachtsgeschäft benötigt man zusätzliche Helfer zum Packen von Paketen bzw. als Beratung, wenn auch ein Laden angeschlossen ist. Den Rest des Jahres genügt dagegen meist der Ladeninhaber mit seiner Frau und ggf. Kindern, um das Versandgeschäft regulär weiterzuführen.

Ciao,

Andreas Keirat
www.spielphase.de

(würde auch gerne immer wieder spielen, aber die Zeit...)

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achim

Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon achim » 1. Juli 2009, 15:23

Nachtrag:

Während einige hier noch immer der Meinung sind, man dürfe von einem Spieleladen nicht allzuviel erwarten, wurde ich sofort nach Bekanntwerden des Preises von Onlinehändlern mit Informationen zum Spiel des Jahres geradezu überschüttet.

Die einen haben ihre Hausaufgaben gemacht, einige andere scheinbar nicht. Alte Bauernweisheit: Nur wer sich Mühe mit der Aussaat macht, hat auch eine Chance auf eine gute Ernte.

Gruß
achim

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kissu
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Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon kissu » 1. Juli 2009, 15:28

Ich versteh euch hier nicht ganz.
Bei allen Umfragen hier geben über 80% an, ihre Spiel online zu kaufen. Da kann es doch egal sein was in der realen Welt so passiert.
Die Läden, die immer noch Fachperonal haben sind immer weniger geworden und haben derzeit, wie schon an anderer Stelle bemerkt, anderes im Sinn als das Siel des Jahres.
Selbst wenn Händler gut informiert sind und die Ware auf Lager heben und Angebote machen... Fingerboards bringen nun einmal derzeit den Umsatz.

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Guido Heinecke - Asmodee

Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon Guido Heinecke - Asmodee » 1. Juli 2009, 15:37

Hi, ich geb's ja zu, ich bin Vielspieler und meine Jungs sind noch zu klein. Aber ich habe auch Freunde, die ab und zu mal spielen. Und da ist es egal, ob es draussen schneit oder ob die Sonne brutzelt. Dann wird das Carcassonne eben abends nach dem Grillieren ausgepackt. Oder wenn nur Schrott in der Glotze läuft. Und nicht zu vergessen ist, dass Leute auch immer mal etwas für den Urlaub suchen. Da gehen für gewöhnlich eben die Kartenspiele, die kann man am Strand oder auf dem Campingplatz spielen.

Geburtstags sind statistisch gesehen übers Jahr gleichmäßig verteilt, was reinhaut sind die Feiertage. Und ein super Umsatz an Weihnachten ist nicht unbedingt darauf zurückzuführen, dass man eher drin bleibt (mit Kindern eh nicht), sondern dass die Familie einmal im Jahr zusammenhockt. Da ist ein Spiel eben ideal. Aber auch in den Sommerferien oder im Urlaub sitzt man beisammen, bei warmen Temperaturen hockt man gemütlich beisammen und spielt. Erlebe ich öfter.
Von daher zieht für mich das klimatische Argument nicht. Wenn du sagst, dass im Sommer im Fachhandel Planschbecken und co vor den Spielen den Vorzug haben, warum dann nicht im Winter die Schlitten?

Anderes Beispiel: In den touristisch genutzten Gebieten wie an den Küsten oder hier unten am Bodensee ist der Sommer eine durchaus umsatzstarke Saison!

Du siehst: Ich bin gegen die Sommerflaute :-)

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achim

Re: Spiel des Jahres unbekannt

Beitragvon achim » 1. Juli 2009, 15:40

Andreas Keirat schrieb:
> Thema: Kauf von Spielen
>
> Und beim Kauf der Spiele finde ich das noch extremer. Im
> Weihnachtsgeschäft machen unsere Spielwarengeschäfte mal eben
> so 50-60% des Jahresumsatzes. Dann noch um Ostern herum ein
> kleiner Anstieg, aber sonst ist das mit Brettspielen nur
> Mitlauf-Ware. Ein kleiner Hype von Lizenzspielen mal hier und
> da und sonst nur die üblichen Geburtstags-Einkäufe.
>
> Und wenn ich richtig informiert bin, haben doch einige
> Internet-Versender das gleiche zu berichten. Im
> Weihnachtsgeschäft benötigt man zusätzliche Helfer zum Packen
> von Paketen bzw. als Beratung, wenn auch ein Laden
> angeschlossen ist. Den Rest des Jahres genügt dagegen meist
> der Ladeninhaber mit seiner Frau und ggf. Kindern, um das
> Versandgeschäft regulär weiterzuführen.

Das sehe ich auch so. Dieses Kaufverhalten wurde sozusagen anerzogen. Spiele waren früher im Verhältnis zu heute ein sehr teueres Vergnügen. Wenn überhaupt, dann wurde ein Spiel als Weihnachtsgeschenk für die Kinder gekauft. Während des Jahres gab es dafür kein Geld. Da dieser Grund aber zusehens an Bedeutung verliert, versucht nicht zuletzt die Herstellerseite dieses Kaufverhalten durch eine neue Veröffentlichungspolitik zu ändern. Der imo phlegmatische (!) stationäre Handel, kann oder will diesem neuen Gedankengut aber irgendwie noch nicht so recht folgen, während der Onlinehandel da kaum zeitliche Unterschiede macht. Auf der Siegerstraße sind die traditionellen Läden aber bestimmt nicht. Wenn kein Umdenken erfolgt, verlieren sie nicht nur den Preiskrieg allein, der schon dramatisch genug wäre, sondern auch noch zusätzlich an Ansehen und Kompetenz. Geht dann halt noch ein bischen schneller als bisher, das Ladensterben.

Gruß
achim


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