Beitragvon Michel » 25. März 2010, 01:34
ode schrieb:
>
> Ich lese solche Artikel immer ein wenig mit der
> Fragestellung: "Woher will der das wissen?
> Ich fands auch zu teuer! Deshalb habe ich lange gezögert. Ich
> denke auch, dass man das billiger hätte machen können. Aber
> 20-30¤?
Artikel? Das war ein Beitrag in einem Forum, sonst nix. Der diverse Fehler in Kombination(!)aufzeigt, die Public Solutions meiner Meinung gemacht hat.
Und dich stört eine einzige Aussage, die auch noch mit "recht sicher" relativiert wurde? Hm.
"Mischkalkulation" war dort das Schlüsselwort. In meiner beruflichen Laufbahn (im weitesten Sinn Werbung) habe ich manchmal Entscheider und Firmen erlebt, die sie beherzigt haben, wenn sie sich anbot, aber meistens solche, die es nicht kapiert haben.
Rat mal, was jeweils dabei rauskam?
So eine Misch- oder Ausgleichskalkulation (oder sollte ich "anfixen" sagen?) kann so weit gehen, dass man eine Sache sogar verschenkt(!), um mit Folgegeschäften ein Vielfaches wieder reinzuholen. Noch nie hochwertige Sammelkartenbasissets bekommen? (gut, das zieht heute nicht mehr so und ist unvergleichlich viel billiger als ein voluminöses Elektronikteil). Formschöne Petroleumlampe? (Ach, nee, letzteres Beispiel ist ja noch viel, viel älter)
Nein, ich habe damit nicht gesagt, dass man die Konsole hätte verschenken sollen. Und ich habe zuvor auch nicht sagen wollen, dass man sie für 20 bis 30 Euro kostendeckend herstellen oder gar vertreiben könnte (obwohl das nicht unbedingt gesagt ist).
Klar kenne ich die Bundles (war aber anfangs schwer bis unmöglich, Freibeuter im Bundle zu kriegen. Tiger & Co. (oder so) als Bundle gab's dagegen überall...).
Fakt bleibt der hohe empfohlene Einstiegspreis und die Reaktion der Wald- und Wiesenkäufer darauf.
Wenn man das Teil nicht auf 29,90 oder weniger runterbekommt, kaufts halt kaum einer.
Ich ahne schon, was da der Wunsch war: "wer so viel Geld für die Konsole hinlegt, wird mehrere Spiele kaufen, um diese Anschaffungskosten zu relativieren". Das stimmt psychologisch sogar, aber eben nur für die, welche trotz des hohen Preises kaufen. Allerdings reduziert der hohe Preis die Käuferschar radikal.
Ich gebe zu: wirklich durchrechnen kann man den Erfolg nicht. Etwa 100 in den Sand gesetzte Millionen DM für die Premiere-Kampagne Anfang des Jahrhunderts zeugen davon. Risiko ist immer.
Ein bisschen gehofft hatte ich ja, dass es mit Yvio vielleicht doch klappt - die Firma war offenbar mit Herzblut bei der Sache, einige Spiele haben ein bei Licht betrachtet großartiges Preis-Leistungs-Verhältnis.
Beim ersten gameboy (von Nintendo heftigst bezuschusst, jedenfalls in den Erstausgaben) war seinerzeit wenigstens Tetris gratis dabei, damals ein Suchtspiel, das man sogar, sehr reizvoll gelöst, gegeneinander spielen konnte), bei Yvio gab es nach einer Weile zwei herunterladbare Adventures, die einen zu geringen Umfang und Wiederspielreiz hatten, um die Konsole an sich interessant zu machen.
Genug davon.
Eine Sache habe ich sogar unerwähnt gelassen: warum ist die Konsole selbst so schlicht designt (optisch wie praktisch)? Das Plastik sieht billig aus, die Aufleger ("Spiele-Skins") sitzen nicht richtig, sondern verrutschen. Nichts Tödliches fürs Spiel, aber störend.
Dass die Jungs und Mädels es viel besser können, zeigen sie doch z.B. mit den Spielsteinen von Thinx - fabelhaft gestaltete, Jules-Verne-mäßig angehauchte Objekte mit "gummierter" Oberfläche. Richtig gut gelungen.
Zu Pünschge: die Information habe ich aus dritter Hand. Da auf den Yvio-Spielplänen meines Wissens maximal 20 Bereiche erkannt werden können, das Spiel aber etwa 30 verschiedene Felder besitzt, leuchtete mir das Argument der fehlenden technischen Machbarkeit ein.
Schade, gerade für Logikrätsel eignet sich so etwas hervorragend (die korrekte Angabe von Informationen fällt bei mir im weitesten Sinne auch unter "Buchhaltung" - würde den Frust einer durch versehentliche Fehlaussage geplatzten Partie Sleuth, Inkognito oder Geheimnis der Abtei ersparen. Schon mal erlebt? Ich schon. Kann witzig sein, ist es meistens aber nicht.).